Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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One-to-One-Computing

20 January 2010 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Schul-ICT
Nachtrag zum AppPhone-Posting: Ja, ich bin nicht der erste, der Charakterisierungen von Schul-ICT-Projekten längerfristig aufgrund der verwendeten Gerätetypen als nicht zielführend betrachtet (Quellen folgen vielleicht bei Gelegenheit). Die Gerätetypen ändern einfach zu rasch, als dass solche Klassifizierungen sinnvoll wären (Notebook, Handheld, PDA, Netbook, Smartbook, etc.).

Was mir aber klar zu sein scheint:

Im Jahr 2020 hat jedes Schulkind ein persönliches, mobiles, multimediales und allzeitvernetztes Gerät zur Verfügung.

Zumindest zuhause.

Das ist die Ausgangslage. Alles andere sind nur Übergangsphänomene.

Ich habe darum beschlossen, nur noch von dieser Voraussetzung auszugehen und weiterdenken zu wollen. Persönliche Geräte schaffen andere Voraussetzungen. Das ist bei Bleistift und Papier so, dass ist bei Büchern so, das ist auch beim dynabook (Biblionetz:w01608) so.

Darum gibt es jetzt unter anderem im Biblionetz neu den Begriff One-to-One-Computing (Biblionetz:w02173).

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Educational Trendspotting

13 January 2010 | Beat Döbeli Honegger
Gleich mehrfach werde ich heute aufgefordert, mich beim Educational Trendspotting zu beteiligen, das von der Working Group e-Education (Biblionetz:p05851) der Schweizerischen Akademie der technischen Wissenschaften (SATW) (Biblionetz:p06909) organisiert wird. In zehn Runden sollen zehn Trends diskutiert werden, die an einer SSAB-Tagung im April 2009 formuliert worden sind. Die Ergebnisse dieser Diskussionen wiederum sollen an der SFEM-Tagung 2010 präsentiert werden, die dieses Jahr im Rahmen der Worlddidac stattfinden wird.

Hier die 10 Trends:

  1. Kreative Kompetenz wird immer wichtiger. Der Mensch ist, was die Maschine nicht ist.
  2. Technologie ist Trendtreiber: aber warum sind nicht die Menschen mit ihren Bildungsbedürfnissen am Drücker? Was bedeutet es, wenn die Technologie das Bildungswesen „abhängt“, weil es nachhinkt, statt Schrittmacherfunktion wahrnimmt?
  3. Wandel im Rollenverständnis der Lehrpersonen: vom Schulmeister zum Coach und Begleiter beim viel stärker selbständig organisierten Lernen?
  4. Individualisierung und selbstgesteuertes Lernen
  5. Googelisierung und Facebook, xing, usw..
  6. Globalisierung des Lernens
  7. Ökonomisierung des Lernens (Chancen und Gefahren)
  8. De-Institutionalisierung: werden die offiziellen Bildungsinstitutionen auf die Erteilung von Qualifikationen/Zertifizierungen reduziert?
  9. Vom lerntheoretischen zum systematischen Wissenerwerb.
  10. e-Portfolio: Jeder Lernende erstellt sein eigenes Portfolio.

Sich nun aber tatsächlich an der Diskussion zu beteiligen, erfordert einen gewissen Initialaufwand, muss man doch auf unterschiedlichen Websites und in verschiedenen Word-Dokumenten die Informationen zur Registration im Diskussionskurs eines Moodle-Servers zusammensuchen.

Hier der Versuch einer Kurzanleitung:
  1. Aufruf der Website http://www.ycampus.net/course/view.php?id=88
  2. Sich auf dieser Seite registrieren mit seinem realen Namen (beat.doebeli, beatdoebeli oder so...) (Die Sprache des User-Interfaces lässt sich oben rechts verändern).
  3. Den Link im Bestätigungsmail anklicken
  4. Das Zugangspasswort aus der Einladung (Word-Dokument) eingeben (SFEM2010)

Mir ist nicht ganz klar, warum hier noch eine zusätzliche Hürde eingebaut wird und kläre ab, ob ich dieses Zugangspasswort hier veröffentlichen darf (Update: Ich darf). Solche Diskussionen leiden doch meist unter zuwenig und nicht unter zuvielen Beiträgen. In eine ähnliche Richtung geht die Idee der Initiant/innen, dass man erst nächste Woche zu diskutieren beginnen sollte. Wenn ich doch schon mal da bin, will ich doch nicht bis nächsten Montag warten, bis ich mich äussern darf wink

Abgesehen von diesen technisch/organisatorischen Anfangshürden finde ich es begrüssenswert, wenn Bildungsdiskussionen auch selbst die Werkzeuge nutzen, die sie thematisieren! In diesem Sinne freue ich mich auf spannende Diskussionen!

Omm-Writer

09 January 2010 | Beat Döbeli Honegger | Software
Beim Schreiben von Texten ist Konzentration und Fokussierung gefragt. Das ist heute auf dem vernetzten Computer mit Mail, RSS und Twitter gar nicht mehr so einfach, von Störungen aus der realen Welt gar nicht zu reden.

Omm-Writer versucht hier, eine Atmosphäre von Ruhe und Konzentriertheit auf den Bildschirm zu zaubern, indem alles Unwesentliche verschwindet, ein ruhiges Ambiente und sphärische Klänge den notwendigen Raum für konzentriertes Schreiben bieten:

Leider gibts dieses Wunderding bisher nur für Mac OS X. Doch diese Woche war in Goldau kein Omm-Writer notwendig. Zwischensemester und eine feine Schneedecke, die alle Geräusche und Ablenkungen zudeckt:

ommwirter.jpg

Aber nur, wenn du den Laptop auch einschneien lässt! smile

Danke für den Tipp, lieber Beat! Es ist wirklich beeindruckend, wie wenig UI man eigentlich braucht!

-- Main.TorstenOtto - 08 Jan 2010 Wenn irgendwann auch der Ton lieber schweigen soll und das Bild eher ablenkt: Mit WriteRoom geht es noch spartanischer:

http://www.hogbaysoftware.com/products/writeroom

-- Main.FelixSchaumburg - 09 Jan 2010

Für die Zeitmaschine

08 January 2010 | Beat Döbeli Honegger | Geek
Sollte jemand bei der Reise in die Vergangenheit steckenbleiben, so lohnt es sich, vorher folgendes Poster in der Zeitmaschine aufzuhängen:

zeitmaschinenposter.jpg

Wesentliche Erkenntnisse der Naturwissenschaft in kompakter und attraktiver Form wink

Auch zu kaufen als T-Shirt. Gefunden via laboiteverte.fr via Nicolas Nova

Ein Blick zurück

08 January 2010 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Während in vielen Blogs die Trends von 2010 aufgezählt werden und man in der Schweiz beginnt Educational Trends zu spotten, werfe ich leicht seufzend einen Blick in die Vergangenheit.

Im Jahr 1989 wurden als fünf wichtigste Hindernisse beim Einsatz von Computern in Schweizer Schulen (Biblionetz:f00134) genannt:

  1. Die verfügbare Hard- und Software ist in zahlreichen Fällen bereits veraltet
  2. Es fehlt an Zeit, um Lektionen zu entwickeln und auszuprobieren
  3. Es gibt nicht genügend Geräte
  4. Es fehlt an unterrichtsbezogenen Programmen. Zudem sind die Handbücher oft schwer verständlich.
  5. Lehrerwissen für den Einsatz des Computers fehlt.
Quelle: Niederer, Frey (1990). Informatik und Computernutzung im schweizerischen Bildungswesen. Biblionetz:b01015

Im Jahr 2007 werden schwer lesbare Handbücher nicht mehr als Hindernis genannt. Schliesslich gibt es auch keine Handbücher mehr. Stattdessen werden folgende vier Hindernisse von mehr als der Hälfte der ICT-Verantwortlichen genannt:

  • 70,5% sehen ein Hindernis bei mangelnden Kenntnissen und Fertigkeiten der Lehrpersonen für den Einsatz von Computern im Unterricht
  • 63,8% bezeichnen die ungenügende Anzahl Computer für Lernende als Hindernis
  • 59,3% sehen ein Problem beim Zeitmangel der Lehrpersonen zur Vorbereitung von Lektionen, in denen Computer eingesetzt werden oder zur Erkundung von Anwendungsmöglichkeiten für das Internet
  • 57,5% sehen bei der Motivation der Lehrkräfte hinsichtlich des Einsatzes von Computern ein Problem.
Quelle: Barras, Petko (2007) Computer und Internet in Schweizer Schulen. Biblionetz:t07810

Ausser dem Motivationsmangel hatten wir alles vor 20 Jahren schon! Verkürzt formuliert haben wir 20 Jahre später zwar keine veralteten Geräte mehr und auch genügend Unterrichtssoftware, dafür unmotivierte Lehrpersonen.

Muss uns dieser Vergleich nicht zu denken geben?

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