
Immer wenn Daten anfallen, besteht die Gefahr von Datenmissbrauch. Meist wird dabei vor Hackern und den bösen internationalen Konzernen gewarnt. Ich sehe das anders. Meiner Ansicht nach geht die primäre Gefahrt von Datenmissbrauch von der Schule und ihrer näheren Umgebung aus: Der andere Lehrer, der Hausmeister, der im selben Dorf wohnende Mitarbeiter der betreuenden IT-Firma hat oft ein viel grösseres Interesse an Personendaten als ein anonymer Hacker oder die grossen Internetkonzerne. Es scheint mir deshalb problematisch zu sein, aus Datenschutzgründen keine Cloud im Internet, sondern einen eigenen Schulserver im Keller betreiben und administrieren zu wollen.

In den Schülerprofilen finden sich Kommentare wie
«K. ist Einzelkind», «T. hat einen sehr tiefen IQ» oder «Mutter von F. ist alleinerziehend».
Weniger sensibel scheint aber die Art und Weise des Umgangs mit den Daten zu sein:
Auch wie die Daten gesammelt werden, wirft Fragen auf. Entgegen der Darstellung des
Schuldepartements ist in der Datenbank nicht ersichtlich, wer die Einträge verfasst hat. Auch
ihre Qualität wird nicht überprüft. So ist es beispielsweise möglich, unerkannt nachträglich das
Datum zu ändern, Noten anzupassen oder Kommentare zu verändern oder sogar zu löschen.
Diese Datenbank ist leider ein gutes Beispiel, dass die Gefahr von Datenmissbrauch nicht (nur) von grossen Internetkonzernen und bösen Hackern droht, sondern primär aus der Schule und der näheren Umgebung selbst.