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Buzzword Alert 1/06: Long Tail und Findability

13 January 2006 | Beat Döbeli Honegger
Ein neues Buzzword taucht am E-Horizont auf und gewinnt derzeit rasch an Höhe: Long Tail (Biblionetz:w01873). Damit beschreibt der Erfinder des Begriffs, der Wired Journalist Chris Anderson das Phänomen, dass im virtuellen Raum im Gegensatz zum physischen Raum auch Nischenprodukte eine Chance haben, Gewinn abzuwerfen. Im physischen Raum benötigt jedes Produkt (teuren) Laden- und Lager-Platz und der Kunde hat nur begrenzte Möglichkeiten, nach Produkten im Laden zu suchen (Produkte können z.B. nur nach einem Ordnungskriterium präsentiert werden). Im virtuellen Raum hingegen ist Platz weniger ein Problem und das gesamte Sortiment kann ohne grossen Aufwand nach verschiedenen Kritien geordnet und gefiltert werden. Solange das Produkt gefunden werden kann, können so auch Nischenprodukte rentieren.

Damit wären wir bereits beim nächsten Buzzword des Jahres 2006: Findability (Biblionetz:w01874) In seinem neuen Buch Ambient Findability (Biblionetz:b02533) erklärt Peter Morville Findability zur neuen wichtigen Eigenschaften von Objekten. Dieses Phänomen lässt sich auch in der Schule beobachten: Was Google nicht findet, existiert nicht.

  • Verwandt mit dem Begriff Long Tail ist der Begriff der mass customization, der Möglichkeit, dank ICT auch Massenprodukte mit individuellen Features anzubieten (Autos, Kleider usw.) Voraussetzung dafür sind einfach bedienbare Konfiguratoren für die User.

  • Die Findability ist ein Aspekt der Aufmerksamkeitsökonomie (Biblionetz:w00502), da Aufmerksamkeit in den Ländern der ersten Welt heute das knappste Gut darstellt.

-- Main.BeatDoebeli - 05 Jan 2006

Biblionetz-RSS-Feed

11 January 2006 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Ich geb's ja zu: In letzter Zeit war der Biblionetz-RSS schlecht verdaubar- un zwar nicht wegen fehlender XML-Validierung. Es waren schlicht zu viele Einträge.

Nun habe ich einen ersten Versuch unternommen, den Feed wieder lesbar zu machen. Bei neu erfassten Büchern und Texten werden die Zusammenfassungen gleich in die gleiche Nachricht integriert. Zumindest bei meinem RSS-Reader (http://www.sharpreader.com) sieht das vernünftig aus und halbiert die Anzahl Einträge:

biblionetz_rss.png

Der RSS-Feed des Biblionetzes ist unter http://beat.doebe.li/bibliothek/rss.xml zu finden.

Keyhole wird zu Google Earth

11 January 2006 | Beat Döbeli Honegger | Software
Vor einigen Monaten hat Google die Firma Keyhole aufgekauft. Nun ist deren Produkt unter Google Earth verfügbar. Das Programm ist vergleichbar mit EarthWind der NASA, aber ungleich schneller.

google_earth_plattenstrasse.jpg

Plattenstrasse 80 von oben

Kreativitätskiller

10 January 2006 | Beat Döbeli Honegger
Manchmal können Computer auch Kreativitätskiller sein. Soeben hatte ich 24 Minuten (ICN Zürich - Aarau) bis mein Tablet nach einem Bluescreen endlich wieder arbeitsfähig war. Ich musste zwei Mal booten, weil nach dem ersten Boot ein unkillbarer Prozess gleich 100% der CPU-Time geschnappt hat.

In diesen 24 Minuten begann meine morgendliche Kreativitäts-Motivationsmischung langsam zu schwinden und die guten Ideen wurden von dunklen Wolken verdeckt. Jetzt, wo der Tablet endlich funktioniert und sogar das Internet erreichbar ist, muss ich erst meinen Frust loswerden, bevor ich zu arbeiten beginnen kann.

Dies also als Beruhigung an alle jene Computerkritiker, die fälschlicherweise annehmen, ich würde nur deshalb den Einsatz von Computern propagieren, weil ich noch nie Ärger mit den Dingern gehabt hätte. Dem ist also nicht so.

All jenen, die mir nun Mac, Linux oder andere Alternativen empfehlen möchten: Bitte seht davon ab. Auch diese Alternativen haben von Zeit zu Zeit Probleme. Versucht nicht, mir oder Euch da was vorzumachen. Probleme gehören heute einfach zu Computern.

Stimme aus dem Off: "Die Technik ist einfach noch nicht so weit"

Was heisst da noch ? IsaInEinemZug

Ja, auch ich bin wieder mal einer Sucht erlegen, der Seriensucht. Sollte man ein Wochenende lang nichts von mir hören, ich weder Telefone entgegennehmen noch Mails beantworten, dann könnte das daran liegen, dass ich mir irgendwo Stoff für meine Sucht beschaffen konnte in Form von silbernen Scheiben: Doch spätestens seit Steven Johnsons (Biblionetz:p00612) neuestem Buch Everything Bad is Good for You (Biblionetz:b02318) habe ich eine Ausrede. Anhand der beiden Fernsehserien Dallas und 24 will Johnson zeigen, dass heutige Fernsehsendungen intellektuell anspruchsvoll und vergleichsweise inspirierend seien:

  • Während bei Dallas die Verteilung zwischen Gut und Böse konstant sei und überdeutlich gemacht werde, sei das mit der Rolle des Maulwurfs in jeder Staffel gerade nicht so.
  • Während bei Dallas jede Folge selbsterklärend sei, genüge bei 24 nicht einmal die Kenntnis aller vorhergehenden Folgen der aktuellen Staffel. Ohne Kenntnis der vorhergenden Staffeln verstehe man nicht alle Zusammenhänge.
  • Das soziale Netzwerk von 24 sei drei Mal komplexer als dasjenige von Dallas:

By every conceivable measure, 24 presents at least three times as complex a network as Dallas: the number of characters; the number of distinct groups; the connections between characters, and between groups; the number of relationships that are central to the episode's narrative.

24.jpg

Das Kapitel schliesst mit der Aussage:

The content of the show may be about revenge killings and terrorist attacks, but the collateral learning involves something altogether different, and more nourishing. It's about relationships.

Wenn das keine gute Ausrede ist...

-- Main.BeatDoebeli - 08 Jan 2006

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