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Terminkoordination mit Doodle

13 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht
Irgendwie habe ich es immer verpasst, doodle.ch hier im Weblog vorzustellen. Manchmal sind für mich gewisse Dinge so alltäglich, dass sie gar nicht mehr erwähnenswert sind (Ein anderes Beispiel dafür ist, dass der Begriff Konvergenz im Biblionetz fehlt). Für die Schweiz bin ich hoffnungslos zu spät, hier doodelt praktisch jeder. Aber Myke hat mir mal gesagt, dass der meiste Traffic auf http://www.doodle.ch aus der Schweiz kommt. Somit kann ich vielleicht etwas zur Verbreitung von doodle.ch im restlichen deutschsprachigen Raum beitragen...

doodle_flyer.gif

Worum geht's denn? doodle.ch hilft bei der Suche nach einem gemeinsamen Termin über Firmen- und Organisationsgrenzen hinweg. Ohne Registration kann sehr elegant eine Terminumfrage mit mehreren Daten und Zeiten auf einer Webseite erstellt werden. Den Link dieser Seite schickt man an alle zu Koordinierenden. Diese besuchen die Seite, tippen ihren Namen ein und klicken, welche Vorschläge terminlich passen. Nur geht / geht nicht kein eventuell, aber nur wenn... Doodle zeigt immer den aktuellen Stand und den aktuell besten Termin. Auf Wunsch wird der Initiator der Umfrage auch per Mail über neue Einträge informiert.

Und für die, die doodle.ch bereits kennen und nutzen: Im heutigen Tages Anzeiger hat's unter dem Titel Ein Kreuz für ein gemeinsames Nachtessen ein Portrait des Doodle-Entwicklers Myke Naef (Biblionetz:p00344):

myke-tagi.jpg

(Mit "Umstellung auf eine leistungsfähigere Plattform" ist leider der Wegzug von diesem Server gemeint,...)

Lernpraktiken

12 February 2007 | Beat Döbeli Honegger
Lernpraktiken ist ein Hypertext der Professur für Weiterbildung der Universität Giessen, genauer von Hermann Forneck (Biblionetz:p00194) und Daniel Wrana (Biblionetz:p04214):

Lernpraktiken
…so wie wir sie verstehen - sind keine einfachen Rezepte, die sich Schritt für Schritt anwenden lassen, sondern komplexe Handlungsweisen.

Sie beinhalten erstens ein Vorwissen oder Hintergrundwissen über die Praktiken, zweitens eine Erfahrung in der Anwendung dieser Praktiken und drittens einen engen Bezug zu den Inhalten, die man damit bearbeitet.

Wir präsentieren Ihnen die Lernpraktiken daher als Hypertext mit verschiedenen Ebenen. Mit den drei Einstiegspunkten „Strukturbilder“, „Exzerpte“ und „Randmarkierungen“ gelangen Sie zu handlungsnahen Anleitungen.

Mit jedem Klick in tiefere Ebenen können Sie weitere Hintergründe erkunden.

lernpraktiken.png

Für meinen Geschmack etwas textlastig (lange, mit kleiner Schrift formatierte Seiten), aber dafür ein interessanter Kurzeinblick in gewisse Haltungen unseres PH-Direktors, z.B. zu Mappingtechniken (Biblionetz:w01948):

Informationen oder Argumentationen können niedergeschrieben, aber auch visuell dargestellt werden. Dabei wird die Information auf ihre Kernaussagen reduziert und die Beziehungen dieser Aussagen zueinander werden in einer Grafik abgebildet. Sie sehen vielleicht bereits an diesem typischen Satz, dass die kognitive Psychologie davon ausgeht, dass die Struktur des Map nur eine andere Darstellung derselben "Information" ist. Die Information wird dabei invariant und von der Darstellung unabhängig gedacht. Wir verfolgen einen eher strukturalistischen Ansatz, der davon ausgeht, dass es Strukturen sind, die die Inhalte "in Form" bringen, dass es also gar keine Information gibt, die nicht strukturiert wäre. Ausserdem halten wir wenig davon, die Lernpraktik des Strukturierens von Texten so weit zu formalisieren und vorzugeben, wie es die kognitiven Psychologen empfehlen, wir sind eher der Auffassung, dass man ein tieferes Verständnis von Textstrukturen haben sollte. (Quelle)

Weiterverwendbarkeit erhöhen

11 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Medienbildung
Das Folgende ist entweder banal oder fundamental.

Beim Arbeiten heute habe ich mir ein Prinzip bewusst gemacht, das ich sowohl bei meiner eigenen Arbeit als auch bei meinen Beratungen oft implizit nutze, aber meines Wissens bisher nicht explizit beschrieben habe: Die Weiterverwendbarkeit von Arbeitsergebnissen erhöhen.

Arbeitsergebnisse können nicht nur das Endprodukt einer Arbeit, sondern auch das Ausgangsmaterial einer anderen Arbeit (derselben oder anderer Personen ) sein. Ich sehe derzeit drei Stufen der Weiterverwendbarkeit:

  1. Stufe 1: Digitale Verfügbarkeit. Digital verfügbares Material ist einfacher weiter zu verarbeiten als analog verfügbares. Bereits die digitale Verfügbarkeit per se erleichtert das Weiterverarbeiten. Wird aber bereits bei der Erstellung des Materials daran gedacht, dass es unter Umständen später weiter verwendet werden könnte, erhöht dies die Weiterverwendbarkeit: So hilft beispielsweise die Trennung von Inhalt, Struktur und Layout ein Arbeitsergebnis zu überarbeiten oder in anderer Form verfügbar zu machen.
  2. Stufe 2: Digitale Veröffentlichung. Veröffentlichte Arbeitsergebnisse stehen mehr Personen als potentielles Ausgangsmaterial zur Weiterverwendung als unveröffentlichtes Material.
  3. Stufe 3: Findability. Bei der Masse an öffentlich verfügbarem Material genügt Veröffentlichung alleine nicht mehr, um gefunden zu werden. Das Material muss auch auffindbar sein. (Biblionetz:w01874)

Das Kennen dieses Prinzips und das Berücksichtigen entsprechender Massnahmen gehört zur Medienkompetenz (Biblionetz:w00542) in der Informationsgesellschaft.

(Das Veröffentlichen dieser Überlegung gehört zur Stufe 2, das Verlinken mit entsprechenden Biblionetz-Einträgen zur Stufe 3.)

Multitouch Tablet PC

11 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | Tablet-PC
Immo Noack (Leiter von Neptun ETHZ, Biblionetz:w00972) hat mich diese Woche gefragt, was ich von den neuen Multitouch-Bildschirmen bei Tablet PCs halte. Ich wusste von nichts und habe nun versucht, mich diesbezüglich schlau zu machen. Gar nicht so einfach. Auf der Website von Lenovo habe ich in den ersten fünf Minuten keine Erklärung zum Begriff Multitouch finden können.

Gottabemobile hat einen halbstündigen Video zum Thema erstellt (155 MByte).

Multitouch-Bildschirme können mit dem Tablet-Digitizerstift oder mit jedem spitzen Gegenstand (Finger, Plastikstift usw.) bedient werden:
  • Die elektromechanische Digitizerstifteingabe erkennt verschiedene Druckstärken, der normale berührungssensitive Bildschirm nicht.
  • Eingaben über die elektromechanische Digitizerstifteingabe haben eine höhere Priorität als solche über den berührungssensitiven Bildschirm.
  • Bei der Eingabe ohne Digitizerstift darf der Bildschirm nur an einem Ort berührt werden, alles andere verwirrt die Eingabe.

Meine Schlussfolgerungen:
  • Solange die Eingabe via berührungsempfindlichen Bildschirm nicht in der Lage ist, Handballenauflage oder ähnliche Störquellen als solche zu erkennen oder auszufiltern oder - und dann wird's erst interessant - mehrere Berührungspunkte auch tatsächlich als Signale nutzen zu können (für zoomen, drehen usw.), lohnt sich meiner Ansicht nach dieses Feature nicht. Für ernsthaftes Arbeiten muss ich eh den Stift verwenden, da ist es mir lieber, dass normale Berührungen des Bildschirms mit Sicherheit keine Aktionen auslösen als dass ich mir bei seltenen Gelegenheiten sparen kann, den Stift aus der Halterung zu nehmen.
  • Die Info aus dem 30minütigen Video à 155Mbyte hätte ich lieber als Text auf einer Bildschirmseite gehabt.

Was meinen andere Tablet-PC User dazu?
  • Wärt ihr bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen?
  • Würdet ihr dieses Feature nutzen, wenn es ohne Kaufpreis zu haben wäre oder würdet ihr es softwaremässig abschalten?

  • Hier Meinung und Name, danke...

Der Begriff Multitouch wird wahrscheinlich für Verwirrung sorgen, weil Lenovo damit die Möglichkeit bezeichnet, Eingaben sowohl mit Digitizerstift als auch mit normalen spitzen Gegenständen vorzunehmen. Der Begriff Multitouch wird aber bereits länger für die Fähigkeit eines berührungsempfindlichen Interfaces verwendet, mehrere Eingaben parallel sinnvoll deuten zu können. Dies Bedeutung von Multitouch wird die Bedienung von Computern verändern. Hier ein Demovideo der Multi-Touch Interaction Research Group der New York University:

Gesteigerte ICT-Supportansprüche

09 February 2007 | Beat Döbeli Honegger | PH Solothurn, Schul-ICT
Die Ansprüche an den ICT-Support sind in letzter Zeit massiv gestiegen. Dies hat mehrere Gründe:

  • Die Nutzung von ICT hat massiv zugenommen
  • ICT-Nutzung ist geschäftskritisch und damit unverzichtbar geworden.
  • In letzter Zeit sind viele nicht aus Eigeninteresse ICT-User geworden
    • d.h. ihr ICT-Vorwissen ist geringer
    • d.h. ihre Geduld ICT gegenüber ist geringer

gesteigerte-supportansprueche.png

Eine neue Erkenntnis? Nein, bald zehn Jahre alt: McClure et al.: The Crisis in Information Technology Support: Has Our Current Model Reached Its Limit?, 1997 (Biblionetz:t07322). Mir kommt's aber sehr aktuell vor.

Auch folgendes Zitat könnte von heute stammen:

New users want authority, but lack expertise to make decisions:
Users who have only experienced information systems through a Windows, Macintosh, or Web interface may be inclined to believe that “all it takes is a click” to achieve the power and magic they experience every day. These users do not understand the mechanisms underlying this magic and the complexity required to make it all happen. Technology staff work with tools that most staff, faculty, and administrators do not understand. Nonetheless, these users and administrators assume that they do, and that their decisions are as valid, or more so, than those of the technology professional with twenty years of experience.

Das Versprechen, alles sei so einfach, rächt sich... ,

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
  • Plattenstrasse 80
  • CH-8032 Zürich
  • E-mail: beat@doebe.li
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