Biblionetz
Postings zum Biblionetz

Navigationshilfe im Biblionetz

10 January 2009 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Traditionellerweise wird über Weihnachten/Neujahr die Funktionalität des Biblionetzes erweitert. Zumindest war das in den zehn Jahren bC (before Caspar) der Fall. Seither fallen die Neuerungen deutlich kleiner aus.

Diesen Jahreswechsel habe ich versucht, die Navigation auf den immer grösser werdenden Biblionetzseiten zu verbessern. Rechts sieht man die stark verkleinerte Ansicht einer Biblionetz-Personen-Seite. Es ist schwierig, hier den Überblick zu behalten bzw. rasch auf der Seite navigieren zu können.

Als Versuch habe ich nun alle Abschnitte ein- und ausklappbar gemacht. Es ist nun möglich, Abschnitte einzeln zu verbergen und wieder sichtbar zu machen, indem man auf die unterstrichenen Titel klickt, oder alle Abschnitte zusammen ein- oder auszuklappen, indem man oben rechts auf den Link "Abschnitte einklappen" klickt. Das sieht dann so aus:

biblionetz-navigation_641.png

Das Script hat noch gewisse Kinderkrankheiten: So wird der Link auch angezeigt, wenn es gar nichts zum Klappen gibt und der Mauszeiger zeigt noch nicht an, dass man auf Titel klicken kann. Aber auch das kommt noch. Irgendwann.

Weitere Fehlermeldungen bitte entweder hier als Kommentar oder per Mail an beat@doebe.li

P.S. Faszinierend, was man mit Javascript so alles machen kann wink

Einheitliche Titel bitte!

15 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Eine Folge aus der Serie "Aus dem Leben des Biblionetzkars":

Unseren Studierenden versuchen wir (verzweifelt), einheitliches und eindeutiges Zitieren beizubringen. (Dass dies jede Wissensschaftsdisziplin wieder anders handhabt, lassen wir für heute mal beiseite...). Und was machen wir selbst? Wir können's auch nicht (oder zumindest: Wir tun's auch nicht).

Beispiel gefällig? Jürgen Oelkers (Biblionetz:p01345) zitiert in seinem Beitrag im Buch Gemeinsame Prüfungen (Biblionetz:b03491) eine andere Publikation von ihm wie folgt:

Oelkers. J. (2008): Die Qualität der Gymnasien. Eine Expertise für den Kanton Zürich. Bern: hep verlag.

Einer Studentin würde man den Punkt statt des Kommas hinter dem Nachnamen anstreichen, einem Pädagogikprofessor nicht mehr wink Aber es geht mir nicht um dieses Detail.

Ich suche auf der Website des hep-Verlages nach dem Titel und werde nicht fündig. Ok, dann suche ich halt nach dem Autor und finde folgendes Buch:

einheitliche-titel-bitte.jpg

Finde den Unterschied! Selbst der Untertitel auf der Webseite stimmt nicht mit dem Untertitel auf dem Umschlag überein. Die Publikation verfügt somit bereits über drei unterschiedliche Titel:

Titel Untertitel
Die Qualität der Gymnasien Eine Expertise für den Kanton Zürich
Die Qualität der Schweizer Gymnasien Eine Expertise zuhanden der Erziehungsdirektion des Kantons Zürich
Die Qualität der Schweizer Gymnasien Expertise zuhanden der Bildungsdirektion des Kantons Zürich

Dies ist kein Einzelfall. Als Biblionetzkar könnte ich mehrere andere Beispiele liefern, wo Autorinnen und Autoren selbst ihre eigenen Publikationen nicht korrekt zitieren oder vom Verlag mehrere Titel oder sogar unterschiedliche Autorschaften veröffentlicht werden.

Als Biblionetzkar verunmöglicht mir diese mangelnde Datenqualität von Literaturlisten ein vollständig automatisches Erfassen von Zitationen. Die meisten Zitationen lassen sich mit Computerhilfe erfassen, aber solche Uneinheitlichkeiten führen dazu, dass letztendlich eben doch wieder Handarbeit gefragt ist.



Das "Eine" beim letzten Eintrag in der Übersichtstabelle steht so aber nicht auf dem Umschlag … =;-))

-- Main.JensWeber - 13 Dec 2008

-- Main.YvonneVignoli - 15 Dec 2008 Die korrigierten Titel und Cover sind jetzt bereinigt: http://www.hep-verlag.ch/course/view.php?id=726

Kommentar vor der Korrektur aus dem Verlag zum Beitrag von Beat: … da hat sich Oelkers offenbar selbst falsch zitiert, und wir haben es nicht gemerkt. Solche Fehler kommen vor, bei allen … Bei dem (auch auf unserer Website) abgebildeten Cover handelt es sich übrigens nicht um die letzte Version, auf dem "richtigen Cover" wurde eben der Untertitel (aus Marketinggründen) weggelassen. Aber massgeblich für eine bibliografische Aufnahme ist ohnehin der Innentitel resp. die Copyrightseite, dort ist im Falle von Oelkers alles korrekt (hoffe ich zumindest).

Kommentar von mir: Danke, Beat für diesen Hinweis. Nur wenn Autoren und Interessierte die Fehler melden, können wir sie bereinigen und Hilfestellungen bieten.

-- Main.YvonneVignoli - 15 Dec 2008

Der Vernetzung ein Gesicht geben

05 December 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Visualisierung, Wissenschaft
Kürzlich hat Michael Kerres (Biblionetz:p01222) das Biblionetz als Möglichkeit bezeichnet, "die Vernetzung von Wissenschaftler/innen zu untersuchen":

Einen anderen Weg, um die Vernetzung von Wissenschaftler/innen zu untersuchen, basiert auf "wirklichen" Publikationen, wie etwa bei Beat Döbelis Biblionet (nach unten scrollen! und klicken auf "Diese Grafik durch interaktives Java-Applet ersetzen"). Es bildet Beziehungen zwischen Wissenschaftler/innen über Zitierungen in Publikationen mithilfe eines interaktiven Java-Applets ab. Damit kann man sich durch eine großen Teil der E-Learning Szene und mehr durchklicken. Sehr interessant.

Diese Erwähnung freut mich natürlich und hat mich auch animiert, die Visualisierung der Vernetzung etwas weiter zu treiben. Der Update auf die neueste Version der Graphen-Layout-Bibliothek GraphViz (Biblionetz:w01582) erlaubt es mir nun unter anderem, Bilder in die SVG-Grafiken einzubinden. Ein gestern Nacht entwickelter Prototyp gefällt mir bereits nicht schlecht:

biblionetz_beziehungsnetze_mit_fotos.jpg

Bevor ich den aber aufs Biblionetz loslassen kann, sind noch ein bis zwei Nachtschichten fällig...

Interessant beim Blogposting von Michael Kerres finde ich die Formulierung "wirkliche" Publikationen. Was sind denn wirkliche Publikationen?

  • Solche die (auch) auf Papier verfügbar sind?
  • Solche die von einem Verlag herausgegeben worden sind?
  • Solche die durch einen Review-Prozess gegangen sind?
  • Solche die lektoriert worden sind?
  • Solche die von den Autor/innen als Publikationen bezeichnet werden?
  • Solche die eindeutig ihren Urhebern zugeordnet werden können?

Früher (wann immer früher war), war es noch einfach, eine Publikation zu definieren. Es gab Druckereien und die waren die Gatekeeper von Publikationen (liebe Historiker, verzeiht mir meine naive Weltsicht). Mit der Erfindung von Computer und Internet verschwinden auch hier die eindeutigen Grenzen. Für jede der obigen Definitionsversuche gibt es Beispiele, die man intuitiv als Publikation bezeichnen würde, die aber das entsprechende Definitionskriterium nicht erfüllen.

Als nächstes diskutieren wir dann "zitierfähige" Publikationen ;-)


Na, ist doch klar, was eine wirkliche Publikation ist: Eine, die im Biblionetz auftaucht!

-- Main.TorstenOtto - 05 Dec 2008 Oehm, auch zur dieser Definition kenne ich ein Gegenbeispiel wink

-- Main.BeatDoebeli - 05 Dec 2008

Strukturen bilden

17 October 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Normalerweise sehen Besucherinnen und Besucher auf dem Biblionetz fertige Strukturen, die versuchen, Begriffe und Zusammenhänge zu klären.

strukturen-bilden01.jpg

Für einmal möchte ich aber zeigen, dass dabei auch bei mir oft ein Lernprozess dahinter steckt. Ich lese derzeit das Buch Everything is miscellaneous (deutsch: Das Ende der Schublade) (Biblionetz:b03258) von David Weinberger. Bei dieser Gelegenheit ist mein bisheriges Begriffsverständnis perturbiert (Biblionetz:w00227) worden, bzw. ich musste merken, dass ich gewisse Begriffe nicht wirklich definieren oder in Bezug zu anderen Begriffen setzen konnte. Konkret habe ich mich gewundert, dass in der deutschen Übersetzung von Weinbergers Buch die Begriffe Kategorisierung (Biblionetz:w01729) und Klassifizierung (Biblionetz:w01728) synonym verwendet werden. Ich erinnerte mich aber, ein Paper gelesen zu haben, das genau die Unterschiede zwischen Kategorisierung und Klassifikation für wesentlich hält: Elin K. Jacob: Classification and Categorization A Difference that Makes a Difference (Biblionetz:t04284).

Zudem hat diese Woche in einer e-teaching-Ringvorlesung Stefanie Panke tags mit Hyperlinks verglichen und weitere Begriffe nicht so verwendet hat , wie ich das erwartet hätte (dies ist explizit kein Qualitätsurteil über Stefanie Pankes Präsentation, sondern der spannende Moment, wo man sich unterschiedlichen Vorverständnisses bewusst wird!).

Ich habe deshalb beschlossen, ein Concept Map zu zeichnen und mir die Zusammenhänge zwischen den Begriffen dieses Themenfeldes aufzuzeichnen. Ein erster Entwurf endete relativ ernüchternd. Eigentlich konnte ich praktische keine Strukturen aufzeichnen:

strukturen-bilden02.jpg

Diese Darstellung hat mir aber wieder bestätigt, dass sich Concept Mapping (Biblionetz:w00445) bestens zur Überprüfung des Strukturverständnisses eignet: Ich konnte praktisch keine verbindenden Strukturen zeichnen, ergo: ich habe nichts begriffen.

Als nächstes habe ich meine Begriffsverwirrung mit den Bibliotheksexpertinnen im Haus diskutiert, was das Problem nicht kleiner, sondern grösser gemacht hat ;-), den sie haben noch weitere Perspektiven aufgezeigt. Derzeit sieht meine Begriffsstruktur folgendermassen aus:

strukturen-bilden03.jpg

Es wird sicher noch viele Überarbeitungen geben, bis die Struktur stabil werden wird und ich sie ins Biblionetz übernehmen kann.

Das ist übrigens ein Nachteil des Biblionetzes: Ich will dort nur Strukturen, die zumindest für mich stabil und konsistent sind. Manchmal dauert das aber eine rechte Weile bis diese Stabilität und Konsistenz erreicht ist und das wiederum behindert mich am biblionetzen, weil ich die Begriffe ja noch nicht verwenden kann, weil sie noch nicht stabil sind...

Geisteswissenschaftliche Betrachtung von Wikis und Co.

07 September 2008 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Wiki
Geistes- und Sozialwissenschaften scheinen Wikis entdeckt zu haben - nicht nur als Werkzeug, sondern auch als Thema ihrer Forschung. Natürlich stimmt dies nicht so absolut, Geistes- und Sozialwissenschaften beschäftigen sich zum Teil bereits länger mit dem Phänomen Wiki, aber derzeit erscheinen mehrere interessante Publikationen:

Zum einen habe ich vor kurzem die im Jahr 2008 publizierte Dissertation Veränderungen wissenschaftlicher Literalität durch digitale Medien - Neue literale Praktiken im Kontext Hochschule (Biblionetz:b03445) von Anne Thillosen entdeckt, die Wikis und Weblogs als Beispiele neuer literaler Praktiken untersucht.

Seit etwa zwei Monaten habe ich das Buch Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis - Theorie und Praxis, (Biblionetz:b03432) herausgegeben von Johannes Moskaliuk, ebenfalls 2008 erschienen. In Kapitel 4 (Biblionetz:t08942) betrachtet Moskaliuk Wikis aus konstruktivistischer und systemtheoretischer Sicht, in Kapitel 5 (Biblionetz:t08943) geht Joachim Kimmerle der Frage nach, was Leute zur aktiven Teilnahme an einem Wiki motiviert.

Während ich es noch ganz knapp schaffe, solche Publikationen ins Biblionetz aufzunehmen, übersteigt die Verarbeitung der zitierten Literatur meine Kapazitäten bei weitem. Die Automatisierung dieses Prozesses ist mir bisher nicht gelungen, da Literaturverzeichnisse oft eine schlechte Datenqualität aufweisen (teilweise zitieren Autoren nicht mal ihre eigenen Werke mit dem richtigen Titel...). Dazu wieder mal mein übliches ceterum censeo: Mir will nicht einleuchten, warum im 21. Jhd. der Publikationsort angegeben wird, nicht aber der DOI. Nicht mal bei Informatikpublikationen.

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