Everything bad is good for you oder: Ausreden für Seriensüchtige
Ja, auch ich bin wieder mal einer Sucht erlegen, der Seriensucht. Sollte man ein Wochenende lang nichts von mir hören, ich weder Telefone entgegennehmen noch Mails beantworten, dann könnte das daran liegen, dass ich mir irgendwo Stoff für meine Sucht beschaffen konnte in Form von silbernen Scheiben:
Doch spätestens seit Steven Johnsons (
Biblionetz:p00612) neuestem Buch
Everything Bad is Good for You (
Biblionetz:b02318) habe ich eine Ausrede. Anhand der beiden Fernsehserien
Dallas und
24 will Johnson zeigen, dass heutige Fernsehsendungen intellektuell anspruchsvoll und vergleichsweise inspirierend seien:
- Während bei Dallas die Verteilung zwischen Gut und Böse konstant sei und überdeutlich gemacht werde, sei das mit der Rolle des Maulwurfs in jeder Staffel gerade nicht so.
- Während bei Dallas jede Folge selbsterklärend sei, genüge bei 24 nicht einmal die Kenntnis aller vorhergehenden Folgen der aktuellen Staffel. Ohne Kenntnis der vorhergenden Staffeln verstehe man nicht alle Zusammenhänge.
- Das soziale Netzwerk von 24 sei drei Mal komplexer als dasjenige von Dallas:
By every conceivable measure, 24 presents at least three times as complex a network as Dallas: the number of characters; the number of distinct groups; the connections between characters, and between groups; the number of relationships that are central to the episode's narrative.
Das Kapitel schliesst mit der Aussage:
The content of the show may be about revenge killings and terrorist attacks, but the collateral learning involves something altogether different, and more nourishing. It's about relationships.
Wenn das keine gute Ausrede ist…
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BeatDoebeli - 08 Jan 2006