Letzte Woche wurde anlässlich der 13. GI-Fachtagung Informatik und Schule (INFOS09) auch die von
Jens Gallenbacher und seinem Team entwickelte Wanderausstellung "Abenteuer Informatik" gezeigt. (Jens Gallenbacher ist Autor des empfehlenswerten, gleichnamigen Buches
Abenteuer Informatik (
Biblionetz:b03143).
In einem dreistündigen Workshop wurde die Ausstellung in Theorie und Praxis vorgestellt. Ich habe den Workshop aus zwei Gründen besucht: Einerseits weil sich Absicht und Zielpublikum der Wanderausstellung und unseres Projekts
iLearnIT.ch ähnlich sind, andererseits weil ich vor kurzem als Informatikdidaktik-Experte an einer Vorstudie für eine Schweizer Ausstellung zum Thema Informatik beteiligt war.
Ich habe an diesem Workshop ein paar neue didaktische Tricks kennen gelernt, wie man Informatik im wahrsten Sinne des Wortes
begreifbar machen kann! Will ich beispielsweise Dinge sortieren lassen, so dass auch Menschen - wie eben Computer - nur zwei Dinge gleichzeitig vergleichen können (und nicht alles auf einen Blick erfassen), so lasse ich sie gleich aussehende, aber unterschiedlich schwere Objekte sortieren:
Egal ob die Waage oder die Hände zum Gewichtsvergleich genutzt werden: Es lassen sich immer nur zwei Objekte aufs Mal vergleichen
Ähnlich
enaktiv (
Biblionetz:w01892) geht es zu und her, wenn man mit dem Finger im Ring die Kräfte spürt, die einem zur optimalen Lösung hinziehen, weil die unterschiedlichen Anforderungen durch verschieden schwere Gewichte repräsentiert sind, die in verschiedene Richtungen ziehen:
oder man das
Rucksackproblem (
Biblionetz:w01593) zuerst mit realen Gegenständen erkunden kann,
bevor man dann mit einer Abstraktion der Lösung nahe kommt:
Bei solchen Exponaten jubelt mein Herz als Informatik-Didaktik-Ingenieur: Komplexe Sachverhalte einfach und
begreifbar dargestellt. Leider wird eine solche Leistung zu oft nicht als Wissenschaft angeschaut, ob wohl doch gerade solche Objekte
Wissen schaffen …
Spannend an diesem Workshop war natürlich auch, dass man nicht nur die Ausstellung und die didaktischen Absichten dahinter kennen lernen konnte,
Das Exponat "Binär-Uhr", um das binäre Zahlensystem kennen zu lernen
sondern auch
wortwörtlich einen Blick hinter die Kulissen werfen konnte ;-):
Einen Blick hinter die Kulissen des Exponats "Binäre Uhr"
Wer grad keine Gelegenheit hat, die Ausstellung real zu besuchen, kann sich
hier informieren, ein paar
fotografische Eindrücke der Ausstellung gewinnen und
alle Schautafeln als PDF herunterladen. Echt guter Service!
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