Bildungsbericht 2018: Über Digitalisierung schreiben, sie aber nicht leben
Letzte Woche ist der Schweizer Bildungsbericht 2018 erschienen.
Gemäss Bundesrat Johann Schneider-Ammann liegt der Akzent des Berichts auf der #Digitalisierung:
Aber trotz dieses Akzents ist auch der Schweizer
Bildungsbericht 2018 (
Biblionetz:b06800) nicht in vernünftiger Form digital erhältlich. Der Bericht lässt sich entweder für CHF 60.- in Buchform erwerben (340 Seiten), oder dann für CHF 39.- als
"E-Paper in passwortgeschützter Mediathek: umfasst eine deutsche, französische, italienische und englische Sprachversion; Preis pro Lizenz für je einen Benutzer (Bericht online einsehbar, Einzel- und Doppelseite ausdruckbar)"
Mir scheint, dass hier die Digitalisierung noch nicht wirklich verstanden wird. Zeitgemäss wäre doch ein als
Open Access kostenlos in verschiedenen Formaten (naja, mindestens PDF mit Volltextsuche) downloadbarer Bericht. Schliesslich möchte man doch, dass die Ergebnisse möglichst breit rezipiert und weiterverarbeitet werden, oder etwa nicht?
Der SNF macht es eigentlich vor:
"Mit öffentlichen Geldern finanzierte Forschungsresultate sind ein öffentliches Gut" , sagt Matthias Egger, der Präsident des Nationalen Forschungsrats. Der freie Zugang oder Open Access (OA) wird in der Wissenschaft zum Standard. Bisher erfüllen weniger als 50% der aus SNF-Förderung hervorgehenden Publikationen diese Bedingung. Ab 2020 sollen nun 100% der Publikationen kostenlos und digital verfügbar sein.
(
Quelle)
P.S.: Ich habe mich darüber bereits
2010 (wo kurzzeitig gar ein PDF frei verfügbar war) und
2014 geärgert.
P.S.2: Warum in der
Medienmitteilung von der dritten Auflage die Rede ist, erschliesst sich mir nicht. Es gibt mindestens die Bildungsberichte von 2006 (
Biblionetz:b2995), 2010 (
Biblionetz:b3882), 2014 (
Biblionetz:b5460) und jetzt 2018 (
Biblionetz:b6800). Das wären in meiner Zählung mindestens 4…
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