Neue Bildungstatistiken mit Hilfe von Individualdaten
Aufgrund eines Artikels in der
Sonntagzeitung (nicht online verfügbar für Nichtabonnenten) bin ich auf ein Projekt des
Bundesamtes für Statistik gestossen:
Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich
Mit der Modernisierung der Erhebungen im Bildungsbereich verfolgt das BFS die Strategie, ein integriertes, gesamtschweizerisch koordiniertes System der Bildungsstatistik aufzubauen. Das Modernisierungsprojekt umfasst die bestehenden Statistiken der Schüler/innen und Studierenden, der beruflichen Grundbildung (früher Lehrvertragsstatistik), der Bildungsabschlüsse, die Statistik des Schulpersonals und die Statistik der öffentlichen Bildungsausgaben, sowie die Revision der Hochschulstatistiken.
Primäre Ziele des Modernisierungsprojekts sind die Anpassung der Bildungsstatistik an den aktuellen Bedarf an Informationen, die Erhöhung der Vergleichbarkeit und Aktualität der Daten, die Erhöhung der Datenqualität sowie die Vereinfachung und Beschleunigung der Prozesse bei der Datenerhebung und Datenverarbeitung.
Aufhorchen lässt dieser Abschnitt des Projekts:
Erreicht werden die Ziele durch die vermehrte Nutzung von bestehenden Verwaltungsdaten und Registern des Bundes, der Kantone und der Schulen. In Zukunft werden die Individualdaten der Personen in Ausbildung vollständig erhoben und elektronisch an das BFS geliefert. Die AHV-Nummer wird als registerübergreifender Personenidentifikator eingeführt. Dieser Personenidentifikator ist das Kernstück der Modernisierung und ermöglicht es, die jährlich erhobenen Daten der Personen in Ausbildung miteinander zu verknüpfen und somit zusätzliche Informationen - zum Beispiel zu Bildungslaufbahnen, Übertritten, Mobilitätsverhalten - zu generieren.
Dies stellt einen Paradigmenwechsel in der Bildungsstatistik dar: Neu sollen nicht mehr nur anonyme statistische Daten dem BDF gemeldet und für weitere statistische Auswertungen gemeldet werden, sondern anhand der AHV-Nummer identifizierbare Personendaten.
Hier stellen sich gewisse Fragen des
Datenschutzes (
Biblionetz:w00714). Während im ersten
Grobkonzept von 2006 (
Biblionetz:b03633) eine neue, sonst nirgends verwendete Identifikationsnummer für Schülerinnen und Schüler in Erwägung gezogen wird (vergleichbar mit der Leginummer von Studierenden), ist seit dem
Detailkonzept 1 (
Biblionetz:b03634) die Absicht, zu diesem Zweck die neue AHV-Nummer zu verwenden. Aus diesem Grund erhalten seit Oktober 2008 in der Schweiz geborene Kinder bereits bei der Geburt eine AHV-Nummer zugeteilt.
Somit scheint sich die neue AHV-Nummer zu einer allgemeinen Personenidentifikationsnummer zu entwickeln.
Ich sollte mich da mal schlau machen... (z.B. bez.
Registerharmonisierungsgesetz (RHG)
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