Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Teillehrplan

02 April 2015 | Beat Döbeli Honegger | Informatik

Update: Heute (2.04.2015) wird um 10:00 die Druckfassung des Deutschschweizer Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) in einer Medienkonferenz vorgestellt. Der Lehrplan ist jetzt vollständig unter http://vorlage.lehrplan.ch/ abrufbar. Dies ist die letzte Version der D-EDK, nun folgen (nur) noch die kantonal angepassten Versionen.

Heute (7.11.2014) wird um 10:00 die Endfassung des Deutschschweizer Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) in einer Medienkonferenz vorgestellt. Der Lehrplan ist bereits jetzt vollständig unter http://vorlage.lehrplan.ch/ abrufbar.

Zum Lehrplan 21 gehört auch der Teillehrplan Medien und Informatik (Biblionetz:t17600). Offiziell ist er derzeit erst in linearer Form als PDF PDF-Dokument erhältlich. Wie bereits beim Entwurf vor anderthalb Jahren finde ich eine tabellarische Darstellung lesefreundlicher, da sich somit Themen- als auch Stufenbezüge einfacher machen lassen.

medien-und-informatik-01.jpg
Offizielle Darstellung des Kompetenzen

Ich habe mir deshalb wiederum die Mühe gemacht, den Inhalt des offiziellen Dokuments in eine Tabelle umzugiessen und Stelle diese Darstellung hier in zwei Datenformaten zur Verfügung:

(Copy&Paste-Fehler vorbehalten, bitte melden wink )

medien-und-informatik-02.jpg
Die drei Teilbereiche als drei Tabellen

Der Teillehrplan Medien und Informatik gliedert sich neu in die drei Teilbereiche
  • Medien
  • Informatik
  • Anwendungskompetenzen


Wenn

01 April 2015 | Beat Döbeli Honegger

Ich bin grad etwas schockiert und ratlos. Im aktuellen Schulblatt des Kantons Zürich ist ein Interview PDF-Dokument (Biblionetz:t17604) mit den beiden Umsetzungsverantwortlichen des Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) im Kanton Zürich, Kathrin Schmocker und Roland Fischer.

In diesem Interview sagt Frau Schmocker:

Schmocker: Gerade der Bereich Medien und Informatik veranschaulicht, dass der Lehrplan 21 nicht für alle Lehrpersonen bahnbrechende Neuerungen bringt, sondern für einige bloss schriftlich festhält, was sie bereits tun: Im Unterricht auch mit neuen Medien zu arbeiten.

Nein. Und nochmals nein. Im Modullehrplan geht es nicht um das Arbeiten mit neuen Medien im Unterricht.

Es geht um Kompetenzen in Informatik und Medienbildung und um das effiziente Nutzen von digitalen Medien (Anwendungskompetenzen). Es geht um Informatik, Medien und Anwendungskompetenzen als Unterrichtsthema, nicht als (beiläufiges) Werkzeug im Unterricht. Insbesondere im Bereich Informatik dürfte sich der Prozentsatz der Lehrpersonen, die das bereits tun, im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen.

Um es nochmals deutlich zu sagen: Informatik ist ein neues Thema für die Volksschule, das stand bisher weder im Lehrplan noch wird das von wenigen Ausnahmen abgesehen derzeit in der Schule behandelt.

Frau Schmocker ist nicht nur Co-Projektleiterin der Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich. Sie war auch von 2009-2014 Leiterin des Projekts Lehrplan 21 in der D-EDK. Es ist also die ehemalige Projektleiterin des Lehrplans 21 und jetzige Umsetzungsverantwortliche im grössten Schweizer Kanton, die den Modullehrplan "Medien und Informatik" mit "im Unterricht auch mit neuen Medien zu arbeiten" charakterisiert. Das schockiert mich.

Es nährt meine im Februar 2015 geäusserten Bedenken, dass das Modul "Medien und Informatik" vergessen gehen könnte. Wie so frage ich mich, sollte das Bewusstsein, dass da etwas Neues und Grosses auf die Schulen zukommt wachsen, wenn selbst die ehemalige Projektleiterin des Lehrplans öffentlich solche Aussagen macht?

Vorschläge sind willkommen.


Ich bin nicht sicher, ob der Name der Leiterin des Projektes Lehrplan 21 in der D-EDK richtig geschrieben ist. Müsste man das "m" nicht weglassen?

-- Main.WernerHartmann - 17 Mar 2015 Genauso schockiert und ratlos war ich an unserer Schule vor zwei Tagen, als es um die Frage der Umsetzung des neuen ICT-Konzeptes an unserer Schule ging. Und in diesem Konzept geht es zentral um Kompetenzen im Zusammenhang mit den neuen Medien. Die meisten meiner Kollegen waren aber genau der Meinung von Frau Schmocker: für sie geht es um das Arbeiten mit neuen Medien im Unterricht, um entsprechende Apps und effizienteres Lernen mit Tablets.

-- Main.KurtJakob - 18 Mar 2015 Der Kommentar von Kurt Jakob eignet sich gut für meine Ergänzung: Wäre Kathrin Schmocker mit ihrer Interpretation alleine, würde ich mir weniger Sorgen machen. In meinem Berufsalltag nehme ich jedoch verschiedentlich entsprechende Aussagen wahr, die von Frau Schmocker ist halt schön öffentlich im offiziellen Schulblatt des grössten Schweizer Kantons und stammt von jemandem, die sich seit langem mit dem Lehrplan 21 auseinandersetzt...

-- Main.BeatDoebeli - 19 Mar 2015 Dazu passt unsere Illustration! https://blog.phzh.ch/kompetenzorientierung/2014/11/26/116/ Ist der Junge nun medienkompetent?

-- Main.KoLeP21 - 01 Apr 2015

Die Lüge vom digitalen Entweder-Oder

26 March 2015 | Beat Döbeli Honegger

Dieser Tage ist das Buch von Gerald Lembke und Ingo Leipner mit dem reisserischen Titel Die Lüge der digitalen Bildung (Biblionetz:b05879) erschienen.

Die beiden Autoren kritisieren in 13 Kapiteln die aus ihrer Sicht fehlgeleitete Nutzung digitaler Medien bei Kindern und Jugendlichen von der Zeit vor der Geburt bis ins Studium. Ihre Aussagen sind meist sehr plakativ und folgen einer schwarz-weissen Entweder-Oder-Logik:

[Es] zeigt sich in der bisherigen Praxis, dass es pädagogisch keinen echten Sinn macht, vor dem 12. Lebensjahr Computer im Unterricht einzusetzen.

Aussagen wie diese (Biblionetz:a01257) eignen sich zwar für plakative Aussagen zur Steigerung der Verkaufszahlen, spiegeln aber die heutige Realität in keiner Art und Weise wider.

Die Forschung gibt klare Antworten: Kinder brauchen eine starke Verwurzelung in der Realität, bevor sie sich in virtuelle Abenteuer stürzen. Ihr Gehirn entwickelt sich besser, wenn kein Tablet oder Smartphone reale Welterfahrung verhindert. Kinder sollten lieber im Matsch spielen als mit Tablets – das ist der beste Weg, um für das digitale Zeitalter fit zu werden.

Kinder benötigen reale und nicht virtuelle Erfahrungen (Biblionetz:a00295) ist ein typisches Beispiel eines plakativen Dilemmas, das aber im realen Alltag nicht viel weiterhilft. Niemand würde ernsthaft der Aussage widersprechen wollen, dass Kinder reale Erfahrungen benötigen und dass der Wald dafür eine gute Lernumgebung darstellt. Aber weder verhindern digitale Medien den Aufenthalt im Wald noch sind Kindergärten und Schulen ohne digitale Medien häufiger im Wald als solche mit digitalen Medien. Natürlich (!), es ist eine Frage des Masses. Aber mit den im Buch gemachten plakativen Aussagen wird die Frage des Masses eben gerade nicht gestellt.

Die Autoren beziehen sich in ihrer Argumentation auf die Stadien der kindlichen Entwicklung nach Piaget (Biblionetz:w01735) und konstatieren dann, dass vor dem Erreichen des formal-operativen Denkens die Nutzung digitaler Medien nicht sinnvoll sei, da Kinder vorher ja digitale Medien nicht wirklich durchschauen und kompetent nützen könnten. Auch dies ist wieder eine sehr plakative, übervereinfachte Sichtweise.

Geschätzt die Hälfte der im Buch gemachten Aussagen lässt sich relativ einfach relativieren, indem man den Bücher-Check macht und den Begriff elektronische Medien durch Bücher ersetzt.

Interessant ist die Untermauerung der im Buch gemachten Aussagen. Die Autoren häufen in einer erstaunlichen Mischung Experten- und Medienmeinungen aufeinander, pochen einerseits auf die Aussagekraft akademischer Abschlüsse, zitieren aber bereits im nächsten Abschnitt die Bildzeitung:

Diesen Aussagen kann Prof. Thomas Fischer nur zustimmen. Er hat die Welt in vielen Facetten studiert und drei Studienfächer abgeschlossen (Betriebsökonomie, Jura und Psychologie). Seit 2011 ist er Lehrbeauftragter für Führungspsychologie, und zwar an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz. Daher hat er einen Überblick, wohin einseitigen Entwicklungen in der Kindheit führen.

Fischer: »Meine Sorge ist es, dass die Digitalisierung den Kindern zu wenig Raum gibt, sich wirklich physisch im Leben einzuleben.« Es sei viel einfacher, »ein Kind vor die Flimmerkiste zu setzen, als mit ihm draußen im Wald spazieren zu gehen, wo man einen Tannenzapfen aufheben und fortwerfen kann.« Der Psychologe verweist auf Piaget: »Zu Beginn des Lebens werden motorische Schemata neurophysiologisch aufgebaut, die großen Verbindungen im Gehirn.« [...]

In dieser Frage bekommt Fischer Schützenhilfe aus einer erstaunlichen Ecke. Die Bild-Zeitung sorgt sich auch um das Wohl der Kinder, die im digitalen Zeitalter groß werden. Sie stellt in einer Überschrift am 09. September 2014 die Frage: »Ab wann braucht mein Kind ein Smartphone?« Der Tipp für Vater und Mutter: »Vor dem dritten Geburtstag sollte kein Kind ein mobiles Gerät in die Hand bekommen – auch nicht das der Eltern.

Soso, gewinnt die Aussage von jemandem, der drei Studienfächer abgeschlossen hat an Gewicht? Und auf der gleichen Seite zitiert man aus der BILD-Zeitung als Beleg für eine Aussage? Gerade bei einem Buch über Medienkompetenz aus meiner Sicht eine seltsame Art der Quellenbewertung. Aus dem Buch ist auch nicht ersichtlich, woher die Zitate von Thomas Fischer stammen, eine entsprechende Quellenangabe ist im Buch nicht zu finden. Gerade in solchen Abschnitten des lockeren Erzählens macht das Buch leider den Eindruck eher mit schneller Feder geschrieben worden zu sein.

Mein Fazit: Wenig wirklich brauchbare Kritik. Digitale Mediennutzung benötigt Kritik, aber die plakative Form dieses Buches bringt die Diskussion nicht wirklich weiter. Statt des Buches kann auch wieder einmal die Sammlung der aktuell 67 Argumente gegen digitale Medien in der Bildung überflogen* werden. Geht schneller.

* Wer mehr Zeit hat, pickt sich aus den dort aufgeführten Argumenten ein ernstzunehmendes aus und überlegt sich Gegenargumente....

Das Swisspass-Gefasel vom Kundennutzen

19 March 2015 | Beat Döbeli Honegger
Auf August 2015 plant der Verband öffentlicher Verkehr (und nicht die SBB!) in der Schweiz, die Einführung einer RFID-Karte (Biblionetz:w01588) für alle möglichen Abos des öffentlichen Verkehrs.

swisspass.png

Die entsprechende Medienmitteilung spricht vom zusätzlichen Kundennutzen:

Die öV-Karte heisst «SwissPass» und wird zusätzlichen Kundennutzen bieten

Die Branche des öffentlichen Verkehrs hat neben dem Branding auch den Namen für die öV-Karte beschlossen: «SwissPass». Diese mit einem Chip ausgerüstete Karte vereinfacht den Zugang zum öffentlichen Verkehr der Schweiz weiter. Auf dem Chip integriert werden ab Mitte 2015 General- und Halbtax- sowie schrittweise auch Verbund-Abonnemente. Die Grundidee: Eine einzige Karte für möglichst viele Mobilitäts­dienstleistungen. Bereits auf die Einführung im zweiten Halbjahr 2015 wird der «SwissPass» auch für den Zugang zu PubliBike, SchweizMobil und verschiedenen Skigebieten benützt werden können. Beabsichtigt ist zudem die Integration von Mobility Carsharing.

Die öV-Karte kommt ganz in Rot daher, heisst «SwissPass» und bietet ab ihrer Einführung in der zweiten Hälfte 2015 eine ganze Reihe zusätzlicher Nutzungsmöglichkeiten für die Kundinnen und Kunden. Der SwissPass ist ein erster Schritt Richtung E-Ticketing. Mit ihm erreicht der öffentliche Verkehr bereits bei der Einführung der Karte mindestens drei Millionen Kundinnen und Kunden. An Einsatz und Nutzung der heutigen Abonnemente ändert sich nichts.

Der «SwissPass» ist eine Karte mit einem Chip und setzt auf die bewährte RFID-Technik, die in der Schweiz beispielsweise in Skigebieten bereits erfolgreich im Einsatz ist. Auf der Karte sind nur Name, Vorname und eine Kundennummer aufgedruckt. Auf dem «SwissPass» wird lediglich eine unpersönliche Identifikationsnummer gespeichert. Die öV-Abonnemente und Dienst­leistungen von Partnern sind auf dem Lesegerät des Kontrollpersonals ersichtlich, sobald eine Kundin oder ein Kunde den Chip an das Gerät hält. Die Anforderungen des schweizerischen Datenschutzes sind erfüllt.

Der «SwissPass» schafft eine Plattform, auf der schrittweise Fahrausweise und ergänzende Angebote im Bereich Mobilität integriert werden können. Der bei der Lancierung vorgestellte Plan, den Kundinnen und Kunden mit der öV-Karte zusätzliche Angebote zur Verfügung zu stellen, die auf Reisen mit dem öV nützlich sind, ist auf gutem Weg: Jetzt schon steht fest, dass der «SwissPass» auch für Angebote von PubliBike und SchweizMobil benützt werden kann, beabsichtigt ist zudem die Integration von Mobility Carsharing. Auch die Skitickets verschiedener Schweizer Skidestinationen werden die Kundinnen und Kunden auf den «SwissPass» laden können. Ziel ist es, den Fahrgästen den Zugang zu Mobilitäts- und Freizeit-Angeboten weiter zu vereinfachen und sukzessive weitere Partnerangebote auf den SwissPass zu integrieren.

Mir ist bis heute unklar, worin mein zusätzlicher Kundennutzen denn bestehen soll, im Gegenteil. Ich sehe drei Aspekte, bei denen ich eher einen Nachteil haben werde im Vergleich zur jetzigen Situation:

  • Usability: Als regelmässiger Bahnfahrer habe ich mein GA extra so im Portemonnaie, dass ich dieses nur auffalten und dem Kontrolleur zeigen kann, die Karte aber nicht herausklauben muss. Das wird mit dem Swiss Pass nicht mehr möglich sein. Ich werde die Karte herausnehmen und dem Kontrolleur hinstrecken müssen, damit er den RFID-Chip auslesen kann. Auch das Ablaufdatum meines Abos werde ich künftig nicht mehr ohne technische Hilfsmittel ablesen können, denn es wird nicht mehr auf die Karte aufgedruckt sein.
  • Automatische Verlängerung: Aus mir unerfindlichen Gründen verknüpft der VÖV die Einführung des SwissPass mit der automatischen Verlängerung von Abos und verkauft das als kundenfreundlich. Obwohl ich das GA meist nahtlos verlängere, hinterlässt dieser Schritt ein ungutes Gefühl, ist für mich aber nicht der Hauptgrund, mich über den SwissPass zu ärgern.
  • Datenschutz: Es klingt ja gut, wenn in der Medienmitteilung steht, dass die Anforderungen des schweizerischen Datenschutzes (Biblionetz:w00714) erfüllt seien. Spätestens seit Snowden wissen wir jedoch, dass diese Garantie oft den Bildschirm nicht wert sind, auf dem sie angezeigt werden. Es besteht die Gefahr, dass mein Mobilitätsverhalten aufgezeichnet wird. Dies widerspricht dem Prinzip der Datensparsamkeit (Biblionetz:w01211). Ich habe ein GA und kann damit beliebig oft öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Zur Abrechnung ist somit das Aufzeichnen meines Fahrverhaltens nicht notwendig. (Das Gegenargument, dass mein Mobiltelefon noch viel genauere Bewegungsprofile ermögliche, sticht nicht wirklich: Das Mobiltelefon kann ich auch abschalten oder zu Hause lassen und trotzdem ÖVs nutzen, die Swisscard nicht. Und nur weil an einem Ort Bewegungsdaten anfallen, ist das noch kein Grund, dies grundlos auch andernorts zu tun).

Neben diesen problematischen Aspekten habe ich noch keinen einzigen Kundennutzen für mich gefunden. Das Argument, ich hätte dann weniger Plastikkarten im Portemonnaie, rechtfertigt den Aufwand keineswegs. Zudem gibt es durchaus Situationen, wo ich eigentlich die verschiedenen Mobilitätskarten gerne getrennt habe: Wenn ich Skifahre, muss ich mein GA nicht dabei haben (es erhöht die Gefahr, dass ich es in der Skijacke vergesse) und wenn ich mit dem Mobility-Auto im Ausland unterwegs bin, brauche ich weder den Skipass noch das GA.

Klar, das sind keine weltbewegenden Probleme. Aber gerade als Befürworter von digitalen Innovationen ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass nicht alles Digitale nur deshalb befürwortet werden sollte, nur weil es digital und neu ist.

Alte iOS-Apps migrieren

16 March 2015 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Gadget

tl>dr; Probleme beim Migrieren eines iPhones mit verschlüsseltem Backup und nicht mehr im iTunes-Store verfügbaren Apps. Also ein unwichtiges Posting.

Im Allgemeinen geht das Wechseln von einem iPhone auf ein neues erstaunlich problemlos: Lokales Backup des alten Geräts auf dem eigenen Computer, neues iPhone aufgrund des gemachten Backups einrichten. Alle Apps, alle Daten und alle Einstellungen sind auf dem neuen Gerät vorhanden. Funktioniert auch bei Modellwechsel. Ist das Backup verschlüsselt, werden auch alle Passwörter (WLAN etc.) mit übertragen.

Seit gestern sind mir zwei Probleme bekannt, wo es dann eben nicht so einfach geht.

Das erste: Wenn man das Verschlüsselungs-Passwort seines iPhone-Backups nicht mehr weiss, so sind nicht nur alle bisher gemachten Backups unrettbar/unlesbar (das kann man sich ja denken). Was ich bis gestern nicht wusste: Das iPhone lässt ohne Eingabe des Backup-Passwortes auch keine unverschlüsselten Backups mehr zu (ausser man setzt das iPhone komplett nue auf). Wer also sein Backup-Passwort vergessen hat, verliert jegliche Möglichkeit für ein aktuelles Backup seines iPhones mit iTunes. Eher mühsam (ich habe mich dann entschlossen, mich wieder an mein Passwort zu erinnern).

Das zweite: Wenn man nicht vorgesorgt hat, so werden Apps, die zum Migrationszeitpunkt nicht mehr im App-Store verfügbar sind, nicht auf dem neuen Gerät installiert. Anders formuliert: Auf dem alten iPhone befindet sich eine App, die wunderbar funktioniert, aber nicht mehr im App-Store erhältlich ist. Diese App wird nicht auf dem neuen Gerät installiert werden, wenn man nicht ein lokales Backup auf dem eigenen Computer zur Verfügung hat, das zu einem Zeitpunkt gemacht worden ist, als die App noch im App-Store verfügbar war. Anders formuliert: iTunes backupt nur Apps, die zum Backupzeitpunkt im App-Store erhältlich sind.

iphone-migration.png

Es kann die Freude am neuen iPhone trüben, wenn eine nicht mehr erhältliche App auf dem Gerät nicht mehr verfügbar ist. Konkret bei mir z.B. eine App, mit der ich remote die Festplatten meines Notebooks durchsuchen und gewünschte Dokumente aufs iPhone laden kann (sehr praktisch, wenn man unterwegs Zugriff auf ein Dokument auf dem eigenen Rechner benötigt (und nicht alles per default in der cloud lagern will)).

Zur Lösung des Problems bin ich gestern auf die (derzeit) kostenlose Beta-Version des Programms Copy Trans App gestossen. Damit lassen sich beliebige Apps backupen und auf einem anderen Gerät wieder installieren, auch solche, die im App-Store nicht mehr verfügbar sind. Geht doch.

(Wie lange (kostenlos) ist eine andere Frage...). ,