Biblionetz
Postings zum Biblionetz

Spass mit Graphen

19 July 2024 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung

Diesen Sommer nehme ich mir wieder mal etwas Zeit, um an der Funktionalität des Biblionetzes herumzubasteln (etwas, wozu ich im normalen Arbeitsalltag bereits seit längerem nicht mehr komme).

Fokus der Sommeraktion sind die Graphen im Biblionetz, d.h. die Grafiken, die versuchen Zusammenhänge von Begriffen oder Publikationen oder Personen zu visualisieren. Seit vielen Jahren benutze ich dazu die Bibliothek GraphViz (Biblionetz:w01582). Früher habe ich damit serverseitig PNG-Bilder generieren lassen, seit einigen Jahren sind es SVG-Grafiken. Diese Grafiken werden einerseits eingebettet in einzelne Biblionetzseiten angezeigt, andererseits gibt es die Möglichkeit, die Grafik auch bildschirmfüllend anzuzeigen.

So weit, so gut. Die Interaktionsmöglichkeiten mit SVG-Grafiken sind im Biblionetz aber etwas beschränkt. So lassen sie sich zoomen und auf einzelne verlinkte Objekte klicken, mehr ist da aber nicht. Für mehr Interaktivität bei Graphen habe ich bereits vor einigen Jahren die Bibliothek vis.js ins Biblionetz integriert und z.B. bei Begriffsnetzwerken verwendet. Bisherige Vorteile gegenüber SVG-Grafiken: Einzelne Knoten liessen sich verschieben und die Graphen waberten lustig auf der Seite umher (mehr visuelles Gimmick als aktueller Nutzen),.

Zitationsgraphen

In den vergangenen Tagen habe ich nun die Nutzung von vis.js im Biblionetz massiv ausgebaut. So sind nun auch Zitationsgraphen neu auch mit vis.js implementiert. In einem einfachen Fall (Biblionetz:b07160) sieht das so aus (über die Darstellungsdetails lässt sich streiten):

graphspass01.png
Zitationsgraph als SVG
graphspass02.png
Zitationsgraph als vis.js-Objekt
(Hier nur Screenshot)

Frank Vohle (Biblionetz:p03155) beschreibt in einem lesenswerten Blogpost, wie Gabi Reinmann (Biblionetz:p01980) und er 2005 das Konzept Weblog (Biblionetz:w01272) und mit Sebastian Fiedler (Biblionetz:p03357) darüber diskutiert hat, was das wesentliche eines Weblogs sei. Während Gabi und er auf den Post als kreative Ausdrucksmöglichkeit fokussierten, hätte Sebastian auf das Revolutionäre des RSS-Feeds (Biblionetz:w01650) gepocht.

Ich musste schmunzeln bei der Lektüre, denn ich bin auch einer dieser RSS-Nerds! Längere Zeit habe ich (meist erfolglos) versucht, andere Menschen in Vorträgen und weiterbildungen von der Bedeutung und den Vorteilen von RSS-Feeds zu überzeugen. Geholfen hat es wenig, RSS ist wieder weitgehend von der Bildfläche verschwunden und Menschen abonnieren weiterhin Newsletter und scrollen endlos durch Timelines von sozialen Medien und News-Portalen.


Meine Vortragsfolien von 2009 zum Thema RSS

Als nächstes beschreibt Frank Vohle in seinem Beitrag, dass er ebenfalls zur Jahrtausendwende das Biblionetz entdeckt, aber nicht wirklich verstanden hätte:

Responsive Biblionetz

03 October 2019 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz

Ja, ich habe es eingesehen! Die mobilen Seiten meines Biblionetzes sind langsam untragbar geworden. Was bei der Einführung (ca 2013 noch einigermassen modern war, ist 2019 hoffnungslos veraltet:

biblionetzlight.png
Alte Biblionetz light-Darstellung

Warum mein Biblionetz vor veralteten Seiten warnt

07 April 2019 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Das Biblionetz ist unterdessen mehr als 20 Jahre alt. Es gibt darin gewisse Themen, die ich nicht mehr so aktiv beackere. Seit mehreren Jahren gibt es deshalb einen Automatismus, der auf Biblionetzseiten, die sich seit mehr als sechs Monaten inhaltlich nicht mehr geändert haben, eine entsprechende Warnmeldung platziert:

warnmeldung.jpg

Warum mache ich das?

Bei gedruckten Texten ist die Sache vergleichsweise einfach: Es genügt die Angabe eines Publikationsdatums, damit Leserinnen und Leser wissen, zu welchem Zeitpunkt letztmals aktuelle Informationen in einen Text hätten aufgenommen werden konnten, denn schliesslich lassen sich gedruckte Texte nicht nachträglich aktualisiert werden.

Bei digital online verfügbaren Texten ist es komplizierter: Es ist jederzeit möglich, die Inhalte zu verändern. Das Erstpublikationsdatum einer online verfügbaren Ressource sagt somit nichts darüber aus, wann diese Ressource letztmals verändert worden ist - es ist somit nicht auf einen Blick ersichtlich, wie veraltet die Ressource sein könnte. Aus diesem Grund erachte ich es als sinnvoll, wenn meine Webseiten deutlich deklarieren, wann sie zum letzten Mal aktualisiert worden sind.

Für mich ist dies eine Dienstleistung für Besucherinnen & Besucher und ich bin eigentlich erstaunt, dass ich keine anderen Webseiten kenne, die dies auch so handhaben.

Ganz pragmatisch ersparen mir diese Hinweise auch zahlreiche Mails von Besucherinnen und Besuchern, die mich - erraten - auf veraltete Informationen hinweisen wollen.

Am heutigen 12. März 2019 wird im Ständerat der aktuelle Entwurf des zu revidierenden Urheberrechts PDF-Dokument diskutiert.

Der erst kürzlich eingefügte Artikel 13b lautet dabei folgendermassen:

Art. 13b Zugänglichmachen von journalistischen Werken

¹ Wer, als Betreiber eines sozialen Netzwerks, eines Informations- oder Unterhaltungsdienstes oder einer anderen Kommunikationsplattform im Internet, journalistische Sprachwerke oder Fotografien so zugänglich macht, dass Personen von Orten und Zeiten ihrer Wahl dazu Zugang haben, schuldet den Urhebern und den Urheberinnen hierfür eine Vergütung.

In meinem Verständnis betrifft dies auch mein Biblionetz, das ich seit über 20 Jahren auf nichtkommerzieller Basis betreibe. Unter anderem aggregiere ich auch Zeitungsartikel ("journalistische Sprachwerke") und mache sie so zugänglich, "dass Personen von Orten und Zeiten ihrer Wahl dazu Zugang haben".

Dabei geht es nicht um die Zugänglichmachung der Volltexte, den das ist bereits unter dem aktuellen Urheberrecht nicht einfach so erlaubt. Es geht um die Zugänglichmachnung von so genannten "Snippets", also Anrissen der jeweiligen Artikel.

Kontakt

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