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Google Desktop streikt bei 4GB Datenbankgrösse?

06 May 2009 | Beat Döbeli Honegger | Software
Soeben wollte ich eine Webseite wiederfinden, die ich in den letzten 8 Wochen mal aufgerufen und leider nicht gebookmarkt habe. Google Desktop wollte mir auch nicht weiterhelfen, was mich wunderte, bis ich festgestellt habe, dass mein Google Desktop seit dem 13. Februar (ein Freitag...) keine neuen Elemente mehr in den Index aufgenommen hat.

Ein bisschen Googlen (Google hilft mir, die Probleme zu lösen, die ich ohne Google nicht hätte...), hat nun ergeben, dass Google Desktop seine Arbeit ohne Warnmeldung einstellt, wenn das grösste Datenbankfile die Grösse von 4 GByte erreichte ( Quelle1, Quelle 2)

Wie es scheint, hat Google noch keine Lösung, sondern fragte die User nach den genauen Umständen und sucht nun nach Lösungen:

Thank you very much for the extra information. If we need more information, I may contact you offline for additional details.

I don't have any new details beyond we have a few people looking into what may cause this. It's likely more related to the number of indexing events occurring rather than any arbitrary size of the dbeam file in your Google Desktop folder. (For example, my dbeam file is well beyond 4Gb without any problems).

No further updates or data is necessary at this time from you guys. Feel free to post any follow-up observations here, but I'll check back into this thread when I have any new news to share.

Akademisierung der !LehrerInnen-Bildung

05 May 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Am vergangenen Samstag erschien im MAGAZIN des Tages-Anzeigers der Artikel Werdet Lehrer! (Biblionetz:t09448) von Martin Beglinger, in welchem er die Entwicklung an den Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz kritisiert. (Martin Beglinger hat Anfang 2009 zusammen mit Remo Largo (Biblionetz:p04296) das Buch Schülerjahre (Biblionetz:b03535) herausgegeben). Zu den Hauptpunkten der Kritik gehört:

  • Praxisfremde, abgehobene Ausbildung
  • Massenveranstaltungen
  • Zweifelhafte Forschung
  • Geschenkte Professorentitel

Dieser Artikel hat wieder einmal dazu geführt, dass die Akademisierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (Biblionetz:w02018) nicht nur an den Pädagogischen Hochschulen heftig diskutiert wird.

Der Spagat der LehrerInnen-Bildung zwischen Theorie und Praxis ist ja beileibe kein neues Thema. Ich habe meine Recherche nach dem Ursprung des Vorwurfs der Mickey-Mouse-Forschung an Pädagogischen Hochschulen von Lucien Criblez (Biblionetz:p03872) zum Anlass genommen, den Biblionetz-Importfilter für die Zeitschrift Beiträge zur Lehrerbildung endlich zu schreiben. Ich kann nun halbautomatisch das Archiv der BZL (siehe auch Archiv der BZL online) ins Biblionetz aufnehmen, was man derzeit am RSS-Feed des Biblionetzes leicht wird feststellen können. (Halbautomatisch, weil die Datenqualität des Archivs keine vollautomatische Erfassung zulässt: Tippfehler und unterschiedliche Konventionen, wie z.B. Titel und Untertitel getrennt werden o.ä.).

Das Lesen der Artikel nimmt mir der Importfilter jedoch nicht ab. Somit wird es noch länger dauern, bis dieses Archiv wirklich verdaut ist. Es ist jedoch auf folgenden Seiten mit neuen Einträgen zu rechnen:

Tja, und ich habe auch noch keine endgültige und entschiedene Meinung zum Thema Akademisierung der LehrerInnenbildung. Manchmal wird mit der Akademisierung übertrieben, die Kritiker scheinen mir jedoch oft auch die Verangenheit zu verklären und Wissenschaft per se als Nachteil zu interpretieren. Sicher scheint mir nur, dass die Ansprüche an die zukünftigen Lehrpersonen gewachsen sind. Wir werden noch lange über dieses Thema diskutieren...


Der Begriff "Akademisierung der LehrerInnenbildung" (2990 Google-Hits) ist negativ behaftet und im Bezug auf die Umgestaltung der (Primar-)LehrerInnen-Bildung nicht korrekt. Der wertneutrale Begriff, wie ich kürzlich von einem PH-Dozenten erfahren müsste "Terzialisierung der LehrerInnen-Bildung" heissen, erhält aber nur einen Google-Hit.

-- Main.VincentTscherter - 03 May 2009 Mit der Schreibweise "Tertiarisierung der Lehrerbildung" werden es ein paar mehr (~182) …

-- Main.JensWeber - 04 May 2009 Lieber Vincent,
Was meinst Du mit "nicht korrekt"? Gerade die Akademisierung, und nicht die Tertiarisierung ist doch der springende Punkt: Wie viel Theorie und wie viel Praxis braucht es in der Lehrerinnen- und Lehrer-Bildung? Wenn Du die Diskussion verfolgst, dann findest Du Haltungen "Tertiarisierung ja, Akademisiserung nein".

-- Main.BeatDoebeli - 05 May 2009

Neue Bildungstatistiken mit Hilfe von Individualdaten

03 May 2009 | Beat Döbeli Honegger
Aufgrund eines Artikels in der Sonntagzeitung (nicht online verfügbar für Nichtabonnenten) bin ich auf ein Projekt des Bundesamtes für Statistik gestossen:

Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich

Mit der Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich verfolgt das BFS die Strategie, ein integriertes, gesamtschweizerisch koordiniertes System der Bildungsstatistik aufzubauen. Das Modernisierungsprojekt umfasst die bestehenden Statistiken der Schüler/innen und Studierenden, der beruflichen Grundbildung (früher Lehrvertragsstatistik), der Bildungsabschlüsse, die Statistik des Schulpersonals und die Statistik der öffentlichen Bildungsausgaben, sowie die Revision der Hochschulstatistiken.

Primäre Ziele des Modernisierungsprojekts sind die Anpassung der Bildungsstatistik an den aktuellen Bedarf an Informationen, die Erhöhung der Vergleichbarkeit und Aktualität der Daten, die Erhöhung der Datenqualität sowie die Vereinfachung und Beschleunigung der Prozesse bei der Datenerhebung und Datenverarbeitung.

Aufhorchen lässt dieser Abschnitt des Projekts:
Erreicht werden die Ziele durch die vermehrte Nutzung von bestehenden Verwaltungsdaten und Registern des Bundes, der Kantone und der Schulen. In Zukunft werden die Individualdaten der Personen in Ausbildung vollständig erhoben und elektronisch an das BFS geliefert. Die AHV-Nummer wird als registerübergreifender Personenidentifikator eingeführt. Dieser Personenidentifikator ist das Kernstück der Modernisierung und ermöglicht es, die jährlich erhobenen Daten der Personen in Ausbildung miteinander zu verknüpfen und somit zusätzliche Informationen - zum Beispiel zu Bildungslaufbahnen, Übertritten, Mobilitätsverhalten - zu generieren.

Dies stellt einen Paradigmenwechsel in der Bildungsstatistik dar: Neu sollen nicht mehr nur anonyme statistische Daten dem BDF gemeldet und für weitere statistische Auswertungen gemeldet werden, sondern anhand der AHV-Nummer identifizierbare Personendaten.

Hier stellen sich gewisse Fragen des Datenschutzes (Biblionetz:w00714). Während im ersten Grobkonzept von 2006 (Biblionetz:b03633) eine neue, sonst nirgends verwendete Identifikationsnummer für Schülerinnen und Schüler in Erwägung gezogen wird (vergleichbar mit der Leginummer von Studierenden), ist seit dem Detailkonzept 1 (Biblionetz:b03634) die Absicht, zu diesem Zweck die neue AHV-Nummer zu verwenden. Aus diesem Grund erhalten seit Oktober 2008 in der Schweiz geborene Kinder bereits bei der Geburt eine AHV-Nummer zugeteilt.

Somit scheint sich die neue AHV-Nummer zu einer allgemeinen Personenidentifikationsnummer zu entwickeln.

Ich sollte mich da mal schlau machen... (z.B. bez. Registerharmonisierungsgesetz (RHG) PDF-Dokument

Erste Lernstick-Erfahrungen

01 May 2009 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Am kantonalen ICT-Träff vom 29.04.2009 in Solothurn wurden erste Erfahrungen vom Schuleinsatz des Lernsticks präsentiert.

Beim Lernstick handelt es sich um einen bootbaren USB-Stick, auf welchem sich ein komplettes Linux befindet, ergänzt mit schulspezifischen Lernprogrammen. Der Computer wird komplett ab USB-Stick gestartet, benötigt also keine lokale Software (auch kein Betriebssystem) auf dem Computer. Damit unterscheidet sich der Lernstick von ähnlichen, für Schulzwecke konzipierte USB-Sticks, wie z.B. die Digitale Schultasche von Bayern, die auf ein lokal vorhandenes Betriebssystem (meist Windows) aufbauen.

Als Vorteile des Lernsticks nennen die Entwickler:
  • Massiv geringerer Wartungsaufwand (u.a. dank nicht notwendiger Userverwaltung)
  • Verwendbarkeit von älterer und heterogener Hardware
  • Keine Lizenzgebühren dank Verwendung von Open Source Software
  • Identische digitale Lernumgebung (PLE...) sowohl in der Schule als auch zuhause

Ich finde das Lernstick-Konzept spannend, da es auf innovative Art und Weise mehrere bestehende, scheinbar unabdingbare Strukturen aufbricht (Microsoft-Programme, Client-Server-Architektur, lokale Software-Installationen). Es bietet eine neue Alternative auf die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler in Zukunft ein personal device (z.B. Netbook, Handy ), nur ihre Daten (z.B. USB-Stick) oder gar nichts (cloud computing) zwischen Schule und zuhause hin und her tragen werden.

In weiterer Zukunft bin ich zwar überzeugt, dass entweder alles in Netz wandert oder aber handliche mobile Geräte verfügbar sein werden, die im Gebensatz zu USB-Sticks eben auch die Nutzung unterwegs ermöglichen. Für die nächsten paar Jahre scheint mir der Lernstick aber eine prüfenswerte Variante für Schulen. Nachdem der Lernstick nun seit bald einem Jahr entwickelt und genutzt wird, bin ich entsprechend gespannt auf Nutzungserfahrungen.

lernstick-slides.gif

Auch wenn man ohne den gesprochenen Text (ich war nicht an der Veranstaltung) nicht alle Informationen aus den Folien PDF-Dokument lesen kann (insbesondere bei Folien 2-5 wink ), finden sich interessante Aussagen:

  • OpenOffice ist kein Problem
  • Spiele sind ein Problem!
  • Kinder setzen sich mit Lernprogrammen auseinander, die nicht zum Stoffplan der 5. Klasse gehören
  • Begonnene Arbeiten werden (freiwillig) zu Hause weitergeführt
  • Keine devianten Nutzungsmuster

Aus technisch-organisatorischer Sicht ist die Folie 11 interessant:

lernstick-slide-11.gif

Zumindest in der Pilotklasse funktionierte der Lernstick auf weniger als der Hälfte der Heimcomputer der Schulkinder als USB-Stick, bei 50% funktionierte er nur als (nicht-beschreibbare) DVD, in 9% funktionierte er gar nicht. (Update: Siehe Kommentare: DVD heisst booten ab DVD, danach weiterarbeiten mit Lernstick).

Dies ist kein Vorwurf an den Lernstick, sondern für mich die simple Bestätigung, dass Schul-ICT komplex ist und in jedem Fall Support-Aufwand generiert. Darauf deutet auch die Aussage "Erste Verwendung daheim (mit Hilfe des IT-Supporters)" auf Folie 2 hin.

Ob sich mit dem Lernstick der Supportaufwand im Vergleich zu anderen Ausstattungskonzepten wird senken lassen, muss erst noch geprüft werden. Solche Vergleiche sind aber nicht einfach, weil zu viele Faktoren den Supportaufwand beeinflussen. Klar ist für mich aber bereits jetzt: Auch Lernstick/Linux kommt nicht ohne Support aus. Hoi Beat

Ich weiss nicht, ob ich dir als OLPCler jetzt "Schnee von gestern" erzähle, aber "sugar" läuft auch ab USB-Stick, bin gerade am testen.

-- Main.MarcWidmer - 01 May 2009 Hallo Beat

Kleine Korrektur: bei 50% der Schülern funktionierte der Start mit Hilfe der DVD (der Bootvorgang wird dann automatisch vom lernstick fortgesetzt, wenn dieser gesteckt ist und die DVD kann auch nach dem Booten wieder entnommen werden). Sind also immerhin 81%, die das System daheim sinnvoll einsetzen können.

Viele Grüsse

Ronny

-- Main.MarcWidmer - 01 May 2009 Hallo Marc,
ja, dass Sugar-Labs daran ist, die Sugar-Oberfläche unabhängig vom OLPC auch auf anderen Netbooks und Notebooks zum Laufen zu bringen, wusste ich bereits. Zeit zum Selber testen habe ich jedoch bisher keine gefunden.

-- Main.BeatDoebeli - 01 May 2009 Hoi Ronny,
Danke für die Info. Dann sind es aber 91% oder? wink

-- Main.BeatDoebeli - 01 May 2009

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