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Warum wir ausgerechnet Informatikdidaktikweiterbildungen vor Ort durchführen

Im Rahmen der Einführung des Lehrplans 21 und damit des Moduls Medien und Informatik (Biblionetz:t17600) führen wir an der PH Schwyz seit mehreren Jahren obligatorische Aus- und Weiterbildungen für Primarlehrpersonen in Informatikdidaktik durch. In der Weiterbildung finden diese Veranstaltungen jeweils als einwöchige Blockwoche statt (alle Bilder stammen aus vergangenen Jahren!).

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Aufgrund der Corona-Pandemie (Biblionetz:w03137) stand jetzt mehrfach zur Diskussion, ob sich diese Lehrveranstaltungen nicht per Fernlehre (Biblionetz:w00455) durchführen liessen, schliesslich handle es sich ja explizit um Informatiklehrveranstaltungen. Wir als Dozierende haben uns gegen dieses Ansinnen gewehrt, ebenfalls mit der Begründung, dass es sich um Informatikdidaktiklehrveranstaltungen handle. wink

Hier etwas ausführlicher unsere Begründung:

Ja - so überraschend es vielleicht klingt - wir sind der Überzeugung, dass sich ausgerechnet für eine ganzwöchige Informatikdidaktikweiterbildung eine Durchführung vor Ort aufdrängt. Wir sehen dafür zwei Gründe:

1. Der Bildschirmplatz ist begrenzt.

In denjenigen Kursteilen, in welchen am Bildschirm gearbeitet wird, ist der Bildschirmplatz aus unserer Erfahrung sehr begrenzt. Unsere Studierenden und Kursteilnehmenden arbeiten mit Laptops, die zudem oft eher kleine Bildschirme besitzen. Bereits bei Lehrveranstaltungen vor Ort haben wir uns deshalb beispielsweise entschieden, die Kursunterlagen gedruckt zur Verfügung zu stellen (was ja auch widersinnig klingt…), weil das Hin- und Herwechseln zwischen der eigenen Arbeitsumgebung und den Kursunterlagen den cognitive load zusätzlich erhöht.

Bei Arbeiten am Bildschirm ist die Betreuung vor Ort erfahrungsgemäss massiv einfacher als aus Distanz. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass unsere Studierenden und Kursteilnehmenden oft ihr Problem nicht präzise beschreiben können ("Es geht nicht"...). Somit müsste mit Bildschirmübertragungs- bzw. Fernsteuersoftware gearbeitet werden, was neben Installationsaufwand und -problemen ein weiteres Fenster auf dem Bildschirm bedeuten würde. Aber auch mit solcher Software bliebe die Betreuung eine andere, weil wir vor Ort informeller abschätzen können, wer gut unterwegs ist und wer irgendwo ansteht.

Deshalb: Bei einer Fremdsprachen- oder NMG-Weiterbildung, wo der Computer primär für die Videokonferenz und Arbeiten mit den üblichen Werkzeugen (Browser, Textverarbeitung) verwendet wird, sehen wir weniger Probleme eines digitalen Fernunterrichts als bei einer Informatikweiterbildung, wo mitunter Software installiert oder Hardware angeschlossen werden muss (von Teilnehmenden, die das in den meisten Fällen sonst nicht täglich tun).

2. Informatik bedeutet nicht "alleine vor dem Bildschirm sitzen"

Der für uns relevantere Grund für eine Durchführung vor Ort ist jedoch die Tatsache, dass Informatikunterricht eben nicht - wie oft vermutet - bedeutet, dass alle alleine vor ihrem Bildschirm sitzen. Informatikunterricht wie wir ihn uns vorstellen ist ein sehr sozialer Prozess mit vielen Partner- und Gruppenarbeiten und vielen Aktivitäten ganz ohne Computer ("computer science unplugged", Biblionetz:w02379).

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Gerade weil unsere Studierenden und Kursteilnehmenden selbst zumeist noch nie Informatikuntericht hatten (oder gar selbst erteilt haben) fehlt ihnen die Erfahrung, wie Informatikunterricht aussehen könnte. Wir prägen somit mit unseren Veranstaltungen das Bild von Informatikunterricht sehr stark. Wir befürchten, dass sich das Bild des Alleine vor dem Bildschirm Sitzens bei einer Durchführung der Veranstaltungen als Fernlehre zusätzlich festigen könnte. Wir wollen hingegen zeigen, dass auch im Informatikunterricht gemeinsam mit physischen Objekten gearbeitet, musiziert und gelacht werden kann.

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Mehr als einmal meinten Teilnehmende bei Kursabschluss: "Wenn ich gewusst hätte, dass Informatikunterricht so aussehen und Spass machen kann, hätte ich früher damit begonnen!"

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(Auch das Erproben der zahlreichen Unterrichtsmaterialien wie z.B. educational robots(biblionetz:w02473) wäre per Fernlehre nur unter sehr erschwerten Bedingungen möglich.)

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