Informatik

Tag der Informatik: 29.08.2008

12 August 2008 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, OLPC, Veranstaltung
Im Rahmen des Schweizer Jahres der Informatik (informatica08) findet am Freitag, den 29.8.2008 der Tag der Informatik statt:

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Die offizielle Message lautet:

Am 29. August 2008 findet im Technopark und auf dem Turbinenplatz in Zürich der Tag der Informatik statt. Gegen 50 Bildungsinstitutionen, Firmen und Organisationen zeigen einen lebendigen Querschnitt durch die faszinierende Welt der Informatik. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an interessierte Jugendliche. Schulklassen werden stufengerechte Besuchsprogramme und Workshops angeboten. Auf Anfrage sind die Veranstalter auch bereit, sich an den Reisekosten zu beteiligen.

Der letzte Satz bezieht sich nur auf Schlussklassen, dürfte für diese aber interessant sein! Auf der Website von informatica08 ist eine erste Angebotsliste zu finden.

Ich bin bei mehreren Aktivitäten beteiligt: Das Institut für Medien und Schule (IMS) der PHZ Schwyz wird http://iLearnIT.ch präsentieren und einen spannenden Workshop für Schulklassen anbieten und OLPC Switzerland wird (hoffentlich viele) OLPCs zum Ausprobieren vor Ort haben. Entsprechend bleibt mir bis zum 29.8.08 noch viel zu tun smile

Update: Für Schulen ist unterdessen ein entsprechender Flyer PDF-Dokument verfügbar.

Update II (13.8.2008): Unterdessen ist das vollständige Programm als PDF PDF-Dokument verfügbar.

Eindrücke vom iLearnIT.ch Launch

28 May 2008 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, Veranstaltung
Diesen Dienstag hat der offizielle Start von http://iLearnIT.ch (und vom Programmierwettbewerb Scratch Trail stattgefunden. Der (etwas ungastliche) Raum war gut gefüllt mit interessiertem Publikum allen Alters von Kindern bis zu emeritierten Pionieren der Schweizer Informatik.

In meiner Präsentation habe ich die Brücke zwischen Theorie und Praxis thematisiert, den iLearnIT.ch zu schlagen versucht: Einerseits wissenschaftlich fundierte Konzepte vermitteln, andererseits Kinder und Jugendliche begeistern können. Die etwas unscharfen Bilder von Jacqueline Peter illustrieren sehr schön sowohl die unterschiedlichen Zielgruppen als auch die Tatsache, dass man diese entsprechend ansprechen muss:

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Neben der offensichtlichen Zielgruppe "Kinder und Jugendliche" versucht iLearnIT.ch auch Lehrpersonen und Bildungsfachleute sowie Politiker anzusprechen. Hier gilt es zu vermitteln, dass es sich bei Informatik um ein Gebiet handelt, das trotz seines jungen Alters durchaus langlebige und für die Allgemeinbildung relevante Konzepte zu bieten hat. Mit der Erarbeitung von stufenspezifischen Lektionen zum gleichen Thema wird exemplarisch gezeigt, dass das Prinzip des Spiralcurriculums auch in der Informatik anwendbar ist.

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In den anschliessenden Diskussionen ging es primär um die Frage, wie man mit den beiden präsentierten Projekten iLearnIT.ch und Scratch Trail nun Kinder und Lehrpersonen erreiche. Gute Angebote bringen nichts, wenn sie nicht genutzt werden. Ich bin gespannt, wie sich die Nutzung von iLearnIT.ch entwickeln wird. Da wir nicht abschätzen können, wie rasch und wie stark sich die Botschaft von iLearnIT.ch verbreiten wird, haben wir auch noch keine fertigen Strategien zur weiteren Promotion. Aufgrund der grossen Nachfrage nach dem exklusiven T-Shirt sehen wir da aber durchaus Potential...

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P.S.: Der zu Besuch weilende R2D2 (mit eingebautem DLP-Projektor, DVD-Laufwerk, iPod-Docking usw.) hat zwei studierte Informatiker überfordert, wurde dann aber von einem anwesenden Jugendlichen erfolgreich gebändigt. So geht das.

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Launch von iLearnIT.ch

28 May 2008 | Beat Döbeli Honegger | Informatik
So, länger werde ich es nicht geheimhalten können, nachdem seit längerem davon gemunkelt wird (und es auch in der NZZ kurz erwähnt worden ist).

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Die drei Roboter bit, byte und nibble sind schon ganz aufgeregt für ihren ersten Auftritt.

Vor allem hätte es ja bereits im März starten sollen (ob das eine Eigenschaft von Informatikprojekten ist, deren Image man mit dem Schweizer Jahr der Informatik aufpolieren möchte?). Nächste Woche gehen wir nun endlich online mit der Website http://www.iLearnIT.ch, einem Projekt des Instituts für Medien und Schule der PHZ Schwyz. Das Projekt wird massgeblich unterstützt durch die Hasler Stiftung, die in den nächsten Jahren mit dem Schwerpunktprogramm FIT - Fit in IT den Informatikunterricht im Gymnasium fördern will.

Mit iLearnIT.ch wollen wir Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren die Möglichkeit geben, spielerisch Konzepte der Informatik zu entdecken. Im Schweizer Jahr der Informatik und darüber hinaus soll auf der Website alle zwei Monate ein Thema der Informatik in den drei Schwierigkeitsstufen leicht, mittel und schwer jeweils auf deutsch und französisch behandelt werden. Nächste Woche starten wir mit dem ersten Thema "Sprichst Du Computerisch?"

Es gibt noch viel zu tun... wink


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SUPER Videoconverter (Freeware)

05 February 2008 | Beat Döbeli Honegger | Informatik
Zur Komprimierung des Videos meines letzten Vortrags habe ich mit SUPER experimentiert, einer graphischen Oberfläche für die codec-Bibliotheken ffmpeg , MEncoder , Mplayer , x264 , ffmpeg2theora , MusePack (mpc), libavcodec.

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Dabei habe ich am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, wenn einem bei der Arbeit mit einem digitalen Werkzeug sowohl das notwendige Konzeptwissen (Biblionetz:w00859) als auch das notwendige Produktwissen ((Biblionetz:w00858) weitgehend fehlt. Während ich bei digitalen Text- und Bildformaten einigermassen durchblicke, fehlt mir dieses Wissen für Videodaten.

Ich weiss zwar, dass gängige Videoformate wie mov, wmv usw. eigentlich nur Behälter für Ton- und Videodaten sind, die mit verschiedenen Codecs codiert sein können, aber mir fehlt das Wissen, welche Parameter genau welchen Einfluss auf die Bildqualität haben und wie sich verschiedene Videocodierverfahren im Prinzip voneinander unterscheiden. Während es schon beim Konzeptwissen düster aussieht, wirds bei Produktwissen rabenschwarz: Ich kenne praktisch von keinem Codec Vor- oder Nachteile oder weiss, welcher Codec bei welchem Betriebssystem oder Media Player vorinstalliert ist oder mindestens nachinstallierbar ist. Einfach keine Ahnung. Ich weiss nur, dass es nicht einfach ist.

Entsprechend ziellos waren meine Experimente zur Komprimierung des MPEG1-Videos von 825 MByte auf ein schlussendlich 49 MByte grosses Quicktime-Filmchen. Ich habe keine Ahnung, ob ich das Optimum an Qualität rausgeholt habe oder ob meine Einstellungen katastophal waren.

So wie es mir mit diesen Videodateien ging, geht es vielen bereits bei Text- und Bilddaten, weil das entsprechende Informatikwissen fehlt. Was mir dabei noch unerklärlich ist: Wie kann man das aushalten? Warum stört einem dieses fehlende Wissen nicht? Man ist ja so hilflos...

Oder auch andersherum: Warum ist vielen nicht bewusst, dass solches Know-how vorhanden sein muss, wenn man Informatik effizient einsetzen will?

-- Main.MarcPilloud - 05 Feb 2008
Da ich mich schon seit längerer Zeit mit diesem Problem rumschlage, habe ich zum Thema "Digitalvideo Concept, Container and Codecs" ein wenig etwas zusammengestellt. Leider ist damit das Problem noch lange nicht gelösst, es kommen dann Fragen des Bildformats (16:9) etc. dazu, wo dann auch der Beamer eine Rolle spielt, so dass die Wahrscheinlichekeit ein korrektes Bild auf den Screen zu bringen gegen Null geht.

Hier die entsprechenden Links

Schweizer Jahr der Informatik gestartet

31 January 2008 | Beat Döbeli Honegger | Informatik, Veranstaltung
Gestern Abend war ich an der Eröffnungsveranstaltung des Schweizer Jahres der Informatik (informatica08). Unter der witzigen Moderation von Fernsehmoderator Stephan Klapproth referierten und diskutierten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die beiden Keynotes hielten Bundesrätin Doris Leuthard und der Senior Vice President von Google, Urs Hölzle.

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Doris Leuthard betonte in ihrer Rede (Biblionetz:t08214) die Bedeutung der Informatik für den Wirtschaftsstandort Schweiz:

Die gesamte ICT-Branche mit über 120'000 Beschäftigten ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein sehr innovativer Bereich mit interessanten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. ICT ist zu einem eigentlichen Wachstumsmotor für unsere Wirtschaft geworden.

Angesichts der enormen Möglichkeiten der Informatik sei es erstaunlich, dass immer weniger junge Leute eine Berufslehre oder ein Studium im Bereich Informatik beginnen würden. Es sei nun dringend an der Zeit zu handeln:

Wirtschaft und Politik müssen die Bedeutung des gesamten Informatik-Bereichs als grosser, wichtiger und rentabler Wirtschaftsfaktor für die Schweiz herausstreichen. Nur Gutes zu tun genügt nicht. Es muss uns gelingen, bewusst zu machen, dass ohne Informatik in der Schweiz - fast - nichts mehr läuft!

Doris Leuthard fordert deshalb:

  • Stärken wir die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer in Berufsmatura und Gymnasium.
  • Sorgen wir dafür, dass Informatik-Grundwissen stufengerecht von der obligatorischen Schule bis zu den Gymnasien vermittelt wird; Computer aufstellen und darauf schreiben und surfen genügt nicht.
  • Investieren wir in die Ausbildung von Informatikern und Informatikerinnen - dass der Frauenanteil an den ICT-Abschlüssen nur bei 10,4% liegt, genügt mir nicht.
  • Machen wir diesen anspruchsvollen Ausbildungsweg für junge Menschen mit Schlüssel- und Erfolgserlebnissen attraktiver.
  • Mobilisieren wir die Vorbilder aus der Branche als Botschafter und Botschafterinnen – beispielsweise unsere Berufsweltmeister.
  • Zeigen wir auf, dass Informatik-Arbeitsplätze nicht in erster Linie ins Ausland verschoben werden, weil dort die Arbeitskräfte für weniger Lohn zu haben sind, sondern weil es in der Schweiz zuwenig Informatiker gibt.

Insbesondere die gelb markierte Forderung hat mich natürlich gefreut und entspricht exakt den Folien Mythos 7: Anwendungswissen und Medienkompetenz reicht und Informatik nicht nur nutzen, sondern gestalten aus meinem Referat vom vergangenen Samstag.

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Urs Hölzle von Google zeichnete ein düsteres Bild der Informatikausbildung in der Schweiz. Während bereits heute aufgrund aktueller Studierendenzahlen abschätzbar sei, dass im Jahr 2012 ganze 70 (!) Studierende ihr Informatik-Studium an der ETH Zürich abschliessen würden, würden in der bezüglich Fläche und Einwohnerzahl mit der Schweiz vergleichbaren Bay-Area bereits an den beiden Top-Universitäten Berkeley und Stanford jährlich 600 Diplome erteilt und 150 Studierende doktorieren. Hölzle zeigte sich auch skeptisch, ob das Jahr der Informatik viel bewirken werde, denn immerhin sei schon der 28. Januar und es sei noch nichts geschehen ...

Mit zu den Projekten, von denen bisher noch nichts zu sehen ist, gehört auch das von der Hasler Stiftung unterstützte Projekt iLearnIT.ch, das wir am Institut für Medien und Schule (IMS) der PHZ mit Hochdruck am erarbeiten sind. Mehr ab April 2008 ... ,