Phasen der Technologie-Kritik
Via
Jochen Robes / weiterbildungsblog,
Jörg Kantel / schockwellenreiter.de und
Markus Beckedahl / netzpolitik bin ich auf den wunderbaren Artikel
Standardsituationen der Technologiekritik (
Biblionetz:t10080) von
Kathrin Passig gestossen und habe mich bestens amüsiert.
Obwohl ich ja nicht als naiver Technologieeuphoriker gelten möchte, (was mir vielleicht aufgrund meines Alters noch leicht fällt (siehe unten)), habe ich mich dennoch über die süffisant geschriebene Abhandlung samt historischen und aktuellen Beispielen gefreut.
Kathrin Passig führt
neun Phasen der Technologiekritik auf:
- Biblionetz:a01018 Wozu soll das gut sein?
- Biblionetz:a01019 Wer braucht denn sowas?
- Biblionetz:a01020 Nur zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten wollen das!
- Biblionetz:a01021 Das ist nur eine Modeerscheinung, die wieder verschwinden wird
- Biblionetz:a01022 Das wird nichts verändern
- Biblionetz:a01023 Das ist nicht gut genug
- Biblionetz:a01024 Schwächere als ich können damit nicht umgehen!
- Biblionetz:a01025 Es zeugt von mangelndem Anstand
- Biblionetz:a01026 Es führt zu verminderter Schreib-, Lese- und damit Denkfähigkeit
Ähnlich wie beim
Hype-Cycle (
Biblionetz:w01398) der Gartner Group kann Passig nun aktuelle neue Technologien (iPhone, E-Book, Twitter) in diesen neun Phasen verorten und kommt zum Schluss, dass jede neue Technologie etwa 15 Jahre brauche, um die neun Phasen zu durchlaufen.
Pikant die Aussage gegen Schluss des Artikels:
Das eigentlich Bemerkenswerte am öffentlich geäußerten Missmut über das Neue aber ist, wie stark er vom Lebensalter und wie wenig vom Gegenstand der Kritik abhängt. Dieselben Menschen, die in den Neunzigern das Internet begrüßten, lehnen zehn Jahre später dessen Weiterentwicklungen mit eben jenen damals belächelten Argumenten ab. Es ist leicht, Technologien zu schätzen und zu nutzen, die einem mit 25 oder 30 Status- und Wissensvorsprünge verschaffen. Wenn es einige Jahre später die eigenen Pfründen sind, die gegen den Fortschritt verteidigt werden müssen, wird es schwieriger.
Hui, und ich wollte schon Twitter kritisieren… ;-)
Und nun:
Selber lesen!
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