Veranstaltung, Mar 2009

Rückblick auf die Fachtagung

25 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Veranstaltung
Wie man meinen letzten paar Postings anmerken kann, ist die Fachtagung "Personal Learning Environments in der Schule" Geschichte. Nun wieder erholt und ausgeschlafen, kann ich einen ersten Rückblick auf die Tagung wagen.

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Im Grossen und Ganzen bin ich mit der Tagung zufrieden, auch wenn wir bereits wissen, was bei einem nächsten Mal besser - oder zumindest anders - machen würden. Was mich als erstes gefreut hat, war das grosse Interesse an der Tagung, und das anspruchsvolle Publikum: Von den etwas über 150 Angemeldeten beschäftigen sich über zwei Drittel beruflich mit dem Thema ICT und Schule, sei dies an einer pädagogischen Hochschule, einer kantonalen Fachstelle, einer Schule oder Uni.

Zwar wohlwollend, aber auch entsprechend kritisch waren z.T. die Reaktionen (Weiter so, konstruktive Kritik ist immer willkommen!). So bemerkt z.B. Thomas Stierli, dass die Keynotes von Michael Kerres und Rolf Schulmeister (Biblionetz:p00317) eher auf die Hochschule und weniger auf die Schule ausgerichtet gewesen seien und gewisse Workshop-Aktivitäten seiner Ansicht nach wenig mit Personal Learning Environments (Biblionetz:w01997) zu tun gehabt hätten. Diese Kritik scheint mir nicht ganz unberechtigt und wurde sowohl vor und nach der Tagung auch im Team des IMS mehrfach diskutiert. Insbesondere bei den Workshops standen wir als Veranstaltende vor einem Dilemma: Wir wollten ein "neues" Thema lancieren, das unserer Meinung nach in nächster Zeit wichtig werden und grössere Beachtung finden wird. Neue Themen zeichnen sich aber gerade dadurch aus, dass Praxisbeispiele noch nicht wie Sand am Meer zu finden sind und es darum schwierig sein kann, thematisch absolut passende, stufengerechte Beispiele aus dem näheren deutschsprachigen Raum zu finden. Bei der Programmauswahl haben wir aber eigentlich darauf zu achten versucht, dass der Aspekt "personal" (was immer der gemäss Kritik von Rolf Schulmeister auch bedeuten soll...) sichtbar wird und es sich nicht um reine "Web 2.0 in der Schule"-Präsentationen gehandelt hat.

Auch wenn man sich das wünschen würde, weiss ich auch aus eigener Biblionetz-Erfahrung, dass sich Konzepte nicht trennscharf auseinanderhalten lassen. Das Thema PLE ist mit dem Thema Web 2.0 mindestens verwandt. Somit kollidiert der Wunsch der Veranstalter, ein Thema schön abzugrenzen und zu präsentieren mit der eben vielfältigeren Wirklichkeit.

Wenn ich mir aber die realen Gespräche während und die virtuellen Gespräche nach der Fachtagung anhöre, dann bewahrheitet sich die Erkenntnis einmal mehr, dass Konferenzen nicht nur aus dem offiziellen Programm bestehen, sondern dass die Pausengespräche der Teilnehmenden eine wichtige Rolle einnehmen.

Unsere Tagung hat das Thema sicher nicht erschöpfend behandelt, sondern hoffentlich neue Diskussionen angestossen, wie die Schule darauf reagiert, dass Lernende nun auch bei digitalen Werkzeugen zunehmend nicht mehr davon abhängig sind, was ihnen die Schule anbietet.

In diesem Sinne weiss ich nun nach der Tagung auch, was ich in meiner Einführung zur Tagung noch hätte sagen, bzw. welche Gewichte ich hätte anders setzen wollen wink

Bisher erschienene Blog-Reaktionen:

Wir planen, die Präsentionen noch diese Woche auf der Website der Fachtagung veröffentlichen zu können. Dann habe auch ich selbst die Gelegenheit, das Gebotene nochmals in Ruhe anzuschauen.


Martin Hofmann schreibt:

Hallo Beat

Ich fand die Fachtagung zu PLE in der Schule doch sehr ansprechend; auch wenn ich durch meine "Spontan-Einsätze" nicht die anderen Workshops geniessen konnte. Danke für den tollen USB-Stick - endlich habe auch ich ein richtiges Taschenmesser im Hosensack. Die Keynotes waren mit einer Ausnahme sehr fruchtbar. Deine Einführung wie gewohnt innovativ und klug. Die Organsiation perfekt. Das Publikum vielleicht etwas zu heterogen.

Was ich mir noch von einer solchen Fachtagung wünschen würde: Genügend Zeit für den informellen Austausch unter den Teilnehmenden und Referenten. Es war spannend zu sehen, wie sich z.B. Schulmeisters PLE Zuhause über die Zeit entwickelt hat. Noch interessanter aber fand ich, wie wenig innovativ sich sein PLE an der Hochschule in Hamburg präsentierte; es waren lediglich einige öde PCs im Raum zu sehen. Ich habe mich dann mehrmals während Schulmeisters Referat gefragt, weshalb sein Hochschul-PLE so wenig LERN-motivierend ausgestattet ist. Dies, obwohl er uns auf seinen Folien mehrfach aufgezeigt hat, dass eine PLE aus viel mehr als nur Technik besteht. Darüber hätte ich mich gerne intensiv mit Schulmeister in einem Workshop ausgetauscht. Nach dem Referat war er zu müde; eine Frage im Plenum wäre wohl deplatziert gewesen. Zudem wünschte ich mir mehr Zeit an solchen Fachtagungen für das Bloggen und Twittern.

Herzlichst Martin

-- Main.MartinHofmann - 16 Mar 2009 Lieber Martin,

wir haben bereits mehr Pausen als ursprünglich geplant eingebaut. Zuerst hatten wir drei Workshop-Slots geplant.

Auf Deine Frage, warum Hochschul-Lernumgebungen nicht immer sehr lernförderlich ausgestattet sind: Weil oft Didaktiker nicht gefragt werden, wenn Schulen gebaut und ausgestattet werden. Da hast Du als Experte für Lernumgebungen evtl. trotz Professorentitel nichts zu sagen. (Das eben Geschriebene bezieht sich übrigens nicht auf Hamburg, sondern auf die Schweiz)

-- Main.BeatDoebeli - 16 Mar 2009


Andreas Röllinghoff schreibt:

Ich habe Stoff zum Nachdenken bekommen, interessante Praxisanregungen, Zeit zum netzwerken und pausieren. Für mich war die Tagung ausgezeichnet, und für andere wohl auch, wenn ich die zahlreichen RSS-feeds sehe, in denen sie besprochen wird. Vielen Dank also für eine grossartige Arbeit. Bitte bleibt auch das nächste Mal nicht zu eng am Thema, denn sonst verlieren die Beiträge an Qualität. Die Referenten sind dann am Besten, wenn Sie das mitteilen können, was ihnen am Herzen liegt.

Ganz herzlich
Andreas Röllinghoff

Stephan Brühlhart meint: Herzlichen Dank für die gut organisierte und innovative Tagung. Zwei Themen waren für mich als Medienpädagoge nachhaltig:

Stimmt - Die private Infrastruktur ist zunehmend mobil und könnte auch in der Schule genutzt werden - nur - wollen das unsere Adoleszenten auch. Als Medienpädagoge scheint es mir wichtig auf die Mediensozialisation unserer Jugendlichen hinzuweisen. Welche Bedeutung haben den diese "Gadgets" im Alltag von Jugendlichen? Meist geht es um den eigenen ästhetischen Ausdruck, Identitätsfindung und Kommunikation in der Peer - also ganz privat - die Sek I Jugendlichen werden kaum Interesse daran haben diese Räume mit Schule teilen zu wollen - und das ist gut so! Darum ein Plädoyer für klare Abgrenzungen in den Systemen. Mit YouTube lassen sich Problemlos mehrere Systeme parallel betreiben - mit Facebook nicht - darum bin ich der Meinung Facebook soll privater Raum bleiben… Stimmt - wir haben heute eine unglaubliche Zunahme der Quantität - als Beispiel genannt wurde die Anzahl produzierter Filme auf YouTube. Diese Zahlen beeindrucken mich wenig - klar gibt es Perlen auf YouTube - aber zu wissen wo der Record Button ist bei einer Kamera macht noch keinen guten Film - eine Textverarbeitung noch keinen literarischen Text. Hier ein Plädoyer für den professionellen Umgang mit Kreativität - die Werkzeuge sind wunderbar - aber bleiben wir auf dem Schulmeisterlichen Teppich - ich bin auch ein Schiff sagt der Bus der VBZ - aber bin als Besitzer einer Videokamera auch schon Kameramann/frau? Darum: Wie lassen sich diese Möglichkeiten didaktisch sinnvoll nutzen? Welche neuen Herausforderungen kommen auf die Schule zu? Zum Beispiel in dem wir dem wir Filmanalyse betreiben, gute Texte lesen und diese gemeinsam mit den SuS diskutieren oder guten Kunstunterricht betreiben…

Stimmt - die Tagung bietet Referate, Präsentationen, Workshops und Zeit für gegenseitigen Austausch - darum freue ich mich auch schon auf die nächste Tagung in Goldau - weiter so und herzlichen Dank!

-- Main.StephanBruelhart - 25 Mar 2009

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Aufzeichnungen der Fachtagung

18 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Veranstaltung

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So, nun sind die Aufzeichnungen derjenigen Präsentationen unserer Fachtagung publiziert, bei denen alles technisch geklappt hat und die Präsentierenden mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Auch ich freue mich drauf, in verpasste Workshops reinzuhören oder mir eine Keynote nochmals in Ruhe (ohne Veranstalter-Nervosität...) zu Gemüte zu führen.

http://www.schwyz.phz.ch/fachtagung ,

Mit dem iPhone präsentieren

15 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
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An unserer Fachtagung Personal Learning Environments in der Schule ging es um die Frage "Wie Handys, Notebooks und persönliche Netzwerke das Lernen verändern"

In meiner Einleitung wollte ich - was ich für unseren Themenbereich für sehr wichtig, aber oft vernachlässigt halte - Form und Inhalt zusammenbringen. Es war für mich somit klar, dass ich nicht mit einem Notebook würde präsentieren wollen, sondern mit einem Handy; genauer: mit dem iPhone.

In der Vorbereitung zur Tagung habe ich mir somit das - typisch Apple - edel-schicke, aber auch schweineteure (CHF 59.- / 40 Euro) Composite AV Cable gekauft:

composite-av-cable.jpg

Beim Testen am Beamer zuhause dachte ich erst, das Kabel sei defekt oder ich für die Technologie bereits zu alt, bis ich bemerkte, dass nur beim Abspielen von YouTube-Videos das Signal aufs Kabel geleitet wurde, sonst jedoch nicht. Was für ein Frust. Ich wollte doch Bilder und keine Videos zeigen. Eine Recherche im Internet brachte zutage, was ich bereits befürchtet hatte: Wer sein iPhone jailbreaked , kann danach ein Programm installieren, mit dem sich für jede Applikation einstellen lässt, ob das Bild intern, extern oder auf beiden Bildschirmen gezeigt werden soll. Normalen iPhone-Usern bietet Apple diese Möglichkeit nicht. Dieser Bevormundung durch Apple muss ich bei Gelegenheit ein eigenes Posting widmen...

Nun gut, dann musste ich halt andere Möglichkeiten testen, um den iPhone-Bildschirm an die Wand zu kriegen. Zu meinem eigenen Erstaunen hat es mit einem Visualiser, d.h. einer Dokumentenkamera auf einem Schwanenhals erstaunlich gut funktioniert, wenn man vorher etwas Zeit in die Helligkeitseinstellungen von iPhone und Kamera investiert. Und so konnte ich am vergangenen Freitag meine Folien ab iPhone präsentieren:

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Links der Visualiser, in der Mitte das iPhone (Bild: André Frey)

Und das Ergebnis lässt sich durchaus sehen:

praesentieren-mit-dem-iphone-02.jpg
Der abgefilmte iPhone-Bildschirm an der Wand (Bild: André Frey)

Zur Präsentation habe ich übrigens keine spezielle Applikation benutzt, sondern die Folien als JPG-Bilder abgespeichert und mit der eingebauten Fotoalbum-Funktion gezeigt. So einfach war das.


Und die eingebaute Fotoalben-Diashow-Funktion geht nicht auf den Beamer? Das propagiert doch Apple auf den Produktseiten? :/

-- Main.FelixSchaumburg - 15 Mar 2009 Visualiser …. etwas so wie andere für einen screenshot den flatscreen auf den Scanner legen würden big grin

-- Main.VincentTscherter - 15 Mar 2009

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Da es die Spatzen bereits von den Dächern pfeifen, bzw. die Edu-Blogosphäre darauf hinweist, kann ich es ja nun auch hier verraten: Das Institut für Medien und Schule (IMS) veranstaltet am Freitag, den 13.03. 2009 eine Tagung Personal Learning Environments in der Schule: Wie Handys, Notebooks und persönliche Netzwerke das Lernen verändern.

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Hier der erste Ankündigungstext:

Ein Computer für jedes Schulkind? Persönliche Software für selbstgesteuertes Lernen? Was zunächst utopisch klingt, ist zumindest technisch und finanziell bald kein Problem mehr und privat oft schon Realität: Immer mehr Kinder und Jugendliche besitzen eigene Mobiltelefone und Computer und tummeln sich regelmässig auf dem Internet in sozialen Netzwerken. Die private Infrastruktur ist zunehmend mobil und könnte auch in der Schule genutzt werden. Teilweise stellen Schulen Lernenden auch persönliche Geräte und Software zur Verfügung. Wie lassen sich diese Möglichkeiten didaktisch sinnvoll nutzen? Welche neuen Herausforderungen kommen auf die Schule zu?

Die Fachtagung Personal Learning Environments in der Schule präsentiert innovative Konzepte und erprobte Lösungen. Die Tagung erweitert den Begriff des Personal Learning Environments um alle medialen Werkzeuge, mit denen Lernende ihren Lernprozess verstärkt selbst gestalten können. Persönliche Hardware und Software unterstützen Lernende darin, eigene Lernziele zu setzen, ihren Lernprozess zu organisieren und zu steuern, Materialien und Ergebnisse zu sammeln und zu verknüpfen und sich mit anderen auszutauschen. E-Portfolios, elektronische Lerntagebücher und persönliche Geräte begleiten damit das eigene Wissensmanagement im Lernprozess. Personal Learning Environments verbinden informelle und formelle Lernkontexte und fördern das institutionenübergreifende und lebenslange Lernen. Sie erfordern individuelle Lernstrategien und, für schulische Zwecke, besondere didaktische Begleitung. Die Tagung bietet Keynotes, Präsentationen, Workshops und Zeit für gegenseitigen Austausch zu diesem aktuellen Thema.

Mehr ab Anfang Dezember 2008 unter http://www.schwyz.phz.ch/fachtagung.

Und ja: Wir erweitern die bisherigen Definitionen von Personal Learning Environments (Biblionetz:w01997), der bisher nur persönliche Software umfasst, um den Aspekt der persönlichen Hardware.

Update:

Die Tagungsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, wir stehen bei etwas über 150 Anmeldungen. Das Programm ist komplett, es wird drei Keynotes und zwei Sessions mit je acht parallelen Präsentationen geben. Da man sich nicht Achtteilen kann, werden wir versuchen, alle Präsenationen aufzuzeichnen und nach der Tagung aufs Internet zu stellen.

Wer etwas zur Tagung bloggt, twittert oder flickert, ist eingeladen, das Tag #PLE09 zu verwenden.

Viel Erfolg wünsche ich euch allen! Lieber Gruss Stan, der leider nicht dabei sein kann …

-- Main.StanleySchwab - 11 Mar 2009

eLearning Patterns Workshop

05 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | Veranstaltung
Letzte Woche haben Michele Notari und ich die erfreuliche Mitteilung erhalten, dass unser Beitrag am eLearning Patterns Workshop vom 4. bis 6. März am Institut für Wissensmedien in Tübingen angenommen worden ist.

patternWorkshop.gif

Wir werden über unsere Überlegungen zur Visualisierung von Scripts mit Hilfe der Didactic Process Map Language berichten und ich freue mich auf die anderen Beiträge und den sicher spannenden Austausch.

Infos aus dem laufenden Workshop:

Meine Stichworte zum Workshop:

Meine (bereits formulierbaren) Erkenntnisse aus dem Workshop:
  • Eine vernetzte Sammlung von Patterns wird Pattern language genannt. OK, ich würde eher pattern collection als Begriff verwenden, da eine Sprache ja mehr ist als vernetzte Elemente.

Zitate aus dem Workshop:

Learning is not a spectator sport