Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Für Samsung heisst

19 March 2014 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance
Mein Tablet-PC ist mein zentrales Arbeitsgerät, meine wichtigen Daten (und auch die ganze gewachsene Systeminstallation) sind nicht in der Cloud, sondern auf dem Gerät. Seit mehreren Jahren lasse ich deshalb meinen Tablet-PC nachtsüber durchlaufen, so dass er ein Backup auf eine externe Festplatte machen kann. Da mein Tablet-PC-Modell nicht so verbreitet ist, habe ich paranoiderweise sogar ein identisches zweites Exemplar im Schrank, damit ich im Notfall bei Verlust, Diebstahl oder Hardwareschaden meines Erstgerätes raschmöglichst wieder einsatzfähig wäre.

Im letzten Oktober habe ich die 160GB-SSD meines Tablet-PC von 160GB durch eine Samsung SSD 840 EVO mit 480GB ersetzt und bei dieser Gelegenheit auch das entsprechende Hilfsprogramm Samsung Magician installiert.

samung-02.jpg

Dieses Programm ermöglicht das Feintuning des Betriebssystems auf die besonderen Eigenschaften einer Solid-State-Disk. Dabei kann zwischen verschiedenen Konfigurationen gewählt werden: Maximale Leistung, Maximale Kapazität, Maximale Zuverlässigkeit, Erweitert. Nach der Beschreibung meiner Backupstrategie kann es ja nicht weiter verwundern, dass ich Maximale Zuverlässigkeit gewählt habe. Das Programm sagt auch, was das bedeutet:

samung-03.jpg

Soweit so gut. Platz ist genug da, Backup läuft jede Nacht, alle Einstellungen sind auf maximale Zuverlässigkeit.

Das war letzten Oktober. Irgendwann habe ich mich gewundert, dass mein Backup sich schon lange nicht mehr über eine volle Backup-Festplatte beklagt hat. Das macht Windows 7 normalerweise, da Windows 7 nicht selbständig entscheiden will, welches alte Backup man denn löschen könnte. Gestern abend bin ich endlich dazu gekommen nachzuschauen, was denn eigenlich mein Backup so macht:

samung-04.jpg

???

Eine kurze Google-Recherche später wusste ich, warum mein Backupfenster leer geblieben war: Samsung Magician hatte schlicht den Backupdienst abgestellt!!!

Samsung versteht unter maximaler Zuverlässigkeit offensichtlich nicht die maximale Zuverlässigkeit des Gesamtsystems, sondern nur die maximale Zuverlässigkeit der eigenen SSD. Und da Lese- und Schreibzugriffe die SSD altern lassen, ist ein Backup schlecht für die Lebensdauer einer SSD....

Aber was in aller Welt fällt denen ein, mir mein Backup abzuschalten und mir das weder vorher anzukünden noch beim Abzuschalten mitzuteilen???

Eigentlich noch schlimmer: Samsung erklärt ja (siehe oben), was die Einstellung "Maximale Zuverlässigkeit" bedeutet, unterschlägt dabei aber die aus meiner Sicht wichtigste Einstellungsänderung.

Als ich nämlich den Backupdienst wieder eingeschaltet habe, wurde mein Verdacht Gewissheit: Seit Oktober 2013 hatte ich kein Backup mehr:

samung-01.jpg

WTF?

P.S.: Es gibt tatsächlich ein Whitepaper von Samsung, wo dieses Vorgehen erklärt wird:

“The Maximum Reliability” configuration profile disables all features that produce extra writes to the SSD in order to maximize potential SSD lifespan. It is a well-known fact that SSDs have a limited number of write/erase cycles. While this limit is far beyond any usage level a regular user might encounter, some still prefer to take extra cautionary measures. Features like “Indexing,” “Hibernation Mode, “Virtual Memory” and “Automatic Backup,” which make frequent writes to the SSD, will all be switched off.

Metapher und Beispiel ausserhalb der Bildung gesucht

16 March 2014 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Liebe Blog-Leserinnen und Leser, , ich suche eine Metapher und ein eingängiges Beispiel ausserhalb der Bildungswelt für folgendes Phänomen:

LehrerInnen, Massenmedien und Forscher loben die Potenziale eines neuen speziellen Werkzeugs in der Bildung, während sich bei genauerer Betrachtung herausstellt, dass die User eigentlich gar nicht die spezifischen Möglichkeiten des neuen Werkzeugs nutzen und schätzen, sondern schlicht die breite Verfügbarkeit eines Basisdienstes.
Beispiele:
  • Gepriesen werden Interaktive Whiteboards, geschätzt wird aber eigentlich
    "endlich ein PC mit Internetanschluss und Beamer im Schulzimmer"
  • Gepriesen werden Schülertablets, geschätzt wird aber eigentlich
    "endlich haben alle SchülerInnen ein internetfähiges digitales Gerät"
  • Gepriesen wird das Learning Management System, geschätzt wird aber eigentlich
    "endlich haben alle SchülerInnen eine Mailadresse und wir einen Ort, um Dateien abzulegen"

Damit ich dieses Phänomen in Vorträgen und in Interviews deutlich(er) machen kann, brauche ich einen Begriff dafür und ein Beispiel ausserhalb der Bildungswelt. Also eine Geschichte in der Art (fiktiv): Man schenkt jeder Hütte im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojekts einen Fernseher und die Leute waren glücklich (weil sie endlich Licht in der Hütte haben). Oder sowas. Hat hier jemand eine gute Idee?

Bildungsbericht 2014 ohne Gesamt-PDF

16 March 2014 | Beat Döbeli Honegger
Heute hat die Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung (SKBF) den Bildungsbericht 2014 (Biblionetz:b05460) veröffentlicht. Der Bericht kann für CHF 60.- plus Porto auf Papier bestellt, online gelesen und seitenweise als PDF heruntergeladen werden. Ein Gesamt-PDF wird jedoch nicht zum Download angeboten.

bildungsbericht2014.jpg

Es ist davon auszugehen, dass dies kein Versehen, sondern Absicht ist, denn 2010 war ursprünglich ein PDF verfügbar, wurde dann zurückgezogen und als Fehler bezeichnet.

Wie bereits 2010 findet ich es auch 2014 erstaunlich, dass die Forschungs-Ergebnisse einer staatlich finanzierten Organisation nicht so publiziert werden, dass sie leicht gefunden, mitgenommen, durchsucht, markiert und mit copy & paste weiter verarbeitet werden können.

2010 war für kurze Zeit das gesamte PDF verfügbar. Heute sind es halt nur die einzelnen Seiten. Doch auch darauf lässt sich mit wenig Aufwand ein Gesamt-PDF generieren:

for i in {1..314}; 
   do wget http://www.skbf-csre.ch/fileadmin/files/pdf/bildungsmonitoring/epaper-bildungsbericht2014de/epaper/pdf/page_$i.pdf;
done; 


Peinlich.

-- Main.AlexSchroeder - 12 Mar 2014

iLearnIT.ch lebt

03 March 2014 | Beat Döbeli Honegger
In letzter Zeit sind mehrere Anfragen von Lehrpersonen eingegangen , warum auf http://iLearnIT.ch Java-Sicherheitswarnungen erscheinen würden. Das hat uns gezeigt, dass iLearnIT.ch (trotz aufpoppender Java-Sicherheitswarnungen) genutzt wird, was uns selbstverständlich freut. Da aber aufpoppende Sicherheitswarnungen eher störend sind und http://iLearnIT.ch auch sonst etwas in die Jahre gekommen war, haben wir uns entschlossen, http://iLearnIT.ch etwas aufzufrischen (neudeutsch iLearnIT.ch 2.0):

  • Alle Java-Applets wurden durch einen Flash-Player ersetzt, der die Scratch-Programme ausführt
  • Alle Scratch-Programme (mit Ausnahme der Musterlösungen...) wurden auf der Plattform http://scratch.mit.edu publiziert
  • Die Navigation innerhalb eines Moduls ist nun auch ohne Flash möglich

scratch-20-01.png
Das Intro von Modul 3 in iLearnIT.ch

scratch-20-02.png
Das Intro von Modul 3 bei scratch.mit.edu

scratch-20-03.png
... und der Blick hinter die Kulissen des Intros direkt im Browser.

Damit ist http://iLearnIT.ch für den Einsatz in der Schule (aber auch zuhause) attraktiver geworden: Scratch muss nicht mehr auf den Schulcomputern installiert sein, alle Übungen lassen sich nun direkt im Browser lösen.

Im Laufe dieser Überarbeitung wurden gegen 50 Scratch-Programme unter scratch.mit.edu/users/iLearnIT publiziert. Diese Programme lassen sich nicht nur anschauen, sondern auch weiter entwickeln...

Allfällige Probleme bitte an info@iLearnIT.ch melden...

P.S.: Ach, und wer noch nie von http://iLearnIT.ch gehört hat, unter http://ilearnit.ch/de/about.html gibt's Erklärungen für Erwachsene.

P.S.II: Nein, auch mit dieser Überarbeitung ist Scratch nicht 100% auf dem iPad nutzbar. Scratch 2.0 setzt auf Flash, was vom iPad nicht unterstützt wird.

In der gestrigen Sendung Einstein vom 27.02.2014 hat das Schweizer Fernsehen den viertelstündigen Beitrag Unterwegs: "Einstein im Strahlenmeer" (Biblionetz:t16027) zum Thema Strahlenbelastung (Biblionetz:w01243) ausgestrahlt. Die Sendung beschäftigt sich auch mit dem Thema WLAN in der Schule (Biblionetz:w00830) und bestätigt einige Aussagen, die bereits seit längerem bekannt sind:

  • Handystrahlung ist massiv stärker als WLAN
  • Mehr Antennen bedeutet meist nicht mehr, sondern weniger Strahlenbelastung
  • In einem Zugwaggon ohne Repeater ist die Strahlenbelastung heute vergleichsweise hoch


http://www.srf.ch/player/tv/einstein/video/unterwegs-einstein-im-strahlenmeer?id=72137ebd-0cac-4d69-969c-57f7ec13b547

Interessante und tw. überraschende Einsichten. Danke fürs Posten!

-- Main.AndreasKalt - 28 Feb 2014

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