Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

Archive

Zoomen in Präsentationen

24 April 2009 | Beat Döbeli Honegger
Bei einer Präsentation möchte man bisweilen dem Publikum von etwas einen Überblick geben und danach vertiefen.

img026.jpg
Drei Dimensionen technischer Entwicklung (Quelle)

Das am meisten verbreitete Präsentationsprogramme Powerpoint (Biblionetz:w01586) unterstützten dies bisher nicht mit einem geeigneten visuellen Werkzeug. Gemäss der Aussage

Jede neue Technologie wird anfänglich zur Imitation von Bisherigem verwendet. (Biblionetz:a00463)

baut sowohl Powerpoint als auch Keynote primär auf der Folienmetapher auf.

Doch nun scheint Bewegung in die Welt der Präsentationssoftware zu kommen. Da ist einerseits die Online-Präsentationssoftware Prezi zu erwähnen, die zuerst unter dem Namen Zui-Prezi (für Zooming User Interface ) bekannt gemacht wurde und nun der private beta entwachsen ist.

prezi.jpg

Prezi bietet eine grosse, unstrukturierte Fläche zur Präsentation an, auf der die Inhalte verteilt werden können. Präsentierende können den sichtbaren Bereich der Fläche beliebig verändern, indem sie den Ausschnitt verschieben oder hinein- und wieder herauszoomen. Es lassen sich vorgegebene Präsentationspfade abspeichern, die danach wieder abgerufen werden können. (Einen raschen Eindruck liefert diese Beispielpräsentation) Faszinierend, möchte ich gerne mal ausprobieren!

(Spätestens seit meinem 2 * 2 Meter Whiteboard - Wandschrank bin ich Fan von grossen Flächen...)

Unter dem Namen pptPlex bietet Microsoft Office Labs ebenfalls eine Zoomfunktion für Powerpoint 2007, allerdings sehr microsoft-typisch: Zoomen ja, aber kein Drehen und im Beispielvideo kommen zum Schluss immer Aufzählungspunkte zum Vorschein. Dröger kann eine Präsentation trotz innovativer Zoom-Funktion ja nicht sein. Es scheint fast, als ob Microsoft mit den Bullet-Points die unerwartete Attraktivität von Powerpoint-Präsenationen wieder dämpfen müsste...

pptflex.jpg

Via infosthetics.com habe ich nun erfahren, dass es von der University of Maryland (wo auch Ben Shneiderman beheimatet ist...) bereits seit 2002 unter dem Namen CounterPoint ein Plugin für Powerpoint gibt, welches das Arrangieren von mehreren Folien auf einer grossen Fläche und das Definieren von Präsentationspfaden erlaubt.

counterpoint.jpg

Ist es Zufall, dass Zoomen in Präsentationsprogramm vermehrt angeboten wird, seit multitouch Zoomen per Hardware sehr einfach und intuitiv gemacht hat? Präsentiere ich mit dem iPhone, so kann ich mit blossem Auseinanderziehen zweier Finger sehr schön und für das Publikum nachvollziehbar nach einem Überblick in die Details hineinzoomen.

P.S.: George Siemens hat gestern ebenfalls mit Prezi experimentiert und reflektiert darüber in seinem Weblog. Sein Fazit: Es ist vorallem der Neuigkeitsaspekt, der Prezi derzeit attraktiv macht. Präsentieren einmal alle mit Prezi, wird es genau so eintönig wie mit Powerpoint.
Das sehe ich nicht ganz gleich. Gezielt eingesetzt, kann zommen und allgemein den Fokus der Aufmerksamkeit steuern ein mächtiges didaktisches Werkzeug sein.

iphone-zoom.jpg

Hallo Beat,

der letzte Satz bei George Siemens lautet: "Once everyone is experimenting with Prezi, it will likely be just as annoying PowerPoint." Nachdem ich mir einige Beispiele dort angesehen habe, befürchte ich genau das … Gruß Joachim

-- Main.JoWe - 24 Apr 2009 Hallo, Beat,

wo Du Keynote schon ansprichst: da kann man Skalieren, Drehen, Transparenz ändern und natürlich verschieben; auf Wunsch auch gleichzeitig. Nur als vorgegebener Pfad, aber bei diesem konkreten Beispiel wusstest du ja auch vorher, was du zeigen wolltest wink So kann es aussehen:
http://idisk.mac.com/torsten.otto-Public/Keynote-Animation.mov
Zum Weiterschalten bitte jeweils auf das Bild klicken.

Viele Grüße, Torsten

-- Main.TorstenOtto - 24 Apr 2009

OK Torsten,

Du zeigst mir wieder mal, dass man auch beim Bloggen nie was behaupten sollte, ohne die Behauptung vorher überprüft zu haben. Danke für die Korrektur...

-- Main.BeatDoebeli - 24 Apr 2009 Hallo Joachim,

Ja, George Siemens Präsentation verursacht schon nach kurzem Schwindel. Das kann allerdings auch daran liegen, dass er (und wir alle) noch keine Übung haben, diese Funktionalität sinnbringend (und entsprechend dezent) einzusetzen. Auch bei Powerpoint wurden (und werden) Animationen so schrecklich eingesetzt, dass gewisse Powerpoint-Kritiker das Kind mit dem Bade ausschütten und gleich das ganze Programm verteufeln.

-- Main.BeatDoebeli - 24 Apr 2009

Myst für das iPhone

24 April 2009 | Beat Döbeli Honegger
Nur ein kurzer Hinweis für Geeks

myst-iphone.jpg

Bald wird es das Computerspiel Myst in einer Version für das iPhone geben. Da kommt bei mir die Versuchung auf, da weiter zu spielen, wo ich mangels Zeit vor Jahren aufgehört habe... wink

Aber ob ich jetzt mehr Zeit habe?

Intel Classmate Tablet

24 April 2009 | Beat Döbeli Honegger | OLPC, Tablet-PC
An der Tagung Das Ende der Kreidezeit? heute vor einer Woche konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Netbooks ausleihen, um auch praktische Erfahrungen mit dem Tagungsthema machen zu können. Unter anderem war auch der Intel Classmate, der Nachahmer des OLPC-XO verfügbar.

classmate01.jpg
Der Classmate 2

Das hat mich mässig interessiert, einerseits weil die Eigenschaften des Classmate hinter denen des XO zurückstehen, andererseits weil Intel im OLPC eine eher unrühmliche Rolle gespielt haben soll (siehe z.B. bei cnet.com).

Hellhörig wurde ich allerdings als ich erfuhr, dass auch die kommende Tablet-PC-Version des Classmate zu besichtigen sei. Damit überholt Intel OLPC in mindestens einer Eigenschaft: Tablet-Funktionalität (Biblionetz:w01414). Mit US-amerikanischer Tastatur ist das Tablet-Modell bereits lieferbar, mit deutscher (nicht: deutsch-schweizer...) Tastatur wird es in den kommenden Monaten ebenfalls erhältlich sein, wahlweise mit Windows XP Tablet Edition oder mit Linux:

classmate02.jpg
Der Classmate 3 Tablet, links mit Linux, rechts mit Windows XP Tablet-PC-Edition

Mit Tablet-Funktionalität, eingebauter Webcam und sechs Stunden Laufzeit mit der grösseren Batterie bei 1.3 kg klingt das ja schon sehr verlockend. Ethernet- und VGA-Anschluss zeigen, dass sich das Gerät auch an Nicht-Entwicklungsländer richtet, wo entsprechende Infrastruktur verfügbar ist.

classmate03.jpg
Grössenvergleich mit meinem TC1100

Apropos verfügbar: Verfügbarkeit ist ein schlagendes Argument für Pilotprojekte in Europa: Während es bei OLPC seit längerem sehr schwer zu sein scheint, weniger als mindestens 1000 Geräte bestellen zu können, ist der Classmate in Deutschland nach Auskunft von Intel auch einzeln lieferbar.

Damit wird auch die Prognose verständlich, dass die Verkaufszahlen des Classmate im Jahr 2009 diejenigen des OLPC XO übertreffen werden.

Für Hardcore-OLPC-Anhänger mag dies bitter sein, doch Verfügbarkeit ist eben auch eine Realität in diesem Spiel...

Ein anderer Gedanke: Schaffen damit Tablet-PCs doch noch den Durchbruch im Bildungswesen? (Biblionetz:w02061)

Weiterführende Links:

OLPC in Uruguay

24 April 2009 | Beat Döbeli Honegger | OLPC

im heutigen Tages-Anzeiger (24.04.2009) ist ein lesenswerter Bericht zur OLPC-Initiative in Uruguay (Biblionetz:t09437) von Hans Moser:

t09437.jpg

Gemäss Bericht wird Uruguay mit 260'000 XOs bald das erste Land der Welt sein, in dem alle Primarschulkinder einen eigenen Laptop besitzen werden.

Meines Erachtens ein Beleg dafür, dass OLPC (Biblionetz:w02041) in der Welt durchaus etwas bewegt hat, auch wenn böse Zungen in letzter Zeit das Gegenteil behaupten.

Neue Technologien rechtzeitig in die Schule!

22 April 2009 | Beat Döbeli Honegger
Wieder mal ein Zitat aus der Serie "Aus welchem Jahr stammt folgendes Zitat?"

Voraussetzung für eine angemessene Einführung in die Informationsverarbeitung in der Schule ist eine qualitativ und quantitativ ausreichende Schulausstattung mit Informationstechnik, die sicherstellt, daß die jeweils neuen Technologien rechtzeitig in der Schule vorhanden sind, so daß ein persönlicher Gebrauch geübt werden kann.

Wir müssen schnell und grundsätzlich von der heutigen Situation wegkommen, wo die Informationstechnik zunächst ausserhalb der Schule breite Felder erobert und dann nachträglich in die Schule «verschleppt» wird (siehe in der Vergangenheit z. B. Fernsehen, Taschenrechner, Schulcomputer).

  • a) 1972
  • b) 1982
  • c) 1992
  • d) 2002

Lösung: Das Zitat stammt aus diesem Kapitel: Biblionetz:t02321

IsaSchoolICT

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
This page was cached on 28 Dec 2025 - 02:28.