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Caspar erklärt Papa den Computer

31 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | Kid, Software
Nun ist es also bereits so weit: Auf den Tag genau mit 14 Monaten hat Caspar angefangen, mir neue Funktionen meines Computers zu zeigen.

Gestern abend haben wir dem Besuch Fotos gezeigt, digital auf dem Tablet natürlich. Caspar sass mir dabei auf dem Schoss und hat sich gefreut, dass ihn Papa für einmal nicht am Hämmern auf der Tastatur gehindert hat.

Irgendwie kams mir schon seltsam vor, aber Müdigkeit vom langen Messetag und der Besuch haben mich davon abgehalten, länger über den Teddybären nachzudenken, der plötzlich auf dem Bildschirm zu sehen war:

picasa-teddy.jpg

Erst beim Einschlafen hat mich der Teddybär zu beschäftigen begonnen: War da wirklich ein Teddybär neben dem Bild (im Bild wäre ja derzeit nicht weiter erstaunlich). Ein Teddybär? Aber ich habe doch keinen Teddybären im Computer. Muss mich das beunruhigen, wenn plötzlich ein Teddybär in meinem Computer auftaucht? War das evtl. sogar ein trojanisches Pferd (Caspar würde das derzeit als trojanisches "I-Ah" bezeichnen), das sein Unwesen in kuscheliger Verkleidung auf meinem Computer treibt?. Schliesslich war ich gestern mit meinem Computer auf einer Messe, deren hohe Funknetzwerkdichte sogar die Selbstvernetzungsfähigkeit der OLPCs zur Verzweiflung getrieben hat. Aber - das war ich selbst im dämmrigen Einschlafzustand überzeugt - es war kein Esel und kein Pferd; es war ein Bär!

Am nächsten Morgen war der Bär immer noch da. Ich begann, mit ihm herumzuspielen. Er liess sich auf dem gesamten Bildschirm herumschieben, reagierte aber weder auf Zuruf, Doppelklick oder rechte Maustaste (ja, so spielt man mit digitalen Teddybären...).

Weiteres Herumspielen brachte mich zur beruhigenden Erkenntnis, dass der Teddybär sein virtuelles Laufgitter namens Picasa nicht verlassen konnte. Dies verringerte die Chance, dass es sich um einen bösen Trojaner im Bärenpelz handelte. Ausgeschlafen und wieder im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten befragte ich getreu dem Grundsatz "Du wirst nicht der Erste sein, dem ein Bär auf dem Bildschirm begegnet ist" das Internet.

Und siehe da, der Bär heisst Thomas und ist trotz adventlichem Schneefall draussen ein so genanntes verstecktes Osterei von Picasa (siehe z.B. hier, hier oder hier).

Drückt man in Picasa 2 die Tastenkombination Control-Shift-Y, so erscheint der Teddybär Thomas. Hmm, ausser jetzt, wo ich es demonstrieren will. Wahrscheinlich muss ich Caspar zu Hilfe holen.


es gibt sie wohl doch, die digital natives wink

-- Main.MandySchiefner - 30 Oct 2008

iLearnIT.ch an der World Didac 2008

28 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | OLPC, Veranstaltung
Von morgen Mittwoch 29. bis Freitag 31. Oktober 2008 findet in Basel die World Didac 2008 statt. Unser Projekt iLearnIT.ch ist als Bildungsprojekt des Schweizer Jahres der Informatik (informatica08.ch) in Halle 1 am Stand F74 vertreten. Es wird folgendes zu sehen und auszuprobieren geben:

  • Das Online-Lehrmittel iLearnIT.ch
  • 100$-Laptop mit installierter Prrammierumgebung Scratch
  • Physisches Geschicklichkeitsspiel, verbunden mit dem 100$-Laptop via ScratchBoard
  • Konzepte des Programmierens Begreifen ohne Strom

Ich selbst werde am Mittwoch und Freitag an der World Didac und meistens an unserem Stand anzutreffen sein und freue mich über Besuch. Für den Mittwoch haben sich bereits einige angekündigt, für den Freitag noch niemand...


Am Freitag wollten sie mich nicht wink da kommt der Lernstick-Papa höchst persönlich.

-- Main.MarcWidmer - 28 Oct 2008

!ZuiPrezi - Präsentationsprogramm

24 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | Software, Video
Leider erst als closed beta verfügbar: ZuiPrezi - Schluss mit linearen, durchnummerierten Folien!

ZuiPrezi is a zooming presentation editor which allows you to easily create stunning presentations. With the help of ZuiPrezi you can create dynamic and visually structured zooming maps of texts, images, videos, PDFs, drawings. ZuiPrezi has a very intuitive interface and support for online sharing.

Ich würde das gerne selbst ausprobieren und bin mir noch unschlüssig, ob diese Präsentationsweise auch noch attraktiv ist, wenn das alle können bzw. machen.

P.S.: So wie ich es verstanden habe, ist das nur als online-Service verfügbar. Ich vertraue der Internet-Connecticity - insbesondere an fremden Orten - (noch) nicht so, dass ich mich das bei einer wichtigen Präsentation einzusetzen getrauen würde...

Weblog-Funktion in Educanet2

19 October 2008 | Beat Döbeli Honegger
Die von Bund und Kantonen finanzierte und für Schweizer Schulen kostenlose Plattform educanet2 (technisch praktisch identisch mit lo-net2.de in Deutschland) bemüht sich redlich, aktuelle Trends aus dem Web aufzunehmen und ins LMS zu integrieren.

Im Oktober 2005 hat educanet2 eine Wikifunktion eingebaut, die ich damals wegen mangelnder Funktionalität als nicht ernstzunehmendes Wiki kritisiert habe. Ca. ein Jahr später, im November 2007 hat educanet2 die ärgsten Probleme behoben, so dass ich meine Einschätzung dahingehend revidierte, man könne jetzt wenigstens anfangen, das Wiki in educanet2 mit anderen Wikis zu vergleichen.

Wiederum ca. ein Jahr später, im Oktober 2008, kündigt educanet2.ch eine Weblog-Funktion für educanet2.ch an. Wiederholt sich die Geschichte? Es scheint so.

educanet2-blog01.jpg

Die Blogfunktion von educanet2 erlaubt das Erstellen von Postings mit maximal einem Bild und maximal einem Audiofile, der dann entweder in der eigenen Organisation (=Schule) oder aber in der gesammten Community (=educanet2.ch) sichtbar ist.

Blogpostings lassen sich bewerten und kommentieren, Autoren können ihre Beiträge auch beschlagworten. Die Liste der Schlagworte ist allerdings festgelegt (ein controlled vocabulary, siehe hier) und sieht folgendermassen aus:

educanet2-blog02.jpg

Die Weblogfunktion scheint zumindest aufgrund dieser Schlagwörter nicht primär für Schülerinnen und Schüler gedacht zu sein wink

Mein erster Eindruck: Man wird nicht behaupten können, dass hier keine Blogfunktion erkennbar sei. Im Vergleich zu ausgewachsenen Blogoberflächen erscheint das Gebotene eher karg und kläglich: Kein RSS, keine Trackbacks, keine Öffentlichkeit, praktisch keine Gestaltungsmöglichkeiten.

Es stellt sich nun die gleiche Frage wie bei der Wikifunktion vor zwei Jahren: Kann dies der Türöffner sein, mit dem vorsichtige Lehrpersonen ihre ersten Blog-Gehversuche machen oder wirkt eine solche Magerblogfunktion im Beamtenstyle eher abschreckend, da damit kein Schüler hinter dem Ofen Facebook hervorholen lässt?

Vielleicht müssen wir diese Frage in einem Jahr wieder stellen, wenn die gröbsten Mängel behoben sind. Allerdings stellt sich hier wieder die Frage, ob traditionelle LMS überhaupt versuchen sollten, Werkzeuge von Web 2.0 zu integrieren, da diese nicht zur ihrem Funktionsmodell passen und sie gegenüber professionellen Werkzeugen immer zurückbleiben werden?

P.S. Für mich bisher unbeantwortete Fragen:
  • Wo finde ich andere Blogs in educanet2?
  • Welche Funktion haben die Schlagworte? Anklicken kann ich sie nicht, danach suchen auch nicht?


Ich könnte lo-net2 Nutzer sein. Die ganze Integration der einzelnen Tools halte ich aber für nicht nicht gelungen. Trotzdem wird die Plattform von vielen Schulen bereitwillig angenommen. Grund dafür ist sicher, dass es "was ernstes" ist, was auch von den Bezirksregierungen genannt wird. OpenSource und Co. sind ja mehr was "zum Basteln".... Außerdem, um dem kann man schwer widersprechen, ist es für Schulen ohne Server-Infrastruktur und entsprechendes Know-How ein praktikabler Einstieg in diese weite Welt.

Reizvoll ist für Schulen vielleicht auch, dass sie mit lo-net2 scheinbar mühelos den Ansprüchen an "modernes Lernen" mit einem Tool gerecht werden können und sich nicht weiter darum kümmern müssen. Man muss es ja nicht nutzen. Wichtig ist, dass man es auf der Schulhomepage nennen kann. So zumindest die dominierende administrative Ebene der Schule.

Ich gönne den Machern das Geld, was sie an Fördergeldern abgreifen können. Aber nutzen muss ich es nicht. Moodle, Loudblog und Wordpress bieten mehr.

Felix

-- Main.FelixSchaumburg - 17 Oct 2008

Strukturen bilden

17 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Normalerweise sehen Besucherinnen und Besucher auf dem Biblionetz fertige Strukturen, die versuchen, Begriffe und Zusammenhänge zu klären.

strukturen-bilden01.jpg

Für einmal möchte ich aber zeigen, dass dabei auch bei mir oft ein Lernprozess dahinter steckt. Ich lese derzeit das Buch Everything is miscellaneous (deutsch: Das Ende der Schublade) (Biblionetz:b03258) von David Weinberger. Bei dieser Gelegenheit ist mein bisheriges Begriffsverständnis perturbiert (Biblionetz:w00227) worden, bzw. ich musste merken, dass ich gewisse Begriffe nicht wirklich definieren oder in Bezug zu anderen Begriffen setzen konnte. Konkret habe ich mich gewundert, dass in der deutschen Übersetzung von Weinbergers Buch die Begriffe Kategorisierung (Biblionetz:w01729) und Klassifizierung (Biblionetz:w01728) synonym verwendet werden. Ich erinnerte mich aber, ein Paper gelesen zu haben, das genau die Unterschiede zwischen Kategorisierung und Klassifikation für wesentlich hält: Elin K. Jacob: Classification and Categorization A Difference that Makes a Difference (Biblionetz:t04284).

Zudem hat diese Woche in einer e-teaching-Ringvorlesung Stefanie Panke tags mit Hyperlinks verglichen und weitere Begriffe nicht so verwendet hat , wie ich das erwartet hätte (dies ist explizit kein Qualitätsurteil über Stefanie Pankes Präsentation, sondern der spannende Moment, wo man sich unterschiedlichen Vorverständnisses bewusst wird!).

Ich habe deshalb beschlossen, ein Concept Map zu zeichnen und mir die Zusammenhänge zwischen den Begriffen dieses Themenfeldes aufzuzeichnen. Ein erster Entwurf endete relativ ernüchternd. Eigentlich konnte ich praktische keine Strukturen aufzeichnen:

strukturen-bilden02.jpg

Diese Darstellung hat mir aber wieder bestätigt, dass sich Concept Mapping (Biblionetz:w00445) bestens zur Überprüfung des Strukturverständnisses eignet: Ich konnte praktisch keine verbindenden Strukturen zeichnen, ergo: ich habe nichts begriffen.

Als nächstes habe ich meine Begriffsverwirrung mit den Bibliotheksexpertinnen im Haus diskutiert, was das Problem nicht kleiner, sondern grösser gemacht hat ;-), den sie haben noch weitere Perspektiven aufgezeigt. Derzeit sieht meine Begriffsstruktur folgendermassen aus:

strukturen-bilden03.jpg

Es wird sicher noch viele Überarbeitungen geben, bis die Struktur stabil werden wird und ich sie ins Biblionetz übernehmen kann.

Das ist übrigens ein Nachteil des Biblionetzes: Ich will dort nur Strukturen, die zumindest für mich stabil und konsistent sind. Manchmal dauert das aber eine rechte Weile bis diese Stabilität und Konsistenz erreicht ist und das wiederum behindert mich am biblionetzen, weil ich die Begriffe ja noch nicht verwenden kann, weil sie noch nicht stabil sind...

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