Stellung der Abschlussarbeit im Studiengang
Stellung der Abschlussarbeit im Studiengang
In vielen Studiengängen der Fachhochschulen wie auch in den neuen
Bachelor-Studiengängen der Universitäten ist nicht mehr klar, was der Status
der Abschlussarbeiten ist und wie sie mit den Studienzielen verbunden
sind. Wenn ein Studium nicht darauf ausgerichtet ist, wissenschaftliche
Qualifikationen (selbständiges Arbeiten, Forschungskompetenzen, kritisches
Denken) zu vermitteln, dann ist eine wissenschaftliche Abschlussarbeit
auch nicht sonderlich sinnvoll. Baut man hingegen das Studium auf
dem Gedanken auf, dass kritisches Denken und die Befähigung zum wissenschaftlichen
Arbeiten wesentliche Ziele des Studiums sind, dann ist die
Abschlussarbeit eine angemessene Prüfungsform.
Eine Optimierung der Examensarbeit beginnt also mit der Klärung der
Natur des Studiums. Dient ein Studium primär der beruflichen Ausbildung,
dann sollte eine Abschlussarbeit Sprach- und Textkompetenzen abrufen,
die mit der praxisnahen Ausbildung verbunden sind, zum Beispiel
Berichte, Angebote, Anträge, Protokolle, Reflexionen, Sach- und Fachtexte,
aber keine wissenschaftlichen Texte. Wird tatsächlich eine wissenschaftliche
Arbeit verlangt, sollten entsprechende Kompetenzen bereits im Studium
vermittelt werden.
Otto Kruse im Kapitel
Prozessorientierte Schreibdidaktik an der Hochschule (
Biblionetz:t02693) im Buch
Prozessorientierte Schreibdidaktik (
Biblionetz:b02830)
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