Visualisierung

Spass mit Graphen

19 July 2024 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung

Diesen Sommer nehme ich mir wieder mal etwas Zeit, um an der Funktionalität des Biblionetzes herumzubasteln (etwas, wozu ich im normalen Arbeitsalltag bereits seit längerem nicht mehr komme).

Fokus der Sommeraktion sind die Graphen im Biblionetz, d.h. die Grafiken, die versuchen Zusammenhänge von Begriffen oder Publikationen oder Personen zu visualisieren. Seit vielen Jahren benutze ich dazu die Bibliothek GraphViz (Biblionetz:w01582). Früher habe ich damit serverseitig PNG-Bilder generieren lassen, seit einigen Jahren sind es SVG-Grafiken. Diese Grafiken werden einerseits eingebettet in einzelne Biblionetzseiten angezeigt, andererseits gibt es die Möglichkeit, die Grafik auch bildschirmfüllend anzuzeigen.

So weit, so gut. Die Interaktionsmöglichkeiten mit SVG-Grafiken sind im Biblionetz aber etwas beschränkt. So lassen sie sich zoomen und auf einzelne verlinkte Objekte klicken, mehr ist da aber nicht. Für mehr Interaktivität bei Graphen habe ich bereits vor einigen Jahren die Bibliothek vis.js ins Biblionetz integriert und z.B. bei Begriffsnetzwerken verwendet. Bisherige Vorteile gegenüber SVG-Grafiken: Einzelne Knoten liessen sich verschieben und die Graphen waberten lustig auf der Seite umher (mehr visuelles Gimmick als aktueller Nutzen),.

Zitationsgraphen

In den vergangenen Tagen habe ich nun die Nutzung von vis.js im Biblionetz massiv ausgebaut. So sind nun auch Zitationsgraphen neu auch mit vis.js implementiert. In einem einfachen Fall (Biblionetz:b07160) sieht das so aus (über die Darstellungsdetails lässt sich streiten):

graphspass01.png
Zitationsgraph als SVG
graphspass02.png
Zitationsgraph als vis.js-Objekt
(Hier nur Screenshot)

Erkenntnisse aus dem Notfallfernunterricht

11 June 2020 | Beat Döbeli Honegger | Visualisierung

Gegen Ende der vom Bundesrat verordneten Schulschliessungen für die Volksschulstufe empfand ich im Mai 2020 den Wunsch, gewisse in den acht Wochen der Schulschliessungen gemachte und mit meinen Berufskolleginnen und -kollegen diskutierte Wahrnehmungen möglichst prägnant zu formulieren. Ich habe dafür die Form von Infografiken verwendet. Einerseits, weil eine gut gemachte Grafik mehr als tausend Worte sagt und andererseits, weil sich solche prägnanten Grafiken gut zur Verbreitung auf sozialen Medien eignen.

Co-Autor/innen-Landkarten

04 January 2013 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung
Einmal im Jahr, nämlich zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich mir bis heute die Tradition erhalten, das Biblionetz (Biblionetz:w00778) programmierend zu erweitern. Dieses Jahr konnte ich endlich eine bereits seit langem ersehnte Visualisierung einbauen: Maschinell generierte Karten von miteinander verbundenen Objekten.

In der von mir sehr geschätzten (und im Biblionetz auch intensiv genutzten) Graphenvisualisierungsbibliothek GraphViz (Biblionetz:w01582) gibt es seit längerem das Werkzeug gvmap , um über ungerichtete Graphen eine Art Landkarte mit Clustern zu legen. Leider gab es davon bis im November 2012 keine Windowsversion, so dass mir ein einfacher Einbau ins Biblionetz verwehrt blieb. Doch glücklicherweise hat sich das nun geändert und so hat es nur zwei Nachtschichten in den Bergen gebraucht, bis die ersten CoAutorInnen-Landkarten im Biblionetz zu finden sind:

gvmap-01.jpg
Ausschnitt aus der Landkarte zum Begriff Medienkompetenz (Biblionetz:w00542)

Da die Bilder recht gross sind, lasse ich sie nur im SVG-Format erstellen, ein einigermassen moderner Browser wird also vorausgesetzt (und ein grosser Bildschirm ist von Vorteil). Ein Link, um die Karte browserfüllend anzeigen zu lassen, kommt noch...)

Zur Erstellung solcher Karten für häufig verwendete Begriffe (mehr als 200 Verweise darauf) nehme ich alle Personen, die den Begriff gemäss Biblionetz mindestens zwei Mal verwendet haben und lasse dann alle Co-Autorschaften dieser Personen derzeit noch ungewichtet in den Graph einfliessen. Diese Daten füttere ich dann unterschiedlichen Werkzeugen und heraus kommen "Landkarten" wie die oben abgebildete.

Bereits jetzt scheinen mir die "Landkarten" recht interessant zu sein, zeigen sie doch durchaus Gruppen von ähnlich denkenden und arbeitenden Personen und ihre Verbindungen zu anderen Gruppen und Personen auf.

Eigentlich ist dies ja erst ein Anfang der information visualisation (Biblionetz:w01834) von Social Network Analysis (Biblionetz:w02183), denn weder habe ich die Coautorschaften gewichtet noch habe ich die in der Biblionetzdatenbank ebenfalls vorhandenen Zitationsdaten (Biblionetz:w01556) verwendet. Ich sollt auch wieder mal das Buch Mapping Scientific Frontiers (Biblionetz:b01337) von Chaomei Chen lesen, doch leider sind die Neujahrstage bereits wieder fast vorbei...

Für die Medienbildungs-, E-Learning- und Informatikdidaktik-Communities dürften folgende CoautorInnen-Landkarten interessant sein:

Ausser bei Begriffen habe ich diese Landkartenfunktion probeweise auch bei Konferenzreihen mit mindestens drei erfassten Durchführungen eingebaut. Ich versuche herauszufinden, ob man damit die Community einer Konferenz erfassen kann: Ob das gelingt, kann man hier nachschauen:

Dummerweise gibt es meines Wissens erst bei Informatikkonferenzen maschinenlesbare Proceeding-Metadaten (bei DBLP) , bei anderen Konferenzen muss ich alle Beitragsdaten von Hand erfassen...

P.S.: Ist das lange her, seit ich mich mit Co-Zitationsanalyse etc. beschäftigt habe (meint mindestens das Biblionetz):

gvmap-02.jpg

P.S.II: Wen die Theorie dazu interessiert, dem sei der Artikel GMap: Drawing Graphs as Maps PDF-Dokument (Biblionetz:t14553) zur Lektüre empfohlen.
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Leserinnen und Lesern dieses Blogs dürfte bekannt sein, dass ich zuweilen recht radikal vorgehe, um physische Bücher zu digitalisieren (zur Erinnerung: Digitalisieren auf die harte Tour).

digitalisieren-hart-02.jpg

Gleichzeitig kann ich mich aber auch nicht wirklich von meinen Büchergestellen trennen. Es geht mir dabei weniger um die drängende Frage, vor welchem Hintergrund sich Wissenschafter in Zukunft ablichten lassen um als belesen zu gelten, wenn da nur noch eine Festplatte voll mit PDFs rumsteht, als vielmehr um das Büchergestell als Inspirationsquelle. Bei der Planung einer Lehrveranstaltung, der Vorbereitung eines Referats oder Verfassen eines Papers lässt sich das Sinnieren vor dem physischen Büchergestell bei mir einfach nicht durch ein Browsen durch virtuelle Büchersammlungen ersetzen - Biblionetz und allen schönen Visualisierungen zum Trotz. Ich kann mich nicht vollständig von der physischen Buchkultur (Biblionetz:w02212) trennen (hier unterscheide ich mich vermutlich als digital inhabitant von einem echten digital native … ).

Erst kürzlich habe ich darum angefangen, die abgeschnittenen Buchrücken nicht mehr wegzuwerfen, sondern an die Wand zu kleben. Es entsteht ein wunderbares, platzsparendes ins virtuelle reichende Büchergestell:

teilvirtuelles_buechergestell.jpg
Über das nicht vollständige Verschwinden der physischen Buchkultur...

P.S. Dazu passend die heute veröffentlichte Literaturliste von Peter Haber zu seinem Seminar "Die zwei Körper des Buches. Zur Persistenz eines kulturellen Symbols" an der Universität Basel, unter anderem mit dem Buch Von den Mythen der Buchkultur zu den Visionen der Informationsgesellschaft (Biblionetz:b02961) von Michael Giesecke.


Dein Buchrückengestell gefällt mir. Bin gerade auf einen interessanten Artikel gestossen: http://www.schweizmagazin.ch/news/ausland/5915-Platzproblem-Tokios-Brger-lassen-Bcher-scannen.html Für 1.20 pro Buch würde ich einen solchen Service auch gerne nutzen. Wann kommt das wohl bei uns?

-- Main.CasparNoetzli - 13 Apr 2011 Oh cool. Und ja: Mein zeitlicher Aufwand ist auch grösser als 1.20 pro Buch.

-- Main.BeatDoebeli - 13 Apr 2011

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data is the new (s)oil

31 December 2010 | Beat Döbeli Honegger | Video, Visualisierung
David McCandless on the beauty of data visualization (Biblionetz:w00583):

David McCandless is the author of Information is Beautiful (Biblionetz:b04288)

via Marc

Mein Vorsatz (auch) fürs nächste Jahr: Einfach erklären.