Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Es gibt sie noch...

12 September 2011 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung, Schul-ICT
Es gibt sie tatsächlich noch, die Vertreterinnen und Vertreter einer absoluten Entweder-Oder-Haltung. Aktuellstes Beispiel: Ein Leserbrief in der Sonntagszeitung vom 11.09.2011:

esgibtsienoch01.jpg

FÜHLE MICH IM FALSCHEN FILM

MADELEINE BEGLINGER, RODERSDORF SO

So schützen Sie Ihr Kind im Internet SONNTAGSZEITUNG VOM 4. 9. 2011

Schon 5-jährige Kinder surfen im Internet. Die SonntagsZeitung rät dazu: «Surfen Sie gemeinsam mit dem Kind» oder «Lassen Sie sich vom Kind zeigen, was es im Netz erlebt hat …» Ich lese diese Ratschläge und fühle mich im falschen Film! Gibt es irgendeinen Grund, ein Kind im Vorschuloder Grundschulalter an den Computer zu lassen? Sollten Kinder bis zur Pubertät nicht gescheiter die reale Welt kennen lernen? Sich draussen bewegen, spielen, sich gemeinsam mit anderen betätigen? Ein Kind, das die reale Welt kennen lernen darf, wird nicht nur gesünder sein, sondern auch Interesse an der Natur und den Menschen entwickeln. So dekadent kann unsere Welt doch nicht werden, dass man den Computer sogar für Kinder als unverzichtbar hinstellt. Dies schreibt eine Mutter, die rundherum sieht, was der Verlust an Realitätssinn und Empathie für Folgen hat.

seufz Ich müsste mich ja eigentlich freuen, denn Stimmen wie diese sichern für viele weitere Jahre meinen Arbeitsplatz. Aber auf die Dauer ist es ermüdend. Trotzdem:

  • Man ersetze das Wort "Computer" durch das Wort "Buch" (siehe Schulen ans Buch) ,

Gefährliches Apple-Netzteil

09 September 2011 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance
Heute morgen habe ich mich gewundert, warum mein iPhone mir meldet, es habe nur noch 10% Batterie, obwohl es die ganze Nacht eingesteckt war. Ich habe erst geprüft, ob die Steckdosenleiste wirklich Strom hatte und das hatte sie. Dann habe ich das Netzeil aus der Steckdosenleiste rausgezogen und war erst etwas erstaunt:

netzteil01.jpg

Da fehlt doch etwas? Bald jedoch schlug das Erstaunen in Erschrecken um: Wo war das fehlende Teil geblieben? Rasch ging ich zur Steckdose, von der ich das Netzteil gestern geholt hatte und mein Verdacht wurde Gewissheit: Die Metallspitze steckte noch in der Steckdose:

netzteil02.jpg

Ich will nicht dran denken, was hätte passieren können, wenn nicht ich das als erstes entdeckt hätte...

Zweimal Glück gehabt. Falls die Steckdose richtig verdrahtet ist, hängt das Ding nämlich am Nullleiter, und dort passiert gar nichts…aber bitte nicht testen smile

-- Main.AndreaCantieni - 09 Sep 2011

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Wünsche für die GMW 07 - revisited

08 September 2011 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
Vor genau fünf Jahren, nach der GMW-Tagung 2006 in Zürich habe ich Wünsche für die GMW 2007 in Hamburg formuliert. Nun sitze ich im Hörsaalzentrum der TU Dresden, kurz nach dem Ende der GMW 2011. Zeit für ein Fazit also, bzw. für einen Ausblick auf kommende GMW-Jahrestagungen. Was hatte ich mir denn 2006 gewünscht?

  • Nahe beieinanderliegende Konferenzräume: Mit Ausnahme der GeNeMe-Teilkonferenz, die offensichtlich trotz verfügbarem Platz im Hörsaalzentrum ihre Sessions im 10 Minuten entfernten Informatik-Gebäude abhielt, waren die Veranstaltungen im Hörsaalzentrum der TU Dresden nahe beieinander. Damit traf man sich in den Pausen und musste diese nicht zum Ortswechsel genutzt werden. Sehr gut!

  • Funknetzwerk im Konferenzbereich: Die TU Dresden bot den Teilnehmenden sowohl ein eduroam-WLAN als auch ein WLAN mit Passwortzugang. Beide Netze haben - soweit ich es mitbekommen habe - dem Ansturm der Notebooks, Netbooks, iPads und Smartphones bestens standgehalten. Herzlichen Dank!

  • Zentrale Coffee-Lounge mit bequemen Sitz- und Diskussionsmöglichkeiten: Sitzen zwar nicht, aber die Coffee-Lounge war zentral und nicht nur exakt während der offiziellen Pausen mit Essen und Trinken bestückt. Herzlichen Dank!

  • Zeitliche Strukturen für Open Space, BoF-Sessions usw.: Es gab zwar Formate, in denen diskutiert und nicht nur konsumiert werden konnte. Im Programm waren diese teilweise nur schwer als solche erkennbar.

  • Alle Paper vor der Konferenz in elektronischer Form

Tja, damit habe ich während der gesamten Tagung den halben GMW-Vorstand genervt und auf Trab gehalten. Die Argumentation ist in etwa die gleiche geblieben wie 2006, nur mein Tonfall ist nerviger geworden:

  • Ich möchte mich auf die Konferenz vorbereiten können. Erhalte ich die Paper erst an der Konferenz, so fehlt mir dafür die Zeit.
  • Ich möchte, dass die Präsentierenden nicht einfach ihr schriftliches Paper vorlesen, denn lesen kann ich selbst. Wissen die Referierenden, dass ich ihr Paper bereits kenne, werden sie hoffentlich ihre Präsentation anders gestalten.

Das hat übrigens an unserem Pre-Conference-Workshop zu 1:1-Ausstattungen bestens funktioniert und meiner Meinung nach zu besseren Präsentationen und Diskussionen geführt...

Als ich andeutungsweise gehört habe, dass dies auch für 2012 nicht vorgesehen sei, habe ich meine Nerv-Stufe um eins erhöht (+1 sozusagen...) und in einem etherpad eine Petition angefangen, die dann von anderen ergänzt worden ist:

GMW-Tagungsband digital vor der Tagung!

Wir kommen nur an die GMW 2012 in Wien, wenn die Tagungsbeiträge den zahlenden Teilnehmern/Teilnehmerinnen vorher digital zur Verfügung stehen.

  • Wir möchten uns fundiert auf die Tagung vorbereiten können.
  • Wir möchten die Präsenzzeit sinnvoll nutzen.
  • Wir möchten vertiefte Diskussionen mit Mehrwert, die ggf. auch nur Teilaspekte des Papers aufgreifen oder (bei Bedarf) andere Aspekte über das Paper hinaus einbringen
  • Wir möchten eine Jahrestagung, die methodisch auch einlöst, was wir sonst als Fachcommunity von anderen verlangen.
  • Ebenso sind die Paper ja vom Inhalt schon ein halbes Jahr alt - fast gefühlte Ewigkeiten beim Thema Lernen mit Digitalen Medien - vielleicht kann man auch bessere Verknüpfung von Paper und Präsenzzeit hinbekommen
  • Beteiligung von Nicht-Teilnehmern gezielter möglich (hmm, aber nur wernn der Tagungsband ganz öffentlich ist. Forderung war nur Zugänglichkeit für Teilnehmende)
  • Wir möchten auch während der Tagung mit mobilen Endgeräten auf Tagungsbeiträge zurückgreifen können (Suche nach Stichworten, private (?) Annotationen, Referenzen, etc.)

Begründung: Es ist gerade für eine mediendidaktische Tagung nicht haltbar, dass weiterhin Referentinnen und Referenten in einer Präsenzveranstaltung nichts anderes machen, als ein auch schriftlich verfügbares Paper präsentieren.

Bis Ende der Tagung hat diese Petition 19 Unterschriften erhalten, 13 der Unterzeichnenden waren auch vor Ort anwesend. Nicht gerade viel nach meinem Empfinden, aber die Verbreitung der Petition hat auch nur f2f und per Twitter stattgefunden. Ich hoffe somit, dass in den kommenden Tagen noch einige Unterschriften dazu kommen. Meine Erwartung wäre eigentlich schon, dass sich 50 Gleichgesinnte finden lassen.

Meine Nerverei hat Bewegung in die Sache gebracht und ein Etappenziel ermöglicht: Im Laufe des zweiten Konferenztages ging der Tagungsband (Biblionetz:b04618) online PDF-Dokument. "Während der Tagung" ist somit erreicht, nächstes Jahr sollte nun "vor der Tagung" folgen.

Darum bitte JETZT gleich mitunterzeichnen wink

Und wenn ich schon am Wünschen bin: Für 2013 hätte ich dann gerne die ebenfalls bereits 2006 gewünschte Plattform, wo die Teilnehmenden auch vorgängig die Beiträge annotieren können.

  • Virtuelle Konferenz-Plattform vor, während und nach der Konferenz (Wiki?)
    • Ich möchte vor, während und nach der Konferenz zu den Präsentationen und Themen der Konferenz diskutieren und Fragen stellen können.

Sollte doch möglich sein, oder? Insbesondere, da die GMW-Tagung ja vielleicht wieder mit der DeFLI zusammen stattfindet. Und Informatiker sollten doch sowas hinkriegen, oder? wink

1:1-Projekt-Datenbank

30 August 2011 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Am kommenden Montag, den 5. September 2011 findet in Dresden der 2. Workshop "Lerninfrastruktur in Schulen" zum Thema 1:1-Ausstattungen (Biblionetz:w02173) statt.

Seit unserem iPhone-Projekt, spätestens aber seit unserer Fachtagung One to One Computing in der Schule: Wie viele Computer braucht ein Schulkind? vom Februar 2011 werde ich immer häufiger nach 1:1-Projekten gefragt.

1to1learning.png

Ich habe deshalb den kommenden Workshop in Dresden zum Anlass genommen, einen Prototypen einer 1:1-Projektdatenbank aufzusetzen. Unter der Adresse

http://1to1learning.ch

ist nun ein Wiki (welch Überraschung...) zu finden, in welchem semi-strukturiert Beschreibungen von 1:1-Projekten eingetragen werden können. Ziel der Datenbank ist primär die Förderung des Informationsaustauschs unter 1:1-Projekten und Projektinteressierten. Die Datenbank soll aber auch dazu dienen, die weltweite Zunahme von 1:1-Projekten zu dokumentieren. Ziel des Projekt ist eigentlich, dass die Datenbank überflüssig wird wink

1to1learning-datenbank.png

Jedes 1:1-Projekt verfügt über eine eigene Wikiseite mit Freitextfeld und gewissen Formularfelder. Diese sollen das Kategorisieren und Suchen von Projekten erleichtern:

1to1learning-datenbank-formular.jpg

Um das System zu testen habe ich selbst mal einige Projekte eingetragen (zumindest was ich darüber wusste oder im Netz fand).

Am Workshop vom kommenden Montag (zu dem man sich übrigens noch immer bei Richard Heinen anmelden kann...) möchte ich die Datenbank vorstellen und über sinnvolle Strukturen (z.B. Datenbankfelder und ihre Wertebereiche) sowie mögliche Weiterentwicklungen diskutieren.

Doch auch Interessierte, die am kommenden Montag nicht vor Ort mitdiskutieren können, sind herzlich eingeladen, die Projektdatenbank inhaltlich zu ergänzen/aktualisieren/korrigieren und über sinnvolle Strukturierungen und Weiterentwicklungen zu diskutieren. (Auch mir ist klar, dass es benutzerfreundlichere Datenbanksysteme als ein TWiki gibt. Aber als rapid-Prototyping-Werkzeug ist es genial...)

Wiki Rebels

24 August 2011 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Video
Apropos Zeit und Video: Die vom Schwedischen Fernsehen gedrehte Dokumentation über Wikileaks (Biblionetz:w02216) dauert zwar eine Stunde, lohnt sich aber IMHO:

Es gibt vom Video auch eine deutschsprachige Synchronfassung, die aber 10 Minuten kürzer ist als das Original, was natürlich sofort zu entsprechenden Verschwörungstheorien geführt hat wink

Das Video ist leider nicht mehr verfügbar..

-- Main.MicheleNotari - 19 Jan 2011

Doch, doch, einfach unter einer anderen Adresse wink

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
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  • E-mail: beat@doebe.li
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