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The CSCL Alpine Rendez-Vous

25 January 2007 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung

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Hinter mir liegen drei spannende Tage in in mehrfacher Hinsicht spannender Umgebung:

The Alpine CSCL Rendez-vous 2007, January 21-26th, is an initiative of the Kaleidocope CSCL SIG to launch a sustainable series of scientific meetings. The Rendez-vous is not a conference, but a set of autonomous events organized at the same place at the same time: the rendez-vous of our community.

Die Wahl des Workshops fiel mir schwer, da einige sehr interessant klingen. Um unsere Überlegungen zu einer Visualisierung von didaktischen Scripts (siehe DPM.WebHome) zu vertiefen, werden Michele Notari und ich am Workshop Computer-supported collaboration scripts teilnehmen, der sich mit collaboration scripts (Biblionetz:w01849) bei computerunterstützter Gruppenarbeit (Biblionetz:w00877) beschäftigt.

Als Vorbereitung versuchte ich Zeit für die Lektüre des Buches Scripting Computer-Supported Collaborative Learning (Biblionetz:b02839) zu finden, was mir aber nur ungenügend gelang. Zahlreiche Präsentationen präsentierten aber praktisch 1:1 den Inhalt eines entsprechenden Buchkapitels. Ein Vorgehen, das mich bisher immer geärgert hat. Diesmal war ich aber mangels Vorbereitungszeit erleichtert, denn so hat sich die mangelnde Vorbereitung nicht gerächt. Ob dies eine Alterserscheinung, bzw. eine Zeitnoterscheinung ist?

Sonntag

Carolyn Penstein Rosé der CMU präsentierte ihre Versuche, synchrone computervermittelte Diskussionen durch sprachverstehende Agenten zu unterstützen, die im richtigen Moment Fragen stellen oder Hinweise geben. Sie ging dabei leider nicht in die Details, was genau denn ihre Agenten bereits verstehen (sollen). Die bisher implementierte Version reagiert anscheinend "nur" auf neue Themen in der Chat-Kommunikation und stellt dann Fragen zu diesen Themen. Das in Aussicht gestellte Verständnis der Kommunikation zwischen den Lernenden schien mir sehr optimistisch, aber ich bin zugegebenermassen nicht auf dem Laufenden im Bereich der semantischen Sprachanalyse.

Montag

Armin Weinberger (Biblionetz:p02969) präsentierte eine empirische Studie, die untersucht, welche Auswirkungen das Strukturieren einer Diskussion mit Toulmin's argument model hat (Biblionetz:t06212).

Lars Kobbe präsentierte im zweiten Vortrag ein Modell zur Spezifikation von collaboration scripts. Diese Arbeit geht in die gleiche Richtung, aber einiges weiter als unsere Arbeit an DPM.WebHome. Spannende Fragen, was verbal und was visuell repräsentiert werden soll (Beispiel: Each student lässt sich sehr einfach verbal darstellen, aber nur schwer visuell). Bisher im Biblionetz zu diesem Thema: Biblionetz:t06219

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Ingo Kollar präsentierte eine empirische Untersuchung, wie sich die Vorgabe von stark strukturierten Skripts auf die Leistung von Schülerinnen und Schülern auswirkt. Insbesondere wurde das Verhältnis von internen Skripts zu externen Skripts untersucht: Helfen oder schaden externe Skripts Lernenden, die bereits über starke interne Skripts verfügen?

Pierre Dillenbourg (Biblionetz:p01285) präsentierte aktuelle Implementationen von Skripts und deren praktischer Einsatz im Unterricht. er betonte dabei praktische Probleme, die wissenschaftlich nicht relevant, aber im Alltag sehr wichtig sind (z.B. 8 Personen in Dreiergruppen aufteilen). "Eh, it's education, we have to engineer these practical problems" Im Gegensatz zu anderen Entwicklungsansätzen, die eine verallgemeinerte Entwicklungsumgebung für Skripts verwenden wollen, zeigte Dillenbourg die Vorteile eines vertikalen bottom-up Ansatzes, wo spezifisch für ein didaktisches Skript eine CSCL-Unterstützung entwickelt wurde:
  • Besseres User Interface
  • Besserer Umgang mit praktischen Problemen des Unterrichtens (z.B. dropouts)
  • Lehrpersonen wollen gar nicht eine generelle Skriptsprache, sondern 2-3 gute Skripte

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Persönlich hat mir natürlich auch die Bemerkung gefallen, dass Dillenbourg sich mehr auf Design und weniger auf empirische Pre- und Post-Tests fokussieren will.

Hans Spada (Biblionetz:p04408) beschäftigte sich mit der Frage, ob mit Einsatz von Skripts Lernende auch Lernen, besser zusammenzuarbeiten (Biblionetz:t06204). In einer späteren Diskussionsphase prägte Michele Notari darauf den Begriff des meta-scripts (Biblionetz:w02000) und versuchte eine erste Definition: "Meta scripting means showing the scripting strategy to the learners (visibility)."

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Dienstag

Pierre Tchounikine präsentierte das soeben erschienene Paper von Dillenbourg und Tchounikine: Flexibility in macro-scripts for computer-supported collaborative learning (Biblionetz:t07215), wo es um die richtige Balance von Skripts und Freiheit geht. Diese Thematik zog sich als roter Faden durch den gesamten Workshop. Welche Flexibility ist in Skripts notwendig, um die Lernenden zwar in ihrem Lernen zu unterstützen, aber sie nicht an eigenständigen und selbstmotivierten Lernschritten zu hindern. Wohl ein Urproblem des Lehrens und Lernens.

….

In der letzten Präsentation erzählte Jim Slotta von der zehnjährigen Erfahrung als Initiator von WISE und den Konsequenzen, die nun zur Entwicklung von Scalable Architecture for Iteractive Learning (SAIL) geführt haben. (Intro Paper)

Open discussion topics:
  • Flexibility of collaboration scripts
  • What about integrating the learners in the script design (called meta-scripting by Michele Notari)

Mittwoch

Am Mittwochmorgen präsentierten die drei Gewinner der CSCL-Awards ihre Arbeiten.

  • Davinia Hernández-Leo sprach über ihre Dissertation, in welcher sie GRIDCOLE entwickelt hat (Biblionetz:t07218) und dafür den Technical-CSCL-Award gewonnen hat. Das System ist frei verfügbar. Michele hat sich das System jedenfalls bereits herunter geladen. Somit bin ich gespannt auf seine Erfahrungsberichte...

  • Hannie Gijlers präsentierte ihr Paper Sharing and confronting propositions in a collaborative discovery setting (Biblionetz:t07219), für das sie den PhD-CSCL-Award gewonnen hat. Die dahinter steckende Forschungsarbeit war in der Tat beeindruckend.

  • Hans Christian Arnseth und Sten Ludvigsen betrachteten in ihrem Paper Approaching institutional context (Biblionetz:t07220) die institutionellen Aspekte von CSCL und beschäftigten sich wieder mit dem Dilemma zwischen Forschung und Breitenwirkung.

Nach der Pause sprach Baruch Schwarz über Methodologies for analysing learning processes in technology-supported collective argumentation. Welche methodischen Probleme ergeben sich bei der Analyse von face-2-face Kollaboration und bei der Analyse von CSCL-Aktivitäten. CSCL erfordert andere Methoden der Aktivitätserfassung als face-2-face Situationen. (Meine Basiserklärung zum Thema (nicht Bestandteil des Talks): Bei empirischen Untersuchungen werden oft die Aktivitäten der Lernen transkribiert und dann kategorisiert. Diese Transkribierung und Kategorisierung ist aufwändig und intersubjektive Korrelation der Erfasser ist nicht sichergestellt).

Ich habe wieder viel über Forschungsmethodik in learning sciences gelernt....

Unstrukturierte Gedanken und Erkenntnisse

  • Wenn ein Skript immer angeboten wird, besteht kein Grund, es zu internalisieren (Ingo Kollar)
  • Wenn die Lernenden wissen, dass das System alles weiss, sinkt ihre Motivation, selbst etwas herauszufinden.
  • Damit empirische Studien ökonomisch überhaupt durchführbar sind, werden oft nur eine oder zwei Lektionen untersucht. Längerfristige Entwicklungen sind so schwer oder gar nicht erfassbar.
  • Idee eines Why am I doing this?-Buttons als Erklärung und Motivation, warum Lernende die aktuelle Aufgabe lösen sollen.

Unverdaute Meinungen

  • Ich bin erstaunt, wie optimistisch gewisse Redner die Computerfähigkeiten in Bezug auf Sprachverständnis und Adaptivität einschätzen. So ist immer wieder die Rede davon, wie man ein Modell der Studierenden hat und entsprechend die richtige Massnahme des Systems auslöst.

Keine Notwendigkeit Fuer rasche Vista-Migration in Schulen

21 January 2007 | Beat Döbeli Honegger | Schul-ICT
Die britische Schul-ICT-Fachstelle BECTA kommt in ihrem im Januar 2007 publizierten Zwischenbericht zum Schluss, dass es keinen Grund für Schulen gäbe, rasch auf Microsoft Vista zu migrieren:

The report found that whilst the new features of Vista add value, there are no “must have” features in the product that would justify early deployment in schools and colleges. The technical, financial and organisational challenges associated with early deployment currently make this a high risk strategy. Early deployment is therefore strongly recommended against.
Source: news.becta.org.uk

Unterschreibe ich sofort, denn dies ist eine produktorientierte Spezialformulierung der Wartungsempfehlung 9: Schulen benötigen nicht (immer) das Neueste! (Biblionetz:a00253) smile

Wen es im Detail interessiert: Microsoft Vista and Office 2007: Interim report with recommendations on adoption and deployment PDF-Dokument

Via Stan.WebHome via Reto Kaser

Wird Blog-Schliessen in?

21 January 2007 | Beat Döbeli Honegger
Ein neuer Trend scheint sich - aus meiner sehr beschränkten Perspektive - in der Blogosphäre zu entwickeln: Den eigenen Blog schliessen. So geschehen heute bei

Erstmal schade. Da enden zwei Blogs, die ich gerne gelesen habe. Dann aber die Frage nach den Gründen. Schnutinger nennt den Zeitaufwand, Martin Roell schweigt sich erstmal zu den Gründen aus.

Ein spontaner Gedanke: Nachdem es die vergangenen Jahr hip war, einen Blog zu haben, kehrt sich nun die Situation um: Jetzt wo bald alle einen Blog haben, wird es in, keinen Blog (mehr) zu haben. Eine solche Entwicklung ist ja bei den Mobiltelefonen bereits zu beobachten (Biblionetz:a00779 )

Update: Mandy Schiefner macht sich Gedanken zu Weblogs: Stress statt Spass


  • Hm, da wird es wohl bald in sein, ein Blog 2.0 zu haben. "10. 'Blog 2.0' will become a reality. By this I mean that Version 1.0 blogsites, of which I think Searchblog is a good example, will begin to look dated and fade in comparison to sites that employ better approaches to content management, navigation, intelligent widgets and web services, etc. Predictions 2007". Siehe auch The Blog Merchandising Problem, or, Blogs, V 2.0 (2.1? 3.0?) Main.VincentTscherter - 18 Jan 2007
    • Hmm, kannst Du mir diese Überlegung ausdeutschen? Was genau soll Blog 2.0 sein und warum soll dies den Blog-Stress sowohl für Schreibende als auch für Lesende mindern? Ich blick noch nicht durch. Main.BeatDoebeli 17. Jan 2007
      • Hmmm, ich überlege mir das übers Mittagessen. Main.VincentTscherter 2.0 - 19 Jan 2007

Warum ist hin teurer als hin und zurück?

21 January 2007 | Beat Döbeli Honegger
Letzthin hat der Tages Anzeiger eine Frage behandelt, die mich beim Buchen von Flügen auch immer wieder zum Grübeln bringt: Warum ist ein Flugticket in eine Richtung teurer als eines hin und zurück?

Bei den Billigfliegern hat man sich bereits daran gewöhnt, Hin- und Retourflug einzeln zu buchen. Wer hingegen bei der Swiss oder bei anderen herkömmlichen Fluggesellschaften bloss einen einfachen Flug buchen will, staunt: Eine Reise nach London oder nach Madrid kostet so rasch einmal 1000 Franken. Des Rätsels Lösung: Für Oneway-Tickets gibt es nur den unglaublich hohen Normaltarif. Retourreisen sind aber zu Spezialtarifen erhältlich, die beispielsweise durch Mindestaufenthaltdauer und Umbuchungsgebühren einschränken. «Einweg-Tickets sind wenig gefragt, es lohnt sich deshalb kaum, attraktive Angebote zu machen», sagt eine Swiss-Sprecherin. Schliesslich gibt es die offensichtliche Alternative: Wer aus der Destination beispielsweise per Zug zurückfahren will, bucht einen Retourflug, tritt aber nur die Hinreise an. Achtung, es muss wirklich die Hinreise sein – sonst verfällt das Ticket ersatzlos. (bau)
Quelle: http://tages-anzeiger.ch

Der Artikel beantwortet mir die Frage aber immer noch nicht. Mit dieser Preisgestaltung nimmt mich die Fluggesellschaft nämlich nicht ernst. Sie geht davon aus, dass ich nicht auf die Idee komme, einen Retourflug zu buchen und dann die Hälfte verfallen zu lassen. Tue ich das aber, dann provoziere ich einen No Show. Dies scheint die Fluggesellschaft einzuplanen, denn sie überbucht ihre Flüge. Mit ihrer Preisgestaltung mindert sie somit die Planbarkeit der Passagierzahlen. Womit sie ein weiteres Mal mich als Passagier nicht ernst nimmt, indem sie mir eine Leistung in Aussicht stellt, die sie unter Umständen nicht erbringen kann.

Kann mir jemand erklären, warum Fluggesellschaften das tun?

My Experiences with Plazes

20 January 2007 | Beat Döbeli Honegger
Today I received an E-Mail from Eva:
First, let me introduce myself. I'm Eva and I study at the University of Amsterdam. At the moment I'm writing an academic article on Plazes and am interested in the way people use the website.

I was wondering if you would maybe answer one, two or three wink questions about your personal experiences on the website since you are one of the top users of the site. Those would be:

  • In which way(s) does using Plazes contribute to your social life?
  • What are your motives to openly put your whereabouts online?
  • Do you have any fears of your privacy being intruded in any way because of the site?

If you experienced any kind of funny Plazes-moment, please let me know as well smile It would be great to hear from you!

Even I have only one job, I'm working at several places. The University of Applied Sciences I'm working for is located in several cities in Switzerland and I have more than one meeting or workshop per week at another place. Plazes announces where I am on my job's homepage and in Skype. So co-workers, colleages and people willing to meet me can easily see where I am at the moment. This fosters having lunch or a cup of coffee together.

I'm not sure if I will continue to broadcast my coordinates for years but at the moment I don't have any fears (as long as I can decide freely if my coordinates are public). As a promotor of ICT in education, my use of Plazes can provoce discussions about advantages and disadvantages of new technologies. IsInEnglish

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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