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Und wieder einmal eine finnische Studie...

06 December 2018 - Version 1

Wieder einmal macht eine Bildungsstudie die Runde durch die sozialen Medien. DAss es eine finnische ist, macht die Geschichte besonders attraktiv.

Finland’s digital-based curriculum impedes learning, researcher finds lautet der Titel einer Newsmeldung vom 19.11.2018 und die Zusammenfassung lautet "A Helsinki University researcher says Finland's current digital and 'phenomenon-based' learning methods used in schools may not be suitable for all students."

Bereits diese Zusammenfassung lässt aufhorchen: Eine Forscherin findet gleich zwei Gründe, warum die Schulleistungen finnischer Schülerinnen und Schüler sinken sollen:
  • Der Einsatz digitaler Medien
  • Der phänomenbasierte Unterricht (was von einigen als totale Abschaffung der Fächer missverstanden wird)

Erstaunlich, wie diese Studie in der Lage sein soll, gleich zwei Faktoren zu identifizieren.

Doch wenn man dieser Frage nachgeht, wird es noch etwas komplizierter. Gemäss diesem Artikel auf der Seite Helsingin Sanomat hat die finnische Wissenschaftlerin Aino Saarinen die Daten der PISA-Untersuchung von 2012 und 2015 ausgewertet, während der phänomenbasierte Unterricht erst nach 2015 eingeführt worden ist.

Auch der folgende Abschnitt geht chronologisch schlicht nicht auf:

In 2016 the education ministry announced plans to put an extra 50 million euros towards helping teachers learn to use electronic devices in their work.

But, according to Saarinen those efforts and investments do not appear to have paid off.

Einmal mehr zeigt sich, dass man vorsichtig sein muss mit der Aussage "Eine Studie hat gezeigt..."

P.S.: Mit diesen Hinweisen ist nichts über die Qualität der Studie von Aino Saarinen gesagt - es geht erst einmal nur um die irreführende Zitation der Studie.

P.S. II: Bisher ist es mir nicht gelungen, die zitierte Studie im Original oder schon nur ihre Existenz bestätigt zu finden.

P.S. III: Ich weiss unterdessen, warum ich die Studie nicht finde: Sie ist noch gar nicht veröffentlicht, sondern noch im Peer-Review-Prozess.

 
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Wenn eine Online-Zeitschrift ihre Artikel und sich selbst versteckt

24 April 2014 - Version 6

Ach ja, das ewig gleiche Thema: Website-Relaunch, neues URL-Schema, alte Links tot.

Ich habe mich ja schon fast daran gewöhnt, murmle nur leise vor mich hin: Publizierte Webadressen dürfen nicht sterben (Biblionetz:a00150) (und lebe das übrigens mit dem Biblionetz seit 1998 auch vor…)

Heute (2014) habe ich aber eine Steigerung des Begriffs Linksterben erlebt: Nicht nur, dass die alten URLs nicht mehr funktionieren. Nein, beim Aufruf einer alten URL wird weder eine Fehlerseite noch die Startseite der Domain angezeigt, sondern schlicht eine leere Seite

medienpaed01.jpg

Ein durchschnittlicher Internetuser hat bei diesem Anblick keine Ahnung, was los ist: Ist die Seite noch am Laden? Gibt es die Seite noch? Ist das Internet abgestürzt? Ist die URL falsch?

Eine suboptimaler Eindruck für Websites jedwelcher Art.

Doch es handelt sich um den Webauftritt einer reinen Online-Zeitschrift! Deren einzige Präsenz ist das Internet! Wird sie da nicht gefunden, so ist sie faktisch inexistent. Dass eine Online-Zeitschrift schon nur bestehende URLs ändert, ist ein grosser Fehler. Aber dann auch noch potenzielle Leser buchstäblich im Leeren hängen lassen? Kommt einem publizistischen Selbstmord gleich.

So, und um die Sache noch ein bisschen schrecklicher zu machen: Es handelt sich um eine Online-Zeitschrift mit dem Thema Medienpädagogik...

seufz Wenn selbst denen das grundlegende Verständnis davon fehlt, wie das Publizieren in digitalen Welten funktioniert...

Bitte, liebe medienpaed.com-Herausgeber, macht das rasch heile und findet doch auch eine Lösung für die bisherigen Artikel-URLs (das Konzept von automatischen Weiterleitungen ist schon erfunden worden…)

OK, ich geb's zu: Ich übertreibe. Aber nur ein klein wenig.

P.S.: Im Biblionetz sind derzeit folgende 24 Links nicht mehr gültig:

http://www.medienpaed.com/02-1/biffi1.pdf
http://www.medienpaed.com/02-2/breiter1.pdf
http://www.medienpaed.com/02-2/kerres_dewitt1.pdf
http://www.medienpaed.com/02-2/reinmann1.pdf
http://www.medienpaed.com/03-2/seufert1.pdf
http://www.medienpaed.com/05-1/reinmann2.pdf
http://www.medienpaed.com/05-2/moser05-2.pdf
http://www.medienpaed.com/05-2/petko05-2.pdf
http://www.medienpaed.com/05-2/schelhowe05-2.pdf
http://www.medienpaed.com/05-2/zimmermann_michel05-2.pdf
http://www.medienpaed.com/15/petko0811.pdf
http://www.medienpaed.com/19/bachmair1103.pdf
http://www.medienpaed.com/19/pimmer1103.pdf
http://www.medienpaed.com/19/seipold1104.pdf
http://www.medienpaed.com/19/wolf1105.pdf
http://www.medienpaed.com/2009/bachmair0903.pdf
http://www.medienpaed.com/2009/kerres0908.pdf
http://www.medienpaed.com/2011/kyas1105.pdf
http://www.medienpaed.com/2012/stoecklin1206.pdf
http://www.medienpaed.com/21/grell_rau1111.pdf
http://www.medienpaed.com/21/kamin1110.pdf
http://www.medienpaed.com/21/mayrberger1201.pdf
http://www.medienpaed.com/21/moser1111.pdf
http://www.medienpaed.com/21/schaumburg1108.pdf


Lieber Beat da war irgendwie noch der Wurm drin. Falsche Eingaben sollten nämlich automatisch eine Suche auslösen. Inzwischen scheint das wieder zu funktionieren. Eine Mail an die Redaktion oder unser Webcenter hätte uns da mehr geholfen als die öffentliche Rüge …

Ich finde welchselnde Links ebenfalls mühsam und nehme das gelegentlich auch persönlich. Aber selbst Personen- und Ländernamen, AHV- und Telefonnummern, Mail-Adressen oder die deutsche Rechtschreibung ändern sich im Lauf des Lebens. Das Schweizer Fernsehen heisst mal DRS, mal SF oder SRF. Eben noch war es über sf.tv zu erreichen, jetzt heisst die URL srf.ch. In mühsamer Kleinarbeit erstellte Linklisten mit Hinweisen auf Schulfernsehsendungen kann ich also vergessen, weil die «mySchool»-Beiträge schon wieder umgezogen sind.

Laut neuer Systematik auf www.medienpaed.com sollten jetzt alle Artikel über einen Anker zu finden sein, der auf nameJJMM lautet. Ich finde es immer etwas unpassend, wenn publizierte Links auf ein PDF zeigen und man sich dann nicht im Kontext des jeweiligen Heftes (oder was auch immer) wiederfindet. Deshalb sollen direkte Links auf die PDF-Dateien der Artikel künftig vermieden werden. Zum einen wären die URLs aufgrund der neuen Ordnerstruktur (auf die ich leider keinen Einfluss habe) länger und damit komplizierter, zum anderen wollen wir Links, die direkt zum betreffenden Artikel im jeweiligen Heft führen (mit Angaben zu Autor, Titel, Datum, Abstract sowie Dokumentdownload). Man sieht also gleich, in welchem Themenkontext oder Jahrgangsheft der Beitrag erschienen ist und was dort sonst noch zu finden ist.

Die rund 200 Artikel sind im Archiv alle alphabetisch nach Autoren aufgeführt und gemäss Chicago Manual of Style bibliografiert, damit man auch exemplarisch sieht, wie sie zitert werden können.

Die falschen Linkangaben in den Kopf- oder Fusszeilen der früheren Artikel-PDFs sind an vielen Stellen schon behoben und sollen nach und nach überall angepasst werden. Wir bleiben dran und bitten für allfällige Unannehmlichkeiten um Entschuldigung. Da hat es also auch Vorteile, dass im Netz nicht alles für die Ewigkeit ist: Man kann korrigieren, anpassen und es das nächste Mal besser machen.

Und wenn alles nicht klappt, hoffen wir, dass unsere User den «Medienkompass» gelesen haben (z.B. auf Seite 59 im «Medienkompass 2») oder sonst schon so internetkompetent sind, dass sie die fehlerhafte URL von hinten schrittweise abschneiden, bis eine Seite erscheint, auf der man suchen oder im Archiv stöbern kann.

Mit herzlichem Gruss, Daniel

-- DanielAmmann - 20 May 2014


Lieber Daniel,

ich gebe zu: Eine direkte Mail an die Redaktion wäre netter gewesen. Aber das systematische Missachten der publizierte URLs dürfen nicht sterben-Regel ist ein rotes Tuch für mich und da neige ich zu Überreaktionen. Sorry.

Ja, Institutions- und Personennamen etc. ändern. Aber das von dir gebrachte Schweizer Fernsehen ändert vielleicht den Namen oder den Webauftritt, aber möglichst selten ihre Ausstrahlfrequenz, weil das der zentrale Kommunikationskanal des Schweizer Fernsehens ist. Und für eine wissenschaftliche Online-Zeitschrift ist es ihr Online-Auftritt und damit ihre URLs. Wenn das neue Contentmanagement-System es notwendig macht, dass das URL-Schema ändert, dann gibt es für bereits publizierte Artikel immer noch die Möglichkeit der automatischen Weiterleitung. Klar, das ist dann Handarbeit, pro Artikel eine Weiterleitung einzurichten (ausser alles funktioniert nach dem gleichen Schema). Aber beim primären Publikatonskanal sollte man diesen Aufwand treiben. Man will ja gefunden werden. (Ich habe diesen Aufwand kürzlich für die wichtigesten alten Adressen der PH Schwyz getrieben, damit die Seiten weiterhin abrufbar sind, obwohl wir nicht mehr die PHZ Schwyz (schwyz.phz.ch), sondern die PHSZ (www.phsz.ch) sind und die Ordnerstruktur sich geändert hat.)

Mit Gruss
Beat

-- BeatDoebeli - 20 May 2014

Lieber Beat

laut Webcenter wurde die integrierte Suche bereits angepasst und optimiert. Die veralteten Links sollten also nicht mehr ins Leere laufen. Und ja: Der (webredaktionelle) Kampf für link- und lebenserhaltende Massnahmen geht weiter. Auch bei mir.

Beste Grüsse und Danke für dein Engagement, Daniel

-- DanielAmmann - 22 May 2014

Lieber Beat, liebe Alle Ich möchte darauf hinweisen, dass alle oben genannten URLs, bzw. ALLE alten URLs seit dem Jahr 2016 auf https://www.medienpaed.com wieder funktionieren und zu den entsprechenden Beiträgen führen.

Beste Grüsse Klaus

-- KlausR - 17 Oct 2018

 
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Handyverbot in Frankreichs Schulen

05 August 2018 - Version 1

Am 30. Juli 2018 hat die Nationalversammlung des französischen Parlaments das Handyverbot in französischen Schulen verschärft, zahlreiche Medien haben darüber berichtet (z.B. NZZ, heise.de, Spiegel online).

Ich habe derzeit wenig Lust, die Diskussion zum Thema Handyverbot in der Schule (Biblionetz:w02202) zu wiederholen - mit dem iPhone-Projekt an der Projektschule Goldau von 2009-2011 und den Nachfolgeprojekten Digitaler Alltag (2012-2013) und Brings mIT! (seit 2013) haben wir gezeigt, dass es auch andere Wege gibt, mit dieser Herausforderung umzugehen.

Darum nur zwei Bemerkungen zu dieser Gesetzesänderungen:

  1. An diesem Gesetz zeigt sich exemplarisch die zentralistische Politik Frankreichs. Während wir in Deutschland und der Schweiz oft über den Föderalismus (Biblionetz:w02162) in der Bildung schimpfen, wird hier der Entscheid zentral für alle gefällt. In Deutschland und der Schweiz wäre man vermutlich eher der Meinung, eine solche Entscheidung solle von den lokalen Gegebenheiten abhängig gemacht werden.
  2. IAuch die GesetzesänderungPDF-Dokument (Biblionetz:t20918) sieht eine pädagogische Nutzung von internetfähigen Geräten in der Schule durchaus vor, wenn es pädagogischen Zwecken dient oder die Hausordnung es erlaubt (womit auch die zentralistische Regelung übergangen werden kann):

L’utilisation d’un téléphone mobile ou de tout autre équipement terminal de communications électroniques par un élève est interdite dans les écoles maternelles, les écoles élémentaires et les collèges et pendant toute activité liée à l’enseignement qui se déroule à l’extérieur de leur enceinte, à l’exception des circonstances, notamment les usages pédagogiques, et des lieux dans lesquels le règlement intérieur l’autorise expressément.

 
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Bildungsbericht 2018: Über Digitalisierung schreiben, sie aber nicht leben

25 June 2018 - Version 2

Letzte Woche ist der Schweizer Bildungsbericht 2018 erschienen. Gemäss Bundesrat Johann Schneider-Ammann liegt der Akzent des Berichts auf der #Digitalisierung:

bildungsbericht2018.jpg

Aber trotz dieses Akzents ist auch der Schweizer Bildungsbericht 2018 (Biblionetz:b06800) nicht in vernünftiger Form digital erhältlich. Der Bericht lässt sich entweder für CHF 60.- in Buchform erwerben (340 Seiten), oder dann für CHF 39.- als "E-Paper in passwortgeschützter Mediathek: umfasst eine deutsche, französische, italienische und englische Sprachversion; Preis pro Lizenz für je einen Benutzer (Bericht online einsehbar, Einzel- und Doppelseite ausdruckbar)"

bildungsbericht2018_2.jpg

Mir scheint, dass hier die Digitalisierung noch nicht wirklich verstanden wird. Zeitgemäss wäre doch ein als Open Access kostenlos in verschiedenen Formaten (naja, mindestens PDF mit Volltextsuche) downloadbarer Bericht. Schliesslich möchte man doch, dass die Ergebnisse möglichst breit rezipiert und weiterverarbeitet werden, oder etwa nicht?

Der SNF macht es eigentlich vor:

"Mit öffentlichen Geldern finanzierte Forschungsresultate sind ein öffentliches Gut" , sagt Matthias Egger, der Präsident des Nationalen Forschungsrats. Der freie Zugang oder Open Access (OA) wird in der Wissenschaft zum Standard. Bisher erfüllen weniger als 50% der aus SNF-Förderung hervorgehenden Publikationen diese Bedingung. Ab 2020 sollen nun 100% der Publikationen kostenlos und digital verfügbar sein.
(Quelle)

P.S.: Ich habe mich darüber bereits 2010 (wo kurzzeitig gar ein PDF frei verfügbar war) und 2014 geärgert.

P.S.2: Warum in der Medienmitteilung von der dritten Auflage die Rede ist, erschliesst sich mir nicht. Es gibt mindestens die Bildungsberichte von 2006 (Biblionetz:b2995), 2010 (Biblionetz:b3882), 2014 (Biblionetz:b5460) und jetzt 2018 (Biblionetz:b6800). Das wären in meiner Zählung mindestens 4…

 
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Ich möchte die Folien meiner Vorträge gerne auf der eigenen Website publizieren

25 June 2018 - Version 1

vortraege.jpg
Nach Referaten werde ich von Veranstalterinnen und Veranstaltern öfters gefragt, ob sie meine Folien veröffentlichen dürften. Ich mache das aber lieber selbst (unter https://beat.doebe.li/talks) und bitte meist darum, auf meine (bei Vortragsende bereits erfolgte) Publikation zu verlinken. Die Gründe dafür lassen sich in zwei Gruppen einteilen:

Mediendidaktische Gründe: (didaktischer Mehrwert)
  • Jede Folie hat eine eigene, stabile URL, so dass darauf verlinkt werden kann
    (Im Gegensatz dazu kann man bei slideshare z.B. nicht einzelne Folien verlinken).
  • Jede Folie ist als Bild download- und damit in andere Dokumente integrierbar.
  • Bei vielen Folien habe ich auch eine Kurzfassung des gesprochenen Textes hinzugefügt.
  • Viele Folien sind auch gleich ergänzt mit anklickbaren Verweisen auf andere Websites (zitierte Quellen oder Beispiele, weitere Erklärungen)
  • Ich achte wirklich darauf, dass die URLs sich nicht ändern
    (oder aber automatische Umleitungen eingerichtet sind).
  • Meine Website ist langlebiger als die meisten Veranstaltungswebsites.

Gesellschaftspolitische Gründe:
  • Ich behalte die Hoheit darüber, in welchem Kontext meine Vorträge publiziert sind
    (kein "Andere Besucher haben sich auch diese Vorträge angeschaut" o.ä.)
  • Meine Website ist werbefrei
  • Ich bin nicht kostenloser Contentlieferant eines kommerziellen Unternehmens

P.S.: Für VeranstalterInnen, die mich eingeladen haben, gibt es die Seite OrganisatorischesZuMeinenVortraegen

 
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