Medienbericht

Mit neuen Medien lernen lehren

06 February 2009 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Medienbildung, PH Solothurn, Tablet-PC
Diese Woche bin ich auf ein Interview im Solothurner Tagblatt aufmerksam gemacht worden, das mich sehr gefreut hat:

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Mein früherer Arbeitskollege Stanley Schwab (Biblionetz:p03957) wird zur Umsetzung des stufenübergreifenden ICT-Konzepts für die Schulen des Kantons Solothurn (Biblionetz:b03200) befragt (der Artikel (Biblionetz:t09243), erschienen am 02.02.09 ist leider (bisher) nicht online verfügbar).

Stanley versucht die Notwendigkeit des Zeitgefässes Medienbildung zu begründen, das im Kanton Solothurn - für die Schweiz bisher einmalig! - ab Schuljahr 2010/2011 obligatorisch sein wird. Er argumentiert mit Konzeptwissen statt Produktwissen, Chancengleichheit und der Tatsache, dass Schüerinnen und Schüler ausserhalb der Schule zu einem grossen Teil ein eigenes Handy und/oder einen eigenen Computer besitzen. Gefällt mir big grin

Der Artikel zeigt aber auch, dass entsprechende Öffentlichkeitsarbeit noch eine Weile notwendig bleiben wird. So lautet der Untertitel des Artikels Stanley Schwab zur Einführung der Informatik an Schulen, obwohl Stanley im Interview betont, dass Medienbildung (Biblionetz:w01779) wenig mit Informatik (Biblionetz:w00458) zu tun hat.

Auch ein anderes Vorurteil hält sich in der Öffentlichkeit - trotz Schweizer Informatikjahr - hartnäckig:

Interviewer: Ein Infoanlass des Gemeindeverbandes hat kürzlich wieder einmal gezeigt, dass sich Informatiker leider kaum allgemein verständlich ausdrücken können.

seufz. Zum Schmunzeln hat mich hingegen die Bildunterschrift gebracht:

Imedias testet heute schon verschiedenste neue Geräte und Programme: Stanley Schwab.

Und Stanley zeigt seinen bald fünfjährigen Tablet PC TC1100! Warum sollte ich ein anderes Gerät wollen smile

Ernsthafteres Fazit: Es freut mich zu sehen, dass sich die Aufbauarbeit in Solothurn gelohnt hat und die Solothurner mit Volldampf weitermachen!

Hippie Kacke

14 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht
Weil ich definitiv nicht in bin, habe ich erst durch einen (nur offline verfügbaren?) Artikel des Tages Anzeigers von Ian Constable erfahren.
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Constable nimmt mit seinem Lied Hippiekacke, das entweder hier mp3-Dokument oder auf seinem MySpace-Profil zu finden ist, die coolen selbst ernannten Inpeople Zürichs aufs Korn.

"Mit dem Rennvelo ins Atelier fahren" oder "Im Chreis 6 ein Kind aufziehen und dann in die Bäcki gehen": Alles Hippiekacke!

Nicht allen gefällts, einige finden das Lied und den Hype darum herum eher Hippiek...

Egal, mir gefällts. Darum gleich noch ein Geschichte, die mich dem Verdacht aussetzt, auch zu den inpeople gehören zu wollen:

Der Comic Zürich by Mike gefällt mir seit Jahren, praktisch alle seine Bücher stehen bei mir im Gestell und ich finde es jedes Jahr schrecklich, dass Mike Sommerferien macht!

Neben dem vordergründigen Witz ist es immer besonders spannend, die kleinen Details in seinen Bildern zu entdecken und als Bewohner Zürichs (Hippiekacke!) herauszufinden, welche Ecke Zürichs Mike diesmal als Inspirationsquelle genommen hat. Ich habe schon lange den Verdacht gehegt, dass unter anderem auch unsere Quartierbäckerei dazu gehört. Diese Woche ist dies nun Gewissheit geworden:

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Bereits beim ersten Hinschauen wusste ich, dass das bei uns im Quartier ist. Die Nachfrage in der Bäckerei heute Mittag hats bestätigt.

hippiekacke03.jpg

Wenn das nicht Hippiek... ist... super klasse smile

-- Main.MandySchiefner - 14 Oct 2008

Eindrücke aus dem iLearnIT.ch Workshop

29 August 2008 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, PHSZ
Ich war schon zu müde, als ich die 20 Sekunden in die Kamera sagen musste. Nun ich bin ich noch müder. Darum heute kein Fazit mehr zum Tag der Informatik. Stattdessen das Kurzvideo von http://livingzurich.tv zum Workshop von http://iLearnIT.ch, wo wir computer science unplugged praktiziert haben:

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Statistik verstehen

10 June 2008 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Wissenschaft
Gerade zu heilig ist der Umgang mit der aktuellen Gamer-Statistik, wenn man sie mit folgenden Fehlinterpretationen vergleicht:

Der Paartherapeut Ragnar Beer macht eine Befragung zum Thema Seitensprung (am 10.6.2008 nicht auf der Liste der publizierten Studien zu finden) und wird danach von der Süddeutschen interviewt:

sueddeutsche.de: Eine Tageszeitung titelte kürzlich: "Jede zweite Ehefrau geht fremd" …

Beer: Woher wissen die das?

sueddeutsche.de: Die berufen sich auf Ihre Theratalk-Studie.

Beer: Dann haben die wohl etwas falsch verstanden.

sueddeutsche.de: Moment, in dem Artikel steht, dass 55 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer schon einmal eine Affäre hatten.

Beer: An unserer Studie nahmen aussschließlich Untreue teil. Davon sind 55 Prozent Frauen, 45 Prozent Männer. Mit dem Anteil der Untreuen in der Gesamtbevölkerung hat das nichts zu tun.

Tja, diese Erkenntnis hat einigen Medien gefehlt, wie Stefan Niggemeiner BILD- und beispielhaft illustriert:

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Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht gelesen hast. ,

Video Gamers in Europe 2008

10 June 2008 | Beat Döbeli Honegger | Medienbericht, Wissenschaft
Die Interactive Software Federation of Europe (ISFE) hat durch das Marktforschungsinstitut Nielsen die Studie Video Gamers in Europe 2008 PDF-Dokument (Biblionetz:b03405) in 15 europäischen Ländern, unter anderem der Schweiz durchführen lassen.

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Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 4. Juni in Zürich präsentiert und tauchen nun in der Presse und in Weblogs auf.

Mit diesem Beitrag möchte ich mich nicht zur medienpädagogischen und emotionalen Diskussion Pro- und Contra- Computerspiele zu Wort melden, sondern nur auf den Umgang mit statistischen Daten hinweisen.

In der Präsentation vom 4. Juni wird unter anderem auf die Studie der Nielsen Interactive Entertainment (2008) mit je 1000 Befragten in UK, Finnland und Spanien im Alter zwischen 16 und 49 Bezug genommen.

b03405.jpg

Bereits an der Pressekonferenz beginnen die ersten Ungenauigkeiten. So hat die Studie die 16-49-Jährigen befragt, die Folie spricht von der gesamten Bevölkerung:

videogamers2.jpg

Bemerkenswert ist aber die Feststellung, dass das Durchschnittsalter der Gamer bei 30 Jahren liegt:

videogamers3.jpg

Hmm, dass eine Gruppe von 16 bis 49 Jährigen ein Durchschnittsalter von ca. 30 hat, ist ja nicht wirklich erstaunlich, wenn diese Gruppe statistisch einigermassen normalverteilt ist, denn der Mittelwert von 16 und 49 ist 32.5.

Somit ist das Durchschnittsalter von 16 bis 49 Jährigen Gamern ca. 30 Jahre, nicht das Durchschnittsalter aller Gamer.

Tja, und was titelt die Sonntagszeitung vom 8. Juni 2008:

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Gamer sind im Schnitt schon 30 Jahre alt

Erstmals beleuchtet eine Studie die Konsumenten von Video- und Computerspielen in der Schweiz

von Simone Luchetta

Jeder dritte Schweizer zwischen 16 und 49 Jahren bezeichnet sich als Video- und Computerspieler. Das Durchschnittsalter der spielenden Bevölkerung liegt bei gestandenen 30 Jahren. Das ergab eine Studie im Auftrag der Vereinigung Interactive Software Federation of Europe (ISFE), die erstmals auch Daten in der Schweiz erhoben hat.

Auch aus der Tatsache, dass 7% der Schweizer Befragten angaben, noch in der Schule zu sein, darf nicht geschlossen werden, nur 7% der Game Spielenden in der Schweiz seien Schülerinnen und Schüler. Denn die Unter-16-Jährigen wurden ja gar nicht befragt...

Hauptsache Statistik.


Die Studie ist vor allem deshalb mit Vorsicht zu geniessen, da völlig unklar ist, wie die Stichprobe zustande kam. Bei offenen Online-Umfragen, wie es hier scheinbar der Fall war, besteht das Problem der Selbstselektion. Möglicherweise sind nämlich nicht die "Gamer im Schnitt 30 Jahre alt" sondern die Personen, die freiwillig an Online-Umfragen teilnehmen. Statistische Gewichtungen helfen da wenig. Fazit: Mehr Systematik und vor allem Transparenz bei der Stichprobenziehung sind die Grundlage für glaubwürdige Studien.

-- Main.DominikPetko - 09 Jun 2008

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