Web 2.0: Seite ade!
Ein Gedanke, der mir seit einigen Wochen im Kopf herumschwirrt und von dem ich überzeugt bin, dass ich nicht der erste bin, der sich das so überlegt:
Jede neue Technologie wird anfänglich zur Imitation von Bisherigem verwendet.
Das stammt definitiv nicht von mir
, siehe
Biblionetz:a00463.
Diese Aussage gilt auch beim Web: Das Web baut auf Seiten auf, einem Konzept, das mindestens seit Gutenberg Verbreitung gefunden hat. Webseiten sind zwar flexibler als Papierseiten
(auch wenn dies Grafiker anfänglich nicht begreifen wollten…) und können zudem flexibler als Buchseiten angeordnet und verbunden werden. Aber es bleiben Seiten.
Mit Web 2.0 - oder um präziser zu sein, mit AJAX (
Biblionetz:w01869) - fängt die Webseite nun an, sich aufzulösen. Neue Informationen werden nicht mehr zwingend durch einen
page reload angezeigt, sondern es werden nur noch gewisse Teile des Bildschirms aktualisiert. Dafür sind neuere Dienste von Google wie
Google Docs & Spreadsheets oder
Google Maps gute Beispiele:
Google Maps Ansicht (bisher noch ohne den Neubau der PHZ Schwyz)
Mir ist es heute wieder aufgefallen, als ich die neue Version des Webdienstes
SnapShot im Biblionetz in Aktion sah:
Statt wie bisher einfach eine kleine Voransicht der Webseite anzuzeigen, die sich hinter einem Hyperlink verbirgt, bietet
SnapShot nun bei gewissen URLs (wie z.B. Amazon, Wikipedia, IMDB) eine aufbereitete Zusammenfassung der verlinkten Seite an. Das Wesentliche der verlinkten Seite ist so unter Umständen bereits erfassbar, ohne die Seite selbst besucht zu haben.
Die Webseite fängt an, sich aufzulösen.
Ich höre schon, wie nun neben den Grafikern auch das Marketing zu schreien beginnt: PageViews (Biblionetz:w00557) werden als Mass der Wahrnehmung noch unbrauchbarer als sie es heute schon sind...
- Zur Referenz Biblionetz:a00463 oben: "In the first stage, we use a new discovery to do something we already do, but better. We think of an overhead projector in place of a blackboard, a time-sharing system in place of a teacher in a tutorial or Socratic mode, a video tape i n place of a lecturer, a telephone in place of direct voice, and a computer in place of a skilled classroom administrator.
All important discoveries go through two stages beyond this first one. The second stage is when we employ the discovery to do something new in a new way; the third is when we modify our life pattern to take the discovery into account. I will not pretend to be able t o foresee the third stage, but I think I can predict a piece of the second." (Eugene G. Fubini. Computers, communications, and the public interest. edited by M. Greenberger. The Johns Hopkins Press, Beltimore, 1971, PP. 131-132). Wird übrigens in Biblionetz:t02487 zitiert -- VincentTscherter - 19 Apr 2007
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