ICILS konkret: Wenn nur die Hälfte eine Website aufrufen kann
Gestern habe ich auf die die internationale Studie
ICILS (
Biblionetz:w02484) zur Messung der Computer- und Informationskompetenz von 8. Klässlern
hingewiesen. Hier nun ein erstes Detail, an dem ich hängen geblieben bin:
Eine der Aufgaben bestand darin, dass Schülerinnen und Schüler eine in einer Mail angegebene Webseite öffnen sollten. Die entsprechende URL war aber kein anklickbarer Link, sondern normaler Fliesstext:
Gemäss dem internationalen Bericht (
Biblionetz:b05808) haben insgesamt nur 49% der Achtklässlerinnen und Achtklässler diese Aufgabe korrekt gelöst (siehe Tabelle unten).
Über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler waren anscheinend mit dieser simplen (!?) Aufgabe überfordert.
Ich muss zugeben, dass mich dieser Befund schockiert: Die Mehrheit der Untersuchten ist unfähig, eine URL aus einer Mail per Copy & Paste in einen Webbrowser zu übernehmen.
War die Aufgabe konkret so schwer zu lösen (Usability-Probleme der Testumgebung) oder haben sich die Teilnehmenden beim Lösen der Aufgaben keine Mühe gegeben (Motivationsfrage)? Oder waren sie mit der Aufgabe wirklich überfordert?
Sollte dies wirklich der Fall sein: Was ist zu tun?
- Nichts: Digitale Medien werden immer einfacher zu bedienen, solche Kompetenzen werden künftig gar nicht mehr benötigt
- Mehr Mediennutzung in der Schule: Digitale Medien müssen stärker im Schulalltag Einzug halten, dann tauchen öfter solche Probleme auf und werden dann auch gelöst.
- Vermittlung von Informatikkenntnissen: Wussten die Schülerinnen und Schüler nicht, was eine URL und was ein Browser ist? Würde das Ergebnis besser, wenn ihnen grundlegende Informatikkenntnisse vermittelt worden wären (in diesem Fall: Wie funktioniert das WWW? (Wie wir das bereits 1997 zu vermitteln versucht haben, siehe Biblionetz:b00321)
Fraillon et al. Preparing for Life in a Digital Age (Seite 79) Biblionetz:b05808
Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.
Kategorien:
IsaBlog,
IsaInformatik