Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Web 2.0 in der politischen Bildung

09 December 2009 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, Veranstaltung

Am 9. und 10. Februar findet in Hattingen eine Fachtagung zur politischen Bildung mit dem Titel Web 2.0 in der politischen Bildung statt:

„Offen, transparent und partizipatorisch“ nannte Barack Obama seine Präsidentschaftskampagne und stellte fest, dass diese Werte „hochkompatibel sind mit der Kultur des Internets.“ „Auch mit den Idealen der politischen Bildung!“, möchten wir ergänzen.

Die Idee, dass die Verbreitung des Internets große Chancen für Demokratie, Freiheit und Partizipation mit sich bringt, ist fast so alt wie das Internet selbst. Aber erst jetzt, mit der zunehmenden Verbreitung des Web 2.0 wird der Anspruch greifbar. Tatsächlich wird der Begriff Demokratiekompetenz hier mit Leben gefüllt. Unter Einsatz von Werkzeugen des Web 2.0 zeigen sich verstärkt sowohl neue Formen der politischen Partizipation und des gesellschaftlichen Engagements als auch eine Veränderung traditioneller Prozesse und Strukturen. Wie sieht das konkret aus? Wer sind die Akteure? Welche Möglichkeiten bieten sich der politischen Bildung, die Werkzeuge des Web 2.0 in ihre Arbeit zu integrieren?

Auf der vom Runden Tisch und der bpb gemeinsam konzipierten Fachtagung sollen diese Fragen mit den Akteuren der politischen Bildung und mit Menschen, die im Bereich Web 2.0 aktiv sind, diskutiert werden. Neben Vorträgen und Diskussionsrunden werden praktische Workshops das Tagungsprogramm bestimmen. Die Werkzeuge des Web 2.0 sind nur zu verstehen, wenn man sie auch tatsächlich anwendet und einsetzt

Ich bin eingeladen, am zweiten Tag über "Wie das Web 2.0 die (politische) Bildung in Bewegung bringen kann" zu referieren. Kann Web 2.0 denn das? wink Ich bin gespannt auf die Tagung! ,

Phasen der Technologie-Kritik

04 December 2009 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Medienbildung
Via Jochen Robes / weiterbildungsblog, Jörg Kantel / schockwellenreiter.de und Markus Beckedahl / netzpolitik bin ich auf den wunderbaren Artikel Standardsituationen der Technologiekritik (Biblionetz:t10080) von Kathrin Passig gestossen und habe mich bestens amüsiert.

Obwohl ich ja nicht als naiver Technologieeuphoriker gelten möchte, (was mir vielleicht aufgrund meines Alters noch leicht fällt (siehe unten)), habe ich mich dennoch über die süffisant geschriebene Abhandlung samt historischen und aktuellen Beispielen gefreut.

Kathrin Passig führt neun Phasen der Technologiekritik auf:

  1. Biblionetz:a01018 Wozu soll das gut sein?
  2. Biblionetz:a01019 Wer braucht denn sowas?
  3. Biblionetz:a01020 Nur zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten wollen das!
  4. Biblionetz:a01021 Das ist nur eine Modeerscheinung, die wieder verschwinden wird
  5. Biblionetz:a01022 Das wird nichts verändern
  6. Biblionetz:a01023 Das ist nicht gut genug
  7. Biblionetz:a01024 Schwächere als ich können damit nicht umgehen!
  8. Biblionetz:a01025 Es zeugt von mangelndem Anstand
  9. Biblionetz:a01026 Es führt zu verminderter Schreib-, Lese- und damit Denkfähigkeit

Ähnlich wie beim Hype-Cycle (Biblionetz:w01398) der Gartner Group kann Passig nun aktuelle neue Technologien (iPhone, E-Book, Twitter) in diesen neun Phasen verorten und kommt zum Schluss, dass jede neue Technologie etwa 15 Jahre brauche, um die neun Phasen zu durchlaufen.

Pikant die Aussage gegen Schluss des Artikels:

Das eigentlich Bemerkenswerte am öffentlich geäußerten Missmut über das Neue aber ist, wie stark er vom Lebensalter und wie wenig vom Gegenstand der Kritik abhängt. Dieselben Menschen, die in den Neunzigern das Internet begrüßten, lehnen zehn Jahre später dessen Weiterentwicklungen mit eben jenen damals belächelten Argumenten ab. Es ist leicht, Technologien zu schätzen und zu nutzen, die einem mit 25 oder 30 Status- und Wissensvorsprünge verschaffen. Wenn es einige Jahre später die eigenen Pfründen sind, die gegen den Fortschritt verteidigt werden müssen, wird es schwieriger.

Hui, und ich wollte schon Twitter kritisieren... ;-)

Und nun: Selber lesen! ,

JIMel-Bells, JIMel-Bells

30 November 2009 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Es ist Ende November und es weihnachtet bereits sehr. Die Samichläuse zogen gestern durch die Innenstadt von Zürich, alles ist schon weihnachtlich dekoriert und hier in Goldau leigt bereits eine Schneedecke.

Regelmässig wie Weihnachten erscheinen auch die die KIM- und die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsdienstes Südwest, der seit Jahren die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen erfragt und dokumentiert. Dieser Tage war es wieder einmal so weit: Die JIM 2009 (Biblionetz:b03797) wurde publiziert. Nun werden die Zahlen im ganzen Wald - äh in der ganzen Blogosphäre - kommentiert und diskutiert werden, ein fröhliches KIMmeln und JIMmeln wird einsetzen. Ich mache mal den Anfang und verweise auf die Zahlen zur Handynutzung von Jugendlichen:

  • 89% der Mobiltelefone von deutschen Jugendlichen verfügen über eine Kamera
  • 79% der Mobiltelefone von deutschen Jugendlichen ermöglichen die Nutzung des Internets
  • 74% der Mobiltelefone von deutschen Jugendlichen lassen sich als MP3-Player nutzen.

Altbekannter Refrain: JIMmel-Bells, JIMmel-Bells Mobiltelefone sind nicht mehr nur zum Telefonieren da, sondern eignen sich noch für ganz andere Sachen... JIMmel-Bells, JIMmel-Bells

Weitere Strophen direkt im Liederbuch PDF-Dokument ...

schweizr.ch - suissr.ch - svizzr.ch

26 November 2009 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, PHSZ
Würde man den Buzzwordgenerator anwerfen wollen, dann könnte man es als

location based oral history multimedia m-learning community-plattform for the digital prosumer generation

bezeichnen.

Will ich aber nicht. Stattdessen darf ich endlich darüber bloggen, was meine Kollegen am IMS in Zusammenarbeit mit fri-tic und der Projektschule Goldau umgesetzt haben: Die mehrsprachige, nicht-kommerzielle Geschichten-Website schweizr.ch - suissr.ch - svizzr.

schweizr.jpg

Geschichten mit Bild, Text oder Ton könnten geografisch und zeitlich auf einer Schweizer Karte abgelegt und mittels gelungener Navigation einfach wieder gefunden werden. Mit der Zeit soll ein bunter Geschichtenteppich zum Stöbern und Lesen bzw. Hören einladen. Die Geschichten lassen sich nicht nur per Computer platzieren sondern mit einer kostenlosen iPhone-App auch von unterwegs.

schweizr.ch / suissr.ch / svizzr.ch eignet sich für den Einsatz im Unterricht, sei dies Geografie, Geschichte, Heimatkunde, Mensch und Umwelt. Schweizer Schulklassen können dank Swisscom für eine Woche kostenlos einen Klassensatz iPhones ausleihen, sofern die Lehrperson ihre Unterrichtsidee auf schweizr.ch dokumentiert.

Ich gratuliere den Kollegen zum erfolgreichen Launch und bin gespannt auf die eintrudelnden Geschichten...

Vernetzte !ForscherInnen

22 November 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Ich behaupte ja schon mindestens seit fünf Jahren, ich könne mein Biblionetz-Projekt bald beenden, weil ich durch Web 2.0 und Web 3.0 Dienste als einsamer Web 1.0-Sisyphus überholt werden würde. Erstaunlicherweise zögert sich dieses Datum vorerst weiter hinaus, so dass ich weiterhin Publikationssteinchen auf den Biblionetzberg trage.

In letzter Zeit sind nun aber doch einige Programme und Dienste erschienen, die Literaturverwaltung und Co. ins Web 2.0 tragen. Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, diese Programme und Dienste zu testen und hier darüber zu berichten - unter anderem weil ja die Meinung vorherrscht, ich müsste mich mit solchen Programmen auskennen (tu ich aber nicht, ich betreibe ja das Biblionetz).

vernetzte-forscher.jpg

Nun hat die c't in ihrer neuesten Ausgabe einen Artikel über einige Angebote für Forschende: Unter dem Titel Vernetzte Forscher (Volltext nicht online) werden folgende Programme / Dienste vorgestellt:

Insbesondere Mendeley machte mir beim ersten Kontakt vor einem halben Jahr einen spannenden Eindruck: Nutzbar sowohl als Offline-Programm für Win/Mac/Linux als auch in einer Webvariante, bietet es Literaturverwaltung mit der Möglichkeit, Datenbanken gemeinsam zu verwalten und bibliographische Einträge automatisch aus Volltexten extrahieren und die Ergebnisse mit Netzdatenbanken abgleichen zu lassen. Ein verfolgenswerter Ansatz!

vernetzte-forscher-2.jpg

Mendeley Desktop is academic software that indexes and organizes all of your PDF documents and research papers into your own personal digital bibliography. It gathers document details from your PDFs allowing you to effortlessly search, organize and cite. It also looks up PubMed, CrossRef, DOIs and other related document details automatically. Drag and drop functionality makes populating the library quick and easy. The Web Importer allows you to quickly and easily import papers from resources such as Google Scholar, ACM, IEEE and many more at the click of a button.

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