Wer treibt wen & was hält wen ab?
So, seit nun bald einer Woche läuft die von mir moderierte Diskussion
Technologie und Bildung: Wer treibt wen? im Rahmen des
EducationalTrendspotting - Prozesses für die SFEM-Tagung 2010.
Die Diskussion gewinnt langsam an Schwung. Es geht um die Frage, welche Strategien des
Change Managements sich für die Bildung eignen würden, ob es sich um verfehlten
Technikdeterminismus (
Biblionetz:w02180) handelt, wenn man von
Technologie als Trendtreiber spricht und ob die Frage des Verhältnisses von Technologie und Bildung überhaupt relevant sei in der heutigen Zeit und nicht eher
emotionale Bildung notwendig sei.
In verschiedenen Diskussionssträngen habe ich festgestellt, dass die Ausgangsthese
"Die Technologie ist Trendtreiber - Das Bildungswesen hinkt nach" zu schwammig bzw. mehrdeutig formuliert ist und für eine Diskussion der Präzisierung bedarf. Ich habe dies heute mit folgendem Diagramm versucht:
Die Einflüsse (1) und (2) betreffen die beiden Gebiete ICT und Bildung insgesamt, während die Einflüsse (3) und (4) jeweils den Einfluss des einen Gebiets auf den gemeinsamen Schnittpunkt betreffen. So lässt sich nun fragen, ob ICT die Bildung stärker beeinflusst oder umgekehrt die Bildung stärker ICT. Evtl. einfacher zu beantworten (wenn überhaupt) scheint mir der gemeinsame Bereich von ICT und Bildung. Wie sieht es hier aus? Welche Impulse, Ziele und Methoden kommen von Seiten der ICT und welche von der Bildungsseite?
Was hält wen ab?
Soviel zum Inhaltlichen. Daneben möchte ich auf einer Metaebene auch noch einen Blick auf den Prozess als solches werfen.
Bis jetzt sind 41 Beiträge gepostet worden von 7 verschiedenen Personen. Das ist nicht gerade viel. Woran könnte das liegen?
Ich habe relativ viel Werbung gemacht für diese Diskussion: Ich habe
gebloggt,
getwittert, meine Skype-Meldung eine Zeit lang entsprechend gesetzt, entsprechende Hinweise vermailt und face-to-face geworben. Auch die SFEM hat recht eifrig die Werbetrommel gerührt. Resultat sind sieben diskutierende Personen. Für mich Ausdruck der heute herrschenden
Informationsflut (
Biblionetz:w00430) und der daraus resultierenden
Aufmerksamkeitsökonomie (
Biblionetz:w00502). Es bestätigt die bekannte Tatsache, dass heute niemand mehr auf eine Diskussionsmöglichkeit im Internet wartet, im Gegenteil. Es hat zu viele davon.
Etwas hätte man aber besser machen können. Die Diskussion findet - obwohl alle eingeladen sind - hinter verschlossenen Türen statt. Bereits um die bisherige Debatte
lesen zu können, muss man sich mit E-Mail-Adresse registrieren, die Bestätigungsmail abwarten und bestätigen und danach noch ein zweites Passwort eintippen. Diese Hürden sind unnötig und halten meiner Ansicht nach gewisse Leute ab, sich die Diskussion mindestens einmal anzuschauen!
Dank meines Weblogs habe ich Zahlen, welche meine Aussage stützen: In der vergangenen Woche wurde mein Posting
Technologie und Bildung: Wer treibt wen? 640 mal abgerufen. Dank
feejit.com weiss ich, dass anschliessend oft auf einen Link zur Diskussion geklickt wurde. Dies bedeutet, dass jemand das Interesse hatte, in die Diskussion hineinzuschauen. In der vergangenen Woche haben sich aber maximal fünf Personen aufgrund meines Blogpostings bei der Diskussionsplattform registriert. Dies ergibt eine Konversionsrate von weniger als einem Prozent!
Liebe Veranstalter von öffentlichen Diskussionen: Baut keine unnötigen technisch-organisatorischen Hürden ein!
Update: Unterdessen wurde ich von mehreren LeserInnen zu Recht darauf aufmerksam gemacht, dass ich ja selbst nicht einhalte, was ich hier verlange: Auch mein Weblog würde ja zum kommentieren eine Registration verlangen. Ja, das stimmt natürlich. Aber mindestens
lesen kann man mein Weblog ohne Registration
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BeatDoebeli - 05 Feb 2010
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
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