Umso erfreulicher ist es, dass in jüngerer Zeit nach englischsprachigen Büchern (z.B. Biblionetz:b03693) nun auch deutschsprachige Bücher erschienen sind, die konkrete Unterrichtsvorschläge enthalten. Als erstes ist da das Buch von Katja Friedrich, Ben Bachmair und Maren Risch: Mobiles Lernen mit dem Handy - Herausforderung und Chance für den Unterricht (Biblionetz:b04668) zu nennen. Die kurzen Kapitel 1 und 2 nennen Gründe für die Integration des Handys in den Unterricht und zeigen die grundlegenden Potenziale anhand der konvergenten Handyfunktionen auf. Im zentralen dritten Kapitel werden 50 konkrete Unterrichtsszenarien von der ersten Primarschulklasse (Buchstabensuche mit dem Fotoapparat) bis zum Gymnasium und zur Multiplikatoren-Schulung jeweils kurz beschrieben. Im Kapitel 4 sind dann fünf Unterrichtseinheiten detaillierter beschrieben und Ben Bachmair rundet mit pädagogischen Überlegungen in Kapitel 5 das Buch ab. Erwähnenswert macht das Buch nicht die 50 Szenarien an sich (die so neu nicht sind und sich an verschiedenen Orten im Internet (u.a. auch im Weblog der Projektschule Goldau) finden) sondern die praktische Sammlung in Buchform. Wer mich zukünftig ungläubig anschaut, dem kann ich das Buch in die Hand drücken (was ich mit dem Weblog der Projektschule Goldau nicht kann...).
Das zweite Buch SMS-Kommunikation als Unterrichtsgegenstand - Ein Unterrichtsmodell mit Materialien für die Sekundarstufe II (Biblionetz:b04723) von Dominique Barth und Prisca Rauch beschäftigt sich mit einem Teilaspekt von Mobiltelefonen als Thema. Das Buch dokumentiert einen zweitägigen Blockkurs, der im Rahmen einer Medienwoche der Kantonsschule Küsnacht entwickelt worden war. Der Blockkurs und damit das erarbeitete Unterrichtsmaterial verfolgt zwei Ziele. Einerseits geht es darum, anhand von SMS-Kommunikation (Biblionetz:w01814) Schülerinnen und Schüler für situationsspezifisches und - adäquates Sprach- und Sozialverhalten zu sensibilisieren. Zum anderen geht es bei der Arbeit an SMS-Texten auch um die Heranführung an wissenschaftliche Arbeitsformen.
Offenlegung der Interessenbindungen: Ich bin Mitglied der von Ben Bachmair mitgegründeten London Mobile Learning Group (Biblionetz:p11871) und Verwaltungsratsmitglied des hep Verlags. Trotzdem kann ich die Bücher empfehlen
| Bild und Bibliografisches | Klappentext |
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![]() Peter Schaar: Das Ende der Privatsphäre (2008) Der Weg in die Überwachungsgesellschaft Biblionetz:b04746 |
Die rasante Entwicklung der Informationstechnologien geht einher mit einem wachsenden Kontrollbedürfnis. Peter Schaar warnt vor der Tendenz, den Einzelnen als Risikofaktor zu betrachten, der beobachtet, registriert und bewertet werden muss. Er skizziert, wie sich demokratische Staaten aus Angst vor Angriffen von außen und vor den eigenen Bürgern zu Überwachungsgesellschaften entwickeln. Ohne unser Wissen werden immer mehr Daten von uns im Internet gesammelt, zu "Profilen" verarbeitet und zu wirtschaftlichen und Informationszwecken ausgewertet. Passdaten sollen weitergegeben werden, private PCs werden von Geheimdiensten durchsucht. Ein brisantes Gemisch, das unsere Demokratie im Kern bedroht. |
![]() Christian Heller: Post-Privacy (2011) Prima leben ohne Privatsphäre Biblionetz:b04674 |
Google StreetView, Facebook & Co - Privatsphäre als persönlicher Raum, der sich sicher weiß vor fremden Blicken, ist praktisch tot. Schuld ist das Internet. Datenschutz ist bestenfalls Hinauszögern des Unausweichlichen, schlimmstenfalls ein Kampf gegen Windmühlen. Wichtiger ist die Frage, wie wir unser Leben ohne die Sicherheiten der Privatsphäre lebenswert machen können. Es gab früher Zeiten ohne Privatsphäre, und es wird wieder Zeiten ohne Privatsphäre geben. Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass sie ohnehin nicht der lupenreine Wohltäter ist, den Datenschützer gern aus ihr machen. Ihre Auflösung bringt nicht nur Aufgaben, denen wir uns stellen, sondern Chancen, die wir ergreifen sollten. Hierbei will dieses Buch helfen: durch Aufzeigen neuer Lebensführungsstrategien und alter und neuer Vorbilder hierfür. |
![]() Dirk Baecker: Studien zur nächsten Gesellschaft (2007) Biblionetz:b04152 |
Die nächste Gesellschaft ist die Computergesellschaft. Sie wird sich von der Buchdruckgesellschaft der Moderne so dramatisch unterscheiden wie diese von der Schriftgesellschaft der Antike. Hatte es die Antike mit einem Überschuß an Symbolen zu tun und die Moderne mit einem Überschuß an Kritik, so wird sich die nächste Gesellschaft durch einen Überschuß an Kontrolle auszeichnen. Auf die Struktur eines Überschusses an Sinn, so hat Niklas Luhmann spekuliert, muß eine Kultur mit der selektiven Handhabung dieses Überschusses antworten, wenn die Gesellschaft die Einführung eines neuen Kommunikationsmediums überleben können soll. Die in diesem Band versammelten Studien arbeiten diese These aus und zeigen, wie die Soziologie mit relativ einfachen Ideen vielfach vernetzte und scheinbar opake Phänomene anschaulich werden lassen kann. |
![]() Siva Vaidhyanathan: The Googlization of Everything (2011) (And Why We Should Worry) Biblionetz:b04504 |
What is the nature of the transaction between Google's computer algorithms and its millions of human users? Are we heading down a path toward a more enlightened age, or are we approaching a dystopia of social control and surveillance? With these and other questions, University of Virginia media studies and law professor Vaidhyanathan thoughtfully examines the insidious influence of Google on our society. In just over a decade, Google has moved so rapidly in its mission to "organize the world's information and make it universally accessible and useful" that cries of "Google it!" resound through high school classrooms, business offices, academic halls, and public libraries. As Vaidhyanathan points out, we must be cautious about embracing Google's mission and not accept uncritically that Google has our best interests in mind. He reminds us that Google is a publicly traded, revenue-driven firm that is dangerous in many subtle ways. By valuing popularity over accuracy and established sites over new ones, Google sets its own agenda regarding what information is most relevant to users, altering their perceptions about value and significance. Vaidhyanathan admirably concludes with a design for an information ecosystem called the Human Knowledge Project, which would be a more democratic means of parsing and organizing knowledge. |
![]() Jonathan L. Zittrain: The Future of the Internet (2008) and how to stop it Biblionetz:b03620 |
This extraordinary book explains the engine that has catapulted the Internet from backwater to ubiquityand reveals that it is sputtering precisely because of its runaway success. With the unwitting help of its users, the generative Internet is on a path to a lockdown, ending its cycle of innovationand facilitating unsettling new kinds of control. IPods, iPhones, Xboxes, and TiVos represent the first wave of Internet-centered products that cant be easily modified by anyone except their vendors or selected partners. These tethered appliances have already been used in remarkable but little-known ways: car GPS systems have been reconfigured at the demand of law enforcement to eavesdrop on the occupants at all times, and digital video recorders have been ordered to self-destruct thanks to a lawsuit against the manufacturer thousands of miles away. New Web 2.0 platforms like Google mash-ups and Facebook are rightly toutedbut their applications can be similarly monitored and eliminated from a central source. As tethered appliances and applications eclipse the PC, the very nature of the Internetits generativity, or innovative characteris at risk. The Internets current trajectory is one of lost opportunity. Its salvation, Zittrain argues, lies in the hands of its millions of users. Drawing on generative technologies like Wikipedia that have so far survived their own successes, this book shows how to develop new technologies and social structures that allow users to work creatively and collaboratively, participate in solutions, and become true netizens. |
![]() Eli Pariser: The Filter Bubble (2011) What the Internet is Hiding from You Biblionetz:b04606 |
Imagine a world where all the news you see is defined by your salary, where you live, and who your friends are. Imagine a world where you never discover new ideas. And where you can't have secrets. Welcome to 2011. Google and Facebook are already feeding you what they think you want to see. Advertisers are following your every click. Your computer monitor is becoming a one-way mirror, reflecting your interests and reinforcing your prejudices. The internet is no longer a free, independent space. It is commercially controlled and ever more personalised. "The Filter Bubble" reveals how this hidden web is starting to control our lives - and shows what we can do about it. |