Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Skype verärgert User mit aufpoppendem Home-Screen

22 August 2011 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Software
Seit einigen Tagen muss ich immer ein unerwünschtes Fenster von Skype schliessen. Zu Beginn habe ich nicht gross darauf geachtet, mein Schliessbefehl war schneller als die Möglichkeit, das Fenster wirklich zu sehen. Doch als das Fenster immer häufiger auftauchte, habe ich es mal gelesen.

ksype-home.jpg

Es ist der so genannte Home-Screen von Skype, wo ich Statusmeldungen eingeben und ebensolche von Kontakten lesen könnte. Will ich aber nicht. Also habe ich irgendwann eine Option gesucht, um diesen Screen abzuschalten. Vergeblich.

Beim nächsten Mal ärgern über das aufpoppende Fenster habe ich etwas gegooglet und festgestellt, dass ich mit meinem Ärger nicht alleine bin. Das Feature bzw. Ärgernis wurde in der Betaversion 5.0 mal eingebaut, dann aber aufgrund von 5.3.0.120) wieder aufzutauchen. Der User-Protest ist entsprechend zahlreich:

Es gibt sogar bereits ein Programm für Windows namens Kill Skype Home, das nichts anderes macht, als diesen nervigen Homescreen beim Auftauchen sofort abzuschiessen.

Es scheint unübersehbar, dass sich das nun zu Microsoft (Biblionetz:w00243) gehörende Unternehmen Skype (Biblionetz:w01760) an Facebook (Biblionetz:w02039) annähert, um gegen den Konkurrenten Google (Biblionetz:w02040) mit Google+ (Biblionetz:w02262) Boden zu gewinnen. Ich fürchte aber ,das Gegenteil wird geschehen, wenn Skype so weitermacht. Die User werden zu Google+ etc. abwandern. ,

Mein erstes digitale Haustier ist tot

07 August 2011 | Beat Döbeli Honegger | Geek
Sommerferien sind ja immer eine schwierige Zeit für Haustiere. Entweder müssen die Tiere ins Heim oder werden gar ausgesetzt.

Nun hat auch bei uns ein Haustier die Sommerferien nicht überlebt. Während es unserer Katze Obama bestens geht, hat unser Hase nach den Ferien die Ohren hängen gelassen und nur glasig geblinkt. Mein WiFiHase Nabaztag (Wikipedia:Nabaztag), einer der ersten Vertreter des Internets der Dinge (Biblionetz:w02131) ist am 27. Juli 2011 gestorben. frown, sad smile

Was ist passiert? Von mir unbemerkt, ging die französische Herstellerfirma Violet im Jahr 2009 Pleite und gewisse Produktlinien wurden von der Firma Mindscape übernommen. Der Nabaztag-Server hatte in den vergangenen Monaten des öftern technische Probleme und war mehrfach während mehr als 24h unerreichbar. Darum habe ich ich mich zuerst auch nicht gross gewundert, als mein Hase seinen Server nicht mehr kontaktieren konnte.

Per 27. Juli 2011 hat nun aber Mindscape (ebenfalls aus erheblichen finanziellen Gründen) entschieden, die Serverinfrastruktur für die Nabaztag-Hasen abzuschalten und den Sourcecode für die notwendigen Server (sprich Cloud-Dienste) freizugeben. (Erstaunlicherweise versucht die Firma Mindscape übrigens, Nabaztag-Besitzer zum vergünstigten Kauf des Nachfolgeprodukts Karotz zu bewegen. Es erschliesst sich mir aber noch nicht, warum ich von einer Firma, die soeben ohne grosse Vorwarnzeit ein Gerät von mir unbrauchbar gemacht hat, ein weiteres Produkt kaufen soll...)

Tja, und darum blinkt der Hase seit mehr als einer Woche nur noch glasig vor sich hin, redet kein Wort mehr und bewegt auch die Ohren nicht. Traurig. Ich sitze im Büro und vermisse seine Zwischenrufe und Turnübungen.

Doch ist der Hase wirklich tot? Es ist ja interessant (um nicht spannend schreiben zu müssen, Vincent), dass der Hase eigentlich noch 100% funktioniert, dies aber ohne die notwendige Serverinfrastruktur nichts wert ist. Derzeit werden vermutlich weltweit zehntausende digitale Hasen glasig vor sich hin blinken. Willkommen in der vernetzten Wolkenwelt!

nabaztag_animation.gif
Mindscape hat den Quellcode der Serverinfrastruktur öffentlich freigegeben, allerdings anscheinend in einem schlechten, veralteten Zustand und ohne die früher verwendeten Soundfiles. Ich bin nun gespannt, ob sich andere der Herausforderung annehmen und alternative Serverinfrastrukturen aufbauen werden. Bereits verfügbar ist der französische Dienst http://www.nabizdead.net/, der sich mit "NabizDead.net est le Twitter des lapins" beschreibt.

Weitere Informationsquellen:

2. Workshop

26 July 2011 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT, Veranstaltung

Als Mitglied der Workshopleitung freue ich mich, folgenden Workshop zu 1:1-Computing (Biblionetz:w02173) ankünden zu zu können:

An der Preconference der diesjährigen DeLFI findet am 5.9.2011 der 2. Workshop "Lerninfrastruktur in Schulen: 1:1-Computing" statt:

Schulen stehen vor der Herausforderung digitale Medien für kooperative Arbeitsformen und individualisierte Lernprozesse bereitzustellen. Der Einsatz sollte dabei auch spontan und situatativ erfolgen können. Es liegt nahe, dass diese Anforderungen am ehesten durch die Bereitstellung individualisierter 1:1-Ausstattungen realisiert werden kann. Im Workshop werden unterschiedliche Ausstattungskonzepte vorgestellt und diskutiert. Berücksichtigung finden dabei auch Fragen der Aus- und Fortbildung, des Supports und der strategischen Ausrichtung von Schulen. Der Workshop schließt an den Workshop „Lerninfrastruktur an Schulen“ auf der DelFI 2010 an und will Wissenschaftler/innen mit Lehrenden und Verantwortlichen aus dem Schulbereich zusammenbringen. Neben den einzelnen Vorträgen ist eine Session zur gemeinsamen Diskussion von Gelingensfaktoren von 1:1-Projekten und zur Vernetzung vorgesehen. Um eine intensivere Arbeit zu ermöglichen, bitten wir die Teilnehmenden die Beiträge vor dem Workshop zu lesen.

Damit an dieser Präsenzveranstaltung nicht einfach nur die Paper vorgelesen / präsentiert werden, die man hätte zuhause lesen können, wird die vorgängige Lektüre der Artikel vorausgesetzt. Einen frühzeitigen Zugang zu den Artikeln erhalten Sie, wenn Sie sich (neben der regulären Konferenz-Anmeldung) per E-Mail melden bei richard.heinen@uni-due.de.

Teil 1: 11.00 - 12:30 – Vorträge – Ausstattungskonzepte

  • Müller, Kammerl:
    Das Hamburger Netbook-Projekt und dessen Evaluation durch die Universität Hamburg
  • Ludwig, Mayrberger, Weidmann:
    Einsatz personalisierter iPads im Unterricht aus Perspektive der Schülerinnen und Schüler
  • Döbeli Honegger, Neff:
    Stell Dir vor es ist Primarschule und alle haben während zwei Jahren Computer und Internet in der Hosentasche
  • Heinen, Kresse:
    Nutzung privater Hardware im Unterricht - Schülerbefragung an einem Gymnasium

Teil 2: 13:45 – 15:15 – Vorträge – Support und Strategie

  • Wefelnberg, Bienengräber-Killmann:
    Computer in der Schule: Vermittlung von technischem Handlungswissen durch Peer-Beratung
  • Derndorfer:
    OLPC - Es funktioniert nur wenn alle mitspielen
  • Herber:
    One-to-One Educational Computing in Europa - European Policy & Practice
  • Welling, Stolpmann:
    Neue Chancen für die schulische Mediennutzung durch Tablets?

Teil 3: 15:45 – 17:15 – Diskussion und Vernetzung

  • Gelingensbedingungen 1:1-Projekte
  • Forschungsaktivitäten ; ,

Draw a distinction and a universe comes into being.
George Spencer Brown (Biblionetz:p00107)

Sorry, bereits wieder ein Google+-Post. Aber es ist derzeit spannend zu beobachten (und mitunter selbst aktiv zu sein), wie der neue digitale Raum Google+ (Biblionetz:w02262) erkundet und gestaltet wird. Alle die selbstbezüglichen Postings derjenigen, die Google+ zum ersten Mal erkunden, alle Metaphern und Vergleiche (Google+ ist wie Facebook, Google+ ist wie Twitter, Google+ ist wie Newsgroups, etc.).

Besonders spannend aber Diskussionen darüber, wie Google+ sein soll, und zwar nicht technisch, sondern gesellschaftlich. Welcher Ton soll vorherrschen, wie soll miteinander umgegangen werden? Derzeit aktuell diskutiert an der Frage, mit welchen Bezeichnungen man ein Google+-Profil erstellen darf. Sind sichtlich erfundene Namen erlaubt? Sind falsche, aber nicht als solche erkennbare Namen erlaubt? Oder müsste man sich gar irgendwo ausweisen um seine Identität zu beweisen? Anonymität (Biblionetz:w00774) oder Realname-Zwang (Biblionetz:w01820)?

realnames.jpg

Spannend an dieser Entwicklung erscheint mir, dass sie einerseits in verhältnismässig kurzer Zeit abläuft und man andererseits dank der digitalen Artefakte einen Teil der Diskussion und Entwicklung nachverfolgen kann. So zum Beispiel, wenn Robert Scoble darüber postet, was Google-Vize-Präsident Vic Gundotra zu dieser Frage denkt (und Google-Mitarbeiter öffentlich darauf antworten). Sind Märkte (in diesem Fall der social networking-Markt) Gespräche? (Biblionetz:a00624)

Ich stelle mir dies als einen spannenden Einstieg in soziale Netze im Themenbereich der politischen Bildung vor. Jugendlichen zu zeigen, dass solche Strukturen nicht natur- oder gottgegeben sind, sondern von Menschen ausgehandelt wurden. Genau wie die heutigen Demokratieformen auch. Und dass man sich (mehr oder weniger) an der Zukunft solcher Strukturen beteiligen kann.

Oder ist das eine naive Vorstellung?

count('spannend')

-- Main.VincentTscherter - 25 Jul 2011 Finde bei dir keinen 'Like'-Button, noch einen Plus-Button … frown, sad smile

-- Main.VincentTscherter - 25 Jul 2011 Warum es in meinem Weblog derzeit weder Like- noch Plus-Buttons gibt, erklärt der Artikel Das Like-Problem bei heise Security.

-- Main.BeatDoebeli - 25 Jul 2011 Also, probeweise gibt es Google+ Buttons wink

-- Main.BeatDoebeli - 26 Jul 2011

Google Plus und die Bildung

22 July 2011 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung
Seit drei Wochen nun gibt es den neuen social networking Dienst Google+ (Biblionetz:w02262). Zeit also, meine ersten Gedanken in Bezug auf Google+ und die Bildung zu ordnen bzw. zu explizieren.

  • Google+ wird die Bildung nicht revolutionieren. Nein, selbstverständlich wird kein einzelnes Produkt, egal ob iPad oder Google+ die Bildung revolutionieren. Wir können also sämtlichen Hoffnungen, Befürchtungen und Heilsversprechungen gleich wieder begraben.
    Nüchterner betrachtet stellt sich aber doch die Frage, wie solche Produkte auf die Bildungslandschaft wirken. Entweder direkt als Werkzeug und/oder Medium oder indirekt, indem sie gewissen Menschen neue Ideen und Perspektiven geben, gewissermassen die Augen öffnen für abstrakt bereits seit längerem verfügbare Konzepte (Was habe ich vor der Markteinführung des iPads vergeblich von den Vorzügen von Tablet-PCs zu erzählen versucht, seit das iPad da ist, ist den meisten auch das Potenzial von Tablet-PCs einsichtig).

  • Google+ ist ein weiteres Beispiel dafür, wie vielleicht zukünftig knowledge worker kommunizieren und arbeiten werden. Daraus ergibt sich die Frage: Wie muss Bildung aussehen, wenn Google+-Kompetenz gefragt ist. (Ja, diese Frage stellte sich bereits bei der Facebook-Kompetenz, Wiki-Kompetenz etc. Es geht ja eben nicht um Google+, sondern um eine digitale, massiv vernetzte, dynamische Kommunikations- und Arbeitskultur.)

  • Google+ ist die Begründung dafür, warum das Wort Facebook (Biblionetz:w02039) nicht in Lehrpläne gehört. Google+ zeigt, dass Facebook-Kompetenz viel zu kurz greift. Gestern Facebook, heute Google+ morgen … Auch diese Überlegung ist nicht neu. Aber vor Google+ wollte einem (fast) niemand glauben, dass nach Facebook noch etwas kommen könnte... (Problem: Wenn man Begriffe wie Word und Facebook beim Lehrplanschreiben vermeidet und stattdessen von Textverarbeitung und sozialen Netzen schreibt, dann versteht's die Hälfte der Bildungspolitiker nicht...)

  • Google+ illustriert wie schwierig es wäre, ein (kommerzielles) Lehrmittel zu Medienbildung zu machen. Damit traditionelle Lehrmittel sich lohnen, müssen sie eine gewisse Lebensdauer haben. Wie kann man im Bereich digitale Medien derzeit ein Lehrmittel erstellen, wenn die Produkte sich so rasch ändern, man aber Produkte zeigen muss, damit die Lernenden (und Lehrenden!) begreifen, worum es geht?

  • NEW Google+ illustriert, wie schwierig sinnvolle ICT-Zertifikate sind. Problem 1: Wie operationalisiere ich Google+-Kompetenz so, dass sie automatisiert testbar wird? Problem 2: Wie finanziere ich die dauernd notwendigen Aktualisierungen dieser Operationalisierungen aufgrund des Wandels von Google+?

  • Google+ illustriert ein weiteres Mal, dass Medienkompetenz wichtig ist. (egal ob man den Begriff liebt oder nicht). Datenschutz, Datensparsamkeit, Netiquette+, etc.

  • UPDATED Google+ illustriert, dass man heute informatische Bildung benötigt, um Dienste wie Google+ wirklich begreifen zu können. Die von Twitter, Facebook, Google+ und Konsorten errichteten Datenstrukturen werden immer komplexer. Es braucht Begrifflichkeiten und Übung, um solche Datenstrukturen begreifen und analysieren ("kritisch hinterfragen" in Medienpädagogik-speak) zu können. Beispiele gefällig: Noch einfach ist es zu erklären, dass Freundschaften in Facebook gegenseitig sein müssen, in Google+ das Einkreisen hingegen ohne Gegenseitigkeit funktioniert. Schwieriger wird es aber, wenn ich erklären muss, was passiert, wenn ich eine Mitteilung mit Kommentaren von jemanden erneut teile. Wer bekommt jetzt was mit? Kopie oder Referenz? (Diese Frage stellte mir Myke Naef) Und schon sind wir bei Grundkonzepten der Informatik.

Die Diskussionen um Google+ gefährdet...
  • … Facebook
  • … Twitter
  • … die traditionellen Learning Management Systeme (LMS)
  • … den face-to-face-Kontakt
  • … RSS (sprich offene Standards und durchlässigen Informationsfluss)
verschiebe ich auf ein andermal.

So, nachdem das mal geschrieben ist, kann ich weiterdenken wink

UPDATED Verwandte Blogposts, die ich vor dem Schreiben dieses Postings gelesen habe:

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