Software

Petition für den Xylofax

27 November 2012 | Beat Döbeli Honegger | Software
Treffen sich im Zug zwei Brabbler. Standardfrage: Bei welchem Level bist Du? Bei kramen ihr iDevice hervor und schauen nach:

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Level 44! Bei 65 Leveln erstaunlich, dass man sich beim Level 44 trifft...

In diesem Level wimmelt es von x, y, ä und ü's, so dass man sich wünscht, es gäbe einen Xylofax!

Doch noch am gleichen Abend - die beiden Brabbler können's nicht lassen - schicken sie sich gegenseitig die Lösung zu:

level44-solution1.jpg

level44-solution2.jpg

Doch kein Xylofax notwendig! (der eh ein x zu viel hätte...)

Jakob Nielsen kritisiert Windows 8

19 November 2012 | Beat Döbeli Honegger | Software

%STARTBLOG% In seiner neuesten Alertbox vom 19.November 2012 (Biblionetz:t14390) kritisiert der bekannte Usability-Guru Jakob Nielsen (Biblionetz:p00360) Windows 8 aus Usability-Sicht (Biblionetz:w00513). Seine beiden Hauptvorwürfe lauten:

  • Der doppelte Desktop (Tablet-orientierter Start-Bildschirm und der traditionelle Desktop) erhöhen den Cognitive Load des Users: Er muss zwei User-Interfaces lernen/kennen und er muss immer im Gedächtnis haben, welche Programme er jetzt in welcher Umgebung offen hat.

  • Die Reduktion auf ein einziges Fenster führt zu einer Gedächtnisüberlastung für komplexe Aufgaben: Wenn im Kachelmodus nur ein Fenster sichtbar ist, dann muss der User die anderen Fenster im Hintergrund im Gedächtnis behalten. Dies belastet sein Gedächtnis unnötigerweise, so dass er weniger Ressourcen für die eigentliche Aufgabe hat.
Diese Argumente passen bestens zu meinen früheren Überlegungen zu notwendigen Bildschirmgrösse im Posting Die Masterarbeit mit dem Smartphone schreiben.

Auch die restlichen Überlegungen zu den GUI-Elementen von Windows 8 sind lesenswert. Nielsen schliesst damit, dass es eine schlechte Idee sei, das gleiche User Interface für ganz verschiedene Gerätetypen nutzen zu wollen:

The underlying problem is the idea of recycling a single software UI for two very different classes of hardware devices. It would have been much better to have two different designs: one for mobile and tablets, and one for the PC.

I understand why Microsoft likes the marketing message of "One Windows, Everywhere." But this strategy is wrong for users.

Und um somit diese (bereits mehrfach gehörte) Frage auch gleich zu beantworten: Nein , ich plane trotz Tablet-PC derzeit nicht auf Windows 8 umzusteigen.

Brabbelsucht

07 November 2012 | Beat Döbeli Honegger | Software
Normalerweise bin ich ja kein Fan von App-Empfehlungen, hier mache ich aber wieder mal eine Ausnahme: Gestern Abend hat mich der (Schweizer) Entwickler der Sprachspiel-App BRABBEL netterweise nicht nur auf die App aufmerksam gemacht, sondern (Vorsicht: Bestechung) mir auch einen Promocode geschickt (er hat mich allerdings in keiner Art und Weise gebeten, drüber zu bloggen).

Hier die Originalbeschreibung:

Brabbel ist ein kreatives Wortspiel für iOS-Geräte (iPhones, iPod Touches, iPads) das von Educlix GmbH entwickelt wurde und im App Store angeboten wird. Es geht darum, aus vorgegebenen Buchstaben durch geschicktes Kombinieren korrekte deutsche Wörter zu bilden. Dabei können alle möglichen Wörter und Wortformen verwendet werden (ausser Abkürzungen und Namen). Brabbel kennt (fast) alle deutschen Wörter, die acht oder weniger Buchstaben aufweisen. Das Spiel umfasst in der Vollversion 75 Levels, in der kostenlosen Lite-Fassung 5 Levels. Brabbel regt durch den spielerischen Umgang mit Sprache das eigene Denken an.

Und ein eher nüchternes Youtube-Video:

Gestern Abend bin ich bis zum Level 10 vorgestossen. Weitere 55 warten auf mich wink

brabbel.jpg
Was bedeutet genau pli und gruse?

http://www.duden.de/rechtschreibung/Pli http://www.duden.de/suchen/dudenonline/gruse

-- Main.AndreaCantieni - 07 Nov 2012

Seit mehr als sechs Jahren beschäftigt mich die Frage: Wie viele Bildschirme braucht der Mensch?. In den letzten Jahren wurden meine Bildschirme immer grösser und auch zahlreicher. Im Jahr 2007 war ich beim ersten 24-Zöller angelangt und war damit einige Jahre zufrieden. Die Preise sanken, irgendwann stand auch zuhause ein 24-Zöller.

In letzter Zeit sind die Preise nochmals stark gesunken, so dass ich - wieder zuerst im Büro - mit zwei 24-Zöllern zu experimentieren angefangen habe.

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Toll, so viel Bildschirmfläche zu haben, aber irgendwie ist mein XXX zu gering: Bei zwei 24-Zöllern nebeneinander musste ich immer den Kopf drehen, um alles sehen zu können. Nicht wirklich bequem. So liess ich die Idee von zwei Bildschirmen eine Weile ruhen, bis mir in den Sinn kam, dass man die Bildschirme im Büro ja drehen und somit auch im Hochformat nutzen konnte. Gesagt, getan:

genuegend-platz-01.jpg

Ja, und jetzt macht's wirklich Spass: 2400 x 1920 Pixel, aber so gross, dass ich sie auch mit beginnender Altersweitsichtigkeit noch vernünftig nutzen kann. (Ja klar, daneben ist noch der kleine Tablet-Bildschirm mit weiteren 1280 x 1024 Pixeln für Twitter, Logfiles und andere Fenster, die nur peripherer Aufmerksamkeit bedürfen. Nachdem das im Büro Spass gemacht hat, habe ich mir dann vor ca. einem halben Jahr auch zwei pivot-fähige Bildschirme für zu Hause angeschafft und habe nun da auch die gleiche Konfiguration:

genuegend-platz-02.jpg

Nun braucht man selten ein einziges Fenster so gross (abgesehen davon, dass dann der senkrechte "Mittelbalken" doch recht stören würde). Stattdessen habe ich mir die grosse Fläche in vier virtuelle Bildschirme von 1200 x 950 aufgeteilt, in die ich nun mit Tastenkürzeln oder entsprechender Mausbewegung einzelne Fenster deponieren kann. Ich nutze dafür die kostenlose Software GridMove, bei der ich in einem Config-File meine eigenen Fensteraufteilungen definieren kann. Meine Aufteilung ist allerdings relativ simpel:

genuegend-platz-03.jpg

Hardwaremässig geht das übrigens mit meinem Tablet-PC problemlos. Der erste externe Bildschirm wird via DisplayPort angehängt, der zweite externe Bildschirm benötigt einen USB-to-DVI-Wandler (USB 2.0, der sich der DisplayLink-Software bedient. Man sollte damit vermutlich nicht versuchen, 3D-Action-Spiele zu spielen, aber für meine Bedürfnisse reichts, es ist keine Verzögerung erkennbar.

(Bei mir kommen zwei Bildschirme des Typs U2412M von Dell für je CHF 329.- und der USB to Displayport Club 3D SenseVision für CHF 65.- zum Einsatz.)

Tja, damit habe ich nun mindestens vorläufig das Gefühl, über genügend Bildschirmfläche zu verfügen...

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Auch wir haben jetzt ne Lernkartei-App...

22 April 2012 | Beat Döbeli Honegger | Software
Im Dezember 2011 habe ich mich darüber ausgelassen, dass es derzeit sehr in sei, eine eigene App zu haben. Im Bildungsbereich fokussiert sich dieser Hype in meiner Wahrnehmung derzeit auf Lernkartei-Apps.

Alle möglichen Player im Bildungsbereich sind derzeit stolz darauf, eine Lernkartei-App entwickelt zu haben. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe gar nichts gegen Lernkartei-Apps auf mobilen Geräten, im Gegenteil! Sowohl im abgeschlossenen iPhone-Projekt als auch im laufenden Projekt Digitaler Alltag spielen Lernkarteien eine wichtige Rolle.

Es stellt sich einfach die Frage, ob es sinnvoll ist, wenn alle das Lernkarteien-Rad wieder neu zu erfinden versuchen und zum Teil ihren Inhalt ohne erkennbaren Mehrwert fix mit ihrer Lernkartei-App verbinden. Sinnvollerweise sollte sich doch ein Standard zur Definition einer Lernkartei entwickeln. Mit diesem Standard werden dann die Inhalte beschrieben und die entsprechenden Pakete wären dann auf standardkompatiblen Lernkartei-Apps nutzbar. Das DOC oder PDF der Lernkarteien, salopp formuliert. Aber es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, dass Lernende 7 unterschiedlich zu bedienende Apps installieren müssen, wenn sie 7 verschiedene Themengebiete lernen sollten.

Etwas gar weit aus dem Fenster lehnte sich vor ca. einem Monat die Presseabteilung der FernUniversität Hagen, als sie schrieb, dass ihre Mediendidaktiker keine andere Universität gefunden hätten, an der Apps zu Lernzwecken eingesetzt würden:

Apps in Lehre der FernUniversität: Internet und gedruckter Studienbrief „kooperieren“

Susanne Bossemeyer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, FernUniversität in Hagen

26.03.2012 12:32

Apps für die Lehre zu verwenden ist eine naheliegende Idee, die bisher jedoch offensichtlich kaum von Universitäten verwirklicht wird. Das haben Recherchen von zwei Professoren der FernUniversität in Hagen ergeben. Die beiden dürften daher mit ihren neuen kostenlosen Apps für einige Module des Bachelorstudiengangs Bildungswissenschaft zu den Ersten gehören, die die neuen Möglichkeiten technisch und didaktisch tatsächlich in der universitären Lehre selbst nutzen.

Apps für die Lehre zu verwenden ist eine naheliegende Idee, die bisher jedoch offensichtlich kaum von Universitäten verwirklicht wird. Das haben Recherchen von Prof. Dr. Claudia de Witt und Prof. Dr. Theo Bastiaens ergeben. Die beiden Wissenschaftler der FernUniversität in Hagen dürften daher mit ihren neuen kostenlosen Apps für einige Module des Bachelorstudiengangs Bildungswissenschaft zu den Ersten gehören, die die neuen Möglichkeiten technisch und didaktisch tatsächlich in der universitären Lehre selbst nutzen. Sie stellen damit die hohe Medienkompetenz der weltweit einzigen deutschsprachigen staatlichen Fernuniversität unter Beweis.

Natürlich gibt es bereits Apps von Hochschulen, doch konnten die beiden Prof. Theo Bastiaens (Lehrgebiet Mediendidaktik) und Prof. Claudia de Witt (Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik) bisher noch keine Universität identifizieren, die tatsächlich Apps für den Einsatz mobiler Geräte in der Lehre nutzt: „Hochschulen verwenden gerne Apps für Services wie Campus-Pläne oder Mensa-Karten, unsere Ziele beim Bachelorstudiengang Bildungswissenschaft sind aber viel weiter gesteckt“, sind sich beide einig. So können nun die Studierenden beim Lernen mit gedruckten Studienbriefen per Smartphone oder Tablet-PC überall und jederzeit auf weiterführende Unterrichtsmaterialien im Internet zugreifen (Texte, Podcasts, Videos oder interaktive Elemente). Besonders bei Prüfungsvorbereitungen sollen Apps nützlich sein, vor allem wenn Studierende das Gelernte schriftlich zusammenfassen. Die weitaus meisten Studierenden der FernUniversität sind berufstätig und nutzen daher z.B. Busse und Bahnen, Dienstreisen und Urlaub für spontanes Lernen.

[...]

lernkartei01.jpg

Abgesehen davon, dass man auch dieser Pressestelle erklären müsste, dass Tablets keine Tablet-PCs sind (Biblionetz:a01108), ist es wirklich fraglich, ob jetzt die beworbene Lernkarte-App iLerankarten XL wirklich eine eigene App sein muss. Sie bietet nichts, was nicht jede der bereits seit längerem bestehenden Lernkartei-Apps auch schon kann. Nur: Hätte man einfach - wie andere Universitäten das vermutlich tun - Inhalte für eine bestehende App erstellt, so wäre keine Pressemeldung draus geworden...

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Hier eine Liste verfügbarer Lernkartei-Apps für iOS und Android, die durch eigene Kartensets ergänzt werden können:

Name iOS Android Bemerkungen
Remme
nein
inkl. Bild und Ton
iMemento
?
gibt eine kostenlose Lite-Version zum Testen
FlashCards
?
 
ja
 
ja
ja
 

Die Tabelle darf gerne ergänzt werden...