OLPC unbundled
Derzeit brodelt es beim One-Notebook-per-Child Projekt wieder mal so stark, dass gewisse News sogar in die Massenmedien rüberschwappen:
Windows auf dem 100$-Notebook! Doch dies ist nur die eine Seite der Medaille. Als Gegenreaktion wurde die Weiterentwicklung der XO-Oberfläche
Sugar unter der Initiative von
Walter Bender aus dem OLPC-Projekt ausgegliedert und als eigenes Projekt namens
Sugarlabs lanciert:
Damit steht das OLPC-Projekt vor einem
unbundling: War es bisher nur möglich, sich für oder gegen die OLPC-Hard- und Software als Paket zu entscheiden, sind nun auch Zwischenlösungen möglich: OLPC-Hardware mit Windows oder Non-OLPC-Hardware mit OLPC-Software:
Nun lässt sich vortrefflich darüber
streiten bloggen diskutieren, ob dies ein Fort- oder Rückschritt für die OLPC-Bewegung sei:
- Optimistisch betrachtet erhöht die Windows-Portierung auf die OLPC-Hardware die Verbreitung der OLPC-Hardware, da nun mehr Regierungen daran interessiert sind. Dies
- erhöht die Laptopverbreitung in Entwicklungsländern
- senkt den Stückpreis für OLPC-Hardware
- Optimistisch betrachtet erhöhen die Auskopplung aus dem OLPC-Projekt und die Portierungspläne der Sugar-Oberfläche die potentielle Verbreitung der ersten, speziell für Kinder entwickelten Benutzeroberfläche und transportieren so auch die Ideen, die dahinter stehen.
- Pessimistisch betrachet wird durch die Windows-Portierung auf die OLPC-Hardware die Philosophie des OLPC-Projekts verletzt und es degradiert von einem ganzheitlichen Konzept zu einer Hardwareverteilungsinitiative.
- Pessimistisch betrachtet führt dieses Unbundling von OLPC-Hard- und Software zu einem Zersplittern der Kräfte und einem Auseinanderbrechen der OLPC-Initiative.
Tja, ist das Glas nun halbvoll oder halbleer?
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