TOP

TOP Archive

In der Schweiz (Biblionetz:w00806) wird am 11. März 2012 über die erneute Einführung der Buchpreisbindung abgestimmt. Derzeit beginnt der Abstimmungskampf und beide Seiten bedienen sich auch digitaler Mittel:

preisbindung-ja.jpg
preisbindung-nein.jpg

Aus Sicht des Leitmedienwechsels (Biblionetz:w02306) sind jedoch andere Aspekte dieser Diskussion um den kulturellen Wert einer Buchpreisbindung spannend. Öffentlich diskutiert wird derzeit, was der zur Abstimmung kommende Gesetzestext (Biblionetz:t13786) zur Preisbindung von ausländischen Internetbuchhändlern sagt. Artikel 2 liest sich folgendermassen:

Art. 2 Geltungsbereich
Dieses Gesetz regelt die Preise von ungebrauchten und mängelfreien Büchern in den Schweizer Landessprachen, die:
  • a. in der Schweiz verlegt werden;
  • b. gewerbsmässig in die Schweiz eingeführt werden; oder
  • c. in der Schweiz gehandelt werden.

(Sorry, aber als Informatiker und Nichtjurist ist mir da nicht mal klar, was da als UND und was als ODER gelesen werden muss! Macht doch Klammern!)

Für gröberen Unmut hat in den vergangenen Tagen die Aussage von Bundesrat Schneider-Ammann gesorgt, ausländische Internetbuchhändler wie Amazon würden nicht der Buchpreisbindung unterliegen, da es sich nicht um gewerbsmässig in die Schweiz eingeführte Bücher handeln würde. Befürworter der Buchpreisbindung werfen dem Bundesrat nun vor, die in den Ratsdebatten klar erkennbare Haltung der Mehrheit falsch auszulegen. Gegner der Buchpreisbindung hingegen meinen, die Befürworter seien selber schuld, wenn sie den Gesetzestext nicht genau genug lesen würden. Siehe «Eine Schwäche des Milizparlaments» oder Biblionetz:t13785

Während dieser Aspekt der Globalisiserung (Biblionetz:w01244) des Buchmarktes wenigstens öffentlich diskutiert wird, scheint ein anderer Aspekt komplett unterzugehen, auf den mich Marc Pilloud (Biblionetz:p00336) aufmerksam gemacht hat:

Artikel 3 des Gesetzes definiert nämlich, was ein Buch ist (eine Definition, die gemäss David Weinberger (Biblionetz:p01471) im Buch "Das Ende der Schublade" (Biblionetz:b03258) nicht mal Bibliothekare wirklich geben können):

Art. 3 Begriffe
In diesem Gesetz bedeuten:
  • a. Buch: jedes Verlagserzeugnis in gedruckter Form und jedes kombinierte Erzeugnis, bei dem das Verlagserzeugnis in gedruckter Form die Hauptsache bildet; nicht als Bücher gelten namentlich Zeitungen, Zeitschriften, Musiknoten und kartografische Erzeugnisse;

Als Informatiker irritiert mich natürlich als erstes, dass der der Definition verwendete Begriff Verlag im Gesetz nicht definiert wird.

Doch bald fällt etwas anderes auf: Es geht nur um gedruckte Bücher bzw. um Verlagserzeugnisse, bei denen die "gedruckte Form die Hauptsache bildet". Hmm, wenn aber Amazon bereits heute mehr eBooks als gedruckte Bücher verkauft, wie muss dann "die Hauptsache bilden" verstanden werden? Könnte sich dann Amazon nicht auf den Standpunkt stellen, gedruckte Ausgaben seien nur ein Nebenprodukt des digitalen eBooks? Sozusagen ein Nischenprodukt wie Bücher für Blinde nun auch eines für (digital herausgeforderte) Leute ohne Lesegerät...

Das zur Abstimmung kommende Gesetz scheint somit weder mit der Globalisierung noch mit der Digitalisierung klar zu kommen. Keine gute Ausgangslage für ein neues Gesetz im Jahr 2012...

Informatiker ausbilden, aber nicht arbeiten lassen?

21 January 2012 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht
Der Tages Anzeiger berichtet heute (21.01.2012) unter dem Titel Ausländische Fachkräfte für Google & Co., nicht aber für KMU (Biblionetz:t13777) über eine Geschichte, die ich in den letzten Tagen im Netz gelesen habe und ergänzt sie mit Stellungnahmen von verschiedenen Seiten. Worum geht es?

t13777.jpg

Kleine Start-Up-Firmen im Raum Zürich beklagen sich, zuwenig Arbeitsbewilligungen für ausgebildete Informatiker aus dem Nicht-EU-Raum zu erhalten. Dies schränke sie in ihrer Entwicklung ein. Insbesondere fühlen sie sich aufgrund des bürokratischen Aufwands zur Einholung der notwendigen Bewilligungen gegenüber grossen Firmen wie Google im Nachteil. Das Fass zum Überlaufen hat nun ein Fall eines türkischen ETH-Informatik-Doktoranden gebracht, der zwar in Zürich ausgebildet wird, aber trotz Empfehlungsschreiben seines Professors keine Arbeitsbewilligung im Kanton Zürich erhalten hat, weil nach Einschätzung des Amtes für Wirtschaft und Arbeit nicht nachgewiesen werden konnte, dass kein gleichwertiger Schweizer oder EU-Bürger zu finden sei.

Wenn wieder mal über die fehlenden Informatiker in der Schweiz (Biblionetz:a00930) geklagt wird, wird meist als Ursache genannt, dass eben zu wenige ausgebildet würden. Doch dies scheint nicht der einzige Grund zu sein...

Apples Vorstellung von der Zukunft des Schulbuchs

20 January 2012 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT

%STARTBLOG% So. Gestern hat Apple ihre neuesten Vorstellungen zur Frage Wie sehen die Schulbücher der Zukunft aus? (Biblionetz:f00151) vorgestellt (siehe auch mein erstes Posting dieses Jahres: Wie sieht die Zukunft des Schulbuchs aus?)

Schon bei der Einführung der iCloud hatte ich im Juni 2011 geschrieben:

Derzeit spielt die Firma Apple (Biblionetz:w00244) öfters die Rolle, in technisch interessierten Fachkreisen bereits seit längerem latente Konzepte einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und verständlich (!) zu machen. Wenn eine Firma wie Apple neue Produkte lanciert, dann hat sie sich vermutlich einige Gedanken zur zukünftigen Computernutzung gemacht.

Somit: Was will uns Apple bezüglich Schulbüchern sagen?

apple-schulbuch01.jpg

Die Fakten

Die Initiative besteht aus drei Softwarekomponenten und einer vertieften Zusammenarbeit mit Lehrmittelverlagen:

  • Erweiterte eBook-Funktionen
    Die Version 2 der iPad-App iBook können Bücher auf dem iPad mehr multimediale Elemente enthalten (Bilder, Videos, 3D-Objkete) und die App bietet mehrere lernspezifische Erweiterungen:
    • Verbesserte Navigation und Suche
    • Farbige Markierungen und Annotationen
    • Übersicht aller Annotationen
    • Aus Begriffsdefinitionen lassen sich Lernkarten erstellen
    • Es lassen sich einfache Übungen (Multiple Choice, Zuordnungsübungen) inkl. Lösung einbetten
  • eSchulbuch-Erstellungsprogramm
    Für Mac gibt es neu die kostenlose Software iBooks Author, mit der sich Schulbücher für das iPad erstellen lassen. Gemäss ersten Berichten soll die Bedienung sehr einfach sein, so dass auch Laien Bücher erstellen können. Insbesondere lassen sich bestehende HTML5-Inhalte sowie Keynotepräsentationen einfach integrieren.
  • Die dritte Komponente iTunes U App muss ich mir erst genauer anschauen...

Quellen:

Erste Einschätzungen

So viel zu den Fakten. Doch wie ist dieser Schritt von Apple zu beurteilen? Ein erster Versuch einer Einschätzung:

  • Inhaltlich nichts Überraschendes
    Die gestrige Ankündigung enthielt wenig überraschende Elemente. Sobald bekannt war, dass Bildung das Thema sein würde, war verschiedentlich von "Garageband für eBooks" die Rede. Auch die multimedialen und interaktiven Erweiterungen sind nichts wirklich Neues.

  • Gewisse Inhalte müssen nun nicht mehr in ein App verpackt werden, sondern können als eBook publiziert werden.
    Die neuen Möglichkeiten vom iBook 2 führen hoffentlich dazu, dass die Lehrmittel-Appflut etwas eingedämmt wird und nicht mehr alle versuchen, ihre Version des Rades als App zu publizieren. Kapitelendtests sind ein Standardelement von Lehrbüchern, das muss wirklich nicht jeder App-Entwickler selbst programmieren.

  • KISS-Verpackungen sind die wahren Leistungen von Apple
    Wie schon öfters besteht die Leistung von Apple darin, bereits in Expertenkreisen vorhandene Elemente zu einem einfach nutzbaren und ansprechenden Gesamtpaket zu schnüren. Keep it Simple and Stupid!

  • Das Verpacken von Content wird einfacher. Das Erstellen nicht.
    Mit der von Apple vorgeschlagenen Lösung wird das Verpacken und Verteilen von Inhalten einfacher. Man darf sich aber darob nicht täuschen lassen: Das Erstellen solcher Inhalte (Filme, 3D-Modelle, aber auch inhaltlich korrekter und didaktisch sinnvoller Text) wurde nicht einfacher. Im Gegenteil, der Aufwand für ein Schulbuch dürfte steigen.

  • Apple versucht mit diesem Schritt das Hardware-Huhn und Content-Ei-Problem zu lösen
    Bei 1:1-Ausstattungen ist der fehlende digitale Content bisher immer ein wichtiges Gegenargument: "Für die Geräte sind ja gar keine geeigneten Lehrmittel verfügbar", hiess es bisher oft (auch wenn 1:1-Projekte auch ohne digital aufbereiteten Content bereits einige Potentiale besitzen...). Umgekehrt haben sich auch Lehrmittelverlage bisher zurückgehalten mit digitalen Produkten, da ja die Geräteausstattung gar noch nicht verfügbar war. Apple versucht hier ein Komplettpaket anzubieten. Dass dies (auch) im eigenen Interesse geschieht, steht ausser Frage.

  • Für Schulen wird das Apple-Ökosystem verlockender
    Das von Apple nun angebotene Komplettpaket von Hardware, Software und passendem Content ist verlockend. Schulen haben vermutlich weniger technische und organisatorische Probleme, wenn alles aus einer Hand kommt

  • Digitale Lehrmittel sind ein Markt
    Der gestrige Schritt von Apple zeigt deutlich, dass digitale Lehrmittel ein lukrativer Markt sind, sonst würde Apple die Bildungsbranche nicht so intensiv beackern.

  • Digitale Lehrmittel werden vermehrt zum Thema
    Apple schafft es, Agendasetting zu betreiben. Die Frage Wie sieht die Zukunft von Schulbüchern aus? wird in naher Zukunft sicher breiter diskutiert werden.

  • Die Erstellung von digitalen Lehrmitteln wird vereinfacht
    Mit der neuen Software iBook Author wird es für Lehrpersonen als auch für Lernende technisch einfacher, Lehrbücher herzustellen. Das ist spannend und bietet Potenziale.

  • Es wird auch mehr schlechte Lehrbücher geben. Doch ist das schlimm?
    Selbstverständlich wird die altbekannte Qualitätsdiskussion wieder aufflammen, die bei jedem neuen Publikationsmedium auftaucht: Es wird zwar technisch einfacher, die inhaltliche Herausforderung zur Herstellung von brauchbarem Unterrichtsmaterial hingegen bleibt. Somit ist zu erwarten, dass auch minderwertiger Content hergestellt wird.

  • Apple wird zum Content-Gatekeeper für kommerziellen Content im Bildungsbereich
    Die von Apple vorgeschlagene Lösung macht die Firma Apple in mindestens zweifacher Hinsicht zum Gatekeeper, d.h. kommerzielle Schulbücher kommen in zweierlei Hinsicht nicht an Apple vorbei:
    • Apples eBooks lassen sich nur auf Apple Hardware (iPads) nutzen. Damit wird man zur Nutzung von Schulbüchern von einer einzigen amerikanischen Firma abhängig (sollten die Inhalte nur in dieser Form verfügbar sein.
    • Kostenpflichtige eBooks dürfen nur via Apple vertrieben werden und Apple behält sich das Recht vor, Bücher abzulehnen (für Details siehe z.B. bei fefe.de.

  • Apple lässt aber für freien Content gewisse Alternativen offen
    Während Apple kostenpflichtige Bücher an die eigene Hardware und an den eigenen Store bindet, ist dies mit kostenlosem Content nicht der Fall: Mit iBook Author erstellte eBooks dürfen auch ausserhalb des Apple Bookstores angeboten werden und zwar auch als PDF. Somit lässt sich ein Apple eBook erstellen, dessen Inhalt auch ausserhalb des Apple Bookstores abrufbar und auf Nicht-Apple-Hardware nutzbar ist.

  • Apples Gatekeeper-Rolle ist massiv stärker als die bisher kritisierte Rolle von Microsoft
    In der Vergangenheit wurde die Firma Microsoft des öftern für ihren Einfluss im Bildungsbereich kritisiert. Im Vergleich dazu ist die Macht von Apple derzeit massiv stärker: Microsoft hat die Installation fremder Software zugelassen und auch den via Microsoft-Software nutzbaren Content nicht eingeschränkt. Es akzentuiert sich nun im Bildungsbereich die in diesem Blog im April 2010 erstmals angesprochene Frage Generatives Internet oder Gated Virtual Communities?.
Soviel fürs Erste. Jetzt weiterdenken smile

Weitere Quellen:


Lehrmittelverlage und Medienkompetenz

20 January 2012 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung

SCNR...

Lehrmittelverlage merken, dass Medienkompetenz (Biblionetz:w00542) zunehmend wichtiger wird (aha?) und reagieren, wie Lehrmittelverlage (Biblionetz:w02223) bisher immer reagiert haben: Sie produzieren Bücher.

So auch der Klett-Verlag. Gemäss einer Mitteilung bei bildungsklick.de sind "Soziale Netzwerke das erste Thema der neuen Reihe "weboach" aus dem Ernst Klett Verlag. Auf rund 30 Seiten bietet das Arbeitsheft Sachtexte und Übungen für die Klassen 5-9." Dabei ist die Reminiszenz ans Buchdruckzeitalter unübersehbar:

"webcoach" erscheint im Ernst Klett Verlag. Erhältlich ist das Arbeitsheft "Datenschutz in sozialen Netzwerken" (10er-Paket ISBN 978-3-12-006649-1, Preis: 19,95 €, Blättern im Buch). "Recherche im Internet" (ISBN 978-3-12-006650-7) folgt im Mai 2012 und "Cybermobbing" (ISBN 978-3-12-006652-1) im Juli 2012. Weitere Titel sind geplant.

Gedruckte Arbeitshefte im 10er-Paket, damit Schülerinnen und Schüler lernen, wie digitale Medien ticken. Aha.

Ob das die Zukunft des Schulbuchs (Biblionetz:f00151) ist?

Aber da versteckt sich ja ein neckischer Link in diesem Zitat: Blättern im Buch. Machen wir doch!

klett-soziale-netze-01.jpg

Doch was muss ich bereits im Kapitel 1.1 auf Seite 4 lesen? Tim Berners Lee (Biblionetz:p01924) habe das Internet erfunden. Nein, nein und nochmals nein! Tim Berners Lee hat das World Wide Web (WWW) (Biblionetz:w00577) erfunden und nicht das Internet (Biblionetz:w00269)!

So wird das nichts mit Medienkompetenz, liebe Lehrmittelverlage!

Wenn das so weitergeht, haben Firmen wie Apple mit iBook 2 und iBook Author (mehr davon später...) leichtes Spiel...

Wie sieht die Zukunft des Schulbuchs aus?

04 January 2012 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, Schul-ICT

%STARTBLOG% Der Jahresanfang verführt zu Prognosen, Ausblicken und Ähnlichem. Bei mir steht unter anderem eine Frage an, die mich dieses Jahr in mehrfacher Hinsicht intensiv beschäftigen wird: Wie sieht die Zukunft des Schulbuchs aus? (Biblionetz:f00151)

Das Thema ist ja nicht komplett neu, das Buzzword Open Educational Resources (OER) (Biblionetz:w02058) geistert bereits länger durch die Community, aufs dynabook (Biblionetz:w01608) wollen wir schon gar nicht zurückgreifen. Nun scheint die Frage aber praktisch relevant zu werden. Mit Tablets wie dem iPad ist nun eine Gerätekategorie verfügbar, auf welcher das Lesen (und Bearbeiten?) von Schulbüchern leichter vorstellbar ist als auf (unterdessen bereits) traditionellen Notebooks. Der sinkende Preis und die steigende private Verfügbarkeit machen sowohl schulfinanzierte als auch elternfinanzierte (= BYOD (Biblionetz:w02286)) 1:1-Ausstattungen (Biblionetz:w02173) leichter realisierbar.

Eine 1:1-Ausstattung ist aber eine Grundvoraussetzung für digitale Schulbücher. Wenn jetzt 1:1-Ausstattungen zahlreicher werden (siehe http://1to1learning.ch), dann eröffnet sich plötzlich ein ganzer Reigen von Fragen, denen sich Schulbuchverlage und Schulen stellen müssen:
  • Was bringen digitale Lehrmittel?
  • Wer finanziert digitale Lehrmittel?
  • Wer stellt digitale Lehrmittel her?
  • Welche neuen Geschäftsmodelle können sich entwickeln?
  • Welche Lizenzmodelle sind sinnvoll und nachhaltig gangbar?
  • etc.
Alles keine neuen Fragen. Aber in den letzten zwei Jahren wurden sie zunehmend aktuell. Lehrmittelverlage erhalten entsprechende Anfragen, Schulen überlegen sich, ob beim Entscheid für eine 1:1-Ausstattung genügend Lehrmaterial verfügbar sei.

Grund genug also, dass sich auch im deutschsprachigen Raum einige Expertinnen und Experten mit dem Thema beschäftigen. Über die Debatte zum Schulbuchtrojaner habe ich ja schon mehrfach berichtet. Erfreulicher ist da die Vortragsreihe l3t talk von Martin Ebner (Biblionetz:p04053) und Sandra Schoen (Biblionetz:p05210) zu nennen, bei welcher im Monatsrhythmus Vorträge zu verschiedenen Aspekten digitaler Bücher, Zeitschriften und Lehrmittel gehalten werden. (Ja, ich habe mich auch überreden lassen, im März 2012 etwas unter dem Titel iLegende Wollmilchsau? Lehrmittel in Zeiten von iPad & Co. zu erzählen).

l3ttalk-01.png l3ttalk-02.jpg

Die beiden wirken auch als Herausgebende einer Schwerpunktausgabe der Online-Zeitschrift bildungsforschung:

Die in Schulen und Weiterbildung eingesetzten Lern- und Lehrmaterialien bzw. Lehrmittel verändern sich. Blickt man in die Schule, gehören seit einigen Generationen eine Kreidetafel, ein Skelett oder große Landkarten dazu. Aber auch abseits von Laptop- und iPad-Klassen, die im deutschsprachigen Europa weiterhin eine Besonderheit sind, stehen in den letzten Jahren immer häufiger regelmäßig einzelne Computer mit Lernprogrammen im Klassenzimmer. Während vor fünfzehn Jahren im Fernunterricht noch Lehrbriefe mit der Post verschickt wurden, gibt es heute zahlreiche internetgestützte Fernlehrangebote. Auch bei den Lehrbücher und Arbeitsblätter, die in Schule, Studium, Ausbildung und Weiterbildung zum Einsatz kommen, zeigen sich Veränderungen: Ein Schulbuch aus den 1970er Jahren unterscheidet sich inhaltlich deutlich von einem der 1990er Jahre. Ein „Lehrbuch“ muss heute aber gar nicht mehr gedruckt mit Seiten erscheinen, immer häufiger gibt es E-Book-Versionen, sogenannte Living Books mit integrierten Videos oder interaktiven Übungen. Und immer häufiger gibt es Lehr- und Lernmaterialien digital und auch kostenlos im World Wide Web zugänglich – im Zeitalter des Mitmachwebs von Lerner/innen und Lehrenden selbst erstellt (Wyatt 2010). Es zeigt sich so ein großer Wandel der Lern- und Lehrmaterialien. (Call als PDF PDF-Dokument.

Dann hat Oliver Ott, Mitarbeiter der PHBern, zu Jahresbeginn erneut ein lesenswertes Factsheet zum Thema digitale Unterrichtsmittel veröffentlicht, diesmal mit dem Schwerpunkt Flexbooks (Biblionetz:w02308): Lehrmittel bald nur noch digital? PDF-Dokument (Biblionetz:t13767):

Digitale Bücher sind heute nicht mehr nur Printbücher, die sich digital lesen lassen. Sie sind multimedial, interaktiv und bieten Möglichkeiten, sich innerhalb eines Buches mit anderen Leserinnen und Lesern auszutauschen. Mit dieser Entwicklung dürften auch die Schulen schneller konfrontiert werden als bisher vermutet wurde. Mit flexiblen digitalen Büchern können die Lehrmittel dem Unterricht ohne grossen Aufwand angepasst und rasch weitergegeben werden. In den USA werden Flexbooks heute schon in hunderten von Schulen und Universitäten erfolgreich eingesetzt.
Quelle: http://www.swisseduc.ch/methodik_didaktik/ebooks/

Zudem sind dieses Jahr verschiedene Veranstaltungen zum Thema geplant, Details folgen... ,

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li