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Medienbildung und Medienkompetenz in der Buchdruckgesellschaft

Im Herbst 2010 fand in Zürich die Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik (DGfE) statt (Biblionetz:b04198). Ziel der Tagung war die "Schärfung zentraler Begriffe von Medienpädagogik / Medienbildung." Bereits damals war es für mich eine interessante Tagungserfahrung (siehe UnterMedienpaedagogen), die mich beschliessen liess, mich weiterhin nicht als Medienpädagogen zu bezeichnen. Nun hat die Geschichte ein weiteres Kapitel erhalten, die mich in diesem Entschluss bestärkt.

Vor und während der Tagung waren die Beiträge auf der Tagungshomepage als PDF downloadbar. Wunderbar, mag man denken: Richtig zeitgemäss. Doch irgendwie war bereits damals ein eigentümlicher Verdacht im Raum: Werden diese Beiträge wirklich weiterhin online verfügbar sein?

So steht bei Benjamin Jörrisen

Allen Interessierten, die nicht bei der Tagung dabei sein konnten, seien die Positionspapiere unbedingt empfohlen, die auf der Tagungs-Website heruntergeladen werden können (sehr löblich, hoffentlich bleibt das eine Weile online!).

und bei mir steht

Die einzelnen Beiträge sind derzeit (noch) auf der Tagungshomepage abrufbar

Tja, tatsächlich waren die Beiträge und die gesamte Tagungshomepage bereits etwa einen Monat nach der Veranstaltung nicht mehr verfügbar. Dafür sind sie jetzt in Form von totem Holz als Buch beim kopaed-Verlag (Biblionetz:b04198) für 18 Euro verfügbar.

Willkommen in der Buchdruckgesellschaft. (Biblionetz:w02212)

b04198.jpg

Update: Das Phänomen ist so verbreitet, dass ich den entsprechenden Fachbegriff depublizieren gleich in Biblionetz aufgenommen habe: Biblionetz:w02258


LisaRosa meint:

Wirklich erstaunlich, wie sehr auch viele Medienpädagogen der Publikation im Netz misstrauen. Denn groß Geld verdienen ist mit der Totholzpublikation ja nicht. Und erst Recht nicht die doch erwünschte Verbreitung der Message. Oder geht es ihnen nur darum, dass da ein RL-Objekt in den Unibibliotheken des Landes herumsteht? Es fällt mir soooo was von schwer, die Mainstream-Mäpos ernst zu nehmen. Weder was das Medienverständnis angeht, noch hinsichtlich der pädagogische Weisheit.

Mäpo ist mir gerade so in die Tastatur gefallen. Offenbar reicht es bei mir in dieser Sache nur noch zum Legastheniker, wenn ich sie bezeichnen möchte. Wenn die Mepäs schon im Netz radieren, dann schrauben wir unsere Erwartungen mal ganz weit runter.

-- LisaRosa - 01 Sep 2011

Ich war ja auf der entsprechenden Tagung und die Papiere sind mehr oder weniger kollaborativ entstanden. Mich würde das mal urheberrechtlich interessieren, ob die so einfach meine Gedanken aus dem Positionspapier depublizieren dürfen.

Das davon abgesehen hatte die Tagung sicherlich nicht viel mit Medien zu tun viel ehr mit Pädagogik als die Lehre der Lehre.

-- GiBro - 17 Sep 2011
 
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Kategorien: IsaBlog, IsaMedienbildung

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