Der Dinge-Erklärer
Und gleich noch ein Buch, das es zwar auch in digitaler Form gibt, man aber gerne in Papierform gemeinsam anschaut:
Der Dinge-Erklärer (
Biblionetz:b06111) von
Randall Munroe. Munroe ist Physiker und vor allem Autor des Kult-Comic-Blogs
http://xkcd.com, bei dem ich mangels naturwissenchaftlicher und sonstiger Allgemeinbildung nur jedes dritte Posting wirklich verstehe, diejenigen dann aber besonders schätze
In seinem neuesten Buch hat es sich Munroe zur Aufgabe gemacht, möglichst einfach zu erklären, wie gewisse Dinge in der Welt funktionieren. Er macht dies mit Diagrammen auf jeweils einer Seite und verwendet zur Beschreibung nur die tausend häufigsten Wörter (oder dann eben die
"zehn mal hundert häufigsten Wörter" ). Darum werden dann Dinge wie das
Hochziehzimmer, der
Bildermacher oder das
Boot, das im Meer untergeht und vieles mehr erklärt.
In der Einleitung schreibt Munroe:
Ich hatte viele Jahre meines Lebens Angst, die Leute könnten denken,
ich wüsste nicht genug. Manchmal führte mich das dazu, große Wörter zu
verwenden, wo ich das gar nicht musste.
Eine Sache, für die ich manchmal große Wörter nahm, war die Form der Welt.
Sie ist rund, aber nicht ganz und gar rund. Durch die Art und Weise, wie sie sich
dreht, ist sie um die Mitte herum ein bisschen breiter. Wenn Sie ein Weltraumboot
bauen, das um die Welt fliegen soll, müssen Sie sich über die Form der
Welt im Klaren sein, und es gibt ein paar große Wörter, die Sie statt »rund«
verwenden können. Aber in den meisten Fällen ist die ganz genaue Form gar
nicht so wichtig, und so sagen die Leute einfach »rund«.
In der Schule lernte ich etwas über Weltraumboote, und ich lernte auch, für
solche Dinge wie die Form der Welt jede Menge große Wörter zu verwenden.
Manchmal nahm ich diese großen Wörter, weil sie in einem wichtigen Punkt
anders waren als die kleinen Wörter. Aber oft hatte ich einfach nur Angst:
Nahm ich die kleinen Wörter, könnte jemand denken, ich würde die großen
nicht kennen!
Als ich beim Schreiben dieses Buches die einfachen Wörter verwendete, legte
ich die Angst ab, ich könnte dumm klingen. Wenn man Dinge wie »Weltraumboote
« und »Wasserdrücker« sagt, klingt am Ende alles dumm. Jetzt konnte
ich einfach Spaß dabei haben, neue Namen für die Dinge zu finden und zu
versuchen, coole Ideen auf neue Weise zu erklären.
Einige Leute sagen, es gebe keinen Grund, überhaupt große Wörter zu lernen
eigentlich müsse man nur wissen, was die Dinge tun, und nicht, wie man sie
nennt. Ich denke nicht, dass das immer stimmt. Um wirklich etwas über die
Dinge zu lernen, braucht man Hilfe von anderen Menschen, und wenn man sie
verstehen will, muss man wissen, was sie mit ihren Wörtern meinen. Man muss
auch wissen, wie die Dinge heißen, damit man zu ihnen Fragen stellen kann.
Aber es gibt schon viele Bücher, die erklären, wie man die Dinge nennt. Dieses
Buch erklärt, was sie tun.
Das spricht mich natürlich gleich mehrfach an: Komplizierte Dinge einfach zu erklären, nicht mit Fremdwörtern imponieren zu müssen und dann aber auch beim Anschauen und Lesen die Erkenntnis, dass es doch manchmal einfacher wäre, den richtigen Fachbegriff zu verwenden, statt ihn einfach kompliziert zu umschreiben. Denn öfters wird die einfache Beschreibung zum Ratespiel, was Munroe eigentlic damit gemeint hat. So wird es Anfangs Jahr bei einem befreundeten Biologielehrer gleich eine Frage zu einer Erklärung aus dem Buch geben, welcher Fachbegriff denn mit einer bestimmten Erklärung gemeint sei…
Eignet sich wunderbar, um in den Weihnachtsferien der nächsten Generation die Welt zu erklären
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