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Lernen unter Strahlen

24 May 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Schul-ICT
Vincent hat mich auf den Artikel Lernen unter Strahlen (Biblionetz:t07613) in der aktuellen Ausgabe des K-Tipp (10/2007) aufmerksam gemacht:

lernenunterstrahlen.jpg

Der Artikel weist auf den durch WLAN verursachten Elektrosmog (Biblionetz:w01601) in Schulen hin. Leider wird kein Vergleich zur - in Schulzimmern ebenfalls vorhandenen - Handystrahlung gemacht. ,

User Provided Infrastructure

23 May 2007 | Beat Döbeli Honegger
Seit etwa einem Jahr funktionieren die Wanduhren an der Pädagogischen Hochschule in Solothurn nicht mehr. Die Studierenden haben sich mehrfach darüber beklagt, passiert ist - zumindest sichtbar - im vergangenen Jahr wenig (eine der nicht funktionierenden Uhren wurde abgeschraubt).

Nun haben die Studierenden Geld gesammelt, Uhren im Elektronic-Discounter gekauft und unter die defekten offiziellen Uhren montiert:

userprovidediinfrastructure.jpg

Ich find's total cool: Die Studierenden beweisen Eigeninitiative und zeigen, dass sie nicht nur kritisieren, sondern auch pragmatische Lösungen umsetzen können, wenn die offiziellen Mühlen der Bürokratie langsam mahlen. Herzliche Gratulation meinerseits! Diese Episode kann aber auch als Sinnbild eines Wandels aufgrund der technischen Entwicklung gesehen werden. Die bestehenden Uhren funktionieren nicht mehr, weil anscheinend beim Umbau die zentral steuernde Mutteruhr entfernt wurde und nun nicht mehr auffindbar ist. So funktionierte Infrastruktur im letzten Jahrhundert: Zentral gesteuert und teuer.

Die von den Studierenden montierten Uhren werden vermutlich wenig gekostet haben, da aufgrund des Gesetzes von Moore (Biblionetz:w00862) Technologie immer billiger wird. Handelt es sich um Funkuhren, liesse sich die Analogie weitertreiben: Die neuen Uhren benötigen keinen lokalen Server mehr, sondern bedienen sich eines frei verfügbaren (westeuropaweiten) Netzes, das den benötigten Dienst kostenlos anbietet.

Verhalten sich (Hoch-)Schulen im ICT-Bereich ähnlich taub für Bedürfnisse der Studierenden und Dozierenden, so droht ihnen im Zeitalter von Web 2.0 ein ähnliches Schicksal: Die offiziellen Content Management Systeme, Intranets und Learning Management Systeme werden von den Usern links liegen gelassen werden und die Aktivitäten werden sich auf frei verfügbare Dienste im Internet verlagern (Yahoo, Google und Microsoft lassen grüssen).

Man kann diese Entwicklung begrüssen oder befürchten: Die (Hoch-)schule erspart sich (wie im Fall der Uhren) Aufwand und Kosten, doch sie vergibt auch die Möglichkeit zur Steuerung und zum Aufbau eines identitätsstiftenden und konsistenten virtuellen Raums.

Im Falle der Uhren war es fünf vor zwölf, als die alte Uhr ausstieg. Auch bei der ICT-Infrastruktur tickt die Uhr...
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Internet interaktiv

23 May 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung
Dieser Tage erscheint die neueste Ausgabe der Zeitschrift Computer und Unterricht (Biblionetz:b03105) mit dem Schwerpunktthema Web 2.0 in der Schule. Vertreten sind die üblichen Verdächtigen Weblogs, Wikis, Podcasts und ePortfolios wink

Update: Heute (23.5.2007) hat Frau Prof. Dr. Beat Döbeli Honegger das Belegexemplar erhalten. Das Heft scheint mir sehr gelungen und gibt einen vielfältigen Eindruck zu den Potenzialen von Web 2.0 in der Schule. Das meint die Frau Professor nicht nur, weil sie selbst einen Artikel beigesteuert hat... wink

frauprofessor.jpg

Heute Community-Website

22 May 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht
Nach dem Wiki der Wochenendbeilage "Das Magazin" setzt auch die Gratis-Abendzeitung heute auf Web 2.0 und lanciert http://www.heute-abend.ch/ wie ich bei medienspiegel.ch via netzlernen gelesen habe.

Eines vorweg: heute-abend.ch ist derzeit Beta. Die heute-Redaktion möchte auf dieser Seite neue Dinge ausprobieren - sei es journalistisch oder technisch.
Quelle: http://www.heute-abend.ch/faq/

Zumindest technisch kann man dem zustimmen, der mySQL-Server scheint heute früh Feierabend gemacht zu haben:

heute-abend.jpg

Inhaltlich sieht das Credo so aus:

Unsere Online-Redaktion hat keinen «besonderen» Account auf heute-abend.ch, bzw. sind als User wie alle anderen angemeldet. Wir machen keinen Unterschied zwischen Redakteuren oder Usern. Die Storys auf der Startseite müssen daher nicht zwangsläufig von uns sein, sondern können durchaus auch von Usern geschrieben sein.

Na, da sind wir mal gespannt. Vielleicht funktionierts ja morgen, wenn nicht heute...

Zeitschriften ohne Digitalversion

22 May 2007 | Beat Döbeli Honegger
Gestern (20.5.2006) habe ich wieder einmal eine Ausgabe der Zeitschrift Computer und Unterricht unserem neuen Kopierapparat gefüttert, der daraus in zwei Minuten eine 7 MByte grosse PDF-Datei erstellt hat.
Während dieser zwei Minuten habe ich mir überlegt, wie lange ich noch Zeitschriften in meinem Fachgebiet akzeptieren will, die nicht in digitaler Form erhältlich sind.
b02174.jpg

Artikel in Fachzeitschriften lese ich, um die darin enthaltenen Informationen zu verarbeiten und weiter zu verwenden. Der technische Teil dieser Informationsverarbeitung geschieht heute digital. Artikel, die es nur in Form von toten Bäumen gibt, sind mühsam: Will ich zitieren, will ich den Artikel jemandem weitermailen, so muss ich , zuerst den Aufwand der Digitalisierung treiben. Tue ich das nicht, werden aus den Artikeln tote Artikel. (Maja Engeli: If data is left alone it will die. (Biblionetz:p00362))

Konsequenterweise muss ich mir überlegen, ob ich Artikel überhaupt noch lesen will, wenn ich sie nicht effizient weiterverwenden will. Natürlich verengt das meine Wahrnehmung, natürlich leistet dies dem Prinzip "Was nicht mit Google zu finden ist, existiert nicht" Vorschub. Das nennt sich Aufmerksamkeitsökonomie (Biblionetz:w00502).

Also lieber Friedrich Verlag, liefere bitte bald eine Jahres-CD mit den Artikel in digitaler Form zum Abo.


Ich ärgere mich auch zunehmend über diese Form der Information, die man selber einscannen muss. Ich habe dem Friedrich-Verlag ein Email geschrieben und darauf auch eine Antwort bekommen. Nach dem obligaten Dank für das Interesse an der Zeitung bestätigt man mir, dass die Ausgabe nicht digital erscheine und demnächst auch nicht digital erscheinen werde. Man hat unter anderem Angst vor einer "unauthorisierten … Weiterverbreitung". Man kenne im Moment noch kein wirklich tragfähiges Konzept, man arbeite aber verlagsintern an einer möglichen digitalen Ausgabe. Was das auch immer heisst. Vorerst mussen wir wohl die Zeitschrift weiterhin dem Kopierapparat füttern. -- Main.KurtJakob - 21 May 2007

IsaDigitalImmigrant

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