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Wünsche für die GMW07 in Hamburg

27 September 2006 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
Im Anschluss an die GMW06 in Zürich habe ich ein paar Wünsche für die kommende GMW-Tagung 2007 in Hamburg.

Pit Meurer meinte noch während der Konferenz:

Negativ fiel mir auf, dass die RednerInnen zwar viel über didaktische Innovationen redeten, aber ihre Präsentationen nicht innovativ waren. Sie folgten dem klassischen Tagungsmuster: 20 Minuten ununterbrochen vortragen, dann zwei- bis drei Fragen, die die Teilnehmer aus dem Stand (eigentlich aus dem Sitz) formulieren sollen. Vielleicht habe ich aber die Perlen übersehen?

Diesen Eindruck hatte ich auch. An der Tagung wurde von E-Learning gesprochen, und nicht alle Teilnehmenden traffen die Unterscheidung in stuff and stirr, bzw. in die beiden von Rolf Schulmeister (Biblionetz:p00317) vorgeschlagenen Typen von E-Learning:

elearning_typen.jpg

(Bild aus dem Bericht Learning-Design (Biblionetz:b02507) von Euler und Seufert (2005), in Anlehnung an Schulmeister (Biblionetz:t04808). Mehr dazu unter ELearningTypen.)

Vorallem aber bestand die Konferenz praktisch nur aus stuff. Es wurde zwar davon gesprochen, dass das Wissensvermittlungsparadigma veraltet sei, aber es wurden keine wirklichen Gefässe für Austausch und Diskussionen unter den Teilnehmenden geboten. Das prägnante Zitat dazu: "Wir haben Zeit für eine Frage."

Für die GMW2007 würde ich mir ein paar Dinge wünschen:

  • Alle Paper vor der Konferenz in elektronischer Form
    • Ich möchte mich auf die Konferenz vorbereiten können. Erhalte ich die Paper erst an der Konferenz, so fehlt mir dafür die Zeit.
    • Ich möchte, dass die Präsentierenden nicht einfach ihr schriftliches Paper vorlesen, denn lesen kann ich selbst. Wissen die Referierenden, dass ich ihr Paper bereits kenne, werden sie hoffentlich ihre Präsentation anders gestalten.
  • Virtuelle Konferenz-Plattform vor, während und nach der Konferenz (Wiki?)
    • Ich möchte vor, während und nach der Konferenz zu den Präsentationen und Themen der Konferenz diskutieren und Fragen stellen können.
  • Funknetzwerk im Konferenzbereich
    • Ich möchte auch während der Konferenz das Internet als Werkzeug und Medium nutzen können, ohne in einen speziellen Raum gehen zu müssen.
  • Nahe beieinanderliegende Konferenzräume
    • Ich möchte dadurch das Gefühl einer Conferenz-Community erleben, statt alleine durch Gänge und Gebäude eilen zu müssen
    • Ich möchte rasch zwischen den Parallelsessions hin- und her wechseln können
  • Zentrale Coffee-Lounge mit bequemen Sitz- und Diskussionsmöglichkeiten
    • Ich möchte zwischen und nach Präsentationen rasch einen Ort finden, wo ich mit anderen bequem diskutieren kann.
  • Zeitliche Strukturen für Open Space, BoF-Sessions usw.
    • Ich möchte mich austauschen können, statt nur passiver Konsument von vorbereiteten Konferenz-Konservern zu sein.

(Ja, das geht alles. Ich habe es an der WikiSym 2006 diesen August erlebt.)

Update: Ja, vieles wird auch an der GMW 2007 gehen. Die Rückmeldung aus Hamburg war sehr erfreulich!

Technologie-Wahrnehmung

26 September 2006 | Beat Döbeli Honegger

Anything that was in the world when you were born is normal and natural.

Anything invented between when you were 15 and 35 is new and revolutionary and exciting, and you’ll probably get a career in it.

Anything invented after you’re 35 is against the natural order of things.

Douglas Adams, zitiert im Buch FutureHype (Biblionetz:b02877)

Mind Maps und Concept Maps

26 September 2006 | Beat Döbeli Honegger | Visualisierung
Durch die Roadmap to eLearning @ ETH Zurich (Biblionetz:b02873) bin ich auf das 2004 erschienene Taschenbuch Mind Maps & Concept Maps (Biblionetz:b02876) von gestossen, das mir heute durch den Buchhändler meines Vertrauens nach Hause geliefert wurde.

Ich kann das Buch sehr empfehlen: Es stellt knapp, präzis aber anschaulich die Mappingverfahren Mind Mapping (Biblionetz:w00443) und Concept Mapping (Biblionetz:w00445) und deren Einsatzmöglichkeiten vor.

Gefallen hat mir insbesondere die Auflistung der sechs Funktionen von Mappingtechniken:
  1. Reduktionsfunktion (Biblionetz:a00756)
  2. Strukturierungsfunktion (Biblionetz:a00757)
  3. Visualisierungsfunktion (Biblionetz:a00758)
  4. Kommunikationsfunktion (Biblionetz:a00759)
  5. Elaborationsfunktion (Biblionetz:a00760)
  6. Anregungsfunktion (Biblionetz:a00761)

P.S.: Weil ich vergangene Woche mehrfach gefragt wurde, wie viel Zeit ich mit dem Biblionetz verbringe: Die Lektüre dieses Taschenbuchs inkl. Biblionetzerfassung und diesem Weblogeintrag hat 2:15h gedauert.

P.S.II: Anschaffungsvorschlag an die PH-Mediothek in Solothurn ist gemacht.

Eindrücke von der GMW Tagung 2006 in Zürich

25 September 2006 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
Da die GMW-Tagung 2006 (Biblionetz:b02774) praktisch vor meiner Wohnungstüre stattfindet, habe ich die Chance gepackt und mich trotz verfügbarem Videostream kurzfristig noch angemeldet. Real ist noch immer besser als virtuell smile

  • In der Eröffnungsansprache hat der neue ETH-Präsident Ernst Hafen erwähnt, dass alle neu gewählten Assistenzprofessoren obligatorisch einen Didaktik-Kurs besuchen müssten. Von dritten wurde mir bestätigt, dass Prof. Hafen die Lehre an der ETH hoch gewichte und dies bereits nach einem halben Jahr zu spüren sei. Erfreulich!

  • "Let students solve everyday problems instead of text book problems" ist die prägnante Zusammenfassung der ersten Keynote (Biblionetz:t05931) von David Jonassen (Biblionetz:p01596). Nicht neu, aber weiterhin wahr und noch zu oft missachtet.

  • Der Vortrag E-Learning über Online-Edition literarischer Texte mit Wiki von Alain Schorderet war zwar interessant, wurde aber meiner Meinung nach dem Titel nicht gerecht. Wiki kam eigentlich nicht vor.

Highlight der GMW06

25 September 2006 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung, Wissenschaft

Nachdem meine bisherigen Kommentare zur GMW 2006 eher kritisch ausgefallen sind, möchte ich nun auch noch die andere Seite ausleuchten.

Das Highlight des offiziellen Teils der GMW-Tagung war für mich eindeutig die Key-Note von Gabi Reinmann (Biblionetz:p01980).

reinmann-gmw1.jpg

Unter dem Titel Nur Forschung danach? monierte Reinmann die Fokussierung der erziehungswissenschaftlichen Forschung auf quantitative empirische Untersuchungen.

Um alltagstaugliche Innovationen (so der Titel der diesjährigen GMW-Tagung) im Bildungsbereich zu schaffen, sei eine Ausweitung der Forschungsmethodik und eine Wertschätzung von Entwicklungsarbeiten in der scientific community notwendig, wie dies in Ingenieurwissenschaften geschehe:

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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