Webauftritt von ICT-Fachstellen - ein Vergleich
Dieses Jahr sind zwei neue Webauftritte von pädagogischen Hochschulen im Bereich ICT/Medienbildung aufgeschaltet worden: Vor einem halben Jahr die Website
imedias.ch der gleichnamigen Fachstelle der PH FHNW und
medienbildung.ch der PH Zürich. Es reizt ein Vergleich.
Der erste Eindruck von
medienbildung.ch überzeugt: Attraktiv, aber geordnet: Links eine thematische Navigation, rechts (per RSS abonnierbare) aktuelle Meldungen und oben eine
zielgruppenorientiere Navigation: Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung und Behörden, Eltern und Fachstellen:
medienbildung.ch bietet einen grossen Fundus an Informationen, Unterrichtsmaterial und weiterführenden Hinweisen. Die in eine Thema einführenden Texte sind mit Hyperlinks zu detaillierten Informationen gespickt, so dass man sowohl eine rasche Übersicht erhält, als auch in die Tiefe gehen kann.
Alte, vergriffene Lehrmittel (z.B.
Werkzeugekiste Computer) werden zweitverwertet, indem sich Beispiellektionen kostenlos als PDF von der Website herunterladen lassen:
Die Seite
Über uns / Impressum liefert übersichtlich Personen, eMails, Telefonnummern und telefonische Erreichbarkeit. So wünscht man sich das.
Fazit: Ein überzeugender, abgerundeter Webauftritt.
Anders der erste Eindruck des unterdessen halbjährigen Webauftritts von
imedias.ch:
Kein visueller Hinweis, worum es auf dieser Website gehen könnte, dafür eine Fülle von Menueinträgen:
- Unklare Vielfalt: Zwei Beispiele:
- Was muss ich mir unter E-Learning vorstellen, wenn es zwischen den Einträgen Praxis und Bild, Ton, Text steht?
- Auf der Suche nach Neuigkeiten finde ich drei Links namens Aktuell, daneben findet den Eintrag Termine sowie den Link edu-News. Hinter allen fünf Links vermutet man aktuelle Informationen, weiss aber nicht so recht, was wo zu finden ist. Zwei von drei Terminen tauchen denn auch bei Aktuell in der Spalte Weiterbildung auf.
- Fehlende Metadaten: Weder die eduNews noch die Informationen unter den drei Aktuells sind datiert. RSS-Feeds scheinen keine zu existieren. Nur ja keine Hilfe anbieten, die ein effizientes Finden von Neuigkeiten fördern könnte scheint die Devise zu sein.
- Leere Versprechen: Ein Klick auf E-Learning, Medienprojekte oder Tipps und Tricks liefert derzeit nur eine leere Seite.
Der Link Generelle und grundlegende Aspekte für ein wirksames Online Lernen ist so generell, dass er auf sich selbst zeigt, genau wie der Link Online-Lernprogramme.
- Tippfehler und Stilblüten: Die Website würde ein Korrektorat vertragen, auch wenn "Tabiltatoren" und "Hier einige demnächst interessante Links." (müsste wohl: "Hier demnächst einige interessante Links" heissen, denn Links fehlen nämlich an der betreffenden Stelle) auch zum Schmunzeln anregen.
- Seltsame Linklisten: Während man noch rätseln kann, ob Spracherkennung wirklich zu Projektmanagement gehört (dann stehts aber ganz schlimm um das Projekt…)
und ob Architronic wirklich der günstigste Händler der Schweiz ist,
kann man sicher sagen, dass die (doppelt aufgeführte) Firma Senn-Multimedia seit ca 1.5 Jahren nicht mehr aktiv ist. Bitte Linklisten regelmässig prüfen. Sonst ist Google hilfreicher.
- Schwierige Kontaktaufnahme: Wüsste man nicht, wer hinter imedias.ch steckt, würde man auch nach intensiver Suche nicht schlauer.
Ausser Felix Gloor (der aber noch keine Videos hochgeladen hat !?) findet man keine Namen, Mailadressen oder gar Bilder der Mitarbeitenden. Kontaktformulare sind nicht mehr zeitgemäss und strahlen eher die Botschaft "Bitte nicht stören" aus.
Fazit: Mit dem derzeitigen Webauftritt verkauft sich
imedias.ch deutlich unter ihrem Wert, denn eigentlich verbirgt sich hinter imedias.ch viel Know-how, Erfahrung und spannende Angebote. Dies wird aber auf der Website nicht sichtbar. Schade.
Natürlich sind Webauftritte nicht identisch mit den Angeboten und Leistungen der dahinter stehenden Organisationen. Aber sie sind im Internetzeitalter eine wichtige Visitenkarte und gerade für Medienfachstellen auch eine Referenz.
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