PHSZ

Nebeneffekte einer notebookfreundlichen Hochschule

15 April 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ
Erste unwissenschaftliche Erkenntnisse haben ergeben, dass sich das Schulklima an einer notebookfreundlichen Hochschule verbessern kann:

nebeneffekt-einer-notebook-freundlichen-hochschule.jpg
Studierende der PHZ Schwyz nutzen die an den Arbeitsplätzen vorhandenen Steckdosen auch für ihren Teekocher

Dies stellt auch ein erstes Anzeichen dafür dar, dass auch an Notebookhochschulen nur mit Wasser gekocht wird...

Schwyz

Rückblick auf die Fachtagung

25 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Veranstaltung
Wie man meinen letzten paar Postings anmerken kann, ist die Fachtagung "Personal Learning Environments in der Schule" Geschichte. Nun wieder erholt und ausgeschlafen, kann ich einen ersten Rückblick auf die Tagung wagen.

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Im Grossen und Ganzen bin ich mit der Tagung zufrieden, auch wenn wir bereits wissen, was bei einem nächsten Mal besser - oder zumindest anders - machen würden. Was mich als erstes gefreut hat, war das grosse Interesse an der Tagung, und das anspruchsvolle Publikum: Von den etwas über 150 Angemeldeten beschäftigen sich über zwei Drittel beruflich mit dem Thema ICT und Schule, sei dies an einer pädagogischen Hochschule, einer kantonalen Fachstelle, einer Schule oder Uni.

Zwar wohlwollend, aber auch entsprechend kritisch waren z.T. die Reaktionen (Weiter so, konstruktive Kritik ist immer willkommen!). So bemerkt z.B. Thomas Stierli, dass die Keynotes von Michael Kerres und Rolf Schulmeister (Biblionetz:p00317) eher auf die Hochschule und weniger auf die Schule ausgerichtet gewesen seien und gewisse Workshop-Aktivitäten seiner Ansicht nach wenig mit Personal Learning Environments (Biblionetz:w01997) zu tun gehabt hätten. Diese Kritik scheint mir nicht ganz unberechtigt und wurde sowohl vor und nach der Tagung auch im Team des IMS mehrfach diskutiert. Insbesondere bei den Workshops standen wir als Veranstaltende vor einem Dilemma: Wir wollten ein "neues" Thema lancieren, das unserer Meinung nach in nächster Zeit wichtig werden und grössere Beachtung finden wird. Neue Themen zeichnen sich aber gerade dadurch aus, dass Praxisbeispiele noch nicht wie Sand am Meer zu finden sind und es darum schwierig sein kann, thematisch absolut passende, stufengerechte Beispiele aus dem näheren deutschsprachigen Raum zu finden. Bei der Programmauswahl haben wir aber eigentlich darauf zu achten versucht, dass der Aspekt "personal" (was immer der gemäss Kritik von Rolf Schulmeister auch bedeuten soll...) sichtbar wird und es sich nicht um reine "Web 2.0 in der Schule"-Präsentationen gehandelt hat.

Auch wenn man sich das wünschen würde, weiss ich auch aus eigener Biblionetz-Erfahrung, dass sich Konzepte nicht trennscharf auseinanderhalten lassen. Das Thema PLE ist mit dem Thema Web 2.0 mindestens verwandt. Somit kollidiert der Wunsch der Veranstalter, ein Thema schön abzugrenzen und zu präsentieren mit der eben vielfältigeren Wirklichkeit.

Wenn ich mir aber die realen Gespräche während und die virtuellen Gespräche nach der Fachtagung anhöre, dann bewahrheitet sich die Erkenntnis einmal mehr, dass Konferenzen nicht nur aus dem offiziellen Programm bestehen, sondern dass die Pausengespräche der Teilnehmenden eine wichtige Rolle einnehmen.

Unsere Tagung hat das Thema sicher nicht erschöpfend behandelt, sondern hoffentlich neue Diskussionen angestossen, wie die Schule darauf reagiert, dass Lernende nun auch bei digitalen Werkzeugen zunehmend nicht mehr davon abhängig sind, was ihnen die Schule anbietet.

In diesem Sinne weiss ich nun nach der Tagung auch, was ich in meiner Einführung zur Tagung noch hätte sagen, bzw. welche Gewichte ich hätte anders setzen wollen wink

Bisher erschienene Blog-Reaktionen:

Wir planen, die Präsentionen noch diese Woche auf der Website der Fachtagung veröffentlichen zu können. Dann habe auch ich selbst die Gelegenheit, das Gebotene nochmals in Ruhe anzuschauen.


Martin Hofmann schreibt:

Hallo Beat

Ich fand die Fachtagung zu PLE in der Schule doch sehr ansprechend; auch wenn ich durch meine "Spontan-Einsätze" nicht die anderen Workshops geniessen konnte. Danke für den tollen USB-Stick - endlich habe auch ich ein richtiges Taschenmesser im Hosensack. Die Keynotes waren mit einer Ausnahme sehr fruchtbar. Deine Einführung wie gewohnt innovativ und klug. Die Organsiation perfekt. Das Publikum vielleicht etwas zu heterogen.

Was ich mir noch von einer solchen Fachtagung wünschen würde: Genügend Zeit für den informellen Austausch unter den Teilnehmenden und Referenten. Es war spannend zu sehen, wie sich z.B. Schulmeisters PLE Zuhause über die Zeit entwickelt hat. Noch interessanter aber fand ich, wie wenig innovativ sich sein PLE an der Hochschule in Hamburg präsentierte; es waren lediglich einige öde PCs im Raum zu sehen. Ich habe mich dann mehrmals während Schulmeisters Referat gefragt, weshalb sein Hochschul-PLE so wenig LERN-motivierend ausgestattet ist. Dies, obwohl er uns auf seinen Folien mehrfach aufgezeigt hat, dass eine PLE aus viel mehr als nur Technik besteht. Darüber hätte ich mich gerne intensiv mit Schulmeister in einem Workshop ausgetauscht. Nach dem Referat war er zu müde; eine Frage im Plenum wäre wohl deplatziert gewesen. Zudem wünschte ich mir mehr Zeit an solchen Fachtagungen für das Bloggen und Twittern.

Herzlichst Martin

-- Main.MartinHofmann - 16 Mar 2009 Lieber Martin,

wir haben bereits mehr Pausen als ursprünglich geplant eingebaut. Zuerst hatten wir drei Workshop-Slots geplant.

Auf Deine Frage, warum Hochschul-Lernumgebungen nicht immer sehr lernförderlich ausgestattet sind: Weil oft Didaktiker nicht gefragt werden, wenn Schulen gebaut und ausgestattet werden. Da hast Du als Experte für Lernumgebungen evtl. trotz Professorentitel nichts zu sagen. (Das eben Geschriebene bezieht sich übrigens nicht auf Hamburg, sondern auf die Schweiz)

-- Main.BeatDoebeli - 16 Mar 2009


Andreas Röllinghoff schreibt:

Ich habe Stoff zum Nachdenken bekommen, interessante Praxisanregungen, Zeit zum netzwerken und pausieren. Für mich war die Tagung ausgezeichnet, und für andere wohl auch, wenn ich die zahlreichen RSS-feeds sehe, in denen sie besprochen wird. Vielen Dank also für eine grossartige Arbeit. Bitte bleibt auch das nächste Mal nicht zu eng am Thema, denn sonst verlieren die Beiträge an Qualität. Die Referenten sind dann am Besten, wenn Sie das mitteilen können, was ihnen am Herzen liegt.

Ganz herzlich
Andreas Röllinghoff

Stephan Brühlhart meint: Herzlichen Dank für die gut organisierte und innovative Tagung. Zwei Themen waren für mich als Medienpädagoge nachhaltig:

Stimmt - Die private Infrastruktur ist zunehmend mobil und könnte auch in der Schule genutzt werden - nur - wollen das unsere Adoleszenten auch. Als Medienpädagoge scheint es mir wichtig auf die Mediensozialisation unserer Jugendlichen hinzuweisen. Welche Bedeutung haben den diese "Gadgets" im Alltag von Jugendlichen? Meist geht es um den eigenen ästhetischen Ausdruck, Identitätsfindung und Kommunikation in der Peer - also ganz privat - die Sek I Jugendlichen werden kaum Interesse daran haben diese Räume mit Schule teilen zu wollen - und das ist gut so! Darum ein Plädoyer für klare Abgrenzungen in den Systemen. Mit YouTube lassen sich Problemlos mehrere Systeme parallel betreiben - mit Facebook nicht - darum bin ich der Meinung Facebook soll privater Raum bleiben… Stimmt - wir haben heute eine unglaubliche Zunahme der Quantität - als Beispiel genannt wurde die Anzahl produzierter Filme auf YouTube. Diese Zahlen beeindrucken mich wenig - klar gibt es Perlen auf YouTube - aber zu wissen wo der Record Button ist bei einer Kamera macht noch keinen guten Film - eine Textverarbeitung noch keinen literarischen Text. Hier ein Plädoyer für den professionellen Umgang mit Kreativität - die Werkzeuge sind wunderbar - aber bleiben wir auf dem Schulmeisterlichen Teppich - ich bin auch ein Schiff sagt der Bus der VBZ - aber bin als Besitzer einer Videokamera auch schon Kameramann/frau? Darum: Wie lassen sich diese Möglichkeiten didaktisch sinnvoll nutzen? Welche neuen Herausforderungen kommen auf die Schule zu? Zum Beispiel in dem wir dem wir Filmanalyse betreiben, gute Texte lesen und diese gemeinsam mit den SuS diskutieren oder guten Kunstunterricht betreiben…

Stimmt - die Tagung bietet Referate, Präsentationen, Workshops und Zeit für gegenseitigen Austausch - darum freue ich mich auch schon auf die nächste Tagung in Goldau - weiter so und herzlichen Dank!

-- Main.StephanBruelhart - 25 Mar 2009

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Aufzeichnungen der Fachtagung

18 March 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ, Veranstaltung

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So, nun sind die Aufzeichnungen derjenigen Präsentationen unserer Fachtagung publiziert, bei denen alles technisch geklappt hat und die Präsentierenden mit der Veröffentlichung einverstanden sind. Auch ich freue mich drauf, in verpasste Workshops reinzuhören oder mir eine Keynote nochmals in Ruhe (ohne Veranstalter-Nervosität...) zu Gemüte zu führen.

http://www.schwyz.phz.ch/fachtagung ,

Da es die Spatzen bereits von den Dächern pfeifen, bzw. die Edu-Blogosphäre darauf hinweist, kann ich es ja nun auch hier verraten: Das Institut für Medien und Schule (IMS) veranstaltet am Freitag, den 13.03. 2009 eine Tagung Personal Learning Environments in der Schule: Wie Handys, Notebooks und persönliche Netzwerke das Lernen verändern.

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Hier der erste Ankündigungstext:

Ein Computer für jedes Schulkind? Persönliche Software für selbstgesteuertes Lernen? Was zunächst utopisch klingt, ist zumindest technisch und finanziell bald kein Problem mehr und privat oft schon Realität: Immer mehr Kinder und Jugendliche besitzen eigene Mobiltelefone und Computer und tummeln sich regelmässig auf dem Internet in sozialen Netzwerken. Die private Infrastruktur ist zunehmend mobil und könnte auch in der Schule genutzt werden. Teilweise stellen Schulen Lernenden auch persönliche Geräte und Software zur Verfügung. Wie lassen sich diese Möglichkeiten didaktisch sinnvoll nutzen? Welche neuen Herausforderungen kommen auf die Schule zu?

Die Fachtagung Personal Learning Environments in der Schule präsentiert innovative Konzepte und erprobte Lösungen. Die Tagung erweitert den Begriff des Personal Learning Environments um alle medialen Werkzeuge, mit denen Lernende ihren Lernprozess verstärkt selbst gestalten können. Persönliche Hardware und Software unterstützen Lernende darin, eigene Lernziele zu setzen, ihren Lernprozess zu organisieren und zu steuern, Materialien und Ergebnisse zu sammeln und zu verknüpfen und sich mit anderen auszutauschen. E-Portfolios, elektronische Lerntagebücher und persönliche Geräte begleiten damit das eigene Wissensmanagement im Lernprozess. Personal Learning Environments verbinden informelle und formelle Lernkontexte und fördern das institutionenübergreifende und lebenslange Lernen. Sie erfordern individuelle Lernstrategien und, für schulische Zwecke, besondere didaktische Begleitung. Die Tagung bietet Keynotes, Präsentationen, Workshops und Zeit für gegenseitigen Austausch zu diesem aktuellen Thema.

Mehr ab Anfang Dezember 2008 unter http://www.schwyz.phz.ch/fachtagung.

Und ja: Wir erweitern die bisherigen Definitionen von Personal Learning Environments (Biblionetz:w01997), der bisher nur persönliche Software umfasst, um den Aspekt der persönlichen Hardware.

Update:

Die Tagungsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, wir stehen bei etwas über 150 Anmeldungen. Das Programm ist komplett, es wird drei Keynotes und zwei Sessions mit je acht parallelen Präsentationen geben. Da man sich nicht Achtteilen kann, werden wir versuchen, alle Präsenationen aufzuzeichnen und nach der Tagung aufs Internet zu stellen.

Wer etwas zur Tagung bloggt, twittert oder flickert, ist eingeladen, das Tag #PLE09 zu verwenden.

Viel Erfolg wünsche ich euch allen! Lieber Gruss Stan, der leider nicht dabei sein kann …

-- Main.StanleySchwab - 11 Mar 2009

Praktiken des persönlichen Wissensmanagements

21 February 2009 | Beat Döbeli Honegger | PHSZ
Nicht um persönliche IT-Sicherheit, sondern um persönliches Wissensmanagement ging es an der letzten Weiterbildung für Dozierende der PHZ Schwyz. Das Thema scheint die Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz derzeit umzutreiben, vor nicht allzulanger Zeit gab es an der PHZH (Zürich...) eine interne Weiterbildung zum gleichen Thema (siehe z.B. Bericht von Jürg Fraefel).

Doch leider haben wir nicht Gabi Reinmann (Biblionetz:p01980) eingeladen, die uns dann ihre Gedanken zu persönlichem Wissensmanagement vorgestellt hätte. So mussten wir die Weiterbildung halt selbst gestalten ;-).

In einem einführenden Plenumsteil habe ich etwas Neues versucht und wollte etwas bieten, das die Teilnehmenden nicht in anderer Form konsumieren erfahren konnten. Es gibt gute Bücher zur Theorie des persönlichen Wissensmanagements, es gibt Bücher zur Praxis des persönlichen Wissensmanagements (die man liest und deren Rezepte ich nach spätestens zwei Wochen leider nicht mehr befolge) und es gibt distance learning Module zu persönlichem Wissensmanagement. Dafür brauche ich also die Präsenzzeit der Dozierenden nicht. Wofür denn?

Für den kleinen Alltag des persönlichen Wissensmanagements: Ich habe vier Mitarbeitende überzeugen können, auf einem Podium über ihr persönliches Wissensmanagment Auskunft zu geben, während der Bildschirm ihres Notebooks an die Wand projiziert wurde (leider ist kein Bild der vier an die Wand gebeamten Bildschirminhalte verfügbar). Hier meine vorbereitete Frageliste für das Podium, die ich aber aus Zeitgründen nicht 1:1 so gefragt habe:

Allgemein:
  • Was hast Du mit den zahlreichen Attachments gemacht, die Du zur Vorbereitung dieser zwei Weiterbildungstage erhalten hast?
  • Bist Du erfolgreich im Wissensmanagement?
  • Bei welchen Gelegenheiten lernst Du?
  • Was sind Deine Strategien, um die Informationsflut zu bewältigen?
  • Wie hältst Du Dich in Deinem Fachgebiet auf dem Laufenden?
  • Wie verwaltest Du Deine Fachliteratur?
  • Wie kommunizierst Du mit FachkollegInnen?

ICT-spezifisch:
  • Wie viele Computer nutzt Du?
  • Wo sind Deine Daten?
  • Bildschirm und Papier: Was nutzt Du wozu?
  • Welche Arten von Medien sammelst Du (Bücher, Paper, Videos, etc.) und wie?
  • Wie verwaltest Du Deine Bookmarks?
  • Was machst Du mit erledigter Mail?

Was wollte ich damit bezwecken? Einerseits wollte ich damit zeigen, dass persönliches Wissensmanagement eben wirklich persönlich ist. Dass es nicht eine richtige Art des persönlichen Wissensmanagements gibt. Dass auch (oder: gerade) die Podiumsteilnehmer, die sich mit digitalen Medien gut auskennen, unter der Informationsflut leiden.

Mit dem Blick auf die vier Bildschirme wollte ich zudem die kleinen Details zeigen, die einem selbst gar nicht auffallen und die man in einem Referat auch nicht erwähnen würde, weil sie einem selbstverständlich vorkommen.

Schliesslich ging es mir auch darum, nicht zu sagen, wie man es macht , sondern wie gewisse Leute es machen. Dies war dann auch das Motto des zweiten, eher traditionellen Workshop-Teils: Die Workshop-Leitenden stellen nur Programme vor, die sie selbst auch tatsächlich nutzen und schätzen.

Bezüglich des Podiums bin ich noch skeptisch. Die Reaktionen waren zwar ausschliesslich positiv, aber mir schien, man hätte da noch mehr rausholen können. Aber spannend war's, auch für mich.