Surf-Simulator
Nein, trotz dieses Titels geht es nicht um den neuen Browser Chrome von Google (den ich natürlich auch installiert habe). Es geht wieder einmal um eine Bildungsinitiative von Microsoft.
Aus dem aktuellen Newsletter des Schweizerischen Bildungsservers (Juli/August 2008):
Ok, probieren wir das doch aus, mit meinem derzeitigen Standardbrowser Firefox 3:
Gehört das schon zum Test? Ich soll Silverlight 1.0 installieren. Der ist aber eigentlich schon auf meinem System installiert. Die ersten Vorsichtsregeln der sicheren Internetnutzung erscheinen vor meinem inneren Auge:
Vorsicht 1: Lassen sie sich nicht zur Installation von Software aus dem Internet drängen.
Vorsicht 2: Achten Sie auf die Rechtschreibung von Webseiten. Tippfehler deuten auf unseriöse Anbieter hin.
Hmm, ignorieren wir diese Warnungen und versuchen Silverlight 1.0 nochmals zu installieren (vielleicht muss man das ja für jeden Browser einzeln):
Hmm, nein, eigentlich spricht die Website von einem Cross-Browser-Plugin. Aber apropos sprechen: Die Seite spricht ja plötzlich englisch.
Vorsicht 3: Werden Sie misstrauisch, wenn man sie plötzlich auf fremdsprachige Webseiten leitet.
Ah, ich will ja gar nicht Silverlight Applicationen entwickeln, brauche also das alles nicht. Ich brauche nur das
Runtime Environment:
Downloaden, installieren, Browser neustarten:
Hmm, gleiche Situation wie vorher. Liegt vielleicht doch am Browser. Versuchen wir's doch mit dem Internet Explorer von Microsoft. Sieht doch gleich anders aus (ein Schelm, wer sich dabei was böses denkt):
Soso, ich muss mich mit E-Mail-Adresse registrieren, um den Test machen zu können. War da nicht eine Vorsichtsregel
*
Vorsicht 4: Gehen Sie zurückhaltend mit ihrer E-Mail-Adresse um.
Also
Wegwerfadresse ausgepackt und frischfröhlich registriert. Tatsächlich flattert nach ein paar Minuten ein Mail ins Postfach, die wohl beim Transport beschädigt worden ist (ich nutze MS Outlook als Client, daran kann es nicht liegen):
Also gut, gebrochene URL wieder zusammensetzen und drauf klicken (bzw. in den IE kopieren, da ja sonst der Standardbrowser Firefox geöffnet wird). Irgendwas scheine ich beim zurückcodieren von HEX-Codes in Zeichen falsch gemacht zu haben, denn ich erhalte nur folgende, widersprüchliche Meldung:
Und ein Einloggen scheitert an fehlender Aktivierung:
So leicht gebe ich nun aber nicht auf. Ich versuche eine zweite Registration mit einer Mailadresse, die auf einem Exchange Server von Microsoft gehostet wird in der Hoffnung, dass die Aktivierungs-URL heil bei mir im Postfach ankommt.
Wow! Tatsächlich, der Link kommt heil an und der IE meldet:
Ob ich jetzt die Simulation überhaupt noch machen soll? Immerhin habe ich jetzt gelernt, dass ich zum erfolgreichen Surfen Browser unterscheiden können, Englisch und HEX-Codes beherrschen sowie die verwendete Mailserversoftware meiner E-Mail-Adressen kennen muss. Mehr Kenntnisse wird dieser Surf-Simulator wohl auch nicht prüfen.
P.S.: Es täte mich ja nicht wundern, wenn dieser Test in zwei Jahren in der Schweiz mit einem Vertreter des Staates in einer kleinen Zeremonie zur Erhöhung der Internet-Kompetenz offiziell eingeführt werden würde oder der Test einen der zahlreichen eLearning-Innovation-Success-Solution-Best-Practice-Preis gewinnen würde.
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