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Warum meine Folien nicht auf slideshare sind

18 October 2012 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Geek

%STARTBLOG% slideshare ist das Youtube der Folien. Scheinbar alle stellen ihre Folien nach oder bereits vor der Präsentation auf Slideshare zur Verfügung und erhalten dafür im Gegenzug detaillierte Statistiken, wann ihre Folien wie oft angeshcaut worden sind.

Bereits seit längerem denke ich drüber nach, ob ich meine Folien ebenfalls auf Slideshare hochladen sollte. Nicht wenige berichten ja vom Effekt, dass die Views auf Slideshare massiv höher ausfallen als die jeweilige Zuhörerschaft vor Ort beim realen Vortrag.

Es gibt jedoch drei Gründe, warum ich mich weiterhin dagegen entscheide:

  • 1. Hoheit über meine Daten
    Auch wenn ich die meisten meiner Arbeitsergebnisse kostenlos veröffentliche will ich trotzdem eine gewisse Kontrolle darüber behalten. Ich will entscheiden können, wo, wann und wie lange welche Produkte von mir im Netz zu finden sind. So kann ich auch bestimmen, in welchem Kontext meine Produkte zu sehen sind. Konkret bedeutet das z.B., dass ich keine Werbung neben meinen Folien haben will.
    Zugegeben, mir als Informatiker fällt es leichter, mir meine eigene Infrastruktur aufzubauen, aber mir scheint es wäre allgemein keine schlechte Idee, wenn man die eigene digitale Identität nicht auf fremden kommerziellen Dienstleistern aufbauen würde (siehe dazu Sascha Lobo: Euer Internet ist nur geborgt (Biblionetz:t14297)).

  • 2. slideshare-usability
    Für mich unverständlicherweise werden bei mir in zahlreichen Firefox-Versionen keine Navigationsknöpfe angezeigt, sprich ich komme bei einer Präsentation nie über Folie eins raus. Im Netz findet man dazu einige Problembeschreibungen, erstaunlicherweise nicht aber im Supportbereich von slideshare selbst. Will ich meine Folien wirklich an einem Ort präsentieren, der mit einem weitverbreiteten Browser nicht navigierbar ist? (Ja, evtl. könnte ich das Problem für meinen Browser lösen, aber wie vielen anderen mit Firefox ist der Zugang verwehrt?)
    Das schwerwiegendere Usability-Problem aus meiner Sicht ist die fehlende Möglichkeit von slideshare, einzelne Folien einer Präsentation mittels einer URL zu referenzieren. Ich möchte in Tweets/Blogposts/etc. auf Folie 57 der Präsentation abcde verweisen können. Meines Wissens bietet slideshare diese Möglichkeit bisher nicht.

  • 3. Biblionetz-Integration
    Der dritte Grund ist nicht sehr übertragbar: Zu meinen Denk- und Arbeitswerkzeugen gehört das Biblionetz. Nur wenn ich die Folien selbst publiziere, habe ich die Möglichkeit, zwischen Biblionetz und Folien gegenseitige Bezüge, sprich Links zu setzen. Konkret wird bei vielen Folien von mir auf entsprechende Biblionetzobjekte (Bücher, Begriff, Aussagen etc.) verwiesen und umgekehrt ist im Biblionetz sichtbar, auf welchen meiner Folien das entsprechende Objekt auftaucht.
slideshare02.jpg
Verweise auf Biblionetzobjekte bei Folien

slideshare01.jpg
Verweise auf Vortragsfolien im Biblionetz

Was dadurch natürlich unerbittlich sichtbar wird, ist mein zunehmendes Folien-Recycling : Ich werde dummerweise öfters für Vorträge angefragt als ich etwas neues zu erzählen habe, so dass ich gezwungenermassen anfange, neue Vorträge aus bestehenden Vorträgen nach Zeitbudget und Zielpublikum zusammenzustellen (etwas, dass ich frühere immer gehasst habe...).

Ein kleiner Blick hinter die Kulissen: Die Bezüge zwischen Folien und Biblionetz-Objekten muss ich in meiner Datenbank von Hand herstellen (wie sonst?). Mühsam war aber bisher, dass ich diese Bezüge erneut herstellen musste, wenn ich eine Folie in einem anderen Vortrag erneut verwendet habe. Die sechsstünde Bahnfahrt von Zürich nach Hagen vom vergangenen Sonntag hat mir nun die notwendige Ruhe am Stück verschafft, um dieses Problem wegzuprogrammieren. Meine Datenbank (MS-Access) kann nun die Notizenfelder der Präsentationssoftware (MS Powerpoint) auslesen und verändern. Damit kann ich alle Biblionetz-Metadaten ins Notizfeld einer Folie schreiben. Wenn ich nun diese Folie per copy&paste in eine neue Präsention einfüge, werden diese Metadaten mitkopiert und können nach Fertigstellung der Präsentation auf Knopfdruck ins Biblionetz eingelesen werden. Das Wiederverwerten von Folien ist somit mit weniger Aufwand verbunden. (Keine Sorge, ich werde trotzdem weiterhin neue Folien generieren wink

slideshare03.jpg
Biblionetz-Metadaten im Notizfeld der Folie

Hier zwei Ausschnitte aus dem Code, wie man mit VBA aus Access auf die Notizen in einer Powerpoint-Präsentation zugreifen kann:

   Set pp = New PowerPoint.Application
   Set praesi = pp.Presentations.Open(c_PRESENTATIONS & speicherort, , , msoFalse)

   [...]

   If praesi.Slides(folienNummer).NotesPage.Shapes.Placeholders(2).TextFrame.hastext Then
       foliennotizen = praesi.Slides(folienNummer).NotesPage.Shapes.Placeholders(2).TextFrame.TextRange

Damit wären aus meiner Sicht alle Fragen zu slideshare beantwortet. Ausser einer: Warum habe ich Follower auf slideshare, auch wenn ich dort noch nie was publiziert habe? wink

slideshare04.jpg
Worauf warten diese Follower?


Auf Deine Abschlussfrage kann ich Dir eine (Teil-)Erklärung geben, Beat: Ich wurde automatisch Dein Slideshare-Follower, da ich mich auf Slideshare mit meinem Facebook-Account eingeloggt habe und wir im Gesichterbuch befreundet sind. Gruss, Ruedi

-- Main.RuediArnold - 18 Oct 2012 OK, das erklärt einiges.

-- Main.BeatDoebeli - 18 Oct 2012

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Beat, der nicht-feinfühlige SEO-Outer

04 July 2012 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Derzeit nehmen die Versuche zu, mich im digitalen Raum erziehen zu wollen, bzw. mir die Netiquette nahezubringen. So werde ich nicht nur als arroganter Twitterer, sondern auch als unfeinfühliger-SEO-Outer bezeichnet. Das kommt so:

Das Biblionetz ist aufgrund seiner zahlreichen und stabilen (15 Jahre...) URLs teilweise gut gerankt in Suchmaschinen. Das zieht das Interesse von Suchmaschinenoptimierern an, und so erhalte ich regelmässig und immer häufiger Anfragen bezüglich Linktausch. Teilweise wären die Themen sogar passend, meistens kann ich aber keinen Zusammenhang zum Biblionetz erkennen. Einen solchen Fall habe ich vor ca. einem Jahr auf Google+ gepostet:

jucknix01.jpg

Fast ein Jahr später werde ich nun drauf aufmerksam gemacht, dass das nicht sehr feinfühlig sei, eine solche Anfrage öffentlich zu machen:

jucknix02.jpg

Was daran schlimm ist? Schlimm ist es nicht, nur nervend, dass ich dauernd SEO-Anfragen erhalte und mich wundere, welche Webangebote etwas mit dem Biblionetz zu tun haben sollten. Die Masse der Anfragen führt dazu, dass ich solche E-Mails als Spam empfinde und auch entsprechend markiere.

Umgekehrt gefragt: Was ist daran schlimm, dass ich diese Anfrage veröffentliche?
  1. Ist es ja das Ziel der SEO-Aktivitäten, dass die beworbenen Links veröffentlicht und verbreitet werden. Das tu ich ja smile
  2. WEnn ja alle SEO so arbeiten, dann ist dieses Verfahren auch kein Geheimnis, das ich für mich behalten müsste.

Beat, im Arroganz-Modus

P.S.: Warum ich überhaupt Zeit für ein Blogposting für dieses Thema verschwende? Ich könnte das Zeugs ja einfach ungelesen und garantiert unkommentiert löschen. Ich finds aber spannend, wie im digitalen Raum Regeln ausgehandelt werden. Und derzeit nehme ich grad eine gewisse Belehrkultur wahr.


Ich fühle mit. Bitte im Arroganz-Modus bleiben! Gruß, JR

-- Main.JochenRobes - 03 Jul 2012

Aus MS-Access QR-Code-Etiketten drucken

11 April 2012 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz, Geek

Manchmal macht Informatiker sein Spass: Damit ich bei Büchern und ausgedruckten Artikeln (ja, das gibt es auch bei mir) rasch das entsprechende Biblionetz-Objekt finde, schreibe ich seit langem die entsprechende Biblionetz-ID ins Buch oder auf den Text. Doch irgendwie müsste das heute doch auch anders gehen...

Stimmt. Mit einer halben Stunde Installieren und den gelieferten Beispielcode anpassen druckt nun meine Biblionetz-Datenbank eine entsprechende Etikette mit QR-Code, einem 2D-Barcode (Biblionetz:w02048) welche direkt auf die passende Biblionetz-Seite verlinkt.

qr-etikette.jpg

1. Das entsprechende SDK heruntergeladen und installiert.

2. Im Etiketten-Editor das Template definiert und die beiden Felder benannt:

qr-etikette2.jpg

3. Und in VBA den Code angepasst:

Public Sub QR_label(inhalt As String)

    Dim ObjDoc As bpac.Document
    Dim strFilePath As String
    Set ObjDoc = CreateObject("bpac.Document")
    strFilePath = strEtikettenPfad & "biblionetz-access-template-small.lbx"
    If (ObjDoc.Open(strFilePath) <> False) Then

        ' Text
        ObjDoc.GetObject("Textfeld").Text = inhalt
        ObjDoc.GetObject("Barcode").Text = "http://doebe.li/" & inhalt
        ObjDoc.StartPrint "", bpoDefault
        ObjDoc.PrintOut 1, bpoDefault
        ObjDoc.EndPrint
        ObjDoc.Close

    End If
    Set ObjDoc = Nothing

End Sub

Das Dokumentieren hier im Blog hat nun nochmals fast 30 Minuten gedauert...

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Web 3.0 dank schema.org?

17 June 2011 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Die Suchmaschinenanbieter (Biblionetz:w00718) Bing (Microsoft), Google, Yahoo! und sitemaps.org haben sich zusammengesetzt und mit http://schema.org Vorschläge zur semantischen Kennzeichnung von Daten in Webseiten erarbeitet. Dank diesen Markups sollte dann eine Suchmaschine wissen, dass hier Daten über eine Person, ein Ereignis, ein Produkt etc. zu finden sind.

schema_org.jpg

http://schema.org ist beileibe nicht der erste Versuch, ein semantisches Web (Biblionetz:w01364) zu bilden. Interessant an diesem Vorschlag scheint mir, dass er von den grossen Suchmaschinenbetreibern initiiert worden ist und relativ einfach zu implementieren ist. Dieser fast schon bottom-up-Upsatz ist vielleicht Erfolg versprechender als die top-down-Versuche mit 100% definierten Strukturen. Gleichzeitig könnte dies aber auch die Schwäche von schema.org sein, mindestens derzeit sind die Objekte relativ schwammig definiert.

Ich habe jedenfalls Bei Personen, Büchern und Texten im Biblionetz die entsprechenden Ergänzungen im Biblionetz eingebaut, so dass in den nächsten 6 Monaten alle Biblionetzseiten entsprechend ausgezeichnet sein werden.

Was wird jetzt passieren? Suchmaschinen werden die Inhalte des Biblionetzes besser einordnen können. Das kann entweder dazu führen, dass das Biblionetz bei entsprechenden Suchanfragen besser gefunden und dargestellt wird oder es kann dazu führen - wie andernorts bereits befürchtet wird - dass Surfende gar nicht mehr auf die Originalseiten gehen (müssen), um zur gesuchten Information zu kommen. Diese Befürchtungen - einhergehend mit sinkenden Werbeeinnahmen - hegen Zeitungsverlage (Biblionetz:w02193) ja schon länger im traditionellen, nicht-semantischen Web...

Technisches P.S.: Google bietet mit dem Rich Snippets Testing Tool eine Möglichkeit zu prüfen, welche semantischen Daten aus einer Webseite auslesbar sind. (Warum der Google search preview sich beim Biblionetz noch immer beklagt, er habe nicht genügend Daten, ist mir noch nicht klar. Das da scheinen mir doch schon recht viele semantische Daten zu sein... ist dank Andrea Cantieni geklärt:


"[…] rich snippets previews are not yet shown for schema.org markup. We’ll be adding this functionality soon." ( http://bit.ly/lP2aDa )

Oder alternativ "data-vocabulary.org/Person". Dann gibt es ein Preview, wenn z.B. die itemprops "name", "role" und "affiliation" vorkommen… -- Main.AndreaCantieni - 17 Jun 2011

Biblionetz mit dynamischerem User-Interface

09 May 2011 | Beat Döbeli Honegger | Biblionetz
Wer in den letzten Tagen das Biblionetz besucht hat, wird sich vielleicht gewundert haben:

biblionetz-collapse-01.jpg

Ist da gar kein Inhalt mehr, nur noch farbige Balken?

Gewisse Biblionetzseiten sind mit der Zeit immer länger und insbesondere für neue Besucher immer unübersichtlicher geworden. Ich habe mir darum bereits seit längerem überlegt, ein Inhaltsverzeichnis oben auf der Seite einzubauen. Doch irgendwie hat mich das nicht überzeugt, weil dann der zuerst sichtbare Teil von einem Inhaltsverzeichnis belegt wird, statt das Inhalt sichtbar wird.

Darum habe ich mit Hilfe des jQuery-Plugins von Daniel Stocks alle Abschnitte einer Biblionetzseite verbergbar gemacht. Ein Klick auf eine Überschrift macht den entsprechenden Abschnitt sichtbar:

biblionetz-collapse-02.jpg

Vorteil: Die anderen Überschriften bleiben sichtbar, der Kontext ist erkennbar und mit einem Klick auf die Überschrift lässt sich der Abschnitt auch wieder verbergen.

Damit diese Neuerung nicht zu einer mühsamen Klickerei ausartet, habe ich zwei zusätzliche Gimmicks: Relativ trivial ist der Knopf oben auf der Seite, mit dem sich alle Abschnitte gleichzeitig ein- oder ausklappen lassen. Schon raffinierter scheint mir die zweite Ergänzung: Das Biblionetz merkt sich pro Seite mit Hilfe von Cookies, welche Abschnitte jemand auf- oder zugeklappt hat. Besucht man also eine Biblionetz mit dem gleichen Browser erneut, so sollten die Abschnitte so ein- und ausgeklappt sein, wie beim letzten Mal. Hoffentlich klappts wink

Wen es technischer interessiert:
  • Ich musste das bereits so verfügbare Plugin so aufrufen, dass es merkt, von welcher Biblionetzseite es aufgerufen wird und die Cookies entsprechend setzen kann.
  • Derzeit gibt es noch Probleme mit anderen jQuery-Plugins, die bei ihrer Initialiserung herauszufinden versuchen, wie viel Platz sie beanspruchen sollen. Das scheint nur suboptimal zu klappen, wenn die entsprechenden Abschnitte auf display:none gesetzt sind...
  • Der Button oben könnte schöner sein und seinen Text auch anpassen, wenn zu Beginn bereits alles ausgeklappt ist...
  • Jetzt wird plötzlich deutlich, wenn Icons im Titel fehlen oder der Titel nicht selbsterklärend ist. Abhilfe folgt nach und nach...
  • Das dahinter stehende Usability-Konzept nennt sich Progressive Disclosure
  • Mit Cookies lassen sich noch andere lustige Dinge im Biblionetz andenken... wink

Mir gefällts. Mal schauen, was ich für Rückmeldungen erhalte...