HandheldInSchool

Nach den Themen Web 2.0 in der Schule (2007) und Personal Learning Environments in der Schule (2009) ist es im Frühjahr 2011 wieder so weit: Das Institut für Medien und Schule (IMS) der PHZ-Schwyz organisiert wieder eine Fachtagung:

Am Freitag, den 11.02.11 (schönes Datum, nicht?) diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Bildungspolitik und Schulpraxis an der PHZ Schwyz in Goldau unter dem Titel

One-to-One- und Cloud-Computing in der Schule
Wie viele Computer braucht ein Schulkind?

das aktuelle Thema persönlicher ICT-Geräte von Schulkindern. Spätestens das iPad als mögliches Schulbuch hat einer grösseren Öffentlichkeit die Vorstellung persönlicher Geräte in der Primarschule ermöglicht. Was vor 40 Jahren mit Alan Kays Konzept des dynabooks im Artikel A Personal Computer for Children of all Ages (Biblionetz:t03304) als Vision begonnen hat, steht nun als OLPC, Netbook, iDevice usw. vor dem bzw. bereits im Schulzimmer. One-to-One-Computing (Biblionetz:w02173) ist - insbesondere wenn die privaten Geräte der Schulkinder berücksichtigt werden - kein Unmöglichkeit mehr.

An der Fachtagung sollen Chancen und Herausforderungen von 1:1-Modellen in der Primarschule Schule diskutiert werden. Wir sind derzeit mitten in der Planung. Fest stehen erst die drei Keynotes:

         

  • Der emeritierte Medienpädagoge Ben Bachmair (Biblionetz:p03581) wird die Tagung eröffnen und seine über den deutschsprachigen Raum hinausgehende Sichtweise einbringen

  • Christoph Derndorfer (OLPC-Austria) wird über den Stand und die Erfahrungen aus dem weltweit grössten 1:1-Projekt berichten

  • Werner Hartmann (Biblionetz:p00342), Informatik-Fachdidaktiker an der PH Bern und seit mehreren Jahren Lehrer in 1:1-Notebookklassen wird die Tagung beschliessen.
Nein, es gibt noch keine offizielle Website, anmelden kann man sich auch noch nicht, einzig das Datum lässt sich bereits im Kalender rot anstreichen wink

Update 22.11.10: Unterdessen hat die Veranstaltung eine Webseite mit Anmeldemöglichkeit und ein Logo:
fachtagung_110211_404.jpg

Kommentare

Hallo Beat! (schönes Datum, nicht) ist relativ. "Zum zweiten Mal lädt das Bildungs- und Kulturdepartement Obwalden zu einem Bildungstag zum Thema „Lernen mit Lust – Unterrichten mit Spass“ am 11. Februar 2011 ein. Für die Lehrpersonen der Volksschule ist die Teilnahme obligatorisch..." An Obwaldnern wirds wohl fehlen...:-(

-- Main.OlivierWueest - 25 Sep 2010 Ich will jetzt keinesfalls sagen, dass dies zu verschmerzen ist, aber solche Terminüberschneidungen lassen sich praktisch nicht vermeiden. Ich will Dir ja nicht im Detail ausbreiten, wie viele Daten wir aus solchen Gründen wieder verworfen haben und was PH-intern verschoben werden musste, damit dieses Datum möglich wurde smile

-- Main.BeatDoebeli - 25 Sep 2010

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Anfangs 2010 habe ich beschlossen, mich nur noch mit One-To-One-Computing - Umgebungen (Biblionetz:w02173) zu beschäftigen. Alles andere sind Übergangsphänomene (und ja, Wir sollten nicht über persönliche Computer in der Schule diskutieren). Im gleichen Blog-Posting habe ich geschrieben, dass eine Klassifizierung von Schul-ICT-Projekten aufgrund der verwendeten Gerätetypen längerfristig nicht sinnvoll sei. Zu dieser Aussage stehe ich weiterhin. Mittelfristig hingegen und bei konkreten Projektvorhaben spielt der Gerätetyp dann eben doch eine Rolle (erst kurzfristig wird dann auch noch das konkrete Produkt relevant).

In der kommenden Woche werde ich mich in verschiedenen Kontexten mit verschiedenen Schweizer-One-To-One-Projekten beschäftigen. Grund genug, mal eine gewisse Systematik zu versuchen:

Mir ist bewusst, dass ich Internetkonnektivität, Eingabemöglichkeiten (Touch, Multitouch, Stift, Tastatur etc.) und weitere Dimensionen vermische. Es geht mir in dieser Darstellung darum, eine gewisse Auslegeordnung von heute verfügbaren und in deutschsprachigen Ländern aktuell in (Pilot-)Schulen eingesetzten Gerätetypen zu erstellen.

one-to-one-geraetetypen-v2.jpg

Hier die fast gleiche Tabelle in Textform mit einigen Erläuterungen:

 
Smartphone
Handheld
Tablet
Netbook
USB-Stick
cloud only
mobil nutzbar
(Tram, Bus, Zug, Pausenplatz, unterwegs)
++
Hat im Hosensack Platz, lässt sich auch einhändig bedienen
++
Hat im Hosensack Platz, lässt sich auch einhändig bedienen
++
Lässt sich knapp einhändig bedienen
+
Lässt sich nur zweihändig bedienen, braucht Ablagefläche
-
Braucht Wirtcomputer
-
Braucht Wirtcomputer
mobiles Internet
(auch unterwegs Internetzugriff)
++
-
Nein, sonst wärs ein Smartphone wink
+/-
Mit und ohne mobilen Internetzugang verfügbar
+/-
Mit und ohne mobilen Internetzugang verfügbar
-
-
Instant on
(Gerät ist nach spätestens 5 Sekunden produktiv nutzbar, d.h. schneller als Standby von Notebooks)
++
++
++/+
Es sind Tablets mit Instant on und solche ohne verfügbar
-
Auf Netbooks benötigen tradtitionelle Betriebssysteme meist länger als 5 Sek. zum Aufwachen aus dem Standby
--
Zuerst muss das gesamte System gebootet werden
-
Meist muss zuerst eingeloggt werden.
Kosten
--
Sowohl Anschaffungs- als auch Betriebskosten
-
ab ca. CHF 250
-
-
+
Zwar müssen persönliche USB-Sticks (und Wirtscomputer) beschafft werden, dafür ist aber Internet nicht zwingend nötig
+
Es müssen Wirtscomputer und Internet verfügbar sein
Gewicht
+
+
-
-
++
++
Open Source verfügbar
?
?
?
+
+
+
Betreuungsaufwand
?
?
?
?
?
?
All in one Gerät
Ist es denkbar, mit diesem Gerätetyp alle wesentlichen ICT-Anwendungen zu nutzen?
?
?
?
+
-
-

Dies ist erst ein erster Entwurf. Bereits beim Schreiben der Erklärungen haben sich gewisse Aspekte verändert...

Kommentare:

Ich finde Ihre Übersicht äußerst praktisch, habe jedoch eine kleine Frage.

Sind die Kosten eines (für One-To-One-Computing geeigneten) Tablets nicht eher mit denen eines Smartphones vergleichbar?

Ich habe für das Halten von Übungen erst kürzlich nach Tablets gesucht und die dabei gefundenen Preise waren im Allgemeinen noch deutlich höher als die eines Smartphones.

-- Main.MarcelSeifert - 23 Oct 2010


Lieber Beat,

warum tauchen "richtige" Laptops gar nicht erst auf? Hältst Du das inzwischen für vollkommen abwegig?

Viele Grüße, Torsten

-- Main.TorstenOtto - 24 Oct 2010


@ Marcel: Wenn man die Gesamtkosten und nicht nur die Anschaffungskosten anschaut, dann ist ein Smartphone vermutlich ähnlich teuer wie ein Tablet, wenn ich davon ausgehe, dass das Tablet ohne Mobilkommunikation auskommt.

-- Main.BeatDoebeli - 24 Oct 2010
@ Torsten: Meine obenstehenden Überlegungen sind eher grundschulorientiert. Somit sind kleine Tastaturen schon mal ein Vorteil. Zudem sind die Netbooks von heute leistungsmässig die Notebooks von gestern. Ich vermute, dass wir bei all diesen Gerätekategorien am schnellsten nicht mehr zwischen Netbook und Notebook werden unterscheiden können...

-- Main.BeatDoebeli - 24 Oct 2010

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Was ist denn nun mit dem iPad?

28 September 2010 | Beat Döbeli Honegger | HandheldInSchool, Schul-ICT, Tablet-PC
Kurt Jakob ist nicht der einzige (siehe seinen Kommentar zum Posting EiEiEiPad), der mich nach meiner Einschätzung zum iPad (Biblionetz:w02189) fragt. Seit bald zwei Monaten trage ich ein iPad mit mir herum - Zeit also für eine erste Bilanz.

Erstes Fazit: Das iPad ersetzt für mich kein anderes Gerät

Das beunruhigt mich aber wenig. Da der Installations- und Wartungsaufwand (bisher) gering war, geht nicht wesentlich Arbeitszeit verloren für den Betrieb des iPads. Es ist einfach ein weiterer Bildschirm mit gewissen Vor- und gewissen Nachteilen. Und Bildschirmfläche hat man eh immer zu wenig (siehe Wie viele Bildschirme braucht der Mensch?). Das iPad hat mir diesbezüglich die Augen geöffnet für die banale Erkenntnis, dass One-to-One-Computing (Biblionetz:w02173) bei weiterhin gültigem Moore'schem Gesetz (Biblionetz:w00862) höchstens ein Übergangsphänomen sein wird: Wer wird denn nur einen Computer brauchen wollen, wenn er auch viele haben kann? Computer werden ubiquitous (Biblionetz:w00533), etwas, das ich theoretisch schon lange weiss, mir das iPad aber wieder einmal konkret vorführt.

Zweites Fazit: Das iPad erweitert das Altersspektrum für Computernutzung auf beiden Seiten

Da ist einerseits die Erinnerung an Nachtessen im Restaurant in den Ferien, während deren drei Kinder zwischen anderthalb und dreieinhalb zufrieden und konzentriert rund um ein iPad sassen, abwechslungsweise die Metallkugel durchs virtuelle Holzlabyrinth lotsten und sich gegenseitig Tipps zur Problemlösung gaben. Eifrige Verfechter der Primärerfahrung (Biblionetz:w01866) werden aufheulen, aber wenn ich diesen Kindern durch die pädagogisch deformierte Brille beim Spielen zusah, war für mich der Aufbau von Problemlöse- und Sozialkompetenz mindestens so viel wert wie ein echtes Holzspielzeug, für das ich aber im Gepäck keinen Platz gefunden hätte. (Nebenbei schätzte ich als Vater natürlich auch das ruhige Nachtessen wink )

Andererseits habe ich meiner über 80jährigen Nachbarin, die nicht länger auf Computer & Internet verzichten wollte, um weiterhin vollumfänglich am privaten und gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, ein iPad als Notebookalternative vorgeschlagen. Seit zwei Wochen mailt und surft sie nun voller Freude und Interesse - und hatte vorher noch nie eine Computermaus in der Hand.

Beide Erfahrungen zeigen mir: Computernutzung ist einfacher geworden. Massiv einfacher.

Drittes Fazit: Das iPad ist kleingruppenfreundlich

Mir ist aufgefallen, wie oft das Gerät in den letzten zwei Monaten in kleinen Gruppen genutzt worden ist, sei es in Sitzungen, privat mit Freunden oder wie bereits oben erwähnt durch eine Gruppe Kinder. Einerseits gilt es als eher nerdig, wenn man sein Notebook hervorzieht und etwas zeigen will ("Ach der Informatiker wieder...") während das iPad natürlich über einen Coolness-Faktor verfügt. Andererseits sind es aber auch Multitouch, Lagesensor und fehlende Tastatur, die eine Nutzung in Gruppen fördert: Alle können mit dem Finger manipulieren, der Lagesensor erlaubt ein Neuausrichten des Bildschirms durch leichtes Neigen des Geräts und mit dem Fehlen einer Tastatur fällt auch gleich die "richtige" Nutzungsposition weg.

ipadcscl.jpg

Viertes Fazit: Ich muss nicht mehr erklären, was ein Tablet ist

Endlich weiss die Allgemeinheit, was ein Tablet (Biblionetz:w01414) ist. Seit sieben Jahren laufe ich mit einem solchen Ding durch die Gegend und während sieben Jahren war sicher immer wieder jemand der fragte: "Können Sie mir sagen, mit welcher Software sie so einfach in Power-Point zeichnen können?" und "Wie nennt man das?" Jetzt sagen alle nur noch: "Ah, wie beim iPad."

Ein Gerät für die Schule?

In Bezug auf die Eignung für die Schule scheint es mir relevanter, einzelne Eigenschaften des iPads und ihre jeweiligen Chancen und Gefahren für Schulzwecke darzustellen, als das konkrete Produkt iPad auf Schultauglichkeit zu untersuchen. Dabei interessiert mich insbesondere die Primarschultauglichkeit.

  • Instant-On: Eine Eigenschaft, welche das iPad mit Handhelds und Smartphones teilt: Ein Knopfdruck und das iPad ist betriebsbereit. Kein Booten, kein spürbares Aufwachen aus dem Standby. Was nach einem kleinen, technischen Detail klingt, hat meines Erachtens grosse Auswirkungen auf die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht: Ein Kurzeinsatz von 3 Minuten oder gar 30 Sekunden ist effizient, man verliert nicht wertvolle Zeit bis das Gerät ansprechbar ist.
  • Multitouch und Lagesensor: Durch das Multitouch-Interface und den Lagesensor wird die Nutzung direkter: Ich benötige weder Tastatur noch Maus und ich führe meine Finger dorthin, wo etwas geschehen soll. Mit solchen Interfaces kann aus den Lehrplänen der Punkt "Kann mit der Maus navigieren und klicken" bereits wieder gestrichen werden, bevor er überhaupt überall eingeführt wurde. Bereits Zweijährige können bestens mit dem Touchscreen umgehen.
  • Multitouch, Lagesensor und fehlende Tastatur: Wie bereits oben beschrieben, fördert das andersartige User-Interface die Nutzung in kleinen Gruppen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob bis zur sechsten Klasse das Fehlen einer Hardware-Tastatur ein Problem darstellt, oder ob die bei Bedarf vorhandene Softtastatur nicht ausreicht.
  • Laufzeit: Als iPhone-Akku-Geschädigter ist die Batterielaufzeit des iPad mit 10h Dauernutzung natürlich umwerfend. Für die Schule heisst das: Wenn die Geräte morgens geladen sind, braucht es den ganzen Tag keinen Stromadapter.
  • Geräuschlosigkeit: Kein Lüfter, keine Festplatte, kein Lärm. Was bereits bei einem einzelnen Gerät sowohl zuhause als auch in Sitzungen angenehm ist, gilt erst recht in einem 1:1-Setting.
  • App-Store als einzige (legale) Installationsmöglichkeit für Software: Die auf einer einer abstrakteren bildungs- und gesellschaftspolitischen Ebene problematische Gatekeeper-Funktion (Biblionetz:w02191) der Firma Apple, welche abschliessend darüber entscheiden kann, welche Software auf dem iPad laufen darf und welche nicht, erleichtert den konkreten Schulbetrieb natürlich schon: Derzeit sind weder Viren noch sonst bösartige oder systemschädigende Programme im Umlauf. Bereits Primarschulkindern kann somit das Recht erteilt werden, selbst Programme zu installieren, ohne dass in der Folge gleich das ganze System neu aufgesetzt werden muss.

Schulfazit: Für mich stellt das iPad ein derzeit guter Archetyp eines Gegenkonzepts zu Notebooks und Netbooks dar. Die technischen Details und Gerätetypen werden sich weiterentwickeln, aber als Näherung könnte ich mir durchaus eine Zweiteilung vorstellen: Handheld-Tablets Geräte für die Primarschule, Net- und Notebooks mit Hardwaretastatur (und Multitouch...) ab Sekundarstufe I.

Was mich am konkreten Produkt iPad derzeit stört

  • Spiegelnder Bildschirm: Mir leuchtet nicht ein, warum kein matter Bildschirm verwendet wurde. Sowohl die Fingerabdrücke als auch das Spiegeln stören beim Benutzen, insbesondere beim Lesen.
  • eReader: Bisher habe ich keinen eReader gefunden, bei dem ich ohne iTunes automatisch meine PDF-Sammlung synchronisieren und die einzelnen Dateien annotieren (markieren und mit Notizen versehen) kann. Sachdienliche Hinweise gerne in den Kommentaren...
  • RSS-Reader: Gerne würde ich meine RSS-Feeds mit dem iPad lesen. Doch bisher habe ich keinen RSS-Reader gefunden, der das offline Lesen ermöglicht und meinen Lesestatus auf andere Geräte synchronisiert (so wie das bei eReadern üblich ist).
  • Fehlendes Multitasking: Beim Versuch, das iPad an einer Konferenz zu nutzen, habe ich bemerkt, dass mir Multitasking fehlt. Ich will einen Twitter-Client, einen Webbrowser und ein Mailprogramm gleichzeitig offen haben können.

ipadconference.jpg
iPad-Nutzung an der PLE 2010 (Photo by samscam)

Was andere zum iPad sagen (Update)


PDF editieren und organisieren: Mit dem Goodreader kann man die Dokumente gut organisieren und ohne iTunes über den Browser, einen integrierten Server oder ein Mac-Programm befüllen. iAnnotate ist bisher meine erste Wahl zum Markieren und Kommentieren von PDFs. Hat leider keinen integrierten Server zum direkten Importieren der Pdfs.

Als RSS Reader finde ich Reeder hervorragend. Synct mit GoogleReader und funktioniert (theoretisch) auch offline.

(Beitrag wurde vom iPad erstellt und editiert).

-- Main.FelixSchaumburg - 24 Jul 2010 Zu deinem Fazit betreffend Primarschultauglichkeit kann ich dir als Primarlehrer recht geben. Alle aufgezählten Punkte sind relevant, aber die wichtigsten finde ich "Instant-on" und "Geräuschlosigkeit". Als eReader bietet sich vielleicht Evernote an … kenne aber infolge Fehlens eines iPads heul die Möglichkeiten auf dem iPad nicht. Für RSS empfehle ich NetNewsWire.

Als weiteren störenden Punkt würde ich noch das Fehlen einer Kamera anfügen. Beim iPhone-Projekt stellt sich immer wieder heraus, dass die Kamera oft gewinnbringend genutzt wird. -- Main.ChristianNeff - 24 Jul 2010 Eines der größten Probleme des iPad als Lesegerät sehe ich derzeit in der DRM Situation. Jeder Anbieter nutzt zwar das ePub Format, hat jedoch ein eigenes DRM. Bücher aus iBooks können nur in iBooks gelesen werden. Gleiches gilt für Bücher im Kindle Format. Buecher.de hat zwar kein App aber ein eigenes DRM, das wiederum weder mit Kindle noch iBooks kompatibel ist. Wer sein Buch dort online gekauft hat, hat das Nachsehen. Das gilt für die Angebote von txtr und anderen Anbietern. Wer nicht als User auf Angebote ohne DRM setzt, kauft derzeit wohl am besten seine eBooks bei Amazon, da das Format auf recht vielen Geräten (Apple iOS, Android) unterstützt wird und somit die wenigsten Einschränkungen hat. Ohne DRM gibt es gegenwärtig leider kaum Angebote neben den Büchern des Projekt Gutenbergs. Selbst rippen kann man Bücher auch nicht und das DRM aus ePub Büchern zu entfernen ist einmal illegal und andereseits schwierig (mit mp3 nicht zu vergleichen).

Für mich immer im Blick die Schule: Solange das Problem DRM nicht gelöst ist, ist das iPad als Medium für digitale Schulbücher ungeeignet, da man sich als Schule auf einen Verlag (z.B. Klett) einlassen müsste und damit an dessen Buchangebot für alle Fächer gebunden wäre. -- Main.DamianDuchamps - 25 Jul 2010 Das die Abgeschlossenheit des iPad nicht als störend genannt wird, finde ich merkwürdig. Es werden hierdurch ja nicht nur Lehrpersonen und andere von der Programmmierung ausgeschlossen, es werden dadurch auch soziale Hürden errichtet, was im Bidlungsbereich völlig unakzeptabel ist. Dass ein Gerät, das noch nicht einmal Multitasking beherrscht, faszinierend ist, zeigt, wie leicht sich Leute durch Äußerlichkeiten blenden lassen.

-- Main.RomeyW - 26 Jul 2010 Hmm, die Problematik der Abgeschlossenheit der iDevices habe ich im Beitrag Generatives Internet oder Gated-Virtual Communities schon erörtert - und tatsächlich hier nicht wiederholt.

Nicht einverstanden bin ich beim Punkt "fehlendes Multitasking": Nicht alle Usergruppen benötigen Multitasking, oft ist weniger mehr (Meine 81jährige Nachbarin benötigt z.B. kein Multitasking, im Gegenteil, das würde sie eher verwirren. Auch bei Primarschulkindern bin ich mir nicht sicher, ob fehlendes Multitasking ein Problem darstellt.)

-- Main.BeatDoebeli - 27 Jul 2010 Die Mobilität, das Format und das Instant-On machen für mich das iPad zu einem Gerät, das zum ersten Mal Computer und das Internet wirklich mobil machen (noch dazu wirklich alltagstauglich, kann mensch vom iPhone nicht immer behaupten). Ich sehe großes Potenzial auch für die Medienpädagogik, wenn denn mal die ersten richtigen Apps erscheinen, die die Qualität der iWork-Suite haben. Die ersten Videoschnitt-Programme lassen aufhorchen. Gleichzeitig müssen meiner Meinung nach aber noch einige Knackpunkte verbessert bzw. beseitigt werden: Die Dokumenten-Freigabe/-Synchronisation (für mich ganz zentral), das fehlende Multitasking und der DRM-Wust. (geschrieben mit dem iPad :-))

-- Main.EikeRoesch - 27 Jul 2010 Ja, "wenn den mal die ersten richtigen Apps erscheinen" und die Gnade von Apple finden und dann auch noch für Kinder, die in Armut leben, bzw. deren Eltern, finanzierbar sind. Ich kann nicht nachvollziehen, warum es so wenigen wichtig ist, dass keine sozialen Barrieren durch Software entstehen. Wenn es geht, muss im Bildungsbereich freie Software verwendet werden, die ja in der Regel auch Kosten frei verfügbar ist und die man auch dann noch legal nutzen kann, wenn man nach Schule und Ausbildung kein reguläres Einkommen hat. - Meine 80jährige Oma benötigt Multitasking :-). Kann man auf dem iPad z.B. Text zwischen zwei gleichzeitig laufenden Anwendungen per drag´n´drop kopieren? Das kann doch wohl jeder unabhängig vom Alter gebrauchen.

-- Main.RomeyW - 28 Jul 2010 Die angesprochenen Hardware-Schwächen werden vielleicht schon schnell (spätestens ab Dezember wird es eine Reihe günstiger Android-Tablets geben, die mehr Saft, mehr Anschlüsse und mit dem Android-OS auch eine weniger verbarrikadierte Entwicklungsplattform haben. Apps-mäßig hat Apple die längste Zeit die Nase vorne gehabt, Android wird wohl das Windows der mobilen Geräte werden. Für den Schulgebrauch ist das iPad m.E. viel zu teuer und unflexibel. Beim momentanen Softwarestand verleitet es m.E. auch nich zu sehr zur passiven Rezeption. Für Digital Storytelling oder andere kreative Einsatzmöglichkeiten sind die Geräte noch nicht fit. Handy & Co. lassen sich im Unterricht (momentan noch) wesentlich sinnvoller einsetzen.

-- Main.MatthiasHeil - 28 Sep 2010

Trickfilme mit dem Handheld erstellen

23 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | HandheldInSchool, Schul-ICT
Derzeit ist die zweite Runde unseres Handheldprojekts in vollem Gange. In verschiedenen Diplomarbeiten untersuchen Studentinnen verschiedene Möglichkeiten des Handheld-Einsatzes in einer 5. Primarklasse in Wangen bei Olten. So haben die Kinder in den letzten Wochen unter anderem gelernt gelernt, Trickfilme auf dem Handheld zu zeichnen.

handheld-animation.jpg

Im Bild ist ein Schüler zu sehen, welcher der Klasse am Handheld eine Funktion des Programms NoviiAnimator zeigt. Dank einem Visualizer und einem Beamer sind die Aktivitäten auf dem kleinen Handheld gross an der Leinwand zu sehen.

Bisheriges Fazit:
  • Die Kinder sind vom Trickfilmprogramm begeistert, Lehrerin und Studentinnen von den Möglichkeiten eines Visualizers wink
  • Die beiden Studierenden sind der Meinung, dass sich der Aufwand trotz gewisser technischer Probleme in Grenzen hält und sich das Programm regelmässig im Unterricht einsetzen liesse. Mit Geschichten erzählen, Arbeitsergebnisse präsentieren oder zeitliche Abläufe illustrieren ist dabei der Einsatz keinesfalls auf das bildnerische Gestalten beschränkt. Trickfilme herstellen könnte zu einem alltäglichen Ausdrucksmittel werden wie Plakat erstellen, Vortrag halten oder Aufsatz schreiben.

Diese Diplomarbeiten zeigen das Potenzial von Handhelds in der Schule (Biblionetz:w01551) als Teil eines Personal learning environments (Biblionetz:w01997). Es freut mich darum besonders, seit gestern zu wissen, dass im Kanton Solothurn dieses Projekt in der Bildungspolitik bekannt ist und beachtet wird. Damit ist sichergestellt, dass bei der Diskussion um Mobiltelefone in der Schule (Biblionetz:w01971) nicht nur die Gefahren, sondern auch die Potenziale solcher Kleingeräte gesehen werden.


  • Salut Beat
    Gratuliere - leider stecke ich derzeit in einem Arbeitsstau und bin betreffend Mobile Learning leider noch nicht viel weitergekommen.
    Gruss Main.MartinHofmann
    • Lieber Martin, auch Stanley und ich haben weniger Zeit für das Projekt, als wir gerne hätten...
      Gruss Beat

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Diese Woche hat mit dem Wintersemester auch die Forschungswerkstatt _ICT und Schule_ begonnen mit dem Hauptthema

Persönliche Geräte in der Primarschule.

14 Studierende sind nun daran, sich in dieses Thema (Handhelds, Handys, MP3-Player usw.) einzuarbeiten, einerseits theorerisch mit dem Studium wichtiger Literatur, andererseits praktisch mit 14 Handhelds, die sie nun für zwei Wochen ausprobieren können, bevor die Geräte wieder einer neuen Primarschulklasse zur Verfügung stehen werden:

DSC02917_512.jpg

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und die entstehenden Arbeiten! ,