Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Webserver ohne Ahnung vom Web

09 November 2010 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance, Biblionetz
Grummel: Ich wurde wieder mal auf Links im Biblionetz hingewiesen, die nicht funktionieren. Ärgerlich. Aber dafür habe ich ja einen Linkchecker, der alle 14 Tage die Links abruft und tote Links im Biblionetz markiert und nach einer gewissen Zeit im Biblionetz auch automatisch entfernt. Warum hat das in diesem Fall nicht funktioniert?

Ein Klick auf den fraglichen Link liefert eine Fehlerseite zurück, sogar mit dem Fehlercode 404:

ahnungslose-webserver-01.jpg

Warum hat denn mein Linkchecker davon nichts mitbekommen? Ein Blick in die Header der entsprechenden HTTP-Kommunikation verrät den Grund des Übels:

ahnungslose-webserver-02.jpg

Während dem menschlichen Leser die für ihn sinnlos technische Information "Fehler 404" angezeigt wird, meldet der Webserver dem Browser den falschen Statuscode 200 OK zurück, womit mein Linkchecker im falschen Glauben belassen wird, es sei alles in bester Ordnung.

Liebe Webmaster dieser Welt: Verschont die Menschen mit technischen Fehlermeldungen, sorgt stattdessen dafür, dass die Maschinen die korrekten Statuscodes erhalten!

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Definitionen und Begriffe im Biblionetz sortieren

09 November 2010 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Die Herbsttagung 2010 der Sektion Medienpädagogik der DGfE hat mit ihrem Versuch der Begriffsschärfung bei mir die Umsetzung einer bereits seit längerem angedachten Biblionetz-Funktionalität angestossen:

Im Biblionetz sind zu gewissen Begriffen zahlreiche Definitionen und Bemerkungen verzeichnet. Bisher waren diese Zitate starr nach einem Kriterium geordnet: Je kürzer der Text, desto weiter oben. Für eine Begriffsanalyse ist dies jedoch etwas mager. Es wäre manchmal hilfreicher, Definitionen nach ihrem Alter auf- oder absteigend präsentiert zu bekommen, um die Entstehungsgeschichte eines Begriffs besser nachvollziehen zu können oder zuerst das aktuelle Begriffsverständnis lesen zu können.

Auch ein Gewichtung von Definitionen und Bemerkungen wäre wünschenswert: Nicht alle Definitionen und Bemerkungen wiegen gleich schwer. Gewisse sind wichtiger als andere. Doch was könnten Gewichtungsdimensionen sein? Evtl. wie oft etwas zitiert wird oder wie oft etwas gelesen wird.

Als neue Funktion bietet das Biblionetz jetzt als Betaversion die Sortierung von Definitionen und Begriffen nach verschiedenen Kriterien an. Die Funktion ist erst in Entstehung, doch das Herumspielen mit ihr fördert spannende Unterschiede zutage. Je nachdem, ob die kürzeste, älteste oder die im meistzitierten Werk stehende Definition zuoberst sthen soll, beginnt die Definitionsliste von Medienpädagogik (Biblionetz:w00453) ganz anders:

Definition von Medienpädagogik nach Kürze

definitionen-sortieren-01.jpg

Definition von Medienpädagogik nach Alter

definitionen-sortieren-02.jpg

Definition von Medienpädagogik nach im Biblionetz meistzitiertem Werk

definitionen-sortieren-03.jpg

Hinter dieser Funktion steckt das jQuery-Plugin qSort.

Hinweis: Die Funktion ist noch nicht auf allen Biblionetzseiten verfügbar und wird sich vermutlich sowohl von der Darstellung als auch von der Funktionalität noch verändern.

eZürich

04 November 2010 | Beat Döbeli Honegger | Informatik
Diskutieren über die Informationsgesellschaft kann man nicht nur morgen in Bern bei der TA Swiss, sondern auch heute abend im Zürcher Technopark, wo das Projekt eZürich startet.

Der Zürcher Stadtrat hat als einen von vier Legislaturschwerpunkt die Förderung der Informatik in der Stadt Zürich proklamiert, unter anderem um die Abhängigkeit Zürichs vom Banken- und Versicherungssektor zu reduzieren, wie der Tages Anzeiger Ende September berichtete (Biblionetz:t12309):

Wie stark die Abhängigkeit der Stadt vom Finanzplatz ist, hat sich am Dienstag bei der Präsentation des städtischen Budgets gezeigt. Finanzvorstand Martin Vollenwyder (FDP) rechnet 2011 mit einem Defizit von 206 Millionen Franken. Hauptgrund: Die tiefen Steuererträge von den Grossbanken.

Gestern Mittwoch hat Vollenwyder bekannt gegeben, wie er das Klumpenrisiko vermindern will: mit «eZürich». Unter diesem Begriff fasst der Stadtrat das Internet, damit verbundene Technologien, Firmen und Ideen zusammen. Zürich habe in diesem Bereich bereits heute eine Sonderstellung, sagte Vollenwyder. Ein Viertel aller Schweizer Informationstechnologie-Firmen sind im Kanton Zürich ansässig. Und ETH, Uni und Fachhochschulen geniessen international einen hervorragenden Ruf als Forschungsinstitute und Ausbilder.

Das will der Stadtrat ausnützen: Zürich soll in den nächsten vier Jahren zum Top-Standort für IT-Unternehmen werden. Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen (SP) träumt von einem europäische Pendant zum Silicon Valley. Die Technologie müsse auch der Bevölkerung zugute kommen. Der Stadtrat will den sogenannten digitalen Graben überwinden. Menschen, welche die modernen Technologien nicht oder nur selten nutzen – ältere Personen, aber auch Mädchen – sollen ihre Berührungsängste abbauen und «Medienkompetenz» erlangen, damit sie aktiv am digitalen Leben teilnehmen können und wichtige Informationen erhalten.
Mein erstes Gefühl beim Lesen des entsprechenden Artikels im Tages Anzeigers war positiv. Selbst wenn es nur Marketing sein sollte: Immerhin.

Marketing-Effekt für die Stadt Zürich

Mit welcher Branche assoziiert man Basel? Mit der Chemie. Mit welcher Branche assoziiert man Zürich? Mit den Banken. Somit scheint mir die Sache mal für das Image der Stadt Zürich nicht schlecht zu sein, wenn man nicht nur als Bankenstandort, sondern als europäisches Silicon Valley wahrgenommen wird. Hier bietet sich die Google-Niederlassung und die Disney Research Labs in Zürich an (das einzige Disney Research Lab ausserhalb der USA) und mit Einschränkungen auch das IBM Forschungslabor in Rüschlikon. Daneben haben es aber auch zahlreiche Startups in die Medien geschafft (Doodle, Wuala, …), so dass sich marketingmässig Zürich durchaus als IT-Stadt verkaufen lässt.

Marketing-Effekt für die IT-Branche

Umgekehrt scheint mir auch die IT-Branche von einem solchen Label zu profitieren. Ein Problem der IT-Branche in der Schweiz (und anderswo) ist ja, dass sie zwar recht gross ist, jedoch von der Öffentlichkeit kaum als solche wahrgenommen wird. Die Banken verstehen sich z.B. als Finanzinstitute, obwohl heutiges Banking einen sehr grossen IT-Anteil hat. Somit ist es begrüssenswert, wenn die grösste Schweizer Stadt sich als IT-Stadt bezeichnen und diese Branche fördern bzw. unterstützen will.

Was kann die Stadt wirklich tun?

Es stellt sich nun aber die Frage, was denn die Stadt eigentlich speziell für die Branche tun kann. Vieles ist nicht städtisch, sondern kantonal oder auf Bundesebene geregelt oder lässt sich kaum durch Politik und Verwaltung regeln (wie z.B. die Studienfachwahl von Maturandinnen und Maturanden).

Doch an vielen Orten gibt es durchaus Spielraum: So ist zwar der Lehrplan für die Volksschule kantonal geregelt, die Frage der Ausstattung der Schulhäuser ist jedoch Sache der Gemeinde. Mit KITSforKids hat die Stadt Zürich schon vor einiger Zeit einen Austtattungsstandard gesetzt (über dessen Ausgestaltung man zwar diskutieren könnte, der aber andere Gemeinden übertrifft). Die Stadt Zürich hat Anfang Jahr die Hausordnung ihrer Schulhäuser angepasst und alle elektronischen Geräte auf dem Pausenplatz verboten. Somit gibt es durchaus Bereiche, wo die Stadt Zürich die Wahl hat, ob sie ein IT-freundliches oder ein IT-feindliches Klima schaffen will. Es gab ja auch mal (von SP-Seite) den Vorschlag, in der Stadt Zürich ein kostenloses WLAN zu schaffen (wie es die Stadt St. Gallen teilweise hat). Ich denke, dass sich hier durchaus etwas machen lässt, was die Stadt Zürich IT-freundlicher und für IT-Schaffende attraktiver werden lässt.

Zudem hat der Legislaturschwerpunkt eZürich schon nur den Vorteil, dass man den Stadtrat immer wieder wird an ihre hehre Absicht erinnern kann, wenn es um konkrete IT-Fragen geht.

Heute abend hat nun die Kick-Off-Veranstaltung stattgefunden, an der ich leider verhindert war und auf der Website http://www.ezuerich.ch/ können Vorschläge für konkrete Projekte abgegeben werden:

ezuerich01.jpg

Upps, wie war das mit dem IT-Standort Zürich?

Hmm, fast hätte ich es übersehen, aber mein Firefox-Plugin FlagFox hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Server von www.ezuerich.ch in Deutschland liegt:

ezuerich02.jpg

Hmm, wie war das mit der Förderung des IT-Standorts Zürich und der Förderung der Kreativwirtschaft (ein anderes Legislaturziel des Zürcher Stadtrates), wenn die Website von mindestens drei Berliner Firmen projektiert, gestaltet und umgesetzt worden ist:

ezuerich03.jpg

Da müssen den Worten noch echte Taten folgen...

Das Zentrum für Technologiefolgenabschätzung (TA-SWISS) (Biblionetz:p08711), seit 2008 ein Kompetenzzentrum der Schweizerischen Akademien der Wissenschaft (Biblionetz:p06934) beschäftigt sich seit 1992 mit den Folgen - Chancen und Risiken - von neuen Technologien. In der Periode 2008-2010 lautet eines der Themenfelder Das Internet der Zukunft: Herausforderungen und Perspektiven für die Schweiz

Nun wird in einer Podiumsdiskussion am 5.11.2010 in Bern PDF-Dokument wiederum mit Experten diskutiert, wie auf die Forderung von Bürgerinnen und Bürgern reagiert werden könnte.

internet-diskutieren.jpg

Es muss am Zeitpunkt liegen, bereits im November 2008 hatte ich einen akuten Tagungsüberdruss. Die hier angeschnittenen Themen sind zwar alle relevant und teilweise auch brisant. Ich sehe es zwar nicht so, wie eine Studentin, die nach zwei Stunden BürgerInnen ohne Begründung und Verabschiedung die Runde verliess und das danach so begründete:

"Wir hatten etwas ganz anderes erwartet, eine Diskussion über gesellschaftliche und politische Fragen rund um das Internet. Stattdessen waren da fast nur alte Leute, die keine Ahnung von digitalen Medien hatten – der Unterschied war so gross, dass es schwierig war, überhaupt in ein Gespräch zu kommen. Weil ich kurz vor einer Prüfung stand, zog ich es dann vor, nach Hause zu gehen und zu arbeiten."
Quelle: (Biblionetz:t12290)
Die drei Runden Podiumsdiskussion scheinen mir aber ein zu grosses Spektrum an schwierigen Fragen aufzuwerfen, als dass ich daran glaube, dass man wirklich auf neue Aspekte oder Ideen kommen wird. Vielleicht täusche ich mich ja. Aber dann werde ich es nachlesen können.

Unzulässiger Name

28 October 2010 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance

unzulaessiger-name.jpg

Windows Live hat meinen Namen nicht gern.

Dann habe ich halt Windows Live nicht gern.

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