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Digitale Kompetenzen von Lehrpersonen für den Lehrplan 21

12 March 2015 | Beat Döbeli Honegger
Der Lehrplan 21 (Biblionetz:w02172) wurde im Oktober 2014 von der Plenarversammlung der D-EDK verabschiedet und zur Umsetzung an die Kantone übergeben. In den Kantonen und den Pädagogischen Hochschulen sind nun Umsetzungverantwortliche daran, Aus- und Weiterbildung für den Lehrplan 21 zu planen. Dies sind keine ICT-Fachleute, entsprechend unterschiedlich ausgeprägt ist das Bewusstsein und Wissen bezüglich Teillehrplan Medien und Informatik (Biblionetz:t17000). Da ich in verschiedenen Kontexten gemerkt habe, dass hier Unsicherheiten bestehen, habe ich versucht, einige grundlegende Fakten zum Thema Digitale Kompetenzen von Lehrpersonen zusammen zu stellen.

Entstanden ist eine kurzes Auslegeordnung PDF-Dokument (Biblionetz:t17550) mit folgendem Inhalt:

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Digitale Kompetenzen von Lehrpersonen für den Lehrplan 21

Auslegeordnung zur Planung von Aus- und Weiterbildung
Prof. Dr. Beat Döbeli Honegger, 26.02.2015

Der im Oktober 2014 von der D-EDK zuhanden der Kantone verabschiedete Lehrplan 21 enthält einen Teillehrplan „Medien und Informatik“. Das Unterrichten dieses Teillehrplans stellt erhöhte Anforderungen an die digitalen Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern der Volksschule. Dies erfordert eine entsprechende Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen. Diese Auslegeordnung bietet eine Unterscheidung und einheitliche Benennung der notwendigen Kompetenzen auf verschiedenen Bildungsstufen.

Digitale Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Lehrplan 21

Der Teillehrplan Medien und Informatik unterscheidet drei Kompetenzbereiche:
  • Anwendungskompetenzen: „Schülerinnen und Schüler nutzen Informations- und Kommunikationstechnologien in allen Fach- und Lebensbereichen effektiv und effizient.“
  • Medien: „Schülerinnen und Schüler können an der Mediengesellschaft selbstbestimmt, kreativ und mündig teilhaben und sich sachgerecht und sozial verantwortlich verhalten.“
  • Informatik: „Schülerinnen und Schüler verstehen Grundkonzepte der automatisierten Informationsverarbeitung, nutzen sie zur Entwicklung von Lösungsstrategien in allen Lebensbereichen und zum Verständnis der Informationsgesellschaft.“

Der Lehrplan 21 enthält für die beiden Bereiche Medien und Informatik einen Kompetenzaufbau und sieht vor, dass diese Bereiche im Modul Medien und Informatik unterrichtet werden. Die Anwendungskompetenzen werden zwar im Modullehrplan Medien und Informatik aufgelistet, sollen jedoch gemäss Lehrplan 21 in anderen Fachbereichen integriert unterrichtet werden.

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Digitale Kompetenzen von Lehrpersonen zur Umsetzung des Lehrplans 21

Bei Planung, Ausschreibung und Durchführung von Aus- und Weiterbildungen für Lehrpersonen sind folgende Kompetenzbereiche von Lehrpersonen zu unterscheiden:
  • Anwendung:
    • Eigene Anwendungskompetenzen: Als Lehrperson digitale Medien technisch effektiv und effizient einsetzen können.
    • Fachdidaktische Kompetenzen Anwendung: Als Lehrperson Schülerinnen und Schülern Anwendungskompetenz vermitteln können.
  • Medien:
    • Eigene Medienfachkompetenzen: Als Lehrperson über das notwendige Fachwissen im Kompetenzbereich Medien verfügen, um dieses vermitteln zu können.
    • Fachdidaktische Kompetenzen Medien: Als Lehrperson über das notwendige didaktische Wissen verfügen, wie der Kompetenzbereich Medien vermittelt werden kann.
  • Informatik:
    • Eigene Informatikfachkompetenzen: Als Lehrperson über das notwendige Fachwissen im Kompetenzbereich Informatik verfügen, um dieses vermitteln zu können.
    • Fachdidaktische Kompetenzen Informatik: Als Lehrperson über das notwendige didaktische Wissen verfügen, wie der Kompetenzbereich Informatik vermittelt werden kann.

Unabhängig vom Lehrplan 21 benötigen Lehrpersonen auch mediendidaktische Kompetenzen, um in allen Fächern digitale Medien als Werkzeuge didaktisch effektiv und effizient einsetzen zu können.

Da Anwendungskompetenzen gemäss Lehrplan 21 in anderen Fachbereichen integriert ver-mittelt werden sollen, benötigen ALLE Lehrpersonen der Volksschulstufe gewisse dieser Kompetenzen, nicht nur diejenigen, welche Informatik- oder Medienkompetenzen unterrichten.

Anhang: Nicht im Lehrplan 21 geregelte Aspekte

  • Die Kantone entscheiden selbständig, ob und wie der Teillehrplan Medien und Informatik umgesetzt wird. Erste Kantone haben bereits kommuniziert, in der Primarschule keine eigenen Zeitgefässe für Medien und Informatik vorzusehen, sondern die Kompetenzen integriert in andere Fachbereiche unterrichten zu wollen.
  • Der Lehrplan 21 macht keine Aussagen, ob und wie die Kompetenzen im Teillehrplan Medien und Informatik benotet werden sollen.
  • Geklärt werden muss, wer diese Kompetenzen unterrichten soll. Je nach Verortung der Kompetenzen sind es alle Klassenlehrpersonen und/oder alle Fachlehrpersonen oder ausgewählte Fachpersonen. Die Klärung dieser Frage ist für die Aus- und Weiterbildung grundlegend.
  • Der Lehrplan 21 macht keine Aussage, ob es für das Unterrichten eines Moduls eine spezifische Lehrbefähigung braucht. Dies müsste seitens der EDK (für die schweizweite Anerkennung) und der Kantone geklärt werden und hat Auswirkungen auf den Formalisierungsgrad und somit wohl auch auf den Umfang der Ausbildung (Diplomreglement) und die Weiterbildung (Nachqualifikation vs. Weiterbildung).

Im März 2015 wird zusammen mit der Druckversion des Lehrplans 21 ein Expertenbericht der D-EDK zur Umsetzung des Teillehrplans „Medien und Informatik“ veröffentlicht werden. Er wird unter anderem Aussagen zu den gemäss Experten benötigten Ressourcen in der Stundentafel auf der Zielstufe sowie zum notwendigen Umfang der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen enthalten.

Goldau, 26. Februar 2015
Beat Döbeli Honegger (beat.doebeli@phsz.ch)

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UMTS-Router mit angeflanschtem Windows 8.1?

10 March 2015 | Beat Döbeli Honegger | Gadget
tl>dr; Derzeit wird das HP Stream 8 Tablet inkl. UMTS-Datavolumen von 24 Monaten à 200MB für CHF/Euro 150.- verkauft.

Kein besonders tiefschürfendes Posting, sondern eher eine Eichung, was Hardware, Software und Netzzugang heute so kosten. Gebloggt wird's weil ich die Geschichte bereits mehrfach erzählen musste.

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Derzeit ist das HP Stream 8 Tablet von HP im Internet für Preise zwischen CHF/Euro 150.- bis 180.- zu haben. Was ist daran interessant? Es handelt sich um ein 8-Zoll-Tablet mit Windows 8.1 drauf, 1GB RAM und 32GB SSD. Das Gerät hat zwei Kameras, WLAN, Bluetooth und UMTS. Spannend wird das Angebot, weil man mit dem Gerät während 2 Jahren kostenlos das Angebot HP Datapass nutzen darf, ein UMTS-Internet-Zugang in verschiedenen Ländern*. Kostenlos sind dabei pro 30 Tage 200MB, 1GB Zusatztraffic kostet ca. CHF 10.- (Ebenfalls dabei ist 1 Jahr Office 365 und damit 1TB Speicherplatz auf OneDrive von Microsoft)

* Gemäss umpportal.com ist HP Datapass in folgenden Ländern verfügbar:

Great Britain, Ireland, France, Spain, Italy, Switzerland, Austria, Denmark, Sweden, Germany, Poland, Holland, Hong Kong, Finland, Belgium, Luxembourg, Portugal, Norway, Singapore, Malaysia, USA and Columbia. Some of those countries come online from the 1st Feb 2015.

Insbesondere für Schweizer User mit hohen Roaming-Gebühren ist dies attraktiv, da Datapass alle Nachbarländer der Schweiz abdeckt.

Weitere Infos:

Der Beamer in der Lampenfassung

03 March 2015 | Beat Döbeli Honegger | Gadget

Das Internet der Dinge rückt näher. Heute: Wenn in der Lampenfassung ein Beamer mit eingebautem Android-Rechner steckt:

Gruppenarbeiten mit gebeamtem Bild auf dem Tisch oder Boden?

Wie viele Beamer braucht es pro Schulzimmer?

Via Vincent

Reflexion^2

24 February 2015 | Beat Döbeli Honegger
Das wird unsere Studierenden freuen, die sich bereits mit "Reflektierst Du noch oder lebst Du schon?" begrüssen wink

Nicht nur in der Schweiz mit dem Teillehrplan Medien und Informatik (Biblionetz:t17000) des Lehrplans 21 stellt sich die Frage des Verhältnisses von Medienbildung (Biblionetz:w01779) und informatischer Bildung (Biblionetz:w02382). Auch in anderen Ländern bewegt sich das Pendel hin und her.

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Grund genug für ein Themenheft der Zeitschrift MedienPädagogik haben wir (Heinz Moser, Horst Niesyto, Klaus Rummler und ich) uns gesagt. Seit kurzem ist der Call for Papers PDF-Dokument draussen:

Medienbildung und informatische Bildung - quo vadis?

Zum Verhältnis von Medienbildung und informatischer Bildung

Die Zeitschrift MedienPädagogik wird sich in einem eigenen Themenheft 2015 breit mit dem Verhältnis Medienbildung und informatische Bildung auseinander setzen. Der vorliegende Call bittet um Themenvorschläge (im Rahmen eines Abstracts von ca. 150-200 Wörtern), welche sich auf folgende Fragebereiche beziehen:
  • Wie wird der Verlauf der Informatikdiskussion innerhalb der Medienpädagogik in den letzten Jahrzehnten eingeschätzt, und welche Schlüsse müssen daraus für die Zukunft gezogen werden?
  • Was sind mögliche Gründe für die aktuellen Bestrebungen in Teilen der Informatik, sich von Medienbildung abzugrenzen? Wurden seitens der Medienpädagogik die Thematisierung informatischer Methoden, Sichtweisen und Prozesse vernachlässigt?
  • Gibt es zwischen Medienbildung/ Medienpädagogik und informatischer Bildung einen kohärenten Bereich oder müsste die informatische Bildung unabhängig davon konzipiert werden? Gibt es gemeinsame pädagogische und didaktische Ziele, die für beide Bereiche gelten? Gibt es sich ergänzende, wechselseitig bedingende Aufgaben und Ziele?
  • Welche medienbezogenen Kompetenzen sind bei Lernenden und Lehrenden in einer digitalen Gesellschaft erforderlich? Und was bedeutet dies für die Medienbildung sowie für die informatische Bildung?
  • Welchen Stellenwert soll die informatische Bildung im Konzept einer medienpädagogischen Grundbildung bzw. einer „Grundbildung Medien“ an Hochschulen und Schulen erhalten? Wie sieht dies in den einzelnen schulischen Bildungsplänen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus? Welche zusätzlichen bildungspolitischen Forderungen wären zu stellen? Ist angesichts der Fülle medienbezogener Aufgabenstellungen der rein fächerintegrative Ansatz an Schulen gescheitert? Bedarf es eines eigenen Schulfachs, um hinreichend Grundlagen für eine fächerintegrative Perspektive zu legen?
  • Welche Begründungen für Medienbildung und informatische Bildung gibt es und wie sollen die damit verbundenen Anliegen im Rahmen eines umfassenden Verständnisses in der schulischen Bildung umgesetzt werden?
  • Wie lassen sich bei ausserschulischen Aktivitäten Medienbildung und informatische Bildung kombinieren? Welche herausragenden Projekte gibt es hier bereits? Welche Umsetzungsperspektiven in die Breite sind hier sinnvoll und notwendig?
  • Wie sind die Entwicklungen im deutschsprachigen Raum in den internationalen Diskurs einzuordnen? Ergibt sich aus dieser Perspektive ein zusätzlicher Handlungsbedarf?

Die eingereichten Beiträge sollen theoretisch und empirisch fundiert sein, sich auf wichtige Aspekte der Thematik beziehen und bisher unveröffentlicht sein (Originalartikel). Sie sollten ca. 30.000 bis max. 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) umfassen. Ein Abstract von 150–200 Wörtern fasst die zentralen Aussagen und Ergebnisse kurz zusammen. Sowohl Titel wie Abstract des Beitrags müssen in deutscher und englischer Sprache vorliegen und zusammen mit dem Artikel eingereicht werden.

Alle Beiträge werden einem double-blind peer-review-Verfahren unterzogen.

Zeitplan:
  • Einreichung der Abstracts: bis 31. März 2015
  • Einladung zur Einreichung der Beiträge bis 30. April 2015
  • Abgabe der Manuskripte: bis 31. August 2015
  • Begutachtung (Peer-Review-Verfahren): bis 31. Oktober 2015
  • Evtl. Überarbeitung der angenommenen Beiträge: bis 10. Januar 2016
  • Produktion (Layout, Aufschaltung): bis 31. März 2016

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