
So will der Kanton Luzern den neuen Lehrplan umsetzen: Während auf Sekundarstufe Lektionen abgebaut werden, müssen Primarschüler stärker ran: mehr Französisch, Deutsch, Mathematik, Mensch und Umwelt sowie Musik.
Hmm, Medien und Informatik wird nicht prominent erwähnt. Genauer gesagt: Medien und Informatik wird im Artikel gar nicht erwähnt, auch wenn sonst detailliert aufgeführt wird, was sich alles ändert:
Kurzfristig wird die Einführung des neuen Lehrplanes zu Mehrkosten führen, denn auf Stufe Primar wird ordentlich ausgebaut:
Woran liegt das? Primär daran, dass der Kanton Luzern das Modul Medien und Informatik in der Primarschule nicht in der Stundentafel aufführt, wie dem Foliensatz der entsprechenden Medienkonferenz - Mehr Deutsch: In der 1. und 2. Klasse wird pro Woche eine Lektion mehr Deutsch unterrichtet (6 statt 5).
- Mehr Französisch: In der 5. und 6. Klasse pro Woche eine Lektion mehr Französisch (3 statt 2).
- Mehr Mathematik: In der 3. und 4. Klasse pro Woche eine Lektion mehr Mathematik (5 statt 4).
- Mehr Mensch und Umwelt: (neu Natur, Mensch, Gesellschaft): Von der 3. bis zur 6. Klasse pro Woche eine Lektion mehr (6 statt 5).
- Mehr Musik: In der 5. und 6. Klasse pro Woche eine Lektion mehr Musik (2 statt 1).
- Weniger textiles und technisches Gestalten: Insgesamt fallen sechs Lehrerlektionen weg. In der 5. und 6. Klasse wird je eine Lektion weniger unterrichtet (2 statt 3). In der 1. und 2. Klasse wird je eine Halbklassenunterrichtsstunde gestrichen.




Die Einführung des Lehrplans 21 ist sicher nicht gratis. Im Kanton Zug ist aber Sparen angesagt. Wie schaffen Sie diesen Spagat?
Schleiss: Die Regierung hat im Vorfeld die Leitlinien festgelegt. Darin wird festgehalten, dass die Umsetzung keine Mehrkosten verursachen darf.
Das heisst: Es braucht auch keine zusätzlichen Weiterbildungen für die Lehrer?
Schleiss: Nein, braucht es nicht. Sie unterrichten schon jetzt weitgehend kompetenzorientiert. Lücken können wir im Rahmen unserer jährlichen Weiterbildungsbudgets schliessen.
Natürlich ist der Platz in Zeitungsartikeln und -interviews beschränkt.
Ich frage mich aber trotzdem, ob mich diese Nichterwähnung des Teillehrplans "Medien und Informatik" nicht beunruhigen soll. Fliesst dieses Thema nämlich nicht in die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen ein, so bleibt die Verbindlichkeit toter Buchstabe.
Schleiss: Die Regierung hat im Vorfeld die Leitlinien festgelegt. Darin wird festgehalten, dass die Umsetzung keine Mehrkosten verursachen darf.
Das heisst: Es braucht auch keine zusätzlichen Weiterbildungen für die Lehrer?
Schleiss: Nein, braucht es nicht. Sie unterrichten schon jetzt weitgehend kompetenzorientiert. Lücken können wir im Rahmen unserer jährlichen Weiterbildungsbudgets schliessen.
Deine Frage ist durchaus berechtigt. Es ist mehr als beunruhigend, dass Kantone die Stundentafel bereits beschlossen haben, jedoch für die Primar- und Sekundarstufe keine eigenen Zeitgefässe für das Modul «Medien und Informatik» vorgesehen haben (z.B. BS; https://www.edubs.ch/unterricht/lehrplan/volksschulen/stundentafel). Es ist zu hoffen (reicht dies?), dass andere Kantone diesem Beispiel nicht folgen werden. -- ReneMoser - 06 Feb 2015