Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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In einem Gastkommentar für die Welt formuliert Klaus Zierer (Biblionetz:p13834) am 7.12.19 unter dem Titel Programmieren ist nichts für die Grundschule (Biblionetz:t25784) vier Argumente:

  1. Programmieren ist nicht wichtig zum Verständnis der heutigen Welt
    "Wir Menschen müssen nicht programmieren können, um zu verstehen, wie ein Computer funktioniert."
  2. Andere Kompetenzen sind wichtiger als das Programmieren (logisches Denken, Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Umgang mit Fehlern)
    "Zweitens arbeiten Befürworter des Programmierens gerne mit der Angst: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Die Biografien erfolgreicher Programmierer widerlegen das: logisches Denken, Kreativität, Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit, Selbstbeherrschung und ein konstruktiver Umgang mit Fehlern – und zwar jenseits von 0 und 1! – sind entscheidend."
  3. Programmieren verstärkt die Verkopfung der Schule
    "die Debatte über das Programmieren zu einer weiteren Verkopfung von Schule und damit zu einer Reduzierung von Bildung auf das Kognitive."
  4. Programmieren wird von Befürwortern nur aus ökonomischen Gründen gefordert und das ist problematisch
    "Viertens ist das Hauptargument der Befürworter des Programmierens ein ökonomisches: Wir dürfen nicht den Anschluss verlieren – an eine Milliarde Chinesen, die in einem Land mit der höchsten Selbstmordrate im Primarbereich und einer der höchsten Burn-out-Raten im Tertiärbereich leben? Wohl kaum."
Es ist vermutlich nicht überraschend, dass ich mit keinem der vier Argumente einverstanden bin. Noch schlimmer: Über Argument 1 lässt sich streiten, die Argumente 2-4 sind für mich unseriöse, rhetorische Strohmänner.

Liebe SBB, ÖBB und DB...

09 November 2019 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance

Liebe SBB, ÖBB und DB,

ich reise oft und gerne mit euch. Darum habe auch eine Bitte an euch drei: Bitte rauft euch zusammen und klärt etwas, damit für mich als Kunden von euch das Reisen (noch) angenehmer wird.

Worum geht es?

Ich hatte für gestern Abend (8.11.2019) ein Einzelabteil mit Dusche und WC im Nachtzug von Berlin nach Zürich gebucht und wollte vor der Abfahrt in der DB-Lounge noch etwas arbeiten. Leider ist mir aber der Zutritt zur DB-Lounge verwehrt worden. Der Grund dafür ist mir immer noch nicht so ganz klar, ich habe vor Ort und im Internet verschiedene Antworten gefunden:

  1. Die Zutrittsberechtigung ist nicht gegeben, weil das Ticket bei der SBB gekauft worden ist.
  2. Die Zutrittsberechtigung ist nicht gegeben, weil der Nachtzug durch die österreichischen Bundesbahnen betrieben wird.
  3. Nachtzugtickets berechtigen nicht zur Nutzung der DB-Lounge.

(Im Internet findet man auch Auskünfte von DB-Mitarbeitenden, dass der Zugang mit meinen Tickets erlaubt gewesen wäre).

Responsive Biblionetz

03 October 2019 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz

Ja, ich habe es eingesehen! Die mobilen Seiten meines Biblionetzes sind langsam untragbar geworden. Was bei der Einführung (ca 2013 noch einigermassen modern war, ist 2019 hoffnungslos veraltet:

biblionetzlight.png
Alte Biblionetz light-Darstellung

Dagstuhl-Dreieck 2.0?

26 September 2019 | Beat Döbeli Honegger | Bildungspolitik, Modelle

Vor etwa dreieinhalb Jahren haben wir auf Schloss Dagstuhl überlegt, wie man Entscheidungsträgern im Bildungswesen möglichst einfach erklären könnte, was Schülerinnen und Schüler über Digitales wissen müsste und warum das verbindlich in der Schule vermittelt werden sollte.

Herausgekommen ist die Erklärung Bildung in der digitalen vernetzten Welt PDF-Dokument (Biblionetz:t18567) mit einer prägnanten Darstellung der drei Perspektiven auf digitale Phänomene:

dagstuhl_dreieck.png

Die Entwicklungsgeschichte dieses sogenannten Dagstuhl-Dreiecks (Biblionetz:w02886) habe ich damals ebenfalls in diesem Blog beschrieben unter dem Titel Dagstuhl-Dreieck: "Speak with one voice" reloaded.

In den letzten drei Jahren hat das Dagstuhl-Dreieck eine aus meiner Sicht überraschend erfreuliche Verbreitung erlebt. Es wurde nicht nur im deutschsprachigen Raum rezipiert, sondern ist auch in der französischsprachigen Schweiz auf fruchtbaren Boden gestossen und ist unterdessen auch auf englisch verfügbar und weiterverbreitet worden.

Schuldaten: Woher droht Gefahr?

22 September 2019 | Beat Döbeli Honegger

Am Freitag habe ich am hep Bildungsforum in Frankfurt über Bildungsdaten (Biblionetz:w03064) gesprochen. U.a. bin ich darauf eingegangen, woher die Gefahr von Datenmissbrauch droht:

Immer wenn Daten anfallen, besteht die Gefahr von Datenmissbrauch. Meist wird dabei vor Hackern und den bösen internationalen Konzernen gewarnt. Ich sehe das anders. Meiner Ansicht nach geht die primäre Gefahrt von Datenmissbrauch von der Schule und ihrer näheren Umgebung aus: Der andere Lehrer, der Hausmeister, der im selben Dorf wohnende Mitarbeiter der betreuenden IT-Firma hat oft ein viel grösseres Interesse an Personendaten als ein anonymer Hacker oder die grossen Internetkonzerne. Es scheint mir deshalb problematisch zu sein, aus Datenschutzgründen keine Cloud im Internet, sondern einen eigenen Schulserver im Keller betreiben und administrieren zu wollen.