Dies ist der private Weblog von Beat Döbeli Honegger

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Überarbeitung des Lehrplans 21

11 April 2014 | Beat Döbeli Honegger
Die Mühlen der schweizerischen Bildungspolitik (Biblionetz:w02311) mahlen: Heute, am 11. April 2014 findet die Pressekonferenz zur Überarbeitung des Lehrplans 21 (Biblionetz:w02172) statt.

lp21medienkonferenz.jpg
Quelle: @ChristianAmsler

Hauptaussagen:

  • Am Abgabetermin von Ende 2014 wird vorerst festgehalten
  • Der Umfang des Lehrplans 21 soll um 20% gekürzt werden
  • In gewissen Bereichen wird das Anforderungsniveau gesenkt

Für den Bereich ICT und Medien wird zur Verbindlichkeit folgende Aussagen gemacht:

Fazit der Konsultation:

In der Konsultationsfassung des Lehrplans 21 gibt es drei fächerübergreife Themen: Berufliche Orientierung, ICT und Medien sowie die fächerübergreifenden Themen unter der Leitidee Nachhaltiger Entwicklung. Dem Lehrplanentwurf liegt dabei der Grundsatz zugrunde, dass die zu den fächerübergreifenden Themen zu erwerbenden Kompetenzen und Inhalte in die Fachbereiche integriert werden und dass auf diesem Wege sichergestellt wird, dass die Kompetenzen erworben werden. Zu diesem Konzept gibt es Kritik aus unterschiedlicher Perspektive: Bei Beruflicher Orientierung sowie ICT und Medien wurde bereits vor der Konsultation festgestellt, dass sich nicht alle Kompetenzen und Inhalte in die Fachbereiche integrieren lassen. Ohne eine klare Zuordnung der Kompetenzen zu Zeitgefässen und der Zuweisung von Verantwortung an einzelne Lehrpersonen lasse es sich nicht sicherstellen, dass der Lehrplan auch wirklich umgesetzt werde.

Und als Folge der

Auftrag zur Überarbeitung
Berufliche Orientierung sowie ICT und Medien werden neu zu Modullehrplänen. Module umfassen zeitlich und inhaltlich begrenzte Aufgaben der Schule, für die die Kantone Zeitgefässe bereitstellen und die Zuständigkeiten regeln. Die Modullehrpläne gliedern sich wie die Fachbereichslehrpläne: Sie enthalten einleitende Kapitel und einen Kompetenzaufbau. Allerdings wird darauf verzichtet, zu Kompetenzen, die integriert in Fachbereichen erworben werden, noch einmal im Modullehrplan einen Kompetenzaufbau darzustellen. Stattdessen werden in den einleitenden Kapiteln die Bezüge dargestellt.

Inhaltlich wird festgestellt:

Die Medienbildung wird kontrovers diskutiert: Die einen fordern, die Chancen und Gefahren der Mediennutzung, insbesondere auch Fragen des Jugend- und Datenschutzes, sollten bereits früher als im Entwurf vorgesehen in der Schule thematisiert werden und ein grösseres Gewicht erhalten. Andere fordern zu diesen Themen eine Klärung der Zuständigkeit der Schule in Abgrenzung zum Elternhaus mit der Stossrichtung, mehr Zuständigkeiten der Familie zuzuordnen und Auftrag und Verantwortlichkeit der Schule einzugrenzen.
Der Stellenwert der Informatik wird ebenfalls kontrovers beurteilt. Wirtschaft und auf Technik fokussierende Verbände sowie einzelne Kantone verlangen, dass der Informatik ein grösserer Stellenwert zugemessen wird: Der Unterricht in Informatik soll früh einsetzen. Daten, Algorithmen und Programmieren sollen Teil der Volksschulbildung für alle werden. Die Gegenposition meint, Algorithmen, Datenstrukturen und Programmieren überfordere die Volksschule, die Ziele seien zu hoch gesetzt, und solche Ziele sollten allenfalls als Freifach für stärkere Schülerinnen und Schüler angeboten werden.
Die Integration der Anwendungskompetenzen in die Fachbereiche ist unbestritten.

und darauf wird abgeleitet:
Auftrag zur Überarbeitung
Anstelle des fächerübergreifenden Themenlehrplans ICT und Medien arbeitet die im Herbst 2013 eingesetzte Arbeitsgruppe ICT und Medien einen Modullehrplan aus. Die Anwendungskompetenzen (z.B. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) bleiben in den Fachbereichslehrplänen eingearbeitet.

Weitere Informationen:

Gerne verweise ich in diesem Zusammenhang wieder einmal auf das Positionspapier von ICTswitzerland: Digitale Kompetenzen benötigen mehr Verbindlichkeit im Lehrplan 21 (Biblionetz:t15700)

Sitzungen und Conference-Calls

10 April 2014 | Beat Döbeli Honegger
So schon lange nicht mehr erlebt, aber ich mag mich noch gut erinnern:


via eduhub.ch

(unter anderem darum hassen Geeks Sitzungen (Biblionetz:a00625) wink

Microsoft-Ärger nach Samsung-Ärger

07 April 2014 | Beat Döbeli Honegger | Annoyance
Vor etwa drei Wochen hatte ich ja bemerkt, dass Samsung klammheimlich mein Windows-Backup abgeschaltet hatte. Doch auf den Samsung-ärger folgte dann einfach der Microsoft-Ärger: Das wiedererwachte Windows-Backup motzte ab diesem Tag jeden Morgen mit der Meldung 0x81000033 Zu wenig Speicherplatz für Backup:

backup01.jpg
Bild typähnlich, habe keinen eigenen Screenshot gemacht

Tja, das staunt der Laie und der Experte wundert sich: Da hat man also eine grössere Festplatte im Notebook und ein halbes Terabyte Platz auf der externen Festplatte und trotzdem motzt Windows-Backup. Ein paar Google-Recherchen war der Fall klar (aber keineswegs verständlich):

Windows 7 und 8 legen (keine Ahnung weshalb) bei der Installation eine 100MB kleine (bei Windows 8 350MB nicht viel grössere) Partition zum Starten des Betriebssystems an. Und diese Partition kann bald mal voll werden, wenn sich Windows alle Änderungen an ihr merkt und niemand ein Backup macht (z.B. weil Samsung das abgestellt hat...). Und warum ist es schlimm, wenn eine Partition vor dem Backup voll ist? Weil das *ç#!-Windows-Backup zuerst eine lokale Kopie gewisser Daten machen will, bevor es ein Backup auf ein anderes Laufwerk macht. D.h. wenn von den 100 MB mehr als 50MB belegt sind, dann ist nix mehr mit Backup frown, sad smile

Das Internet ist voll von klagenden Windows-Usern und entsprechenden Ratschlägen beim Fehler 0x81000033. Da werden die abenteuerlichsten Dinge vorgeschlagen, die dem Backup-Gedanken meist diametral entgegenlaufen und für Otto-Normaluser absolut jenseits sind:

  • "Löschen Sie doch die Startpartition. Windows startet dann zwar nicht mehr, aber mit der Recovery-Konsole von Windows lässt sich dieses Problem beheben."
  • "Machen Sie die Startpartition grösser mit einem Partitionsprogamm, das sie von einem externen Medium booten müssen. Das lässt sich z.B mit Linux machen."
  • "Löschen Sie das USN Journal (shorthand form of Update Sequence Number Journal, also known as Change Journal), das geht allerdings nur, wenn Sie als Administrator vorgängig den Windows-Schutz deaktivieren."_
  • etc. usw.
  • siehe z.B. hier, hier, hier, hier, hier oder hier

WTF?

Lösen liess sich das Problem schliesslich mit einer Anleitung von DELL, wie man die Startdateien auf das normale Windowslaufwerk rüberkopiert. Da auch diese Anleitung etwas seltsam ist (es werden einfach alle Sätze als Auflistung durchnummeriert, auch wenn nicht alle Sätze Schritten im Prozess entsprechen), hier der Versuch einer einfacheren Anleitung für Windows 7:

  1. Der System Reserved Partition einen Laufwerksbuchstaben zuweisen
    1. Win-R drücken und diskmgmt.msc gefolgt von Enter eintippen
    2. Mit Rechtsclick "Laufwerksbuchstaben ändern" auf der "System Reserved Partition" auswählen (die ist 100MB klein)
    3. Hinzufügen wählen (es wird automatisch einer ausgewählt)
  2. Eine Administrator-Konsole öffnen (cmd als admin starten)
  3. reg unload HKLM\BCD00000000 ausführen
  4. robocopy e:\ c:\ bootmgr ausführen (wobei e: der Buchstabe der "System Reserved Partition" ist)
  5. robocopy e:\Boot C:\Boot /s ausführen
  6. Mit dir c:\ /ah testen, ob die Dateien und Verzeichnisse auch wirklich kopiert worden sind
  7. bcdedit /store c:\boot\bcd /set {bootmgr} device partition=C: eintippen
  8. bcdedit /store c:\boot\bcd /set {memdiag} device partition=C: eintippen
  9. Der System Reserved Partition den Laufwerksbuchstaben wieder wegnehmen und C: als aktiv markieren
    1. Zum Diskmanagement zurückkehren
    2. Laufwerksbuchstaben der "System Reserved Partition" entfernen
    3. Laufwerk C: als aktiv markieren
  10. Neustarten und hoffen...

Bye Bye, Office 2003

07 April 2014 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Während man überall lesen kann, dass Microsoft morgen, am 8. April 2014 den Support für Windows XP einstellen wird, ist selten die Rede davon, dass Office 2003 ebenfalls sein end of life erreicht hat.

eol-xp.jpg

Während mich das Ende von Windows XP höchstens in Bezug auf den PC-Support näherer Verwandter interessiert, hat mich das EOL von Office 2003 etwas stärker beunrhigt: Das Biblionetz wird mit MS-Access 2003 betrieben...

Den Wechsel auf Access 2007 habe ich damals verworfen, weil eine Migration - mindestens der Erinnerung nach - mit einem grösseren Programmieraufwand verbunden gewesen wäre. Nun habe ich am Wochenende eine Migration auf MS Access 2010 versucht (nur nichts überstürzen, MS Access 2013 ist sicher noch zu neu und unausgereift... wink ).

Das grösste Problem bestand darin, die Datei überhaupt lesen zu können, ohne dass Access 2010 einfach allen Code löschen wollte, weil er scheinbar nicht lesbar war. Als diese Klippe umschifft war (vor der Ausführung von Code als erstes in Access 2010 frisch kompilieren), lief meine Datenbank inkl. Code ohne eine einzige Änderung problemlos weiter.
eol-xp2.jpg

Das 18jährige Biblionetz wird somit bis auf weiteres mit MS Access 2010 betrieben werden (angefangen hatte ich Ende 1996 mit Access 95)....

Apple Airplay

25 March 2014 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT, Software

Die Kurzdefinition von Airplay bei Wikipedia lautet derzeit folgendermassen:

AirPlay ist eine Schnittstelle zur kabellosen Übertragung von Inhalten von iOS- und Mac-Geräten auf AirPlay-fähige Empfängergeräte wie Lautsprecher, AV-Empfänger und Stereosysteme oder Fernseher. Technisch ist AirPlay ein Streaming-Protokoll, das von Apple entwickelt wurde und von anderen Herstellern für den Einbau in Empfangsgeräte lizenzierbar ist.

Salopper ausgedrückt können auf Knopfdruck Töne, Bilder und Videos von Apple-Geräten auf Stereoanlagen, Lautsprecher, Fernseher und Beamer gesandt werden. Dies ist für Lehr- und Lernszenarien sehr interessant, siehe dazu das Posting Demokratisierung des Beamers.

In diesem Posting versuche ich einige technische Aspekte der proprietären Schnittstelle zu dokumentieren. Als erstes eine Tabelle, welche Apple-Geräte welche Medienformate auf welche anderen Apple-Geräte senden können:

von auf Apple TV auf Airport Express
alle iDevices
Audio
Audio
iPhone 4, iOS 5
Audio, Bilder, Video
Audio
iPhone 4s, iOS 5
Audio, Bilder, Video, Bildschirmkopie
Audio
iPad iOS 5
Audio, Bilder, Video
Audio
iPad 2 iOS 5
Audio, Bilder, Video, Bildschirmkopie
Audio
iPod Touch 4. Generation (Aktuelle Version)
Audio, Bilder, Video
Audio
Mac OS Mountain Lion
Audio, Bilder, Video (Bildschirmkopie?)
Audio

Das Protokoll wird von Apple einerseits lizenziert, so das Anbieter von Lautsprechern, Stereoanlagen etc. Airplay in ihre Geräte einbauen können. Andererseits wurde das Protokoll auch gehackt, so dass nun auch für Nicht-Apple-Geräte Software verfügbar ist, die Airplay versteht. Ich hatte noch zu wenig Zeit, mit allen Programmen herumzuspielen, Ziel wäre auch hier eine Liste von verfügbarer Software und ihrer Möglichkeiten:

Programm Betriebssystem Kosten Empfängt Sendet Bemerkungen
MS Windows
10 Euro
Bilder, Audio, Videos, (keine Bildschirmkopien!)
-
Läuft bei mir nicht ganz stabil.
MS Windows
open source
Nur Audio!
-
 
iTunes
MS Windows / Mac OS X
kostenlos
-
Audio
 
Mac OS X
noch nicht verfügbar
Bilder, Audio?, Video?, Bildschirmkopie
-
Beta-Version, Aussage zum Audio-Stream ist mir nicht ganz klar.
Mac OS X
15$
Bildschirmkopie, Bilder, Töne, Video (auch von mehreren Quellen)
-
kein Jailbreak nötig
iOS
8$
Bilder, Audio, Videos
-
Jailbreak notwendig
Windows (DirectX 9)
15$
Bildschirmkopie von iPhone 4S und uPad 2/3 , Bilder, Audio, Videos(auch von mehreren Quellen)
 
 
MS Windows / Mac OS X
13$
Bildschirmkopie, Bilder, Audio, Videos (auch von mehreren Quellen)
 
Kann empfangenes Material aufzeichnen
Android
3$
Bildschirmkopie, Bilder, Audio, Video
 
 
Linux
kostenlos
Bilder, Audio, Video
 
 

Mit einer solchen Software kann beispielsweise der Notebook der Lehrperson an einen Beamer angehängt und per WLAN als Empfänger von Bild, Ton und Video von SchülerInnen-Geräten dienen.
Hallo,

nur nochmal zu Klarstellung:

Um einen Windows Tablet PC wireless mit meinem HDMI fähigen Beamer zu verbinden, bräuchte ich nur die AppleTV Box und z.B. Aerodrom auf dem Tablet?

Damit könnte ich dann ruckelfrei z.B. youtube Videos, die auf dem Tablet PC Videos auf dem ebenfalls per WLAN aus dem Internet abgespielt werden, auf den Beamer bringen?

Ich frage, weil wir bisher Projector Server verwenden (auch ca. 130.- EUR, wie Apple TV), um per WLAN ein Bild vom Tablet zum Beamer zu bekommen. Aber die erhältlichen Projector Server liefern leider bisher nur ruckelnde Videos, und dabei keinen Ton. Für Videos mit Ton biten diese Geräte einen eigenen Player, aber der spielt keine Steams, youtube Videos aus dem Netz ab …

Wenn die Lösung über Airplay läuft, wäre das eine echte Alternative!

-- Main.JoergThelenberg - 18 Mar 2012 Nein, die vorgestellten Lösungen gehen anders rum: Der Notebook hängt direkt am Beamer und danach können alle möglichen Apple-Geräte via Notebook und z.B. Aerodrom ihr Bild an den Beamer senden.

-- Main.BeatDoebeli - 18 May 2012

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