Dieses Posting wird vermutlich alle Nichtinformatiker freuen, die immer meinen, nur sie hätten Angst, den IT-Support um Rat zu fragen.
Dem ist nicht so. Auch mir wird bereits Angst und Bang beim Gedanken, mich jetzt dann der Hotline-Maschinerie ausliefern zu müssen, vom einen zum anderen Ort verwiesen zu werden und es nie zu schaffen, wenigestens zweimal den gleichen Menschen am Draht zu haben, um nicht die gesamte Geschichte erneut erzählen und auf die üblichen Standardfragen ("haben Sie das Gerät schon neu gestartet" etc) anworten zu müssen.
Worin besteht denn die Geschichte? Ich berate jemanden, der die Spracherkennung Siri seines iPhone 4s nutzt, um zu telefonieren und SMS zu schreiben. Das klappt bis auf eine - allerdings relevante - Ausnahme einigermassen gut. Bei der Ausnahme handelt es sich um den Auskunftsdienst 1145 den Swisscom in Zusammenarbeit mit der Pro Infirmis anbietet. Menschen mit Behinderung können sich via 1145 kostenlos Auskünfte geben und/oder Nummern wählen lassen.
Diese Nummer ist im besagten iPhone 4s in den Kontakten unter "Auskunft" gespeichert. Die Nummer wird auch brav gewählt, wenn ich von Hand den entsprechenden Eintrag im Telefonbuch auswähle. Wenn man das gleiche mit Siri versucht ("Rufe Auskunft an!") dann funktioniert das nicht. Siri erkennt zwar, dass sie der Auskunft anrufen soll, antwortet dann aber einige Sekunden später mit:
"Tut mir leid [Name], ich kann Auskunft nicht auf der Geschäftsnummer anrufen."
Erste Internetrecherchen haben bisher wenig Brauchbares zutage gefördert. Mindestens jemand im deutschsprachigen Raum scheint das gleiche Problem mit Siri und Kurznummern zu haben, aber auch keine Lösung.
Für mich fängt das Problem erst jetzt an: Wo frage ich um Rat?
Bei Apple, denn schliesslich handelt es sich um Apple Hard- und Software
Bei Swisscom, denn schliesslich besteht dort ein Abo und es geht ums Telefonieren, das nicht klappt
Bei Pro Informis, denn die bieten den Dienst an und haben vielleicht am ehesten bereits mit dem Problem zu tun gehabt.
Mit graut aber ehrlicherweise davor, mich mit der Schilderung dieses Problems in den Hotline-Djungel zu begeben.
Dieses Postings hat damit neben der Solidaritätserklärung für arme in den Hotlines gefangene Nichtinformatiker auch den zweiten Sinn, evtl. die #followerpower zu aktivieren: Vielleicht kennt ja jemand bereits eine Lösung oder hat mindestens sachdienliche Tipps...
Tritt das Problem auch bei anderen Kurznummern auf oder nur der Pro Infirmis Auskunft? (There we go: die erste Standard Frage
-- Main.RogerLeMarie - 02 Oct 2012
Ist immerhin schon eine recht sophisticated Standardfrage! (die mir beim Schreiben des Postings auch kam, ich aber mangels Siri-fähigem iPhone nicht gleich selbst beantworten konnte).
-- Main.BeatDoebeli - 02 Oct 2012
Update 02.10.12: Nach einer Anfrage per Twitter kümmert sich nun Swisscom drum, meint @Swisscom_care. Thx!
-- Main.BeatDoebeli - 02 Oct 2012
Update 02.10.12: Das Problem bestand bereits bei iOS 5, ist also nicht iOS 6-spezifisch.
-- Main.BeatDoebeli - 02 Oct 2012
Mmh. Heisst das, wenn ich in der Lawine unbeweglich eingegossen mich tieriesch über mein mitgeführtes iPhone, den ausnahmsweise ausgezeichneten Empfang und Siri freue und Siri auffordere: «Siri, ruf die Rettungsflugwacht an!», Siri mir antworten könnte: «Tut mir Leid, Roger, ich kann die Rettungsflugwacht nicht auf der Geschäftsnummer anrufen»? Da liesse sich doch glatt eine neue Serie iPhone Witze draus basteln
-- Main.RogerLeMarie - 03 Oct 2012
Ich habe sagen hören, dass Du Siri die Nummer diktieren kannst, so Du denn die Nummer trotz digitaler Demenz noch auswendig weisst...
-- Main.BeatDoebeli - 04 Oct 2012
Update 04.10.2012: Swisscom hat sich bisher noch nicht wieder gemeldet.
-- Main.BeatDoebeli - 04 Oct 2012
Upate 05.10.2012: Swisscom hat das Problem bestätigt und empfiehlt, sich an Apple zu wenden:
-- Main.BeatDoebeli - 05 Oct 2012
Und jetzt fängt der Ärger an: Weil das iPhone älter als 90 Tage ist, will Apple Geld von mir, damit ich Ihnen berichten kann, dass das Gerät nicht wie gewünscht funktioniert. #grmbl
-- Main.BeatDoebeli - 05 Oct 2012
Update 05.10.2012: Problem jetzt in den Supportforen von Apple versenktdeponiert.
-- Main.BeatDoebeli - 05 Oct 2012
Kein weltbewegendes Posting, nur der übliche Ärger mit Apple-Software, von der man doch immer sagt, wie einfach und unproblematisch sie sei. Diesmal bei der Migration von einem iPhone 4 auf ein iPhone 4s.
Märchen:
Machen Sie ein Backup Ihres alten iPhones. Wenn Sie das neue iPhone starten, stellen Sie es mit Hilfe des bestehenden Backups aus der iCloud her. So einfach.
Meine Realität:
Restore aus der iCloud funktioniert nicht. Fehlermeldung: "Backup kann nicht wiederhergestellt werden." Diese Fehlermeldung ist natürlich im entsprechenden Supportartikel bei Apple gar nicht aufgeführt.
Backup und Restore via iTunes. Nicht auf das neue iPhone geladen werden dabei:
Loginangaben von Twitter, Facebook, Mail-Accounts (OK, kann man als Sicherheitsmassnahme noch verstehen)
Logindaten zu WLAN-Netzwerken (wohl aber zu VPN-Verbindungen)
Musik
Fotos
Beim Laden meiner Musiksammlung fehlen sämtliche Albumcover, die auf dem alten iPhone drauf waren
iTunes schafft es wieder nicht, meine Fotosammlung aufs iPhone zu kopieren. Keine Fehlermeldung. Die Fotos fehlen einfach.
tbc..
(Für sachdienliche Hinweise: iOS 6, iTunes 10.7.0.21, Windows 7 32 Pro)
Bei den Fotos war es bei meinen SuS auch so. Einige Minuten warten - dann waren sie da …
-- Main.ChristianNeff - 07 Oct 2012
Es geht nicht um den Fotostream. Es geht um das Synchronisieren meiner Fotosammlung auf dem Windows-Computer mit dem iPhone. Aus leidgeprüfter Erfahrung mit dem iPhone 4 weiss ich, dass es nicht reicht, einige Minuten zu warten. Es geht ums Löschen des Foto-Caches unter Windows und ähnliche Dinge, ich eigentlich gar nicht wissen möchte....
-- Main.BeatDoebeli - 07 Oct 2012
Hier der 29 Seiten umfassende Thread bei Apple, dass es wirklich oft ein Problem ist, viele Fotos von Windows auf ein iDevice zu kriegen...
-- Main.BeatDoebeli - 07 Oct 2012
18 September 2012
| Beat Döbeli Honegger
|Annoyance
Sorry, dass ich bereits wieder mit einem Spitzer-Posting komme (siehe Digitale Demenz: Wenn Manfred Spitzer falsch rechnet und unsauber zitiert) aber nachdem Manfred Spitzer (Biblionetz:p01290) es gestern abend (29.08.12) in der Sendung log-in des ZDF wieder mal auf die Spitze getrieben hat, musste ich das Buch wieder hervorkramen und nicht langen suchen, bis ich gute Beispiele für Spitzers Umgang mit der Wissenschaft fand.
Wer die Sendung verpasst hat, hier ein Zusammenschnitt in 180 Sekunden:
Spitzers Aussage ist u.a: Computer und Internet machen süchtig (Biblionetz:a00057). Im aktuellen Buch Digitale Demenz (Biblionetz:b04942) im Kapitel Schlaflosigkeit, Depression, Sucht & körperliche Folgen (Biblionetz:t14168) klingt das dann so:
Über das Suchtpotenzial von Internet und Computern liegen mittlerweile eine Reihe von Studien vor, die von der einfachen Statistik des Auftretens (Epidemiologie) bis zum Wirkungsmechanismus (Gehirnforschung) reichen. Wir wissen also nicht nur, dass digitale Medien süchtig machen, wir wissen auch, warum dies so ist. (S. 266)
Die Internetabhängigkeit ist eine noch wenig erforschte Form der stoffungebundenen Süchte. Ihr wird derzeit viel Aufmerksamkeit geschenkt, u. a. weil es sich um eine Problematik mit wachsender Bedeutung handeln könnte. Bislang ist ungeklärt, ob (1) Suchtprobleme bei Internetgebrauch eine bedeutsame Störung mit klinischer Relevanz darstellen und (2) ob deren Prävalenz in der Bevölkerung Größenordnungen aufweist, die bundespolitisches Handeln erfordern. Bisher gibt es jedoch aufgrund des Mangels an hinreichend validen Daten keine aussagekräftigen Untersuchungen des Problems.
und
International finden sich Prävalenzraten zwischen 1 und 14% (Christakis, 2010). Die Daten zur Häufigkeit von Internetabhängigkeit international und für den deutschen Raum sind in einem vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Projekt gesichtet und zusammengefasst worden (Petersen et al., 2010). Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Vielzahl von methodischen Problemen vorliegt, so dass nur vorläufige Schätzungen möglich sind. Die Hauptprobleme bestehen darin, dass es sich in vielen Fällen um Gelegenheitsstichproben handelt, die keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben können, und dass Erhebungsverfahren eingesetzt wurden, die nicht validiert sind. Es kommt hinzu, dass derzeit keine einheitliche Definition von Internetabhängigkeit vorliegt (Byun et al., 2009).
Das klingt aber gar nicht nach "Tatsache und Ursachen sind restlos geklärt.", im Gegenteil.
Das beschriebene Beispiel ist übrigens beileibe kein Einzelfall:
Oder er zitiert auf Seite 223 aus einer Studie einen 17-Jährigen. Die als Quelle angegebene Studie von "Rideout et al. 2006" handelt aber von sechsmonatigen bis sechsjährigen Kindern.
Auch hier gilt wieder, dass meine Kritik nicht die Problematik der Internetsucht negieren soll. Ich weise nur darauf hin, dass Spitzer, der in der gestrigen Diskussionssendung mehrfach seine zitierten wissenschaftlichen Studien als Quelle der alleinigen Wahrheit dargestellt hat, mitunter sehr selektiv und eigenwillig aus Studien zitiert und Schlüsse daraus zieht.
Spitzers Vorgehensweise ist in keinster Art und Weise hilfreich zur Lösung der tatsächlich vorhandenen Herausforderungen im Zusammenhang mit Computer und Internet in Schule und Gesellschaft.
Als Wissenschafter stört mich zudem, dass er sich dauernd auf seine Wissenschaftlichkeit beruft, aber gleichzeitig sehr schludrig und unwissenschaftlich vorgeht. Das schadet auch dem Ansehen der Wissenschaft.
Siehe auch:
Kritik hin oder her, Herr Spitzer rüttelt den Normalbürger!
Wo sind die Belege, dass der Einsatz digitaler Medien tatsächlich zu einer Verbesserung der Leistungen führt.
Wer sagt, was Medienkompetenz ist, wie sie vermittelt werden kann und wie die Kompetenz im Lernprozess wirkt? Welcher Lehrer verfügt über Medienkompetenz und ist in der Lage diese Kompetenzen zu vermitteln?
Goldige Zustände in Goldau?! Im Tagesgeschäft scheitern viele an der eigenen Inkompetenz. Das beginnt schon bei der Bedienung eines OH-Projektors und endet bei der Bedienung eines PC. Meine Kollegen sind um die 50 und haben eine Stundenbelastung von 26 Unterrichtsstunden. Was erwartet man dann?
Gruß aus Berlin
-- Main.MatthiasMache - 17 Sep 2012
Die Frage Was bringt der Computereinsatz in der Schule? (Biblionetz:f00088) wird seit 40 Jahren intensiv gestellt und beforscht. Im Schulalltag hängt die Antwort von sehr verschiedenen Faktoren ab (Alter, Fach, Medienkompetenz der Lehrperson, Medienkompetenz der Sschülerinnen und Schüler etc.) so dass eine pauschale Antwort schwierig ist. Für eine Pauschalantwort kann man am ehesten die aktuelle Meta-Meta-Analyse von John Hattie heranziehen, die er in seinem Buch Visible Learning (Biblionetz:b04477) präsentiert. Er kommt zum Schluss, dass Computer assisted instruction eine positive Effektstärke von .37 hat, was aus meiner Sicht nicht besonders berauschend, aber auch nicht vernachlässigbar ist. Es fragt sich aber, wie relevant eine solche Pauschalsicht ist, denn wer würde schon fragen, was der Effekt einer Wandtafel im Schulzimmer ist. Bei der Wandtafel ist allen klar, dass die Wandtafel alleine noch keine besseren Lernergebnisse sicherstellt. Genauso ist es mit Computern im Schulzimmer.
Ich bin absolut einverstanden, dass die Vermittlung von Medienkompetenz eine grosse Herausforderung für die Schule ist, weil sie a) sich weiterentwickelt und b) nicht nur die Lernenden, sondern auch die Lehrpersonen diesbezüglich lernen müssen. Keineswegs goldige Zustände in Goldau, auch wir an der pädagogischen Hochschule und in den Schulen müssen Wege finden, wie wir trotz Ressourcenmangel die neuen Themen sinnvoll vermitteln können.
Meines Erachtens sind bezüglich Medienkompetenz (Biblionetz:w00542) nicht fehlende Begriffsdefinitionen, wissenschaftliche Arbeiten, Lehrpläne oder Unterrichtsbeispiele das grosse Problem. Es ist ein Mangel an Ressourcen (Zeit, Geld) in diesem Bereich, weil Medienkompetenz bildungspolitisch bisher zu wenig gewichtet wird.
Eines aber scheint mir klar: Digitale Medien pauschal verdammen oder ignorieren hilft nicht weiter.
-- Main.BeatDoebeli - 18 Sep 2012
Als arroganter Twitterer folge ich ja bei Twitter (Biblionetz:w02116) keinen Personen, sondern nur Hash-Tags. Damit versuche ich für mich das Signal-Noise-Verhältnis dieser Ablenkungsmaschine im erträglichem Rahmen zu halten
Doch das hat mitunter auch seine Tücken, wie ich in den vergangenen Tagen feststellen musste. Sobald ein Hashtag etwas beliebter ist, zieht es Twitter-Spammer an, die versuchen auf der entsprechenden Aufmerksamkeitswelle mitzureiten. So ist derzeit das Hashtag #ZDFlogin zu etwa 80% spamverseucht, erstaunlich dass Twitter da keine besseren internen Filter hat:
Nicht nur aufgrund der vielen Browserfenster habe ich chronisch zu wenig Platz auf meinen Bildschirmen. Darum habe ich mir Ende März gedacht "Was andere können, kann ich auch!" und habe endlich die Kreditkarte gezückt und mir am 30. März zwei gemäss Berichten weitgehend blickwinkelunabhängige 24-Zoll-Monitore bestellt für CHF 301.- pro Stück:
Da die Monitore gemäss Website "Ab Lager lieferbar" waren, habe ich mit einer Lieferung vor Ostern gerechnet. Als die Monitoren aber am 6. April noch nicht geliefert worden waren, wollte ich mich auf der Website von Misco.ch schlau machen und den Lieferstatus abrufen. Es hat meiner Zuversicht nicht gerade geholfen, dass die Website meine Bestellung nicht finden konnte.
Also habe ich angerufen und nach meiner Lieferung gefragt. Tatsächlich fand man nach einiger Recherche meinen Auftrag und teilte mir trocken mit, ich hätte einen __End of Life__-Artikel bestellt. Aufgrund der Osterfeiertage (die aber erst bevorstanden?) sei man nicht dazu gekommen, mit DELL abzuklären, ob und zu welchen Konditionen der Nachfolgeartikel geliefert werden könne. Mein Hinweis, zum Zeitpunkt meiner Bestellung sei der Artikel als sofort lieferbar angezeigt worden, wurde als Datenbankfehler erklärt und nicht mehr weiter diskutiert.
Heute nun erhalte ich ein Mail:
Juristisch ist das alles korrekt, Misco weist in ihren AGBs darauf hin, dass ihre Angebote nicht bindend seien und erst die Bestellbestätigung von Misco einen bindenden Vertrag darstelle. Was mich als (verhinderter) Kunde von Misco aber ärgert ist:
Ich musste aktiv werden und nachfragen, was mit meiner Lieferung los ist, Misco hat 6 Tage ohne Meldung verstreichen lassen.
Die Online-Statusabfrage meiner Bestellung hat nicht funktioniert
Keinerlei Entschuldigung o.ä. bezüglich falscher Angaben zur Lieferbarkeit oder ausbleibender Information seitens Misco.
Tja, ich habe die Monitoren nun bei digitec.ch bestellt für CHF 329.- pro Stück. Das ist aber immer noch günstiger als die CHF 363.- für den gleichen Monitor mit silberfarbenem Rahmen, den Misco.ch vielleicht an Lager hat: