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Doppelte Dateien finden

24 April 2016 | Beat Döbeli Honegger | Software
Die Sommerzeit ist eine gute Gelegenheit für einen verspäteten Frühjahrsputz - vor allem wenn der Frühling gar nicht so richtig stattgefunden hat. Neben Estrich und Keller gehören da auch die virtuellen Speichre dazu. Grund genug also, doppelt und dreifach vorhandene Dateien zu suchen und zu eliminieren. Bei der Suche (für MS-Windows) bin ich auf zwei Tools gestossen, ein einfaches und ein flexibles:

Einfach: Auslogics Duplicate File Finder

auslogics.jpg

Der Auslogics Duplicate File Finder ist kostenlos und einfach zu bedienen, bietet dafür nicht allzuviele Einstellmöglichkeiten.

Flexibel: SearchMyFiles

Eher für technisch Interessierte ist das ebenfalls kostenlose Tool SearchMyFiles

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Viel Spass beim Aufräumen!

Zum Welttag des Buches ;=)

23 April 2016 | Beat Döbeli Honegger
Vorsicht Werbung!

Der heutige 23. April ist der Welttag des Buches. Wikipedia meint dazu: "Das Datum des 23. April geht zurück auf den Georgstag. Es bezieht sich auf die katalanische Tradition, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken."

Das finde ich eine gute Idee und ich hätte auch gleich zwei Vorschläge für Leserinnen und Leser dieses Weblogs wink

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Mehr als 0 und 1 (Biblionetz:b06000) und Digitale Kompetenz (Biblionetz:b06006) sind nämlich zwei Bücher, die sich nicht primär an Personen richten, die sich bereits in digitalen Informationsquellen zu digitalen Themen wie dieser hier tummeln. Beide Bücher richten sich an Leserinnen und Leser im Bildungswesen, die sich primär an Gedrucktem orientieren und sich bisher nicht vertieft mit dem Digitalen in der Bildung beschäftigt haben - dies aber eigentlich in ihrer Funktion als Mitglieder von Schulleitungen und Schulräten oder als Mitarbeitende in Bildungsbehörden tun sollten.

Beide Bücher versuchen möglichst knapp und einfach verständlich einen Überblick zu den Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungswesen zu geben - ohne aktuelle Hypes oder ausufernde Detailbeschreibungen. Damit sind beide Bücher je in einem Wochenende oder in einer Urlaubswoche lesbar und regen zum Nachdenken an, was im eigenen Bildungsumfeld vielleicht geschehen sollte.

Klar, ich will Leserinnen und Leser dieses Weblogs keinesfalls von der Lektüre dieser beiden Bücher abhalten. Sie finden darin strukturierte Zusammenfassungen von vielem, was sie bereits wissen. Dies hilft in Diskussionen und beim Verfassen eigener Text oder planen eigener Aktionen. Aus meiner Sicht könnte der wahre Wert dieser beiden Bücher aber darin liegen, sie der oben beschriebenen Zielgruppe ans Herz zu legen oder eben gerade zu schenken: "Wenn du wissen willst, warum ich immer von dieser Digitalisierung rede, dann lies doch mal das hier!"

Don't preach to the converted: Wir bringen die Schule nicht weiter, wenn wir uns gegenseitig von der Wichtigkeit des Themas zu überzeugen versuchen. Wir sind es ja bereits. Darum: Wer im eigenen Bekanntenkreis müsste sich eigentlich mit dem Thema beschäftigen und wäre vielleicht sogar froh, das Wesentliche zwischen zwei Buchdeckeln zu erhalten, statt dieser Informationsflut des Internets ausgesetzt zu sein? wink

Darum zum Welttag des Buches: Verschenken Sie diese beiden Bücher an jemanden in ihrem Bekanntenkreis!

P.S: Auch ich habe mir zum Welttag des Buches eines gekauft:

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Daniel Häni & Philip Kovce (2106) Was fehlt, wenn alles da ist? Warum das bedingungslose Grundeinkommen die richtigen Fragen stellt (Biblionetz:b06209)

Wir haben 2016, nicht 1984

05 April 2016 | Beat Döbeli Honegger
Ich bin grad leicht schockiert und weiss eigentlich gar noch nicht wo anfangen mit reagieren. Titelstory in der heutigen Sonntagszeitung sind die 21'000 in der Schweiz vorhandenen staatlichen Überwachungskameras. Auf einer Doppelseite wird über die Zunahme an Kameras, aber auch über die Zweifel an der Wirksamkeit und die mit den Kameras verbundenen Gefahren berichtet.

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In einem Kommentar meldet sich der Redaktionsleiter unter dem Titel Wir haben 2016, nicht «1984» (Biblionetz:t18593) zu Wort.

Was ich da lese, scheint mir an Naivität nicht zu überbieten:

Denn tatsächlich haben die heutigen Überwachungsmassnahmen nichts mit Orwells Schreckensvision gemein. Wenn der Staat im öffentlichen Raum Kameras aufstellt, tut er dies nicht wie in «1984» um seiner selbst willen – sondern um die Bürger zu beschützen: vor Terroristen, Räubern, Pädophilen oder Hooligans.

Wie praktisch und effizient das Vorgehen ist, zeigen die vielen Fahndungserfolge: Die Schläger von Kreuzlingen, der Kinderschänder in Zürich oder auch die Attentäter von Boston – sie alle wurden gefasst, weil sie gefilmt worden waren. Kein Wunder, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung gross. Eine deutliche Mehrheit befürwortet den Einsatz von Überwachungskameras mit der einleuchtenden Begründung, dass nur Kriminelle davor etwas zu befürchten hätten. Und dass die Daten ohnehin nur mit richterlicher Befugnis verwendet werden dürfen.

Ein anderes Resultat hätte im Zeitalter von Facebook auch überrascht. Wer Fotos und intimste Details aus seinem Privatleben freiwillig online stellt, kann nicht ernsthaft dagegen sein, beim Einkaufen gefilmt zu werden. Und wer einer privaten US-Firma vertraut – bei der niemand weiss, was sie mit den gesammelten Daten anstellt –, darf sich auch vor dem Schweizer Staat nicht fürchten.

Wir haben tatsächlich nicht 1984, sondern 2016. Die Schweiz hatte ihren Fichenskandal und 2013 gab es die NSA-Enthüllungen von Edward Snowden (Biblionetz:p13594). Wie kann man da noch ernsthaft behaupten, heutige Überwachung geschehe nur um die Bürger zu beschützen und die Daten würden nur mit richterlicher Befugnis verwendet? Als wüssten wir nicht besser, dass Daten aufgrund von technischen Pannen oder politischen Intrigen des öftern in falsche Hände geraten.

Wie kann man so unhinterfragt behaupten, es sei unbedenklich alle ungefragt dauernd zu überwachen, weil sich die meisten sowieso freiwillig in sozialen Netzen entblössen würden (Biblionetz:a01270) und wer nichts zu verbergen hätte, der hätte auch nichts zu berfürchten? (Biblionetz:a00840)

Gipfel der Naivität ist jedoch der Schluss des Meinungsartikels, in welchem Kunz empfiehlt, Orwells Roman 1984 (Biblionetz:b00221) nicht mehr in der Schule zu lesen:

Sinnvoller wäre die Forderung, «1984» als Lektüre an den Schulen abzuschaffen. Das Buch, erschienen 1949, war eine Anspielung auf den Überwachungswahnsinn in den mittlerweile längst implodierten kommunistischen Diktaturen. Wer Orwell heute noch anführt und laut «Big Brother» schreit, sobald irgendwo eine Kamera aufgestellt wird, hat das Buch nicht verstanden und verunglimpft die erfolgreichen Bemühungen demokratischer Staaten zum Schutze seiner Bürger.

Im Gegenteil ist es höchst dringlich und gehört zur Allgemeinbildung in einer digitalisierten Welt, die technischen Möglichkeiten und die gesellschaftlichen Konsequenzen einer immer stärkeren Überwachung aller Lebensbereiche zu diskutieren, damit man dem Thema nicht derart naiv gegenübertritt wie dieser Artikel in der heutigen Sonntagzeitung!

Erste Reaktionen im Netz:

Gewisse Dinge haben nicht in einem Tweet Platz. Sorry.

Seit vor einigen Wochen das Dagstuhl-Dreieck (Biblionetz:w02886) erarbeitet und publiziert worden ist, habe ich online und offline zahlreiche Diskussionen geführt und wurde oft mit dem Schlagwort #PflichtfachInformatik konfrontiert. Obwohl ich die dahinter stehende Forderung nach mehr verbindlichen Informatikinhalten in der Schule vorbehaltslos unterstütze (was mache ich denn die letzten Jahre anderes?), ist die Forderung #PflichtfachInformatik aus meiner Sicht bildungspolitisch aus mehreren Gründen problematisch.

Nochmals, bevor ich mit den Gründen anfange in aller Deutlichkeit: Es geht mir um die Begrifflichkeit, nicht um den Inhalt der Forderung.

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