Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Tablets sind keine Tablet-PCs! (Reloaded^3)

27 March 2012 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC

%STARTBLOG% seufz, ich versuche wiedermal einen Windmühlenkampf der Begrifflichkeiten. Immer häufiger werden die neuen Tablets (Biblionetz:w02309) - allen voran das iPad (Biblionetz:w02189) - als Tablet-PCs (Biblionetz:w01414) bezeichnet. Das mag aus entsprechender Flughöhe oder zeitlicher Entfernung richtig scheinen. Sobald man aber über die gegenwärtigen und mittelfristigen Potenziale dieser Geräte in der Bildung und anderswo diskutiert, sollte man diese beiden Gerätetypen unterscheiden, was aber leider oft nicht geschieht.

Mein Fass zum Überlaufen gebracht hat der Beitrag iPad & Co braucht kein Mensch vom Schockwellenreiter, in welchem er einen Artikel der Computerwoche zusammenfasst und zitiert, in welchem von iPads als Tablet-PCs gesprochen wird. Schockwellenreiter und Computerwoche: Wenn sogar die die Begriffe durcheinanderbringen...

Also dann:

Tablets sind keine Tablet-PCs. (Biblionetz:a01108)

Hier eine Vergleichstabelle (ausbaubar):

a01108.jpg

  Tablet-PC Tablets
Wikipedia-Definition Ein Tablet-PC (engl. tablet - Schreibtafel, US-engl. tablet - Notizblock) ist ein tragbarer, stiftbedienbarer Computer, der unter anderem wie ein Notizblock verwendet werden kann. Die Bedienung erfolgt per Eingabestift und teilweise auch per Finger direkt auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Damit kann das Gerät im Stehen und mit nur einer Hand verwendet werden. Ein Tablet-PC stellt eine Erweiterung herkömmlicher Notebooks dar und ist meistens mit spezieller Software zur Handschrifterkennung ausgestattet. [...] Der Begriff Tablet PC selbst wurde 2001 von Microsoft eingeführt. Ein Tablet-Computer (engl. tablet – Schreibtafel, US-engl. tablet – Notizblock), ist ein tragbarer, flacher Computer, der vollständig im Gehäuse eines Touchscreen untergebracht ist und per Finger oder seltener per Stift bedient werden kann. Diese Geräte basieren meist auf einer proprietären Hardwarearchitektur mit einem Embedded-Betriebssystem, welches vom Nutzer nicht ausgetauscht werden kann.
Wikipedia-Link http://de.wikipedia.org/wiki/Tablet_PC http://de.wikipedia.org/wiki/Tablet-Computer
Biblionetz: Biblionetz:w01414 Biblionetz:w02309
Betriebssystem multiuser
Windows / Linux (d.h. Desktoptradition)
single-user
Mobil-Betriebssystem (iOS, Android, etc.)
Stifteingabe meistens selten
Schrifterkennung ja nein
Lüfter ja nein
Tastatur meistens selten
Ob diese Unterscheidung in fünf Jahren noch relevant ist, bleibt eine andere Frage. Aber jetzt ist es noch ein grosser Unterschied ob ich einen Tablet-PC mit Windows 7 oder ein iPad oder Android-Tablet einsetzen will...


löblich, deine Unterscheidung. Aber ob die das lesen? Die pflegen eh dogmatische Sichten auf dieses Thema. "Braucht kein Mensch", deshalb werden sie derzeit auch von Millionen gekauft, alles Dummies oder Yuppies mit zu viel Geld für Gadgets? Es ist doch wie so oft, es ging bisher auch ohne, aber wenns nun möglich ist, kann man durchaus Vorteile entdecken - ich will mein iPad jedenfalls nicht mehr missen. Übrigens für die Fundamentalisten: die Tablets sind keine reinen Multimedia-Consumer Geräte. Ich kann damit schreiben, Bilder bearbeiten, Videos usw., ansatzweise sogar Programmieren …

-- Main.JoWe - 27 Jul 2011

Nun, wenn es noch nicht einmal die NZZ (bzw. NZZ Online) auf die Reihe bekommt (vgl. folgende Nachricht, Ende zweiter Absatz): http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/pc-markt_bricht_in_westeuropa_ein_1.11949116.html

-- Main.JanHodel - 17 Aug 2011

Mist, jetzt wollte ich grad die NZZ anschwärzen, dass nicht mal die den Unterschied kennt (siehe Online-Meldung vom 18.8.2011), aber da ist mir der Historiker schon zuvorgekommen.

-- Main.BeatDoebeli - 18 Aug 2011

Auch inside-it.ch wirft beide Begriffe in einen Topf. seufz

Argh, das Magazin zum Thema Tablets heisst Tablet|PC !

Die wollen mich mürbe machen, existiert doch tatsächlich ein Spezialmagazin zum Thema Tablets, das sich tablet | pc nennt!

zeitschrift-tablet-pc.jpg

Und denen soll irgendwas glauben, wenn sie sogar ihre ureigensten Fachbegriffe durcheinanderbringen?

Aber auch neuerdings.com stellt meine Nerven auf die Probe: Ein Tablet-PC: Das 3-in-1-Notebook

neuerdings.com stellt ein neues Gigabyte Booktop unter dem Titel Das 3-in-1-Notebook vor:

das-drei-in-eins-notebook.jpg

Ach wie unglaublich, ein Notebook, ein Tablet-PC und mit Docking-Station ein Desktop-PC in einem Gerät! Sorry, aber das konnte mein TC1000 vor 8 Jahren. Folgen nun bald die Meldungen über Smartphones à la "Das 1000-in-1-Gerät?"

-- Main.BeatDoebeli - 19 Aug 2011

BYOD - Bring Your Own Diskussionsthema

26 March 2012 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT, Veranstaltung
Bereits zum dritten Mal findet diesen September im Rahmen der DelFI 2012 in Hagen der Workshop "Lerninfrastrukturen in Schulen" statt. Fokus der dritten Runde ist BYOD - was nicht für Bring Your Own Drink steht, sondern für Bring Your Own Device (Biblionetz:w02286) also der Aufforderung der Schule, private Geräte mit in die Schule zu bringen.

Hier der offizielle CfP, ganz im Sinne von Bring Your Own Diskussionsthema! :

Breiter, A., Döbeli Honegger, B., Heinen, R., Herber, E., Kerres, M., Moser, S., Schiefner-Rohs, M., Schulz-Zander, R., Stolpmann, B.E., Vaupel, W., Wedekind, J., Welling, S.

Abstract: Kinder und Jugendliche verfügen in zunehmendem Maße über persönliche mobile Geräte, die jedoch aktuell noch kaum in schulischen Kontexten genutzt werden. Gleichzeitig wird der Einsatz von Tablets dort in zunehmendem Maße erprobt. Der Workshop bietet ein Forum, um Chancen, Perspektiven, Herausforderungen und Grenzen der Arbeit mit persönlichen, mobilen Geräten in der Schule zu diskutieren. Im Zentrum der Diskussion sollen pädagogische, didaktische, organisatorische und rechtliche Aspekte stehen.

1 Hintergrund und Ziele des Workshops

Wirft man einen Blick in die Schule und auf die Geräteausstattung von Schülerinnen und Schülern, so sind zwei Tendenzen sichtbar: Zum einen besitzen immer mehr Jugendliche inzwischen Smartphones (vgl. auch JIM-Studie 2011). Mit dem Mobiltelefon im klassischen Sinn haben diese Geräte nur noch insofern eine Gemeinsamkeit, dass man damit auch telefonieren kann. Ansonsten handelt es sich um mobile Kleinstcomputer, die sich prinzipiell auch in Lern- und Lehrkontexten einsetzen lassen. In der Schule fallen solche Geräte aber zumeist noch unter das oft vorherrschende „Handyverbot“. Zum anderen erfreuen sich auch Tablets zunehmender Beliebtheit in schulischen Bildungskontexten. So gibt es beispielsweise immer mehr “iPad-Klassen”, die aber meist in Form von schulisch organisierten Einzelprojekten durchgeführt werden. Es stellt sich die Frage, warum Smartphones, Notebooks, Netbooks, Tablets, Handhelds und andere Geräte, die die Schülerinnen und Schüler schon heute besitzen, nicht systematisch im Unterricht Verwendung finden. Diese Entwicklung wird inzwischen unter dem Titel „Bring your own device“ (BYOD) diskutiert und gewinnt kontinuierlich an Aufmerksamkeit.

Aber auch auf der Seite der Anbieter von schulischen Bildungsangeboten kommt es zu Veränderungen: Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von webbasiertem Content, Bildungs-Apps und künftig wohl auch digitalen Schulbüchern über die Online-Marktplätze der marktführenden Plattformanbieter kommt möglicherweise auch Bewegung in den Schulbuchmarkt mit entsprechend neuen Angeboten, Nutzungs- und Distributionsmodellen. Entwickeln sich Apps, von unterschiedlichen Geräten und Gerätetypen nutzbar, zum kleinsten gemeinsamen Nenner heterogener Lerninfrastrukturen? Die verstärkte Nutzung dieser Medien führt damit auch zu einer neuen Betrachtung der Frage, wie Daten in der Schule zukünftig gespeichert und weiterverarbeitet werden sollen. Verschwinden z.B. serverbasierte dezentrale Infrastrukturen aus den Schulen künftig alle in der so genannten Cloud und welche Rolle spielen klassische Lern-Management-Systeme in diesem Kontext?

Der Workshop bietet ein Forum, um sich fachlich fundiert auf der Basis vorhandener (Praxis-)Erfahrungen über die Perspektiven, Chancen und Grenzen des schulischen Lernens mit privaten, mobilen Geräten auszutauschen und erste Einschätzungen zu wagen, welche pädagogischen, technischen, organisatorischen, didaktischen und rechtlichen Konsequenzen diese Entwicklungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien in der Schule haben.

Wir wünschen uns daher neben wissenschaftlich fundierten Beiträgen auch Beiträge, die auf der Basis praktischer und praxisnaher Erfahrungen über absehbare und mögliche Konsequenzen der skizzierten Entwicklungen berichten.

2 Themenschwerpunkte

2.1 Medienausstattung und -nutzung Jugendlicher

Kinder und Jugendliche sind insgesamt gut bis sehr gut mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Zu fragen ist aber, ob diese gute Ausstattung auch alle sozialen Gruppen betrifft oder ob es etwa schicht- oder bildungsabhängige Unterschiede gibt. Auch kann hier der Frage nachgegangen werden, in wie weit Jugendliche bereit und / oder in der Lage sind, die privat vorhandene Ausstattung auch in formalen Bildungskontexten der Schule zu nutzen.

2.2 Chancen und Herausforderungen heterogener Umgebungen

Die Nutzung privater Hardware in Schule wirft eine Reihe von Fragen auf, die im Workshop diskutiert werden können: Wie können verschiedene, private Endgeräte sicher in eine schulische Infrastruktur eingebunden werden? Welche Konsequenzen haben unterschiedliche Geräte, Betriebssysteme und Programme für die Gestaltung eines medienbasierten Unterrichts? Wie kann in heterogenen Umgebungen Support geleistet werden, bzw. wie kann Schule davon entlastet werden? Welche rechtlichen Implikationen sind mit der Nutzung privater Hardware verbunden?

2.3 Private Hardware in der Schule - Konsequenzen für digitale Schulbücher und Bildungs-Apps

In heterogenen Umgebungen müssen auch inhaltliche Angebote so gestaltet sein, dass sie unabhängig von Geräten und Betriebsystemen genutzt werden können. Welche Mindeststandards sind daher für digitale Schulbücher und Bildungs-Apps erforderlich? Welche Konsequenzen hat dies auch für die didaktische Konzeption der Angebote?

2.4 Überall verfügbar - Die Cloud in der Schule

Müssen Schulen oder Schulträger in Zukunft noch umfangreiche Serverlösungen für den schulischen IT-Betrieb betreiben oder sind diese zukünftig zu Gunsten so genannter Cloud-Lösungen verzichtbar? Welche Vor- und Nachteile gehen damit einher und wie müssen Cloud-Lösungen gestaltet sein, damit sie an Schulen einsetzbar sind?

3 Einreichung von Beiträgen

Beiträge können in Form von Aufsätzen (ca. 8 Seiten ) eingereicht werden. Ausgewählte Beiträge werden im Workshop –Band der Tagung veröffentlicht. Beiträge im LNI-Format sind bis zum 18.06.2012 einzureichen bei richard.heinen@uni-due.de.

Praxisberichte können in Form von einseitigen Abstracts eingereicht werden. Sie werden als Kurzreferate in den Workshop eingebracht. Abstracts sind bis zum 18.06.2012 einzureichen bei richard.heinen@uni-due.de.

Die Auswahl der Beiträge erfolgt bis zum 10.07.2012.

Die Endfassung der Beiträge muss für die Veröffentlichung im Online-Tagungsband mit ISSN-Nummer bis zum 15.07.2012 vorliegen.

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Das iPhone als Funkmikrofon nutzen

19 March 2012 | Beat Döbeli Honegger | Software
Als Vorbereitung für meinen heutigen Vortrag im Internet habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie meine Stimme ins Internet kommt, obwohl ich während des Vortrags herumgehen wollte.

Die Audioqualität meines Bluetooth-Headsets erwies sich im Praxistest als ungenügend, so dass ich nach anderen Lösungen suchen musste. "There's an app for that" war ich überzeugt und das Dumme ist natürlich immer "There is more than one app for that", so dass man die Zeit verbraucht rauszufinden, welche brauchbar ist.

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Mit PocketAudio kann man sein iDevice zu einem Funkmikrofon/Funklautsprecher für Windows und Mac-Computer machen. Die App kostet CHF 2.-, die entsprechende Serversoftware inkl. virtuellen Mikrofon- und Soundtreibern ist kostenlos.

Die Tonqualität ist gut, Problem für mein Einsatzszenario war die Latenz: Der Ton meiner Stimme hinkte dem Videobild der integrierten Webcam des Notebooks ca. 1/2 Sekunde nach: Unbrauchbar für einen Vortrag.

Aber ansonsten cool.

P.S.: Gibt's auch für Android

P.S.2.: Von der gleichen Firma gibt es übrigens auch die App PocketCam für CHF 5.-

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Über Schulbücher von morgen nachdenken

19 March 2012 | Beat Döbeli Honegger
l3ttalk-01.png l3ttalk-02.jpg

So, heute in einer Woche, am 19. März 2012 gilt's ernst. Wie bereits Anfang Jahr angetönt, habe ich mich ja überreden lassen im Rahmen der L3T talks über die Zukunft des Schulbuchs nachzudenken (Biblionetz:f00151). Nun muss ich also Farbe bekennen und meine seit einiger Zeit im Kopf umherschwirrenden Gedanken in eine Form bringen. Der Vortrag ist für mich in mehrfacher Hinsicht neu:

  • Das Thema ist neu smile (nach all den iPhone-Projektvorträgen wohltuend)
  • Erstmals werde ich ins Internet sprechen, also alleine vor dem Computer bzw. der Kamera sitzen und zu/mit? einem unsichtbaren Publikum sprechen.
  • Die Bildsprache ist neu: Um die Abstraktion von der Alltagshektik und der Hype-Hüpferei auch bildhaft deutlich werden zu lassen, habe ich mir vorgenommen, sehr holzschnittartig vorzugehen. Und holzschnittartig heisst im digitalen icon-artig. Wenn ich das Konzept nicht nochmals über den Haufen werfe, dann könnten die Folien vom kommenden Montag so aussehen:
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Noch gibt es aber viel zu tun...

Da bin ich ja sehr gespannt … ich beschäftige mich auch gerade etwas damit smile

-- Main.MarcWidmer - 14 Mar 2012 Bin auch gespannt und drücke dir die Daumen! Wir werden in Guttannen kommenden Sommer dank der Swisscom vom Netbook- Projekt zum iPad- Projekt werden, zumal man in unserer Schule und jener von Gadmen eine Art "Klassenzimmer der Zukunft" realisieren will. Ziel ist die Vernetzung der beiden Kleinschulen und eine regelmässige Interaktion (zwecks spätere Einsparung von Lektionen..... doch dies noch nicht im ersten Jahr...). Mit Hilfe von Werner Hartmann konnten wir die Swisscom davon überzeugen, auf medienwirksame Aktionen wie die Installation einer telepresence- Station in beiden Klassenzimmern zu verzichten und stattdessen auf mobile Geräte wie Tablets zu setzen. Mal sehen, was daraus wird.... WIr stecken noch in der Projektierungsphase. Das Thema Schulbuch der Zukunft wird uns auf jeden Fall stark beschäftigen... Also, toj, toj, toj am Montag und herzliche Grüsse aus den Bergen Urs

-- Main.UrsZuberbHler - 17 Mar 2012 Ich find die zwei Folien super! Auf den Punkt gebracht! Danke smile War da nicht eine Multiplikation anstelle der Addition?

-- Main.ChristianDietz - 19 Mar 2012 Christian, keine Interna verraten bitte wink Dieses Blogposting habe ich vor dem Besuch bei Euch und unter Verwendung einer älteren Version der Folien geschrieben!

-- Main.BeatDoebeli - 19 Mar 2012

Neue Anforderungen an Schul-WLANs

12 March 2012 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT

%STARTBLOG% Unterdessen ist es 11 Jahre her, seit ich an der ETH Zürich eine Semesterarbeit zu Funknetzwerken an Schulen betreut habe, aus der die Broschüre Empfehlungen zur kabellosen Vernetzung an Schulen (Biblionetz:b00671) entstanden ist.

b00671.jpg

Seither haben Funknetzwerke an Schulen (Biblionetz:w00830) stark zugenommen. Während bis vor kurzem praktische keine Anfragen bezüglich WLAN an Schulen mehr zu verzeichnen waren, nehmen entsprechende Mails und Telefone in letzter Zeit wieder zu und die Probleme mit Funknetzwerken häufen sich. Was ist hier los?

Veränderte Nutzungsweisen

Zu Beginn der schulischen WLAN-Nutzung dominierten meist Windows-basierte Notebooks. WLAN-Nutzung fand im Rahmen einer längeren Computernutzung (> 5 Min) statt und wurde bewusst initiiert ("Jetzt starten wir den Computer"). Seither haben sich verschiedene Aspekte der von Lehrenden und insbesondere Lernenden gewünschten WLAN-Nutzung verändert:

  • Die Zahl der WLAN-fähigen Geräte hat durch Tablets, Smartphones und Handhelds massiv zugenommen (je nach Schulstufe auf bis zu 2-3 Geräte pro Person)
  • Ein immer grösserer Anteil an Geräten verfügt über keinen Ethernet-Anschluss mehr. Solche Geräte sind also auf WLAN für einen Internetzugang angewiesen (Tablets, Handhelds) oder würden einen solchen dem Mobilfunk vorziehen (Smartphones)
  • Ein immer grösserer Anteil an Geräten ist technisch auch empfangsbereit, wenn der User nicht mit dem Gerät arbeitet (Tablets, Handhelds, Smartphones) und kann dann verschiedene Arten von Push-Nachrichten (Mail etc.) empfangen.
  • Cloud-Computing erhöht das Bedürfnis nach ubiquitärer Internetkonnektivität.
  • Internetzugang wird für kürzere Computernutzungen benötigt (30 sec).
  • Neuere Programme setzen teilweise auf peer-to-peer-Vernetzung per WLAN (kollaboratives Arbeiten und Spielen)
  • Neuere Datenübertragungsverfahren erlauben die direkte Übertragung von Multimediadaten zwischen entsprechend ausgerüsteten Geräten (z.B. Apple AirPlay zur Übertragung von Bild & Ton)

Neue Anforderungen an Schul-WLANs

Die oben genannten Nutzungsweisen führen zu neuen Anforderungen an zukünftige Funknetzwerke an Schulen:

  • Flächendeckende WLAN-Abdeckung:
    Während früher die partielle Abdeckung mit WLAN ausreichend war und beispielsweise genügend verfügbare Ethernet-Steckdosen an ausgewählten Orten WLAN überflüssig machten, trifft dies heute nicht mehr zu. Zur alltäglichen Nutzung moderner ICT-Kleingeräte ist im gesamten Schulhaus WLAN wünschenswert. Erst eine flächendeckende WLAN-Abdeckung erspart den Nutzenden das Nachdenken über WLAN und das Aufsuchen geeigneter Orte im Gebäude.
    Der Aspekt der dauernden Strahlenbelastung darf bei diesem Aspekt nicht ausgeklammert werden. Zu Bedenken ist jedoch, dass bei nicht verfügbarem WLAN zahlreiche Kleingeräte (Smartphones und andere Geräte mit SIM-Karte) regelmässig per Mobilfunk Daten übertragen, was unter Umständen zu einer grösseren Strahlenbelastung führt).

  • Interaktionsfreie Authentisierung:
    Damit die Authentisierung schneller geht und auch ohne Eingriff des Users möglich ist (Kleingeräte im Rucksack etc.) sollen zukünftige Schul-WLANs eine interaktionsfreie Authentisierung anbieten. Das geeignete Verfahren (mit Anbindung an bestehende User-Datenbanken) ist jeweils zu klären.

  • Berücksichtigung verbreiteter Betriebssysteme und Standards:
    Bei der Implementierung eines neuen WLANs ist darauf zu achten, dass das WLAN durch eine Vielzahl gängiger Betriebssysteme nutzbar ist (Windows OS, Mac OS, iOS, Android, Linux).

  • Sichtbarkeit der WLAN-Clients untereinander:
    In der Vergangenheit wurden zahlreiche (professionell aufgesetzte) Schul-Funknetze aus Sicherheitsgründen so konfiguriert, dass sich die einzelnen Geräte im Netz nicht sahen, d.h. nicht direkt Daten austauschen konnten. Das grössere Sicherheitsrisiko bezüglich Malwareverbreitung und Hacking sollte aber zukünftig zugunsten von neuartigen, kollaborativen Nutzungsarten eingegangen werden. Eine evtl. geeignete Unterteilung des WLANs in Subnetze muss in grösseren Schulen diskutiert werden.

  • Einbindung von Beamern und anderen Netzwerkgeräten ins WLAN-Konzept:
    Die Übertragung von Audio- und Videosignalen per Apple AirPlay ist ein prominentes Beispiel von neueren Nutzungsmöglichkeiten von WLAN, die didaktisch interessant sind. Neue WLAN-Konzepte sollten vorsehen, dass Beamer und evtl. andere Geräte (Mikroskop, WLAN-Kamera) per WLAN erreicht werden können. Welche Verfahren bei Beamern konkret unterstützt werden sollen, muss jeweils lokal geklärt werden.

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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